Ulmus x "New Horizon" von Achim13

Vom Ausgangsmaterial zum reifen Bonsai
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achim73
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Ulmus x "New Horizon" von Achim13

Beitrag von achim73 »

2006 Herkunft und erste Schritte

Es handelt sich bei diesem Baum um eine sogenannte Resista-Ulm ( Ulmus x "New Horizon" ).
Eine Ulmenzüchtung, die wiederstandsfähiger gegen die Ulmen-Krankheit in den USA
gezüchtet worden ist, und nun als Strassenbaum Verwendung findet.

Dieser Baum stand seit ca. 10 Jahren als Strassenbaum in einer Kleinstadt und wurde im Frühjahr 2006 gerodet und ausgetauscht, da die Krone abgestorben war.
Ich schaute mir den Baum an, sah, das er bereits aus dem Stamm wieder austrieb und dachte mir:

.....netter Stamm
.....Ulme..ich mag Ulmen
.....ich habe Platz..warum also nicht *kopfkratz*

Zur Freude meiner Freundin, schleppte ich also den Stamm nach Hause und drückte (war nicht anderst möglich) den Baum in den größten Kübel den ich hatte.
Sägte dann den Stamm noch ein wenig kürzer und legte ein Gitter um den Stamm, das ich mit Substrat verfüllte.
Mir war klar, das ich mit den bestehenden Wurzeln nichts anfangen konnte.
Wollte einfach mal sehen, ob er so schon Wurzeln am Stamm bildet.

Dann wässern und düngen und warten.... *floet*
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...und siehe da, der Stamm trieb erneut willig aus.
Die letzten beiden Bilder zeigen den Austrieb im Herbst und den erfolgten Rückschnitt.
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2007 Richtiges Abmosen und erste Gestaltung

Im Frühjahr 2007 bei einer bei mir stattgefundenen Umtopfaktion, habe ich mich entschlossen, doch mal nach der Wurzelbildung des Stammes zu schauen.
Also, Gitter weg und...nicht viel...... :(

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Also, Fräse her und einen schönen tiefen Ring aus dem Stamm gefräst.
Die Ränder habe ich dann glatt geschnitten und den mit Wurzelhormonen bestrichen.
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Ich denke mal die Hormone hätte ich hicht gebraucht..hatte das Zeug halt noch da :wink:
Dann das Gitter wieder drum und....wässern und düngen..was sonst.

Austrieb 2007
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und Rückschnitt
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Herbst 2007
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und Rückschnitt
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2008..leider keine Bilder.

Bin 2008 genauso verfahren wie 2007.
Den Frühjahrsaustrieb ausgelichtet und den Baum durchgedrahtet.
Im Herbst wieder stark zurückgeschnitten.

...und natürlich wässern und düngen nicht vergessen :mrgreen:

2009...Erste Gestaltung und ab mit dem Klotz

Ja, dann war es so weit...der Stamm wird hohl.....

Es war klar, das die Krone durch den dicken abgesägten Stamm nie eine glaubwürdige Verjüngung bekommen würde.
Also, machen wir doch einen abgestorbenen alten Baum daraus, dessen Krone bereits verrottet ist.

Ich also die Fräse gezückt, den Stamm geöffnet und ein wenig rumgeschnitzt.
Muß noch verfeinert werden, aber der Weg ist klar.
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Dann der spannende Moment.....hat er genug Wurzeln gebildet :?

Gitternetz ab, und angefangen das Substrat zu entfernen.
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Man merkte gleich...da ist mehr als nur Erde....Wurzeln, und zwar einige.

Klasse, große Freude..endlich den großen Kübel los..... :mrgreen:

Also, die Wurzeln freilegen und schauen, wo man den Baum absägen kann.
Handsäge genommen ( mach ich auch nur einmal so....es lebe die Technik ) und den Baum abgetrennt.
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Danach in den Anzuchtstopf und ....wässern und düngen..was sonst..... :wink:
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2010

Nach dem ersten Blattschnitt und der darauffolgen Bearbeitung durch entfernen überflüssiger Triebe, Rückschnitt und drahten, wurde der Baum 2010 noch 2 mal entlaubt.
Dabei wurden die Triebe bei einer Länge von 4-6 Blättern auf 2 Blätter zurückgeschnitten und entlaubt.
Die Entlaubung wurde nur an den äußersten Trieben durchgeführt um innere Triebe zu stärken.
Gegebenfalls wurden Triebe gedrahtet.

Frühjahr 2010
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Wurzeln Frühjahr 2010
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Blattschnitt nach Erstaustrieb
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Drahten nach Blattschnitt
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2011

Im Frühjahr 2011 fand ich eine Schale die mir für den Baum gefallen hat.
Es ist eine chinesiche Schale, glasiert und von der Farbe genau passend für diesen Baum, wenn das zarte Grün im Frühjahr.... :oops: nicht abschweifen.....
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Bei den Vorbereitungen schaute ich mir die Stammöffnung an und fand sie einfach zu klein.
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Ich möchte nicht verheimlichen, das dieser Baum einen hohlen Stamm hat und vergrößerte die Öffnung.
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Diese werde ich dieses Jahr nachbearbeiten und auch den Stamm vollständig aushöhlen.
Das ist notwendig, da das Holz doch anfängt zu faulen da halt das Wasser immer im Stamm stehen bleibt.

Dann ging es ran ans Werk und der Baum wurde umgepflanzt, Wurzeln freilegen, leicht beschneiden und sortieern und rein in die vorbereitete Schale.

Dann wurde der Baum 2011 wieder 3 mal entlaubt, immer unter Beibehaltung des inneren Laubes.
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Ich glaube die Bilder zeigen, die Arbeit und Zeit hat sich gelohnt.
Nun kann er reifen, die Feinverzweigung noch mehr ausprägen, die Stammwunde wird älter und ausdrucksstärker und der "Holzklotz" zu einem "Bonsai" werden.
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Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
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