Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Der richtige Ort Bonsai (Baum in Schale mit gewisser Reife) vorzustellen und zu präsentieren. Der Threadersteller möge bitte im Eröffnungsthread darauf hinweisen wenn allgemeine Kommentare unerwünscht sind. Andernfalls stellt sicher, dass ihr etwaige fachliche Kritik durch die "DREI SIEBE" gesiebt habt!
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Heike_vG
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Heike_vG »

Hallo Rüdiger,

anhand der Fotos habe ich das zuerst auch einen Moment gedacht. Aber die extrem ausladenden seitlichen Äste kommen so weit auf einen zu, dass die Seitenansichten als Vorderseiten nichts taugen. Das kann man ja nicht alles wegschneiden, was da auf einen zukommt. :?

Liebe Grüße,

Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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Heike_vG
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Heike_vG »

*updated*
Auch der komische alte Seigen hat jetzt sein himbeerrotes Gewand angelegt. Vielleicht ist er in einer Woche noch schöner, wenn die Krone noch etwas voller wird.

Das tote Holz an dem fast zugewachsenen unfreiwilligen Shari von vor über 20 Jahren sah die Tage irgendwie ausgebeult aus und als ich mit dem Finger draufdrückte, gab es sofort nach. Dahinter war nur noch etwas zerfallenes, weiches, aber trockenes Holz. Das ließ sich leicht herauskratzen, nach oben und unten ist das Holz recht fest und auch die Dicke der Holzwand lässt gute Stabilität vermuten. Nun hat der Ahorn also ein Loch, das mir durchaus gefällt, jedenfalls besser als das Stück bleiche Holz, das vorher dort zu sehen war. 8)
Was denkt Ihr?

Liebe Grüße,

Heike
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Kyrilla
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Kyrilla »

Er gefällt mit Loch ein bisschen mehr!
Ein wunderschöner Baum! *daumen_new*
Stil ist richtiges Weglassen des Unwesentlichen.
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Norbert_S
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Norbert_S »

Das Loch ist klasse.
Der Baum passt doch sowieso in keine Schublade, ist halt ein altes Unikum.
Jetzt hat er halt eine Waschbärenschlafhöhle ist dch gut.
Der Gesundheit des Baumes ist das nicht abträglich.

Hast du den hinteren Stamm etwas in der Höhe zurück genommen?
Norbert

So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
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Kanna
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Kanna »

Das Loch ist klasse.
Da kann ich mich nur anschließen. Das wertet den Baum noch um einiges auf.

Bin auf die weitere Entwicklung gespannt.

Viele Grüße
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hopplamoebel
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von hopplamoebel »

Hallo Heike,

der Baum ist Klasse!
Das Loch empfinde ich wie ein Muttermal im Gesicht eines schönen Models...

Schönen Gruß,
marco
So ist nun weder der etwas, der pflanzt, noch der begießt, sondern Gott, der das Gedeihen gibt.
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Heike_vG
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Heike_vG »

Hallo, Ihr Lieben,

freut mich, dass Euch das Loch auch gefällt. Waschbärenschlafhöhle ist eine nette Vorstellung! :-D
Norbert_S hat geschrieben:Hast du den hinteren Stamm etwas in der Höhe zurück genommen?
Nein, da ist alles so geblieben, wie es auf den Fotos vom November 2014 war. Ich möchte auch eher noch etwas mehr Höhe entwickeln.

Liebe Grüße,

Heike
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abardo
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von abardo »

Hallo Heike,

habe gerade den ganzen Thread noch einmal durchgelesen:
- erst der Shari
- dann der mittlere Substamm weg
- die Kerbe zwischen den Ästen scheint auch immer tiefer zu werden
- jetzt das Loch

Dein Seigen vollführt hier ganz klar eine Vermehrung durch Mitose !

In 5 Jahren wirst du eine zweite Schale kaufen müssen 8)
Grüße, Frank
___________
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abardo
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von abardo »

Hallo nochmal,

Jetzt mal ernsthaft.

Was spricht denn dagegen, die zwei Substämme langsam und gemächlich, aber mit ziemlicher Gewalt (eventuell am Zwischenraum mal passend einkerben) wieder in die richtige Position zu bringen ?
file.jpg
(und ihm dann mal den Strubelkopft zu schneiden)
Grüße, Frank
___________
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von zopf »

Hallo Frank
Keine Chance, das Einzige was der Seigen macht ist knack.
mfG Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
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bonsaiheiner
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von bonsaiheiner »

Hallo liebe Heike,
abardo hat geschrieben:Hallo nochmal,

Jetzt mal ernsthaft.

Was spricht denn dagegen, die zwei Substämme langsam und gemächlich, aber mit ziemlicher Gewalt (eventuell am Zwischenraum mal passend einkerben) wieder in die richtige Position zu bringen ?
file.jpg
Dagegen spricht der Verlust des in Jahren Gewachsenen. Dagegen spricht, dass man die formende Hand bei einer sochen Verschlimmbesserung noch Jahre lang sehen würde.
migo hat geschrieben:Danke für diese Langzeitstudie, liebe Heike!

Gerade diese Bäume, die man schon ewig pflegt und mit denen man durch Höhen und Tiefen gegangen ist, die alle Fehler (fast) klaglos weggesteckt haben und die man deshalb besonders ins Herz geschlossen hat... gerade diesen Bäumen sollte man die Freiheit lassen, zu sein wie und was sie sind.
...
Bin da ganz bei Michael,
liebe Grüsse,
Heiner
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Köhler Rudolf
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Köhler Rudolf »

Hallo Heike,

mir gefällt der Ahorn.

Persönlich fehlt mir aber die Struktur bei diesem Baum.
Insbesondere im unbelaubten Zustand tritt dies deutlich auf.
Es wirkt etwas wie ein "Puschelbaum".
Im belaubtem Zustand verdecken die Blätter alles und der Baum wirkt gefällig.

Ich würde auf jeden Fall mal einen Profi für Laubbäume ansprechen und mir seine Meinung einholen. Ob man dann dieser Empfehlung folgt, bleibt jedem selbst überlassen.
Bei deinen Beziehungen dürfte dies ja kein Problem sein.
Ziel für mich ist es, mich weiter zu entwickeln. Manchmal muss der Blick neu ausgerichtet und geschärft werden.

Aber eventuell sehe nur ich dies so und liege falsch. Wenn er keine Kritik anbringt, hast du alles richtig gemacht hast. :-D

Viele Grüße

Rudi K.
Grüße
Rudi K.
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Heike_vG »

abardo hat geschrieben:Jetzt mal ernsthaft. Was spricht denn dagegen, die zwei Substämme langsam und gemächlich, aber mit ziemlicher Gewalt (eventuell am Zwischenraum mal passend einkerben) wieder in die richtige Position zu bringen ?
Ernsthaft unmöglich. Würde - wie Dieter schon schrieb - brechen und das Einkerben würde der Seigen auch sicher übelnehmen. Ich weiß nicht, ob Du einen Seigen hast, Frank, aber das sind sehr empfindliche Diven, die man schön umhegen und vor allem Unbill schützen muss, damit sie zu gedeihen geruhen.

Mit diesem Baum habe ich bereits 24 Jahre verbracht und ich kann das einschätzen, glaube mir. :roll: :lol:

LG, Heike
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Heike_vG »

Köhler Rudolf hat geschrieben:Ich würde auf jeden Fall mal einen Profi für Laubbäume ansprechen und mir seine Meinung einholen.
Lieber Rudi, das kann ich bei Gelegenheit wirklich mal machen. Wäre ja schön, wenn da noch eine praktikable, fachkundige Option käme, um den Baum zu verbessern. Radikal und riskante Dinge würde ich aber wohl nicht probieren.
Köhler Rudolf hat geschrieben:Aber eventuell sehe nur ich dies so und liege falsch. Wenn er keine Kritik anbringt, hast du alles richtig gemacht hast. :-D
Wahrscheinlich liegst Du durchaus richtig. Ich habe garantiert nicht alles richtig gemacht, da ich zu Anfang mit diesem Baum noch gar nicht zurecht kam und eine Menge schief gegangen ist. Zum Glück habe ich ihn jedes Mal wieder aufpäppeln können. Das Resultat bis heute ist lediglich ein relativ alter und einigermaßen vitaler Seigen mit einem eigenwilligen Charme, der aber eine höchst kuriose Form hat, die nicht so recht befriedigen will. 8)

Liebe Grüße und danke für Deine Anregungen,

Heike
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Köhler Rudolf
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Re: Die wechselvolle Geschichte eines "Seigen"

Beitrag von Köhler Rudolf »

Hallo Heike,

auf keinen Fall radikale Maßnahmen bei so einem Baum.
Viel zu gefährlich. Ein Ahorn bricht schneller als einem manchmal lieb ist.

Mir geht es auch nicht darum den Baum nach BCD-Richtlinien zu gestalten.

Aber für mich ist es immer wieder interessant, wenn man sich mal den Rat eines anderen fachkundigen Bonsaiprofis einholt.
Die Resultate sind oftmals beeindruckend obwohl manchmal nicht viel geändert wurde.

Immer mit dem Ziel: Mir muss der Baum gefallen. Wo sehe ich den Baum in 5 Jahren. Was sind die geeigneten Maßnahmen um dieses Ziel zu erreichen.

Ich möchte aber nicht, dass dies falsch verstanden wird. Jeder soll das Hobby zu betreiben wie es ihm Spaß macht.

Viele Grüße

Rudi K.
Grüße
Rudi K.
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