Hainbuchenwiese...
Die Pflanzen werden doch nicht kräftiger, indem man stärker zurückschneidet. Wenn genügend Wurzeln da sind, kann der Baum auch gut eine größere Krone versorgen. Wenn man stark zurückschneidet, werden die einzelnen Triebe kräftiger, weil weniger davon da sind.
Wenn ich auch jetzt schon auf feine innere Triebe wert lege, dann geht es mir noch gar nicht um Feinverzweigung, sondern darum, feinere Astlinien zu erzeugen. Die Hainbuche hat doch die Fähigkeit, auch innere Triebe zu entwickeln und zu erhalten, während die äußeren Triebe stärker durchwachsen. Und gerade die Fähigkeit, aus jedem Knopfloch zu treiben, führt hier manchmal zu unerwünschten Effekten, weil die Triebe gleich bündelweise erscheinen, wo ich nur einen gebraucht hätte, und Verdickungen bilden.
Und gerade weil die Bäume sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden, lasse ich sie so lange am Stück durchwachsen. 2 Jahre durchwachsen lassen = mehr Kronenvolumen = mehr Blattfläche = mehr Wachstum für Äste, Stamm, Wurzeln.
Logisch, oder?
Wenn ich auch jetzt schon auf feine innere Triebe wert lege, dann geht es mir noch gar nicht um Feinverzweigung, sondern darum, feinere Astlinien zu erzeugen. Die Hainbuche hat doch die Fähigkeit, auch innere Triebe zu entwickeln und zu erhalten, während die äußeren Triebe stärker durchwachsen. Und gerade die Fähigkeit, aus jedem Knopfloch zu treiben, führt hier manchmal zu unerwünschten Effekten, weil die Triebe gleich bündelweise erscheinen, wo ich nur einen gebraucht hätte, und Verdickungen bilden.
Und gerade weil die Bäume sich noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden, lasse ich sie so lange am Stück durchwachsen. 2 Jahre durchwachsen lassen = mehr Kronenvolumen = mehr Blattfläche = mehr Wachstum für Äste, Stamm, Wurzeln.
Logisch, oder?
Logisch? Ja.
Ich würde es anders machen, aber das gewünschte Ergebnis gibt der Methode recht und Du hast ja Dein Ziel klar formuliert.
Ich habe mich halt auch über den geringen Neuzuwachs gewundert und wenn genügend Wurzeln da sind dann müsste die Pflanze auch ohne starken Rückschnitt stärker durchtreiben.
Du hast eine Vision von dem Baum und wählst die Deiner Meining nach richtige Methode, das ist ok.
Ich würde es anders machen, aber das gewünschte Ergebnis gibt der Methode recht und Du hast ja Dein Ziel klar formuliert.
Ich habe mich halt auch über den geringen Neuzuwachs gewundert und wenn genügend Wurzeln da sind dann müsste die Pflanze auch ohne starken Rückschnitt stärker durchtreiben.
Du hast eine Vision von dem Baum und wählst die Deiner Meining nach richtige Methode, das ist ok.
Gruß, Joachim
Nachtrag:
Aus der 'Ernte' 2004; nach dem 1. Jahr habe ich fast die komplette Krone abgeschnitten, jetzt nach weiteren 2 Jahren wieder zurückgeschnitten.
Es sind tatsächlich 2 Bäume, die schon am ursprünglichen Standort so miteinander verkeilt waren. Ich habe sie dann wieder so zusammen eingepflanzt; nach nur einem Jahr waren sie miteinander verwachsen!
Preisfrage: Was ist hier die Vorderseite?
Aus der 'Ernte' 2004; nach dem 1. Jahr habe ich fast die komplette Krone abgeschnitten, jetzt nach weiteren 2 Jahren wieder zurückgeschnitten.
Es sind tatsächlich 2 Bäume, die schon am ursprünglichen Standort so miteinander verkeilt waren. Ich habe sie dann wieder so zusammen eingepflanzt; nach nur einem Jahr waren sie miteinander verwachsen!
Preisfrage: Was ist hier die Vorderseite?
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Mal wieder ein paar Bilder, wo es sich zur Zeit lohnt...
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- Etwas offenere Stellung, der Wurzelansatz dafür etwas schlechter
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- Vorne versuche ich noch, Wurzeln anzupropfen
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- ...und danach. Mit dem Fortschritt beim Wurzelansatz bin ich unzufrieden.
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- Vor dem Rückschnitt...
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- Noch eine mögliche Vorderseite?
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Re: Hainbuchenwiese...
Das zeige ich jetzt nur, um meiner Dokumentationspflicht nachzukommen. Denn mir ist natürlich klar, dass man nach so vielen Jahren ein etwas 'fertigeres' Bild erwartet. Aber wer kann einem schon so genau erzählen, mit wieviel Zuwachs in welchem Bereich man bei welcher Art erreichen kann.
Das Problem bei dieser Hainbuche war von Anfang an der Teil des Stammes, der am ursprünglichen Standort unter der Erdoberfläche lag und der nicht die Struktur des oberirdischen Teils hatte (und immer noch nicht ganz hat) und sogar etwas den Eindruck einer inversen Verjüngung erzeugt. Immerhin konnte ich den Stammknubbel rechts ein kleines Stück nach unten verlängern, denn ich habe immer die untersten der sich dort immer wieder erscheinenden Knospen wachsen lassen und am Jahresende wieder entfernt.
Im Wesentlichen war mein Plan aber, einen starken Wurzelansatz und damit auch ein Stammprofil zu erzeugen, um ein Gegengewicht zu den weiter oben liegenden Strukturen zu setzen.
Mein Fazit: Es geht - seeehr langsam!
Eine Hainbuche ist kein Ahorn, die Wurzeln legen nur wenig an Dicke zu und auch das Stammprofil entwickelt sich sehr moderat, bzw. das alles ist nur mit sehr viel Zuwachs und entsprechender Verdickung vor allem der Äste, aber auch des Stammes im Ganzen zu erreichen (der Stammdurchmesser in der Taille hat zugenommen von 10 auf 13 cm).
Der Baum hat nun die letzten 7 Jahre frei ausgepflanzt wachsen dürfen, zuletzt wurde vor 4 Jahren umgepflanzt, letztes Wochenende dann zurück in die Holzkiste.
Starken Rückschnitt gibt es immer nur zeitgleich mit Umpflanzen, dazwischen nur kleinere Korrekturen und Freistellen der unteren Triebe.
Immer noch ein Rohling mit großem Potential, aber für den sehr langen Atem.
Baumhöhe aktuell 50 cm.
Das Problem bei dieser Hainbuche war von Anfang an der Teil des Stammes, der am ursprünglichen Standort unter der Erdoberfläche lag und der nicht die Struktur des oberirdischen Teils hatte (und immer noch nicht ganz hat) und sogar etwas den Eindruck einer inversen Verjüngung erzeugt. Immerhin konnte ich den Stammknubbel rechts ein kleines Stück nach unten verlängern, denn ich habe immer die untersten der sich dort immer wieder erscheinenden Knospen wachsen lassen und am Jahresende wieder entfernt.
Im Wesentlichen war mein Plan aber, einen starken Wurzelansatz und damit auch ein Stammprofil zu erzeugen, um ein Gegengewicht zu den weiter oben liegenden Strukturen zu setzen.
Mein Fazit: Es geht - seeehr langsam!
Eine Hainbuche ist kein Ahorn, die Wurzeln legen nur wenig an Dicke zu und auch das Stammprofil entwickelt sich sehr moderat, bzw. das alles ist nur mit sehr viel Zuwachs und entsprechender Verdickung vor allem der Äste, aber auch des Stammes im Ganzen zu erreichen (der Stammdurchmesser in der Taille hat zugenommen von 10 auf 13 cm).
Der Baum hat nun die letzten 7 Jahre frei ausgepflanzt wachsen dürfen, zuletzt wurde vor 4 Jahren umgepflanzt, letztes Wochenende dann zurück in die Holzkiste.
Starken Rückschnitt gibt es immer nur zeitgleich mit Umpflanzen, dazwischen nur kleinere Korrekturen und Freistellen der unteren Triebe.
Immer noch ein Rohling mit großem Potential, aber für den sehr langen Atem.
Baumhöhe aktuell 50 cm.
Zuletzt geändert von KHarry am 30.11.2016, 21:19, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Hainbuchenwiese...
Also ein wenig wundere ich mich schon auch, ich hatte
bei einer kleinen hainbuche im blumenkasten in einem Jahr neue
triebe die 10 mm dicke erreicht haben. Ich wundere mich nur, weil eigentlich müsste da doch viel viel mehr drin sein. Evtl zu sparsam gedüngt? Ist auf jeden Fall ein super rohling und auch das loch hat was.
MfG Maex
bei einer kleinen hainbuche im blumenkasten in einem Jahr neue
triebe die 10 mm dicke erreicht haben. Ich wundere mich nur, weil eigentlich müsste da doch viel viel mehr drin sein. Evtl zu sparsam gedüngt? Ist auf jeden Fall ein super rohling und auch das loch hat was.
MfG Maex
Perfection would end evolution.
Re: Hainbuchenwiese...
Dickere Äste bekommt man schon, wenn man will, daran fehlt es eigentlich auch nicht in diesem Fall. Mir geht es mehr um das Verhältnis von Zuwachs an Ästen und Stamm einerseits und Wurzeln/ Stammbasis andererseits, und das fällt bei Hainbuchen zu Ungunsten der letzteren aus.
Das Problem ist ja hier, dass die Äste so stark zulegen und ich deswegen immer wieder radikal zurückschneiden muss, ohne dass unten viel ankommt.
Zum Vergleich eine Esche - ähnliche Ausgangssituation, wächst sich aber schnell aus.
Hilft nur nicht viel, ich sehe schon erste Zeichen von Eschensterben....
Das Problem ist ja hier, dass die Äste so stark zulegen und ich deswegen immer wieder radikal zurückschneiden muss, ohne dass unten viel ankommt.
Zum Vergleich eine Esche - ähnliche Ausgangssituation, wächst sich aber schnell aus.
Hilft nur nicht viel, ich sehe schon erste Zeichen von Eschensterben....
Re: Hainbuchenwiese...
p.s. das Loch bei der Hainbuche - die linke Seite steht auf Stelzwurzeln, das meinst Du vermutlich? Recht ungewöhnlich eigentlich, aber mich stört es auch nicht unbedingt.
Re: Hainbuchenwiese...
Ich bewundere deine Geduld,deine Bäume kommen langsam aber sie kommen.
Besonders der Dicke hat sehr viel Charakter und das Loch mit der Stelzenwurzel
Ist außergewöhnlich und gefällt mir sehr gut ,weiter so die werden.
Lg nemo
Besonders der Dicke hat sehr viel Charakter und das Loch mit der Stelzenwurzel
Ist außergewöhnlich und gefällt mir sehr gut ,weiter so die werden.
Lg nemo
Re: Hainbuchenwiese...
Update nach längerer Zeit.
Der Baum war von 2008 - 2014 ausgepflanzt. Auf dem Bild von 2005 sieht man eine leichte inverse Stammverjüngung unterhalb zweier abgeschnittener Wurzeln. Um das zu beheben, habe ich auf starken Zuwachs gesetzt. Die meisten hätten wohl abgemoost - auch dann muss aus den neuen Wurzeln erst noch ein Wurzelansatz werden - , aber ich bin einen anderen Weg gegangen. Ich wollte den Baum aber auch gerne größer haben.
Höhe damals 50 cm laut meinem Posting, heute 70 cm. Fällt mir selbst schwer, das nachzuvollziehen, aber wird wohl stimmen.
Wie man sieht: Mit sehr massivem Zuwachs bekommt man selbst bei Hainbuchen eine Stammbasis aufgebaut. Ich habe ja weiter oben beklagt, wie schwierig das bei dieser Spezies ist.
Der Baum war von 2008 - 2014 ausgepflanzt. Auf dem Bild von 2005 sieht man eine leichte inverse Stammverjüngung unterhalb zweier abgeschnittener Wurzeln. Um das zu beheben, habe ich auf starken Zuwachs gesetzt. Die meisten hätten wohl abgemoost - auch dann muss aus den neuen Wurzeln erst noch ein Wurzelansatz werden - , aber ich bin einen anderen Weg gegangen. Ich wollte den Baum aber auch gerne größer haben.
Höhe damals 50 cm laut meinem Posting, heute 70 cm. Fällt mir selbst schwer, das nachzuvollziehen, aber wird wohl stimmen.
Wie man sieht: Mit sehr massivem Zuwachs bekommt man selbst bei Hainbuchen eine Stammbasis aufgebaut. Ich habe ja weiter oben beklagt, wie schwierig das bei dieser Spezies ist.
- hopplamoebel
- Beiträge: 1507
- Registriert: 18.05.2014, 22:08
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Re: Hainbuchenwiese...
Moin,
der Dicke hat was richtig Morbides - seine Ausstrahlung entspricht einem uralten Baum, bei dem schon große Partien das Zeitliche gesegnet haben.
Um diesen Ausdruck weiter zu verstärken, würde ich den Baum an so ziemlich allen Shari-Bereichen aushöhlen!
Ein alter "Pippi Langstrumpf Baum" mit wenig, wirrer Grünmasse (manche würden wohl Märchenstil dazu sagen...)
Viel Erfolg weiterhin,
marco
der Dicke hat was richtig Morbides - seine Ausstrahlung entspricht einem uralten Baum, bei dem schon große Partien das Zeitliche gesegnet haben.
Um diesen Ausdruck weiter zu verstärken, würde ich den Baum an so ziemlich allen Shari-Bereichen aushöhlen!
Ein alter "Pippi Langstrumpf Baum" mit wenig, wirrer Grünmasse (manche würden wohl Märchenstil dazu sagen...)
Viel Erfolg weiterhin,
marco
So ist nun weder der etwas, der pflanzt, noch der begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.
Re: Hainbuchenwiese...
Hallo KHarry,
sehr interessant. Der Stammansatz hat sich wirklich stark verbessert. Ich kann bestätigen, daß Hainbuchen aus allen "Knopflöchern" treiben und wenn die starken Äste nicht "ausgebremst werden die schwachen Zweige schwach bleiben. Der Lohn dieser konsequenten Bearbeitung sind dann kräftige Äste mit beeindruckenden Bewegungen.
Die Entwicklung der anderen gezeigten Hainbuchen interessiert mich auch.
sehr interessant. Der Stammansatz hat sich wirklich stark verbessert. Ich kann bestätigen, daß Hainbuchen aus allen "Knopflöchern" treiben und wenn die starken Äste nicht "ausgebremst werden die schwachen Zweige schwach bleiben. Der Lohn dieser konsequenten Bearbeitung sind dann kräftige Äste mit beeindruckenden Bewegungen.
Die Entwicklung der anderen gezeigten Hainbuchen interessiert mich auch.
LG,
F.
F.
Re: Hainbuchenwiese...
Hallo,
danke für euer Feedback.
Ich überlege gerade, was ich ohne viel Erklärung im Moment zeigen will.
Ich fange mal mit den weniger problematischen an. Diese Bäume haben das Beet nicht mehr gesehen.
danke für euer Feedback.
Ich überlege gerade, was ich ohne viel Erklärung im Moment zeigen will.
Ich fange mal mit den weniger problematischen an. Diese Bäume haben das Beet nicht mehr gesehen.
Re: Hainbuchenwiese...
Sind ja echte Schätze dabei.
Auf die weitere Entwicklung bin ich gespannt.
Grüße
Auf die weitere Entwicklung bin ich gespannt.
Grüße