Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

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Poker-face
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Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von Poker-face »

Und hier wäre auch schon der nächste Kandidat. Da meine Terrasse neu eingerichet wird, werde ich wohl auch diesen Acer zum Bonsai umgestalten.

Ich denke das sich dieser vom Stammansatz sogar sehr gut als Bonsai eignen kann. Er wurde letzes Jahr etwas zurück geschnitten, hatte aber seine Grundgestalltung schon seit dem Kauf (vor ca. 2 Jahren) erhalten. Wie alt dieser Baum ist kann ich nicht genau sagen.

Meine Problematik: Da sich der Stamm (meiner Meinung nach) nur bis zur Verzweigung verjüngt, danach aber der geteilte Stamm ohne Verjüngung weiterläuft, könnte ich diesen oberhalb der Verzweigung einkürzen? Oder ist das restliche ausgangsmaterial zu schade um abgeschnitten zu werden? Wenn ich den Baum Betrachte fällt mir einfach die Verzweigung sofort ins Auge. Dies muss aber nicht zwingend eine Negativer Aspekt sein 8)

Gerne dürfen hier auch Gestaltungstipps angefügt werden. Dies ist sogar gerne erwünscht.

Leider werden die Bilder immer 90Grad verkehrt angezeigt. Diese sind jedoch nicht so abgespeichert?;-)

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Gruss Alex
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Detlev
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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von Detlev »

Finde ich gut .

Würde nur rechts den Ast wegnehmen(rot).
Und Linken Stamm fortführen und grün Aufbauen (grün skizziert).

Nur mal bescheidene malkunst von mir.

Da gibt es aber noch bessere Experten.

Mir würde so gefallen.
MfG Detlev
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mydear
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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von mydear »

Sorry Poker-face, ich sehe keine guten Voraussetzungen aus dem Vorgegebenen einem guten Bonsai zu gestalten.
Der Stamm und die gegabelten Äste haben ähnlichen Durchmesser. Egal wo abgeschnitten wird - es dürfte schwierig werden in halbwegs vernünftiger Zeit eine gleichmäßige auffächernde Aststruktur aufzubauen. Die beiden Gabeläste sind als Verzweigungsbasis bereits zu stark.
Ich würde dir zu geeigneteren Ausgangspflanzen mit erkennbarer Grundform raten. Am besten keine besonderen Varietäten die gegenüber dem normalen Palmatum langsamer wachsen bzw. Schnitte schlechter überwallen. Dies erspart dir viel Mühe und Zeit.

Grüße
Rainer
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Poker-face
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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von Poker-face »

@ Detlef

So in etwas war auch ein Gedanke meinerseits. Dazu eignet sich der linke Ast wesentlich besser als der Rechte. Eine weitere Idee wäre der Ast unterhalb der Vergabelun komplett zu Trennen (Rot ingezeichnet). Ob da aber doch was austreibt kann ich leider nicht beurteilen.! Oder die Linke Astpartie weiterzuführen und bei den Orangen stellen zu Trennen um den oberen Teil (Grün eingezeichnet) noch weiter ausbilden zu können.

@Rainer

Da lag ich mit meiner Vermutung nicht falsch. Auch aus meiner Sicht finde ich die gleichmäßige dicke der Astpartie als ungeeignet. Das Nebari hingegen finde ich nicht das allerschlechteste. Es geht mir jedoch auch darum (es muss nicht zeitnah sein) etwas aus dem Baum zu lernen. Vielleicht besteht da dennoch die möglichkeit den Baum unterhalb der Vergabelung zu trennen (Rot eingezeichnet) um mir den Dicken Stamm mit Nebari wieder ins Rennen holen zu können. Hier frage ich mich einfach ob da nochwas austreiben würde, wenn der schnitt bei der Roten Linie erfolgen würde? :roll:
ACEr.JPG
Gruss Alex
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mydear
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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von mydear »

Wenn es ein normaler Palmatum wäre würde ich sagen fang Anfang März mit Abmoosen der beiden Gabeläste an. Juni -Juli sollten sie ausreichend bewurzelt sein und du kannst sie abtrennen, bekommst 2 neue Ahorne. Aus dem verbleibenden Stammstück würde der Palmatum gut austreiben. Doch mit dieser speziellen Sorte kenne ich mich nicht aus.
Wie hat denn dein Pygmy die letzten beiden Jahre nach dem Rückschnitt reagiert? Wie schnell und zahlreich gab es Nachtriebe? Auch aus schlafenden Augen am Stamm/Ästen ?

Grüße
Rainer
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Poker-face
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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von Poker-face »

Wäre auch eine Idee. Nur wie du es bereits angesprochen hast, ist diese wohl noch unbekannte sorte eher schwieriger zu Pflegen als ein normaler Palmatum. Rückwirkend auf deine Frage muss ich sagen das er sich nach dem Rückschnitt nicht wirklich triebfreudig gezeigt hat. Ob ich mir diesbezüglich durch abmoosen gleich 2 neue (resp. 3) daraus machen soll macht wohl weniger sinn🤔

Würde der nur beim Abmoosen neu ssustreiben, oder auch bei einem Radikslen schnitt unter der verzweigung?
Gruss Alex
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mydear
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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von mydear »

Nicht Abmoosen verursacht den neuen Austrieb, sondern erst das Abtrennen von der Mutterpflanze
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Poker-face
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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von Poker-face »

Also könnte dieser schnitt ohne das abmoosen ebenfalls zum austrieb führen?
Gruss Alex
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mydear
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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von mydear »

Bei jüngeren Pflanzen auf jeden Fall. Ältere Pflanzen können im Frühjahr mit Saftrückzug reagieren, denkbar bei schlechter Überwinterung. Hat die Pflanze schon im Frühjahr ausgetrieben sollte nach radikalem Rückschnitt Ende Mai bis Anfang Juni ein 2. Austrieb sicher sein. Je älter die Rinde, umso weniger wahrscheinlich ist, dass schlafende Augen aus dem Stamm austreiben.
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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von Thorschti »

Allein der recht schöne Stammansatz und die sehr gute Veredlung würden mich zögern lassen hier schon die Flinte ins Korn zu werfen. Wenn man hier Oberhalb der Hauptgabelung and der jeweils ersten Gabelung einkürzt wüde ich schon mit einem Neuaustrieb an interessanter Stelle rechnen. Von diesem Neuaustrieb kann man dann den Buam neu aufbauen.
Wenn alle Stricke reißen gibt es sogar noch einen kleinen Zweig an der Rückseite (sofern dieser nicht bereits aus der Unterlage treibt).
Diesen Schnitt würde ich aber erst nach dem Aushärten des ersten Austriebes Mitte/Ende Mai vornehmen. Dann blutet der Baum weniger und die Wunden können schneller heilen.

Gruß
Thorsten
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Poker-face
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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von Poker-face »

Der Stammansatz inspiriert mich ebenfalls zur weiteren zusammenarbeit mit dem Baum. Mir gefällt aber die vergabelung definitiv nicht. Ich tendiere zur abtrennug unterhalb der verzweigung. Mich interessiert dabei genau der austrieb nach dem Rückschnitt. Hat aber alles noch Zeit. Vielleicht finde ich noch eine andere entwicklung für den palmatum :roll:
Gruss Alex
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Michael 86
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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von Michael 86 »

Der Wurzelfuß gefällt mir auch. Würde auch eher zum Neuaufbau tendieren und versuchen Neuaustrieb anzuregen. Wäre schade drum.
Grüße Michael :)
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mydear
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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von mydear »

Hallo Poker-face (wie heißt du eigentlich?),

beim genauen Betrachten deiner Bilder kommen einige Fragen auf:

1. sind das am Stamm etwa schon aktive Knospen? Falls dem so ist würden diese nach drastischem Rückschnitt sicherlich austreiben

aktive Knospen?
aktive Knospen?
Pygmy-2.jpg (83.21 KiB) 1865 mal betrachtet
Pigmy-3.png

2. die Schnittstellen der letzten Jahre werden derzeit nicht überwallt. Dazu sollten sie am besten bündig abgetragen/abgesägt und die Wundränder mit Wundknete (oder selbstklebender Alufolie) abgedeckt werden. Vor allem die rot markierte Stelle sieht nicht gut aus.

die Schnittstellen überwallen nicht
die Schnittstellen überwallen nicht
Pygmy-5.jpg (104.69 KiB) 1865 mal betrachtet

3. wird der Palmatum im Freien überwintert?
Die Sorte mag keine direkte, intensive Sonne. Bei Frost und starker, direkter Sonne auf die Rinde besteht die Gefahr von Frostrissen. Unter der Gabelung sieht es verdächtig danach aus. Gut möglich, dass dort die die aktive Saftbahn abgestorben ist.
Manchmal passiert das auch durch Saftrückzug nach starken Rückschnitten. Es könnte auch durch die rot markierte Schnittstelle verursacht worden sein. Abhilfe: nach starken Rückschnitten zunächst einige cm des alten Aststumpfes überstehen lassen. Erst wenn die Saftbahn eintrocknet (die Rinde braun wird) erkennst du wie weit der Saftrückzug sich fortsetzt. So bleibt der Saftfluss am "Astkragen" unversehrt und kann nach einiger Zeit bündig nachgeschnitten/nachgesägt werden. Je glatter die Schnittstelle und beschädigte Rinde, desto besser die Überwallung. Größere Wunden überwallen gut in der Zeit von Mai-Juli.

Saftbahn geschädigt?
Saftbahn geschädigt?
Pygmy-1.jpg (36.68 KiB) 1865 mal betrachtet


Grüße
Rainer
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Norbert_S
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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von Norbert_S »

Die zwergwüchsigen Edelsorten des palmatum eignen sich kaum zum abmoosen. Selbst wenn sie eigene Wurzeln bilden, sind diese meist dauerhaft schwach und damit der Pflegling sehr empfindlich. Wenn es denn trotzdem unbedingt sein muss, dann an einem der Äste probieren. Bei miserfolg hast du dann immer noch einen gut tauglichen Baum für den Garten oder Kübel.
Norbert

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Re: Acer palmatum 'Coonara Pygmy'

Beitrag von Poker-face »

Hallo Poker-face (wie heißt du eigentlich?),
Ich bin übrigens Alexander (Alex oder auch Lexu genannt) :) *daumen_new*

Wie ich sehe hast du die Fotos sehr genau angeschaut und daraus mehr erkennen können als ich am echten Baum.
1. sind das am Stamm etwa schon aktive Knospen? Falls dem so ist würden diese nach drastischem Rückschnitt sicherlich austreiben
Ja da hast du vollkommen recht. Bei genauem betrachten (und heute überprüfen) sind da wirklich Knospen zu erkennen. Dies lässt die Hoffnung auf meinen Rückschnitt etwas wachsen.
die Schnittstellen der letzten Jahre werden derzeit nicht überwallt. Dazu sollten sie am besten bündig abgetragen/abgesägt und die Wundränder mit Wundknete (oder selbstklebender Alufolie) abgedeckt werden. Vor allem die rot markierte Stelle sieht nicht gut aus.
Das sehe ich genauso. Da aber mein Rückschnitt wohl unter der Vergabelung erfolgen wird, erübrigt sich wohl die arbeit mit dem abtragen der Schnittstellen.

Ein weiterer Faktor wäre auch das umtopfen in neue (besseres Substrat). Da nicht beides gleichzeitig erfolgen soll, muss ich auch hier beurteilen was derzeit am besten sinn machen würde?
Gruss Alex
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