Holztrainingskiste ankohlen?

Für ungeklärte(!) Fragen zum Bonsai-Einstieg und den Anfangsjahren. SUCHEN, LESEN, DENKEN und nur POSTEN,
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Deniz
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Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von Deniz »

Hi, habe leider per Suche nichts zu dem Thema gefunden
morgen wollte ich mir ein paar Trainigskisten aus Holz bauen.
Mit irgendwelchen Mitteln möchte ich die nicht behandeln und ich weiß dass die unbehandelt ja auch mehrere Jahre halten.
Allerdings ist mir eingefallen, dass man ja Holz auch mit ankohlen haltbar machen kann.

Die Frage ist jetzt, wie würde sich dass auf den Bonsai auswirken, wenn das innere der Kiste mit einem Unkrautbrenner angekohlt wurde.
Macht das der Pflanze was weil die Kohle dann aufgenommen wird oder sich die Erde verändert?
Vielleicht hat jemand ja Erfahrungen wie Pflanzen auf so etwas reagieren.

Falls es unproblematisch ist, würde ich die Kiste halt innen und evtl. auch außen mit dem Unkrautbrenner ankohlen.

Gruß
Deniz
Michael 86
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von Michael 86 »

Hallo

Schau mal in der Suche. Ich glaube mal was gelesen zu haben, dass einige sogar Kohle ins Substrat mischen....
Grüße Michael :)
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raga
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von raga »

Das kannst du ohne bedenken machen. Dem Baum schadet es nicht.
Aber ob das die Lebensdauer der Kiste merklich verlängert muss sich erst noch zeigen.
Berichte bitte auf jeden Fall von deinen Erfahrungen.

Gruß Ralf
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Hanno
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von Hanno »

raga hat geschrieben:Das kannst du ohne bedenken machen. Dem Baum schadet es nicht.
Denke ich auch.
Aber aufs Substrat wirkt sich eine Kohlebeimischung positiv aus, was wiederum der Pflanze zugute kommt.
Kohle wirkt antibakteriell; grob gekörnt vergrössert es die Oberfläche des Substrats, lässt also mehr Sauerstoff an die Wurzeln.
Und nicht zu vergessen: grössere Stücke verringern das Gesamtgewicht - vor Allem bei grossen Bonsai . . .
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Sebastian O
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von Sebastian O »

Hanno hat geschrieben: 09.03.2019, 08:51
Kohle wirkt antibakteriell;
Ich bin kein Experte, aber das hört sich eher nach einem Grund an, keine Kohle ins Substrat zu mischen, oder?
LG
Sebastian
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bock
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von bock »

Warum?

Dass Holzkohle die Fruchtbarkeit von Böden verbessert, haben schon die indigenen Völker Südamerikas festgestellt. Suchbegriff "terra preta", hier im BFF oder die bekannten Suchmaschinen...

:-D
liebe Grüße Andreas
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Sebastian O
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von Sebastian O »

Ob Kohle im Substrat etwas bringt oder nicht, weiß nicht. Zumindest habe ich noch nie gehört, dass sie schadet. Aber dass Kohle gut ist, weil sie antibakteriell wirkt, kommt mir komisch vor, weil ich dachte, Bakterien seien ziemlich wichtig für Nährstoffverarbeitung und so...
LG
Sebastian
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migo
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von migo »

Antibakteriell gegen schädliche Keime ... Holzkohle wird auch gern in Aquarienfiltern verwendet - zum Wohle der Fische.
Holzkohle macht der Mykorrhiza absolut nicht ...und die ist wichtig zur Nährstoffversorgung.

Fakt ist bei Bonsai, dass Holzkohle in Stücken meist bei Fichten mit ins Substrat gemischt wird. Fichten danken das wirklich!

Das kann einfache Grillkohle sein. Aber bitte drauf achten: Retortenholzkohle aus Buchenholz ist genau das richtige.
In sämtlichen Kohlebriketts sind nur Staub und als Bindemittel irgendwelche Enzyme verarbeitet ...die nicht!!
Tschüüss, Michael

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zopf
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von zopf »

grüsse an die bewohner von melmac
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bock
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von bock »

migo hat geschrieben: 09.03.2019, 12:32 ...die nicht!!
Hallo Michael,

ich habe einen Kaminofen, den ich mit diversen Laubhölzern befeuere, die Asche kommt auf den Rasen, was an Holzkohle anfällt, mische ich ins Substrat.
Aber auch die Reste (!) von den Grillkohle-Briketts.
Gut, nach dem Durchglühen werden da wohl keine Enzyme mehr aktiv sein - aber warum sollten die schaden? Der Staubanteil ist klar, führt zu Verschlammung im Substrat. Aber ging es nicht ursprünglich um eine Holzkiste zur Rohmaterial-Entwicklung?

Ich habe mal eine Kiste für eine Kirsche gezimmert, aber nur aussen angekohlt und mit Drahtbürste bearbeitet. Sah schick aus, hat aber natürlich dennoch langsam kompostiert.
Derzeit stelle ich meine Regale um von lasierten Douglasien-Terrassendielen auf abgeflammte Fichtenbretter. Ob das Abflammen der Haltbarkeit dienlich ist weiß ich noch nicht, ich nehme aber an, dass allein durch Reduktion der Holzfasern an der Oberfläche weniger Material aufquellen kann und deshalb auch nicht so schnell Fäulnis-Prozesse beginnen...
In zehn Jahren bin ich schlauer... 8)
Holzkohle ist aber auf Dauer nicht wasserabweisend, daher wird dennoch Wasser ins Holz eindringen und dort werden dann auch Pilze ihren Zersetzungsprozess starten.
Aber ich meine mal gelesen zu haben, dass es eine Lärchenart geben soll, deren Holz recht witterungsbeständig ist.
Bliebe noch die Imprägnierung mit Öl (wird auch relativ schnell verwittern) oder Wachs. Letzteres ist temperaturabhängig aber wohl auch nicht als allzu dauerhafter Holzschutz anzusehen...
liebe Grüße Andreas
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migo
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von migo »

Enzyme war wohl der falsche Ausdruck. Gemeint sind eher Eiweiße und Stärke, sowie chem. Bindemittel.
Ob die jetzt wirklich dem Baum schaden weiß ich nicht, bin aber davor gewarnt worden, weil die Bodenbeschaffenheit darunter leiden soll. Das war allerdings bevor die modernen mineralischen Substrate in Gebrauch kamen.

PS: Das Holz der europ. Lärche ist sehr verwitterungsbeständig, auch ohne Konservierung.
Tschüüss, Michael

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espanna
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von espanna »

Das abflämmen, verkokeln verlängert die Haltbarkeit des Holzes auf jeden Fall.
In Ungarn haben wir oft Holzpfähle für Zäune unten, wo die in die Erde kommen angekokelt und so haltbarer gemacht.
In bestimmten Regionen Japans werden Fassaden mit angekokelten Brettern verkleidet. Schaut nicht nur schön aus sondern hält auch länger UND mann muss nicht alle 3 Jahre streichen.
Ob Holzkohle der Erde, dem Substrat gut tut -> ich würde mir die fruchtbaren Hänge der Vulkane als Beispiel nehmen, mehr geht nicht!

Also Deniz:
eine tolle Idee von dir, der auch sehr schick sein kann!
Bitte Bilder zeigen!
Gruß
László

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Deniz
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von Deniz »

Sobald ich die fertig habe schicke ich Bilder :)
Bin leider noch nicht dazu gekommen, hatte so viel anderes zutun ,)

Aber vielen Danl für die ganzen Rückmeldungen, werde dass auf jeden Fall machen mit dem ankohlen.
Und Holzkohle aus dem Ofen werd ich auch mal anfangen zu sammeln. Bröselt ihr Kohle die ihr unter das Substrat mischt ganz klein oder packt ihr da gleich dickere Klumpen rein?
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migo
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von migo »

Hallo Deniz,

ich habe seinerzeit bei meinen Fichten die Holzkohle einfach unten in die Schale gepackt - ähnlich wie eine Drainageschicht. Nach zwei Jahren beim Umtopfen waren auch da überall Wurzeln. Das waren relativ kleine Bäume (bis max. 40 cm) mit entsprechenden Schalen, da hab ich die Holzkohle so auf Haselnussgröße zerkleinert.
Tschüüss, Michael

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Arthur Dent
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Re: Holztrainingskiste ankohlen?

Beitrag von Arthur Dent »

Die Idee mit den der angekohlten Anzugskiste finde ich prima. Ich habe daher mir heute eine für das Rohmaterial eine Baumpflanzung gebastelt. Wird aber schwer zu beurteilen, ob es einen Mehrwert hat....abgesehen von der Optik.
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