Lärche nach Naka3

Der richtige Ort Bonsai (Baum in Schale mit gewisser Reife) vorzustellen und zu präsentieren. Der Threadersteller möge bitte im Eröffnungsthread darauf hinweisen wenn allgemeine Kommentare unerwünscht sind. Andernfalls stellt sicher, dass ihr etwaige fachliche Kritik durch die "DREI SIEBE" gesiebt habt!
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VolkerK
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Lärche nach Naka3

Beitrag von VolkerK »

Hallo
Fotos einer Lärche, die ich bei Naka in einem Buch gesehen habe.
Sie hatte früher auf der Vorderseite einen Ast, der den Stamm kreuzte,
leider ist der abgestorben, sie ist eine meiner ersten Bäume.
Den ersten Schnitt hat sie auch schon gehabt,zum nächsten Umtopfen
kommt der Baum wahrscheinlich in eine Runde Schale.
Gruß Volker
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achim73
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Re: Lärche nach Naka3

Beitrag von achim73 »

uriges teil *daumen_new*
weißt du, woran das liegt, dass die lärchen immer wieder äste absterben lassen, obwohl der rest des baumes völlig vital ist ? habe nämlich dasselbe problem...
Gruss, Achim
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VolkerK
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Re: Lärche nach Naka3

Beitrag von VolkerK »

Hallo
Keine Ahnung, Bäume reagieren nun mal so,ich habe dieses Verhalten
an Ahorn und auch an anderen Bäumen.
Gruß Volker
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Hippo
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Re: Lärche nach Naka3

Beitrag von Hippo »

Salü zämme Achim und Volker,

Mir wurde das vor 40 Jahren von einem Biologen so erklärt:

Ein Baum ist ein natürliches und perfektes Perpetuum Mobile.
Durch seine Stoffwechselprodukte ermöglichte es sogar die Entwicklung von anderen Lebewesen, die ihm sogar Schaden zufügen können. Aber dies nur am Rande.
Jeder Baum hat eine Art Sensorik für den Stoffwechsel.
Es geht hierbei um die Aufnahme von Kohlendioxid, Wasser, Mineralsalze und Licht.
Diese müssen in einem bestimmten Gleichgewicht/Wechsel zur Bildung von Oxygen, Zucker und Stärke bei der Photosynthese sein.
Natürlich sind da noch viel mehr Stoffe die der lebende Baumorganismus bildet, benützt und verstoffwechselt aber wir halten uns hier nur an die "Gröbsten".
Tritt nun in einer Baumpartie, z.B. durch Waldbrand, Wildverbiss, Beschnitt oder Beschattung, eine Stoffwechselstörung ein und kann Diese nicht durch Zuwachs von Grünfläche kompensiert/regeneriert werden, registriert die Sensorik des Baumes, dass diese Partie mehr Ressourcen verbraucht als sie durch Verstoffwechselung an die Leit- und Fördersysteme zurückgibt.
Will man bei einem Bonsai das Abstossen solcher Partien verhindern, muss man rechtzeitig einen Wuchskraftausgleich herbeiführen.

Es gibt noch einen weiteren Aspekt warum Lärchen-Bonsai ohne Ankündigung sich einzelner Äste erleichtern können.
Im Gegensatz zu manchen anderen Kieferngewächsen fühlt sich die Lärche mit einem zu kompakten Wurzelballen, auf die Dauer, nicht wirklich wohl.
Keimt z.B. eine Lärche im Moos, in einer flachen Mulde auf einem Stein, entwickelt sie keine langen Ausläufer-Wurzeln, die sich ineinander verschlingen, sondern einen dichten, feinen Wurzelfilz.
Mit diesem Filz speichert sie so viel Wasser wie möglich. Das ist offenbar ihre Überlebensstrategie weil sie keine Trockenheit, wie z.B. Kiefern, verträgt.
In normaler, tiefgründiger Erde entwickelt sie diesen Wurzelfilz nicht oder viel weniger.
Pflanzt man sie in eine Schale mit magerem Substrat, entwickelt sie vornehmlich lange Wurzeln, welche die Schale ausfüllen können und sich so gegenseitig in die Quere kommen und auch recht kompakt werden.
In so einer Wurzelkompaktion findet fast keine Verdunstungskälte mehr statt und eine Erwärmung findet die Lärche nicht wirklich toll.
Die Lärche bekommt dann "Fieber und Kreislaufbeschwerden" und muss sich von unproduktiven Teilen trennen.

Bestimmt gibt es noch andere Ursachen warum Lärchen so reagieren wie sie eben reagieren aber diese zwei Aspekte erscheinen mir als die Wichtigsten.

Gruss George
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achim73
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Re: Lärche nach Naka3

Beitrag von achim73 »

interessant, danke....
Gruss, Achim
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Re: Lärche nach Naka3

Beitrag von migo »

Habe meine Lärche (L. decidua) jetzt bestimmt schon gut 20 Jahre - da ist noch nie einfach so ein Ast abgestorben.
Kenne das Problem eigentlich nur bei Birken.
Tschüüss, Michael

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Re: Lärche nach Naka3

Beitrag von Hippo »

migo hat geschrieben: 01.07.2021, 23:13 Habe meine Lärche (L. decidua) jetzt bestimmt schon gut 20 Jahre - da ist noch nie einfach so ein Ast abgestorben.
Das passiert nicht selten in der Grundgestaltungsphase bei älteren Findlingen.
Vor allem Äste mit alten, verholzten Kurztrieben, wo sich keine Langtriebe entwickeln, können betroffen sein. Deshalb ist es auch wichtig bei alten Yamadoris bereits am Anfang die allzu wüchsigen Terminalbereiche einzukürzen. Dann können sich Kurztriebe zu Langtrieben entwickeln und die Wurzelbildung fördern.
Grumpy old fat Kiboko.
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