Ulmenwald von Lippstadt

Der richtige Ort Bonsai (Baum in Schale mit gewisser Reife) vorzustellen und zu präsentieren. Der Threadersteller möge bitte im Eröffnungsthread darauf hinweisen wenn allgemeine Kommentare unerwünscht sind. Andernfalls stellt sicher, dass ihr etwaige fachliche Kritik durch die "DREI SIEBE" gesiebt habt!
Benutzeravatar
Bernd Schreiner
Freundeskreis
Beiträge: 1421
Registriert: 24.02.2005, 10:19
Wohnort: troisdorf

Beitrag von Bernd Schreiner »

Das freut mich natürlich, dass Euch der Wald so gut gefällt :oops: :oops: .

Liebe Grüsse, Bernd
Sage nicht immer, was Du weißt, aber wisse immer, was Du sagst.
Matthias Claudius
Benutzeravatar
Bernd Schreiner
Freundeskreis
Beiträge: 1421
Registriert: 24.02.2005, 10:19
Wohnort: troisdorf

Beitrag von Bernd Schreiner »

Georg hat geschrieben: gibt es mittelfristig keine Probleme mit dem Moos auf der Rinde ; bzgl. Abblättern ?
Georg, wenn ich die Flechten und das Moos mit der Zahnbürste entfernen würde, ginge die Rinde mit ab. Zudem, im Wald läuft ja auch keiner mit Bürste und Wassereimer rum :wink: .

Viel Grüsse, Bernd
Sage nicht immer, was Du weißt, aber wisse immer, was Du sagst.
Matthias Claudius
Benutzeravatar
flu
Beiträge: 4632
Registriert: 13.07.2004, 21:43
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von flu »

pk hat geschrieben:Strahlt wirklich eine gewisse Reife aus.
Das kann man nicht unkommentiert lassen: der Wald HAT Reife!!!
... nach 22 Jahren auch nicht wirklich verwunderlich.

Die bemoosten Staemme bringen noch zusaetzliche Stimmung. Wer einmal die Lorbeerwaelder auf Teneriffa gesehen hat, der weiss was ich meine.
BildBildBild
Benutzeravatar
pk
Beiträge: 169
Registriert: 27.10.2006, 19:07
Wohnort: Berlin

Beitrag von pk »

flu hat geschrieben:[ der Wald HAT Reife!!!
... nach 22 Jahren auch nicht wirklich verwunderlich.
Klar hat er Reife!
Ein 22 jähriger Baum der frei in der Natur wachsen durfte, strahlt trotzdem nicht sooo viiiel Reife aus, wie Bernd sein Wald mit 22 Jahren vorgauckelt(ausstrahlt!!). Er sieht wesentlich älter aus. Finde ich jedenfalls.


gruß Pierre
Wer auf Leichtigkeit abzielt, erlerne erst das Schwierige(Chin. Sprichwort)
Benutzeravatar
Alien66
Beiträge: 981
Registriert: 22.05.2005, 14:10
Wohnort: Berlin

Beitrag von Alien66 »

pk hat geschrieben:...ein 22 jähriger Baum der frei in der Natur wachsen durfte, strahlt nicht sooo viiiel Reife aus, wie Bernd sein Wald vorgauckelt(ausstrahlt!!)...
Da möchte ich zustimmen, doch frage ich mich, wie es dazu kommt? Entsteht der Eindruck dadurch, daß wir ständig zurückschneiden und dadurch die Verzweigungsdichte in einem Alter erhöhen, in welchem ein Baum in der Natur eine derartige Verzweigung noch nicht aufgebaut hat? Kann man sagen, daß der Eindruck, den wir hier alle haben, maßgeblich durch die Verzweigung beeinflußt wird?

Ich gehe mal davon aus, daß es sich hierbei um Ulmus parvifolia 'Suberosa' handelt. In diesem speziellen Fall dürfte doch auch die optische Erscheinung der Rinde einen Einfluß auf unser Reife-Empfinden haben, oder?
Viele Grüße, Chris.
Benutzeravatar
achim73
Moderator
Beiträge: 11488
Registriert: 30.07.2006, 00:53
Wohnort: bochum
Kontaktdaten:

Beitrag von achim73 »

beides. und natürlich die verschiebung der proportionen, vor allem stammdicke : höhe
Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
Benutzeravatar
flu
Beiträge: 4632
Registriert: 13.07.2004, 21:43
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von flu »

pk hat geschrieben:Ein 22 jähriger Baum der frei in der Natur wachsen durfte, strahlt trotzdem nicht sooo viiiel Reife aus, wie Bernd sein Wald mit 22 Jahren vorgauckelt(ausstrahlt!!). Er sieht wesentlich älter aus. Finde ich jedenfalls.
Vielleicht ist das jetzt Wortklauberei, aber demnach kann ein Bonsai ja nie wirklich reif sein, sondern immer nur Reife "ausstrahlen" ...

Ich denke wir sollten doch besser unterscheiden, ob hier ein Baum reift oder ein Bonsai.
Ein Bonsai wird niemals ein reifer Baum, da wir dessen Heranreifen durch unsere Kulturmassnahmen staendig verhindern. Wird ein Bonsai z.B. ausgepflanzt, dann wird er innerhalb weniger Jahre zu einem jungen Baum heranwachsen und die Reife, die er als Bonsai vielleicht noch hatte, jaeh vermissen lassen.
Ein Bonsai kann hingegen sehr wohl reif sein, naemlich genau dann, wenn er das anvisierte Gestaltungsziel erreicht hat.
BildBildBild
Benutzeravatar
pk
Beiträge: 169
Registriert: 27.10.2006, 19:07
Wohnort: Berlin

Beitrag von pk »

flu hat geschrieben: demnach kann ein Bonsai ja nie wirklich reif sein, sondern immer nur Reife "ausstrahlen" ...
Ein Bonsai kann auch Reife besitzen. Schaut man sich 100-jährige Bäume und älter in ihren Schalen an.

Was wir bisher machen ist, einem noch relativ jungen Baum ein älteres Aussehen zu geben, indem wir die Äste nach unten drahten, ein gutes Neabari erzielen und und... Wir machen den Bonsai durch solche Maßnahmen optisch etwas älter, als er wirklich ist. Demnach hat ein Bonsai das tatsächliche Alter und das was es vorgibt zu sein. Hat er zudem eine schöne Borke und sieht knorrig aus, besitzt er eine gewisse Reife. Oder sollte ich besser schreiben, er ist dann Reif?
Wer auf Leichtigkeit abzielt, erlerne erst das Schwierige(Chin. Sprichwort)
Benutzeravatar
Bernd Schreiner
Freundeskreis
Beiträge: 1421
Registriert: 24.02.2005, 10:19
Wohnort: troisdorf

Beitrag von Bernd Schreiner »

pk hat geschrieben:
flu hat geschrieben: demnach kann ein Bonsai ja nie wirklich reif sein, sondern immer nur Reife "ausstrahlen" ...
Ein Bonsai kann auch Reife besitzen. Schaut man sich 100-jährige Bäume und älter in ihren Schalen an.
Hallo zusammen,
demnach ist ein Bonsai eigentlich nur eine "ILLUSION".......
Gruss, Bernd
Zuletzt geändert von Bernd Schreiner am 21.11.2008, 16:48, insgesamt 1-mal geändert.
Sage nicht immer, was Du weißt, aber wisse immer, was Du sagst.
Matthias Claudius
Benutzeravatar
Heike_vG
Beiträge: 24312
Registriert: 04.09.2005, 20:30
Wohnort: Norddeutschland
Kontaktdaten:

Beitrag von Heike_vG »

Hallo Bernd,

das, denke ich, trifft genau zu! Bonsai ist Illusion.
Und je intensiver und glaubwürdiger die Illusion, desto besser gemacht ist der Bonsai!

Liebe Grüße,

Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

AK Hamburg & Umland
Benutzeravatar
holgerb
BFF-Autor
Beiträge: 5215
Registriert: 22.09.2004, 17:24
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von holgerb »

Hallo Bernd.

Das ist wirklich ein ganz toller Wald.

Und: Ich fühle mich sehr geehrt (auch im Namen meiner Mitbürger), daß der Wald nun diesen "Namen" trägt...

Gruß

Holger aus Ulmen, ähhh, Lippstadt
"The mind is like a parachute. It doesn't work unless it's open."
- Frank Zappa -
Benutzeravatar
Bernd Schreiner
Freundeskreis
Beiträge: 1421
Registriert: 24.02.2005, 10:19
Wohnort: troisdorf

Beitrag von Bernd Schreiner »

Holger,
dass habe ich wirklich sehr gerne für Dich und Deine Mitbürger getan :wink: :wink: .

Gruss Bernd
Sage nicht immer, was Du weißt, aber wisse immer, was Du sagst.
Matthias Claudius
Benutzeravatar
Nils aus HH
Beiträge: 22
Registriert: 24.11.2008, 11:10
Wohnort: Hamburg

Beitrag von Nils aus HH »

Ja da kann ich mich den Vorrednern nur anschließen, dein Wald ist echt der Hammer :D
Ich habe vor mich im Frühjahr auch an so ein Waldprojekt heranzuwagen;)

Und ich habe schon seit längerer Zeit eine Frage die mir auf der Seele brennt,
wie gestaltet sich das Umtopfen? Wenn du selber sagst sie sind nicht zu trennen was ich mir auch sehr gut vorstellen kann.
Werden sie alle als Einheit herausgenommen und nur wenig Erde entfernt und willkührlich ein paar Wurzeln entfernt, oder spülst du die Wurzeln und gibst ihnen ein total neues Substrat?
Kann mir auch gerne jemand anderes eine Antwort geben :wink:

Grüße aus Hamburg
Benutzeravatar
crimson
Beiträge: 727
Registriert: 28.02.2005, 13:26
Wohnort: Bergisch Gladbach
Kontaktdaten:

Beitrag von crimson »

Umtopfen eines Waldes gestaltet sich im Idealfall nicht anders als bei einem Einzelbaum. Je länger die Gruppe zusammen steht desto eher verhält sich das Ganze wie ein Baum. Man hat einen kompakten Wurzelballen, der ausgekämmt und zurückgeschnitten wird. In den den ersten Jahren kann man noch leichte Veränderungen an der Position und der Pflanzhöhe einzelner Bäume vornehmen. Später gestaltet sich das schwieriger. Besonders dann wenn zwei Bäume sehr nah bei einander stehen, wird es schwer diese zu trennen.

Mit einem harten Schnitt ginge bestimmt auch das, denn es sollten ja genug Feinwurzeln da sein, um diesen Verlust auszugleichen aber mir wäre das zu riskant. Nacher stirbt Dir ein Ast oder ein Bereich der Krone ab, weil die entsprechende Wurzelpartie weg geschnitten wurde. Das wäre zu schade. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig Fehler in der Pflanzposition zu korrigieren.

Ausspülen mache ich nicht. Fleißig kämmen, mit stumpfen Essstäbchen "stochern" und ein ordentlicher Rückschnitt reichen aus meiner Sicht völlig aus. Je besser das Substrat, desto leichter fallen diese Arbeiten.

Viele Grüße
der André
I say, if your knees aren't green by the end of the day, you ought to seriously re-examine your life.
(Calvin & Hobbes)
Benutzeravatar
achim73
Moderator
Beiträge: 11488
Registriert: 30.07.2006, 00:53
Wohnort: bochum
Kontaktdaten:

Beitrag von achim73 »

ich zitiere mal aus dem entsprechenden artikel von walter im FW :
Das Umtopfen von etablierten Gruppen ist nicht ganz einfach. Man kann jedoch, wie bei Einzelbäumen, gezielt die Wurzelballen verkleinern. An manchen Stellen muss man dann ein Loch in die fest verwachsenen Ballen schneiden, wo es auf Grund der Position der Bäume gerechtfertigt erscheint. Immer kann man bei Gruppen auch gut von unten einen generellen Wurzelschnitt durchführen.

Manchmal, bei sehr festen und dichten Wurzelballen ist es sinnvoll, eine Säge zu verwenden um ein bis zwei Zentimeter des Wurzelballen gleichmäßig zu entfernen.

Bei sehr alten Gruppen kann es auch einmal sinnvoll sein, sie zu zerlegen und wieder neu aufzubauen. Dabei werden die Wurzelballen stark verkleinert und die Gruppe wieder zusammengebaut und je nach Geschmack ev. verändert.
Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
Antworten