Pinus Sylvestris über'n Berg?

Der richtige Ort Bonsai (Baum in Schale mit gewisser Reife) vorzustellen und zu präsentieren. Der Threadersteller möge bitte im Eröffnungsthread darauf hinweisen wenn allgemeine Kommentare unerwünscht sind. Andernfalls stellt sicher, dass ihr etwaige fachliche Kritik durch die "DREI SIEBE" gesiebt habt!
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Norbert_S
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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von Norbert_S »

Schöne Entwicklung und die Zeit bringt auch hier im Detail das zusätzliche Plus.
Norbert

So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
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migo
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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von migo »

Hallo zusammen,

nachdem ich diese Kiefer nun rund 10 Jahre habe und den Baum Schritt für Schritt in die grobe Form gebracht habe (Pflanzwinkel, Hauptäste, Rückknospung), durfte er die letzten drei Jahre einfach austreiben wo und wie er wollte. Somit bildete sich zwar ein dichter grüner Puschel, aber auch - da immer wieder Nadelschnitt - eine schöne Feinverzweigung.

Ausgestattet mit so viel Potential ging es dann letztes WE zu einem Workshop des AK-Dortmund, geleitet von Ralf Beckers (gesonderter Bericht folgt) um hier an die Feinarbeiten zu gehen.
Erst nach dem Nadelschnitt konnten wir die einzelnen Zweige deutlich auseinanderhalten und so erkennen, was wirklich wichtig war. So fiel reichlich Grün der Schere zum Opfer, aber das Resultat kann sich sehen lassen, denke ich.
Ein schöner Kronenaufbau - recht klassisch - mit viel Transparenz. Leider ist das auf den Fotos nicht so gut zu erkennen, sieht da immer noch ziemlich dicht aus. Habe mal ein Bild von der Draufsicht gemacht, da kommt es eher zur Geltung.

Hier noch mal ein Bild vom Mai
dIMG_5342.jpg
...und dann nach dem Workshop
eIMG_7005.jpg
...und hier von oben
eIMG_7007.jpg
Zuletzt geändert von migo am 18.10.2017, 22:47, insgesamt 1-mal geändert.
Tschüüss, Michael

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Tete
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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von Tete »

Hallo Michael
Die hat sich aber mächtig gemacht,die neue Frisur steht ihr.Kann man auf dem Bild leider nicht ganz so gut sehen.
Ich glaube du hast sie etwas schräg von oben abgelichtet ?!Aber den Plegezustand sieht man gut *daumen_new* .
Gruß
Tete
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Manfred Jochum
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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von Manfred Jochum »

hallo Michael,

tolle Entwicklung hat deine Kiefer erfahren.
Beim aktuellen Stand erscheint mir die Krone ( für den schlanken Stamm) noch etwas zu massiv und zu einteilig/kompakt.
Der bewegte Stamm schreit eigentlich nach einer etwas spektakuläreren Krone mit mehreren aber kleineren Grünpolstern.
Im oberen Bereich sollte man auch mehr von dem bewegten Stamm sehen dürfen.

Alles in allem hast du alles richtig gemacht.
Erst mal aufbauen und Grünmasse schaffen, und dann reduzieren und Freiräume anlegen....
Der wird richtig gut....

Gruß Majo
der wirklich wichtigste Teil einer Arbeit, ist damit anzufangen.
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Heike_vG
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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von Heike_vG »

Hallo Michael,

der Baum hat eine sehr gute Zukunft, fein gearbeitet!

LG, Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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migo
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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von migo »

Vielen Dank für euer Lob. :-D
Dieser Baum macht mir wirklich sehr viel Freude. Nachdem er sich in diesem Jahr stark im Topf angehoben hat, muss ich ihm im Frühjahr erst einen Wurzelschnitt verpassen ...und dann mal sehen, wie es weiter geht.
Tschüüss, Michael

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migo
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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von migo »

Hier mal ein aktuelles Bild.
Und auch hier - wie schon bei meiner Lärche - die Frage nach dem Kalkrand, bzw. wie krieg ich den schonend weg?
Komischer Weise hatte ich das Problem hier die ganzen letzten 16 Jahre nicht (also seit ich hier im Ort bin), aber plötzlich in diesem Frühjahr ging das los.
Dateianhänge
bIMG_8195a.jpg
Tschüüss, Michael

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Köhler Rudolf
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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von Köhler Rudolf »

Hallo Michael,

schöne Entwicklung.

Die Schale mit Kamelienöl einreiben. Hilft.
Grüße
Rudi K.
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Marco_H
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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von Marco_H »

Hallo Michael,
ich nehme an du gießt mit Leitungswasser? Hast den ph-Wert mal überprüft? Wenn dieser zu hoch ist, können diese Kalkablagerungen eine Folge sein.
Den ph-Wert des Gießwassers etwas zu senken - z. B. mit Essig, anschließend mit Teststreifen prüfen - könnte das Problem stoppen und LANGFRISTIG beseitigen.

Ich kenne diese Ablagerungen leider auch! Ich versuche nach Möglichkeit nur noch mit Regenwasser zu gießen.
Gruß aus dem Westerwald

Marco

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migo
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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von migo »

Danke für die Tipps. Damit ist das Problem Schale wohl gelöst. *daumen_new*

Hat noch jemand ne Idee, wie ich den Kalk auch noch von der groben Borke und den Wurzeln entfernen kann?
Tschüüss, Michael

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migo
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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von migo »

Auch hier mal wieder ein Update: 2020/21

Seit dem Frühjahr 2020 steht der Baum in einer neuen Schale von Erwin.

Die letzten Jahre habe ich immer im Herbst die alten Nadeln an jedem Trieb entfernt, deshalb haben sich im Inneren der Krone sehr viele neue Knospen gebildet. Letztes Jahr bin ich aber nicht dazu gekommen und deshalb hatte der Baum jetzt eine dicke grüne Haube ...keine Spur von Astwerk mehr zu sehen.

Dieses Jahr - sprich letztes Wochenende - haben wir (AK-Dortmund) dann endlich mal wieder einen AK-(2G)Workshop bei Ralf Beckers machen können. Eigentlich wollte ich das Schneiden der Nadeln schon vorher erledigt haben, um Etagen auszuarbeiten - habe es aber zeitlich nicht geschafft.

Als wir Samstag beim Ralf ankamen, erzählte ich ihm das, aber er fand das sogar gut. Denn dieses mal bin ich dann mit seiner Unterstützung anders vorgegangen. Nicht die Nadeln wurden geschnitten, sondern die kompletten Triebe. Jeder Zweig wurde auf neue Knospen im Inneren untersucht und dann äußere Triebe entfernt. Dabei fielen auch ein paar überflüssige Ästchen ganz der Schere zu Opfer.

So wurde dann aus der grünen Haube wieder ein Baum, an dem auch Etagen und Astwerk zu sehen ist.

Die Fotos nach dem Schnitt zeigen den Baum noch am Arbeitsplatz bei Ralf. Man erkennt gut den Erfolg dieser Schnittmaßnahmen. Sehenswert ist auch die Menge an Grün, die neben dem Baum liegt.

Bessere Fotos muss ich die Tage dann noch machen ...wenn gewünscht...

13.04.20
13.04.20.JPG
13.04.20.JPG (167.74 KiB) 975 mal betrachtet
21.04.21
a2021.04.21_808.jpg
a2021.04.21_808.jpg (137.51 KiB) 975 mal betrachtet
03.11.21
ab2  03.11.21.jpg
ab2 03.11.21.jpg (128.11 KiB) 975 mal betrachtet
06.11.21
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IMG_7326.JPG (150.73 KiB) 975 mal betrachtet
06.11.21
IMG_7327.JPG
IMG_7327.JPG (143.79 KiB) 975 mal betrachtet
Tschüüss, Michael

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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von migo »

Es hat ja etwas gedauert, aber endlich stimmten Feinverzweigung und Aststellung im Groben. :-D
Somit bekam sie dieses Frühjahr nach Besprechung mit Ralf Beckers wärend eines AK-Workshops dann rund eine Woche später mit der überaus freundlichen und fachkundigen (Draht)Hilfe eines AK-Kollegen ihre erste richtige Gestaltung. Beim geplantem Umtopfen im Herbst werde ich mich auch noch um die langen dünnen Wurzeln etwas kümmern.

Vor dem Drahten erst mal Nadeln entfernt ...und plötzlich waren da Äste zu sehen... *z*
aIMG_9710.jpg
aIMG_9710.jpg (131.47 KiB) 487 mal betrachtet
Gut zwei Stunden später
bIMG_9734.jpg
bIMG_9734.jpg (133.5 KiB) 487 mal betrachtet
Leider kommen die schönen Etagen auf den Fotos nicht so ganz gut rüber. :?
bIMG_9738.jpg
bIMG_9738.jpg (171.21 KiB) 487 mal betrachtet
Natürlich bleibt da immer noch viel Feinarbeit zu tun, aber so alles in allem bin ich schon sehr damit zufrieden.
Tschüüss, Michael

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Sanne
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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von Sanne »

Hallo Michael,

Deine Kiefer gefällt mir sehr gut, v.a. die Feinverzweigung ist klasse. *daumen_new*
Ich habe eine ähnliche Kiefer, die aber leider ziemlich „verkahlt“ ist. viewtopic.php?p=597614#p597614
Hast Du vielleicht einen Tipp für mich bezüglich des Schneidens? Wie düngst Du sie?

Grüße, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
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Re: Pinus Sylvestris über'n Berg?

Beitrag von migo »

Hallo Sanne,
freut mich sehr, dass sie Dir gefällt. :-D

Ich habe alle zwei Jahre neu getopft und immer so in den Wintermonaten die Nadeln zurückgeschnitten. Also von jedem Trieb/Zweig alles bis auf ca. 8 - 10 Nadeln an der Spitze entfernt (so wie jetzt vor dem Drahten - lässt sich auf den Fotos auch erkennen. Die Stummel der Nadeln trocknen mit der Zeit ab und lassen sich dann leicht abstreifen). So kommt Licht ins Innere und der Baum legt dann da neue Knospen an. (Man kann die Nadeln auch abzupfen, aber dabei können auch winzige neuen Knospen verloren gehen)
Natürlich habe ich auch auf den Wuchsausgleich geachtet, also wurden die oberen meist starken Kerzen in etwa auf die Länge der schwächeren Kerzen der unteren Äste zurückgenommen - einfach mit den Fingern auf der gewünschten Länge abgeknipst.
Irgendwann waren dann so viele Knospen da, dass ich viele Zweige auf innere Triebe zurückschneiden konnte (siehe Workshop bei Ralf Beckers).

Gedüngt wird bei mir schon seit Jahren nur noch flüssig. Ca. alle 14 Tage bekommen meine Bäume in der Wachstumsphase eine entsprechende Portion Wuxal ins Gießwasser. Ab unnd an nehme ich auch Aminosol, so jedes dritte mal etwa (wenn ich dran denke :roll: ) - das Zeug sprühe ich aber grundsätzlich auch mind. ein mal die Woche über die Blätter/Nadeln.
Und natürlich steht die Kiefer(zusammen mit der Eiche) am sonnigsten Platz überhaupt.

Hoffe, das hilft Dir weiter.
Tschüüss, Michael

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