Der menschliche Faktor

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holgerb
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von holgerb »

Achim,

natürlich wird auch durch die Lichtbrechung und TransmissionLicht in eine diedrigere energetische Form gebracht, das schreibt schon die Thermodynamik vor. Aber Sichtbares Licht in Infrarot ist energetisch etwas anders als UV in Infrarot + eine Oberflächentemperatur von 50°C an den Blattflächen. Das ist Hokus Pokus.

Bei der EnEV geht es eher um die Restriktion von Wärmeverlusten. Man kann solare Gewinne berücksichtigen, aber die sind in jedem Gebäude - ceteris paribus - gleich.
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bock
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von bock »

holgerb hat geschrieben:... Das ist Hokus Pokus.

...
Moin!

Ohne Hokus und Pokus kann ein Kind (oder Hund) im Sommer im Auto mit geschlossenen Scheiben, Lüftung abgeschaltet, an Hitzschlag sterben.
Ich halte Temperaturen von 50°C hinter einem Südfenster im Sommer nicht für unwahrscheinlich, habe es aber noch nicht gemessen.
Zur UV-Strahlung: man hört immer wieder, dass (Fenster-)Glas für UV mehr oder weniger undurchlässig sein soll - liegt das an der Thermodynamik bzw. Frequenzverminderung bei Transmission oder wird der UV-Anteil reflektiert bzw. absorbiert?
Ist ein Effekt auf das Pflanzenwachstum nachweisbar? Man hört ja auch, dass intensive UV-Strahlung das Pflanzenwachstum hemmen soll.
Tut mir leid, dass ich da keine Quellen angeben kann *schulter zuck*
liebe Grüße Andreas
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Waya
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von Waya »

bock hat geschrieben:Ohne Hokus und Pokus kann ein Kind (oder Hund) im Sommer im Auto mit geschlossenen Scheiben, Lüftung abgeschaltet, an Hitzschlag sterben.
Das ist ein Vergleich von Äpfeln und Eichhörnchen...
Ein Auto mit Einfachverglasung und einen geringen Luftvolumen... da ist es ja klar, das sich das schnell aufheizen kann. Bei einer Wohnung mit modernen Fenstern, mit wesentlich mehr Luftvolumen, was es zu erwärmen gilt und vielleicht auch noch einem Keller der im Sommer von unten kühlt, bekommt man auch im Sommer hinter Glas keine sonst wie hohen Temperaturen.
Gruß, Claudia
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achim73
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von achim73 »

ich sage ja, für den fall, um den es hier geht (pflanzen auf einer fensterbank) ist der effekt in den meisten fällen zu vernachlässigen.
Bei der EnEV geht es eher um die Restriktion von Wärmeverlusten. Man kann solare Gewinne berücksichtigen, aber die sind in jedem Gebäude - ceteris paribus - gleich.


schön wär´s, haha... :-D
das würde bei jedem neubau einige seiten berechnungen sparen. ist aber nicht *nono*
das wird alles genau berechnet unter einbeziehung von faktoren wie himmelsrichtung der fassade, gesamtenergie-durchlassgrad der scheibe, fensterfläche, abschattungsquotient und klimabereich (anzahl der durchschnittlichen sonnenstunden ). wir sind ja schliesslich ein fortschrittliches land....;)

dafür will man es bei autos offensichtlich nicht so genau wissen... *floet* naja, *back*
Gruss, Achim
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holgerb
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von holgerb »

achim73 hat geschrieben:ich sage ja, für den fall, um den es hier geht (pflanzen auf einer fensterbank) ist der effekt in den meisten fällen zu vernachlässigen.
Bei der EnEV geht es eher um die Restriktion von Wärmeverlusten. Man kann solare Gewinne berücksichtigen, aber die sind in jedem Gebäude - ceteris paribus - gleich.


schön wär´s, haha... :-D
das würde bei jedem neubau einige seiten berechnungen sparen. ist aber nicht *nono*
das wird alles genau berechnet unter einbeziehung von faktoren wie himmelsrichtung der fassade, gesamtenergie-durchlassgrad der scheibe, fensterfläche, abschattungsquotient und klimabereich (anzahl der durchschnittlichen sonnenstunden ). wir sind ja schliesslich ein fortschrittliches land....;)

dafür will man es bei autos offensichtlich nicht so genau wissen... *floet* naja, *back*
...okay, da hast du Recht, für den gesamten Energiebedarf ist das natürlich relevant (in der solaren Strahlung ist ja auch thermische Strahlung inkludiert)...

Da wir aber jetzt mit dem Thema Strahlung weit, weit ab vom menschlichen Faktor sind, mache ich mal ein neues Thema dazu auf. edit: sorry, schaffe ich vor Weihnachten nicht...
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Lukzertron
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von Lukzertron »

hmm interessant, hört sich ganz ok an.
martinjo
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von martinjo »

Bergi hat geschrieben: 19.10.2014, 10:42
... es ist manchmal unfassbar, wie wenig selbst ganz grundlegende Kenntnisse zur Natur i.w.S., ja überhaupt zur physischen Welt in der Bevölkerung verbreitet sind, selbst unter uns "Bildungsbürgern".
Ein - gar nicht extremes - Beispiel: Eine durchaus akademisch angesiedelte Bekannte berichtete mir neulich von einer geführten Tour in einem deutschen Naturschutzgebiet (Altrhein oder so), auf der es tolle Orchideen gegeben hätte. Sie zeigte mir dazu Fotos vom Indischen Springkraut. Auf meine Anmerkung, das sei aber keine Orchidee sondern ein Springkraut, meinte sie in etwa "... schon, aber es sei eben doch auch eine Orchidee." An der sich anschließenden Unterhaltung wurde deutlich, dass das ganze Prinzip der Natürlichen Systematik, also von klar definierten und geordneten Arten, bisher an der Guten vorbeigegangen war, und sie quasi von einem "belebten Ganzen mit sich je frei ergebenden und mengenden Formen" ausging, wenn man z.B. bei onlinedatingerfahrungen.com schaut, und an zeitgenössische Themen wie das Artensterben denkt :roll: . Auf ähnliche Weise scheint es mir sehr gut möglich, dass jemand denkt "Pflanzen müssen nicht gegossen werden, wenn es regnet (egal wo sie stehen)", oder "Kakteen brauchen überhaupt kein Wasser", oder "Ein Schnuller bleibt "genießbar", wenn er nach weniger als 5 Sekunden wieder aufgehoben wird (egal, wohin er fällt)".
Verantwortlich für diesen grusligen Zustand scheint mir eine Geisteshaltung, die in etwa besagt "Das ist Wissenschaft, das verstehe ich sowieso nicht. Nachlesen dazu und Nachdenken darüber sind viel zu mühsam, ich versuche mir einfach, irgendein Stückchen davon zu merken, gerade das Allernötigste, damit kein größerer Schaden entsteht [Anm. - das ist in etwa die Haltung, die ich gegenüber meiner Steuererklärung einnehme, nur hier geht es eben um "Die Welt als solche"...]. Und überhaupt sind Naturwissenschaften ja superuncool und nicht lukrativ, damit kann ich gesellschaftlich nicht punkten, es lohnt nicht, da Energie reinzustecken".
Ist das Ignoranz...? Sicher. Aber sie ist ja wohl weniger "frei gewählt" als "verursacht, erlitten", ein weitgehend ungebremster, gut gezielter, mit allen verfügbaren Ressourcen betriebener Raub der Aufmerksamkeit...
Gut, dass wir Bonsaianer da anders sind *dance* !
Gruß,
Stefan
Finde es immer wieder erstaunlich welche Rolle der menschliche Faktor tatsächlich spielt. Und ja, ich stimme dir voll und ganz zu, grundlegende Kenntnisse der Natur ist weniger verbreitet in der Gesellschaft als man annehmen möchte, traurig aber leider wahr.
GreenThumb_
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von GreenThumb_ »

martinjo hat geschrieben: 20.01.2020, 09:08
Bergi hat geschrieben: 19.10.2014, 10:42
... es ist manchmal unfassbar, wie wenig selbst ganz grundlegende Kenntnisse zur Natur i.w.S., ja überhaupt zur physischen Welt in der Bevölkerung verbreitet sind, selbst unter uns "Bildungsbürgern".
Ein - gar nicht extremes - Beispiel: Eine durchaus akademisch angesiedelte Bekannte berichtete mir neulich von einer geführten Tour in einem deutschen Naturschutzgebiet (Altrhein oder so), auf der es tolle Orchideen gegeben hätte. Sie zeigte mir dazu Fotos vom Indischen Springkraut. Auf meine Anmerkung, das sei aber keine Orchidee sondern ein Springkraut, meinte sie in etwa "... schon, aber es sei eben doch auch eine Orchidee." An der sich anschließenden Unterhaltung wurde deutlich, dass das ganze Prinzip der Natürlichen Systematik, also von klar definierten und geordneten Arten, bisher an der Guten vorbeigegangen war, und sie quasi von einem "belebten Ganzen mit sich je frei ergebenden und mengenden Formen" ausging, wenn man z.B. bei onlinedatingerfahrungen.com schaut, und an zeitgenössische Themen wie das Artensterben denkt :roll: . Auf ähnliche Weise scheint es mir sehr gut möglich, dass jemand denkt "Pflanzen müssen nicht gegossen werden, wenn es regnet (egal wo sie stehen)", oder "Kakteen brauchen überhaupt kein Wasser", oder "Ein Schnuller bleibt "genießbar", wenn er nach weniger als 5 Sekunden wieder aufgehoben wird (egal, wohin er fällt)".
Verantwortlich für diesen grusligen Zustand scheint mir eine Geisteshaltung, die in etwa besagt "Das ist Wissenschaft, das verstehe ich sowieso nicht. Nachlesen dazu und Nachdenken darüber sind viel zu mühsam, ich versuche mir einfach, irgendein Stückchen davon zu merken, gerade das Allernötigste, damit kein größerer Schaden entsteht [Anm. - das ist in etwa die Haltung, die ich gegenüber meiner Steuererklärung einnehme, nur hier geht es eben um "Die Welt als solche"...]. Und überhaupt sind Naturwissenschaften ja superuncool und nicht lukrativ, damit kann ich gesellschaftlich nicht punkten, es lohnt nicht, da Energie reinzustecken".
Ist das Ignoranz...? Sicher. Aber sie ist ja wohl weniger "frei gewählt" als "verursacht, erlitten", ein weitgehend ungebremster, gut gezielter, mit allen verfügbaren Ressourcen betriebener Raub der Aufmerksamkeit...
Gut, dass wir Bonsaianer da anders sind *dance* !
Gruß,
Stefan
Finde es immer wieder erstaunlich welche Rolle der menschliche Faktor tatsächlich spielt. Und ja, ich stimme dir voll und ganz zu, grundlegende Kenntnisse der Natur ist weniger verbreitet in der Gesellschaft als man annehmen möchte, traurig aber leider wahr.
Tja das stimme wohl. Wir leben heutzutage nicht mehr so sehr im Einklang mit der Natur, wie das frühere Generationen noch getan haben. So geht einiges an Naturwissen verloren!
Im Garten der Selbstkritik wachsen gesunde Pflanzen.
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bock
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von bock »

GreenThumb_ hat geschrieben: 01.12.2020, 08:42 .... Wir leben heutzutage nicht mehr so sehr im Einklang mit der Natur, wie das frühere Generationen noch getan haben. ...
ja, nee - wieso?

Luft zum Atmen ist unbegrenzt vorhanden, wenn es dunkel ist machen wir Licht an, Wasser kommt aus der Leitung und alles andere gibt es beim Discounter.

Die Natur stört doch nur bei der freien Entfaltung der Persönlichkeit.
Aggressive Alleebäume, die mutwillig Autos zerstören, Vögel die das Auto vollkacken, Gras und Löwenzahn wachsen ungefragt auf Einfahrt und Terrasse, ständig diese Verschmutzungen durch Blütenstaub, Laub und umherfliegende Samen, nicht zu reden von Sturm, Glatteis, Überschwemmung - braucht kein Mensch!

8)
liebe Grüße Andreas
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von Hippo »

Genau Andreas!

Und die blöden Flüsse und der doofe Wind tragen den wertvollen Rohstoff Plastik einfach weg in die Meere und die blöden Viecher fressen uns den einfach weg und dann sollen wir daran Schuld sein wenn sie daran verrecken.
Appropos doofer Wind, ja, der ist auch Schuld wenn er im Sommer nicht weht und über den Städten die Smogglocken nicht auflöst. Und der Treibhauseffekt soll sich mal nicht so wichtig nehmen; wegen dem bisschen Zeug was wir verbrennen. Jawoll!
Grumpy old fat Kiboko.
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bock
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von bock »

Ach was - Treibhauseffekt.
Der hilft den Pflanzen beim Wachsen! Die brauchen doch auch CO2. Ausserdem spart es Heizkosten.
Gletscherschmelze? Egal: zum Skifahrn gibt es doch Schneekanonen!

:mrgreen:
liebe Grüße Andreas
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von Hippo »

bock hat geschrieben: 01.12.2020, 18:47 Egal: zum Skifahrn gibt es doch Schneekanonen!
Ach wie gewöhnlich, bäääh ...
Zum Skifahren jettet man doch nach Dubai! *augenverdreh*
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von abardo »

GreenThumb_ hat geschrieben: 01.12.2020, 08:42 Tja das stimme wohl. Wir leben heutzutage nicht mehr so sehr im Einklang mit der Natur, wie das frühere Generationen noch getan haben. So geht einiges an Naturwissen verloren!
Früher lebte man von der Natur. Das bedingte eine gewisse Gabe bei der Beobachtung. Wer die falschen Schlussfolgerungen aus diesen zog, ist verhungert.

Heute wird gerade dem gut versorgten Menschen alles fertig serviert. Beobachtung und Schlussfolgerungen sind bezogen auf die Natur nicht mehr für jeden notwendig. Man überlebt durch ganz andere Fähigkeiten (z.B. als Steuerberater oder Telefondesinfizierer).

Wenn man sich mit der Natur beschäftigt, tut man das heute nur noch, wenn man davon als Job lebt oder weil es einen einfach interressiert.

Ich bin dieses Jahr ehrlich gesagt ziemlich beeindruckt, wieviele Mitbürger sich mittlerweile mit den Begriffen rund um Corona auskennen, sich umfassend informieren, versuchen, Sachverhalte und Statistiken zu begreifen und ihr Leben nach den wissenschaftlichen Erkenntnissen ausrichten. Die paar Prozent, die aus was auch immer für Gründen schräg denken, falsch schlussfolgern, keinen Abstand halten und sich eben auch nicht impfen lassen wollen ... naja, die werden halt aussterben oder Freunde und Familie umbringen. Da schlagen dann Natur und Wissenschaft zurück:

Natürliche Auslese.

(btw: kann man dieses Jahr nicht mit den Schneekanonen direkt auf die verbliebenen Skifahrer schiessen, die immer noch begriffen haben, was sie anrichten werden ?)

Wer sich immer wieder um Wissen über seine Mitwelt (den Begriff "Umwelt" finde ich mittlerweile ziemlich irreführend) und aus der Wissenschaft bemüht, wird allerdings feststellen, dass er als Steuerberater bald nicht mehr existieren können wird. KI kann sowas bald viel besser als jeder Mensch. Kostengünstiger und schneller. Genauso wie viele, viele andere Jobs. Vom Taxifahrer bis zum Richter.

Vielleicht sollten mehr Leute ein Stück Land bewirtschaften. Ist zwar anstrengend, sich sein eigenes Futter anzubauen, aber immer noch einfacher, als den eventuell etwas begrenzten Wissensschatz mit dem einer KI konkurrieren zu lassen.
Grüße, Frank
___________
Ich will nur noch hupen !
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von espanna »

Zum Glück leben wir in eine Zeit indem wir uns erlauben können über andere zu sinnieren/ urteilen.
Was wir(Europäer, Deutsche...) der Umwelt zugemutet haben und heute noch tun, hat zu großen Teil dazu beigetragen, dass wir diesen Wohlstand leben dürfen. Jetzt zeigen wir mit erhobenen Zeigefinger auf Schwellenländer was die für co2 / Müll .... produzieren. Regenwälder werden für Bio Diesel :( gerodet, Müll wird verschifft, Akkus werden im großen Stil produziert, Geflügel bestehen für uns nur noch aus Brust und Keule damit wir uns echt gut fühlen können, ganz zu schweigen von den Legebetrieben, Schweineställen, unnötigen Einkäufen und und und.
Keiner von uns ist davon befreit, leider.
Ich bin dennoch optimistisch, denn immer mehr Menschen (meistens die sich es leisten können) sehen ein, dass es Handlungsbedarf gibt und es wird was unternommen. Vielleicht erleben wir noch dass wir kapieren, dass wir nicht ohne die Natur leben können, dann kommt auch wieder die zum Teil verloren gegangene Verständnis für diese wieder. Mit KI, oder ohne ist egal, wichtig ist dass global der Wohlstand angehoben wird und ALLE die Möglichkeit bekommen über den „Menschlichen Faktor“ zu sinnieren. Wäret ihr bereit etwas abzugeben?
Bis dahin werden viele ums Essen kämpfen und andere überlegen wohin sie mit dem ElektroSUV in den Skiurlaub fahren.
Gruß
László

"Wer arbeitet, macht Fehler."
Alfred Krupp
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Re: Der menschliche Faktor

Beitrag von abardo »

Die Diskussion um Verzicht, Verteilung und Ethik hätte schon in den 70er-Jahren geführt werden müssen, seit dem Report vom Club of Rome, damit es ins Bewusstsein aller verankert wird und Generationen schon damit aufwachsen hätten können. Jeden Tag. In der Schule, überall auf der Welt. Heutzutage ist das völlig sinnlos. Die Wissenschaft konnte 80-100 Jahre in die Zukunft gucken, der Mensch und seine Gesellschaftsformen leider nicht. Der Drops ist gelutscht, wie man sagt.

Jetzt geht es nur noch darum, wieviele und wer überlebt. Ich unke mal: die reichen und industrialisierten Nationen werden es nicht sein. Wenn uns die armen Nationen auf der Welt nicht mehr mit Rohstoffen und Ersatzteilen beliefern, weil die lieber Nahrung anbauen, bricht uns genau die Technik weg, die uns laut einigen Fortschrittsverliebten vor allem Unheil bewahren soll.

(es ist ja schonmal besser, wenn jemand mit dem ElektroSUV in den Skiurlaub fährt. Besser als mit dem Diesel. Ändert bloss Null. Verkehr macht so 15% der CO2-Emissionen aus. Nur "Autos" zu diskuttieren bringt nichts, wenn man nicht den gesamten Energiesektor, die Nahrungserzeugung, Wohnen, Konsum, Naturschutz und insbesondere die Vermehrung der Menschheit anpackt. Alles und alles gleichzeitig und gestern und weltweit)

Ein Beispiel: es müsste jetzt verhindert werden, dass Brasilien den Regenwald weiter zerstört. Die Weltgemeinschaft sollte also endlich begreifen, dass sie Brasilien mit Mitteln massiv unterstützen müsste, damit das aufhört. Das die Welt da mit einer Stimme spricht und entsprechend agiert, bekommen wir mit den jetzigen Organisation wie z.B. der UNO nicht hin. Da müssten wir etwas völlig Neues schaffen und Verantwortung und einen guten Teil unserer Wirtschaftsleistung abgeben. Bekommen wir nicht mal in 30 Jahren hin.

Hier z.B. ein wunderbares und aktuelles Gespräch von Precht und Welzer über die notwendigen Transformationen. Sie geben sauber hergeleitete Gründe an, warum das alles so schwierig ist, sind aber trotzdem hoffnungsvoll, dass dies alles friedlich und harmonisch passieren können wird. Irre.

https://www.zdf.de/gesellschaft/precht/precht-220.html
Zuletzt geändert von abardo am 04.12.2020, 07:48, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
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