Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Der richtige Ort Bonsai (Baum in Schale mit gewisser Reife) vorzustellen und zu präsentieren. Der Threadersteller möge bitte im Eröffnungsthread darauf hinweisen wenn allgemeine Kommentare unerwünscht sind. Andernfalls stellt sicher, dass ihr etwaige fachliche Kritik durch die "DREI SIEBE" gesiebt habt!
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abardo
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von abardo »

zopf hat geschrieben:Hallo Frank
Keine Chance, das Einzige was der Seigen macht ist knack.
mfG Dieter
Hm, hätt ich nicht gedacht, wieder was gelernt.

Ich bieg grad einen Apfelast direkt am Stamm, hat etwa 2,5cm Durchmesser, mit Bast umwickelt, Klemme dran und jede Woche gibts ne 1/2 Umdrehung mehr, vorher immer den Bast schön befeuchten. Nach einem Jahr hatte er die Hälfte geschafft und im Frühling sah die Rinde immer noch perfekt aus und es hielt auch. Dieses Jahr dann die zweite Hälfte ...

Aber ist halt kein Ahorn/Seigen, dachte mir nur so ganz naiv, dass ein Laubbaum das abkann ...
Grüße, Frank
___________
Ich will nur noch hupen !
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Ferry
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Ferry »

Hallo Frank,

insgesamt sieht der Seigen gut aus und auch für die Zukunft sehe ich kein Problem.

Ahornholz ist sehr spröde und viel härter als Apfelbaumholz. Im Frühling lassen sich die Äste am besten drahten und biegen. Kurz vor dem Austrieb werden sie sehr weich und flexibel. Der Draht oder die Befestigungen der Zwinge wachsen dann allerdings schnell ein; nicht schön.

Im Herbst direkt nach dem Blattabfall, bzw wenn Du die letzten Blätter per Hand entfernst hast, sind die Äste noch einmal für 1-2 Wochen flexibel und ideal zum Gestalten. Vor allem weil es während der folgenden 5-6 Monaten kein Dickenwachstum mehr folgt.

Aber Vorsicht falls Du versuchst zu stark zu biegen.

LG,
F.
LG,
F.
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Norbert_S
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Norbert_S »

Manchmal muss ich tief durchatmen.

Meine Bäume haben drei Profies gesehen und wie nicht anders zu erwarten bei den meisten Bäumen drei Meinungen.

Profies meinen leider auch immer sie sind verpflichtet Veränderungen vorzuschlagen.
Potential für Veränderungen hat jeder Baum, er verändert sich halt, besser wird er nur in der Sicht Derjenigen die diese Veränderung empfehlen oder gleich ticken.

Einen solchen Baum seine Individualität nehmen zu wollen grenzt für mich an Frevel und zeigt mir wieder einmal überdeutlich auf welch schmalen Trampelpfad der deutsche Bonsai wandelt.
Norbert

So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
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Köhler Rudolf
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Köhler Rudolf »

Hallo Norbert,

nicht tief durchatmen. Einfach deine Meinung mitteilen.
Ein Forum lebt von der Diskussion.
Und wenn immer nur geschrieben wird, alles toll, wunderbar, danke für das Zeigen, kommt man auch nicht vorwärts.

Ich z. B. hole mir den Rat ein. D. H. aber nicht, dass ich diesen Weg immer gehen werde oder schon gar nicht gehen muss.

Es kommt auch immer darauf an, wen man fragt.
Ich habe viele Beispiele bei wirklich schon guten Bäumen gesehen, wo nochmals eine deutliche Steigerung erzielt wurde. Und dies sieht der Besitzer auch so.

Ich habe aber auch einen Baum, wo ich die Ansichtsseite innerhalb des Zeitraums der Gestaltung mehrfach gedreht habe. Manchmal ändert sich auch der persönliche Geschmack.

In diesem Sinne :-D

Rudi K.
Grüße
Rudi K.
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Heike_vG
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Heike_vG »

Danke Euch für die Stellungnahmen! :-D
Meinungen einholen und darüber nachdenken ist meistens eine gute Sache. Keine Sorge, Norbert, ich werde nichts Unüberlegtes tun und nicht blindlings irgendeinem Vorschlag folgen. Es hat auch alles viel Zeit.
Du erinnerst Dich sicherlich, wie viele Meinungen und Ideen es zu meinem Kiefernliteraten gab, die mir alle nicht zusagten, ehe ich bei Othmar mit Überzeugung am Werk war.
abardo hat geschrieben:Aber ist halt kein Ahorn/Seigen, dachte mir nur so ganz naiv, dass ein Laubbaum das abkann ...
Frank, was man zusätzlich nicht vergessen darf ist, dass diese Hauptäste auch vor 24 Jahren schon da waren und entsprechend starr sind, mit all den dünnen Jahresringen.

Liebe Grüße,

Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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Thajin
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Thajin »

Danke für die schöne Geschichte eines Baumes, ich kann verstehen, dass man sein Herz daran hängt, gerade wenn man soviel "gemeinsam" erlebt/überlebt hat.

Mit dem Loch aufpassen, es könnte Untermieter anziehen, kennt man ja Mietnomaden:
comp_31130.jpg
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Heike_vG
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Heike_vG »

Klasse Bild! So ein Waschbärchen im Bonsaiformat wäre schon niedlich... :-D
Von "Schleich" gibt es bestimmt welche, aber wahrscheinlich doch noch zu groß.

Liebe Grüße,

Heike
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Heike_vG
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Heike_vG »

Ein kleiner Bewohner ist eingezogen, aber kein Waschbär... :shock: 8)

Wenn der Austrieb des Seigen entsprechend weit fortgeschritten ist, werde ich auch mal wieder ein Foto des ganzen Baums zeigen. Von beiden Seigen.

Liebe Grüße,

Heike
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achim73
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von achim73 »

geil...sieht auf dem bild aus wie eine mini-eule in pop-farben :-D klasse...
Gruss, Achim
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Heike_vG
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Heike_vG »

Die Eule ist auch wirklich mini. Gerade mal 1,5 cm hoch! Kommt aus dem Puppenstubenbedarf. :lol:
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achim73
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von achim73 »

ach so... ich dachte, das wäre evtl. irgendeine raupe oder so was.... :lol:
Gruss, Achim
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Martin_S
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Martin_S »

LOL!
Das ist ja mal eine nette Idee. Eule im Uro.... Löcher in diversen Bäumen hätte ich. Fehlen nur noch die Tierchen ;)
Beste Grüße
Martin

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Heike_vG
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Heike_vG »

*updated*
Hallo, Ihr Lieben,
der alte Seigen ist derzeit so schön knallrot, dass er auch mal wieder aufs Foto musste.
Die Eule lebt nur noch zeitweise im Uro, denn die Vögel holen sie da immer wieder raus. Entweder aus Neugier, oder weil sie hoffen, es könnte sich um etwas Essbares handeln... :lol:
Ich habe das winzige Ding ein paarmal nach einiger Suche aus dem Rasen wieder herausgeholt und bewahre es dann doch lieber in der Vitrine auf, bis zum nächsten Foto.

Liebe Grüße,
Heike
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hwolf
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von hwolf »

Liebe Heike,
toller Baum, tolle Herbstfarbe! Und die kleine Eule tut ihr Übriges zu dem stimmungsvollen Bild, klasse.
Was mir hier nicht gefällt ist die Schale. Das ist natürlich Geschmackssache und Du bist ja glaube ich hier die große Schalenexpertin und ich eher das Gegenteil, aber irgendwie stört mich die strenge, gerade Seitenwand der Schale und auch ihre geringe Fläche im Verhältnis zur Tiefe. Ich glaube, dein Seigen würde noch viel besser in einer weitläufigen ovalen, sehr flachen Schale wirken, in der er dann nach links versetzt stehen sollte. Was denkst Du dazu?
Hier als Beispiel in einer Krebs-Schale.
Hier als Beispiel in einer Krebs-Schale.
Lieben Gruß
Heinrich
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Heike_vG
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Heike_vG »

Hallo Heinrich,
Du hast insofern Recht, als die jetzige Schale aus ästhetischer Sicht nicht optimal für diese Baum ist. *daumen_new* Sie tut ihm aber aus gärtnerischer Sicht sehr gut, da sie ein wenig tiefer ist. Ich weiß nicht, ob Du den ganzen Thread gelesen hast, aber wenn ja, weißt Du, dass dieser Baum eine ganze Menge Krisen durchgemacht hat und empfindlich auf ungünstige Wetterverhältnisse und sonstige unvorhergesehene Umstände reagiert. Deswegen steht für mich seit Jahren die Gesundheitspflege für diesen Baum im Vordergrund. Er hat leider insgesamt auch keine sehr vorteilhafte Form, nach allem was ihm geschehen ist. Wenn der Seigen in einigen Jahren vielleicht doch mal wieder zu einer gewissen Schönheit heranwächst, werde ich ihm sicherlich auch eine ästhetisch vorteilhafte Schale spendieren. 8)
Die Schale in Deinem Virtual ist von ihrer Höhe her richtig bemessen, aber viel zu breit und die Glasur wäre mir zu zurückhaltend zu einem Baum, der so spektakuläre Farben hervorbringt. Auch stört mich der unglasierte untere Rand, der durch den roten Ton sehr stark die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Aber es ist immer schön, die Wirkung einmal im Virtual ausprobiert zu sehen und ich freue mich, dass Du Dir Gedanken hierzu gemacht hast! Vielen Dank dafür! :-D

Liebe Grüße,
Heike
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