Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

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Felsenbirne
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Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von Felsenbirne »

Hallo liebe Bonsai-Community,

ich melde mich jetzt hier mal mit ein paar Fragen, auf die ich keine eindeutige Antwort finden konnte, und oute mich direkt mal als recht spontan zum Baum gekommene Bonsaibesitzerin und –neuling. :o Ich habe mich sowohl hier im Forum (sehr hilfreiche Einsteigerinfosammlungen habt ihr hier! *daumen_new*) und anderweitig online schon recht viel belesen was die absoluten Grundlagen angeht und finde das ganze Thema echt spannend.

Bevor die Fragen kommen, kurz die Situation:
Bonsai Nummer eins (Gartenmarkt-Spontankauf ohne Ahnung :shock:) ist eine chinesische Ulme. Kam in einer doch sehr, sehr kleinen Schale, die Erde war vollständig durchwurzelt, ziemlich trocken und das Ganze hat in der Schale gewackelt. Ich habe sie also nach etwas Recherche und nachdem ich das nötigste Zubehör da hatte (ich hoffe meine aus einer Fliegenklatsche improvisierten „Abdecknetze“ tun es auch… :) ) in eine schönere Schale umgetopft. Unten drin ist eine dünne Schicht Akadama, das Substrat besteht aus fertiger Bonsaierde aus dem Markt (vermutlich nicht gerade das Idealste, aber hoffentlich ok), Aquarienkies & Akadama untergemischt. Beim Wurzelschnitt war ich mir nicht so sicher, was jetzt genau ab muss, aber ich hab mich bemüht und hoffentlich nicht zu viel entfernt. Oben rum sieht er zugegebenermaßen etwas kahl aus, er war beim Kauf so verzweigt und sah so chaotisch aus, da habe ich evtl. etwas zu viel geschnitten.. aber angeblich ist die Ulme ja sehr wachstumsfreudig.

Der Bonsai stand bisher noch an einem hellen Indoor-Standort im Zimmer, nicht in der direkten Sonne. Da beim Infos suchen und Lesen schnell klar wurde, dass der angebliche Indoor-Baum jetzt im Frühjahr gerne nach draußen möchte, habe ich das heute etwas vorschnell mal in die Tat umgesetzt und wie man auf dem Bild sieht, hat ihm die Sonne wohl nicht gefallen. Die Blätter sind eingerollt… jetzt habe ich ihn abends erstmal gründlich gewässert und wieder rein geholt. Ob er sich wohl wieder erholt? Gedüngt wurde er wegen der Umtopfung nach dem Kauf noch nicht – ist es richtig, auch danach jetzt noch 4 Wochen damit zu warten?

:? (Hoffe mal, der Baum lebt noch?)
https://abload.de/img/img_3070j9jfn.jpg
https://abload.de/img/img_3066s8jt2.jpg

Nummer Zwei sieht aktuell noch gut aus, aber nachdem ich jetzt viel zur Serissa gelesen habe.. naja, vermute ich irgendwie jeden Moment, dass das Bäumchen plötzlich tot ist :shock: (hätte ich vorher recherchiert, wäre die Wahl wohl auf ein anderes Exemplar gefallen). Noch ist es ja aber nicht soweit, deshalb hab ich mich jetzt auch hier angemeldet um zu versuchen, diesen hübschen Bonsai auch zukünftig am Leben zu erhalten. Standort hat sie bisher den gleichen (im Zimmer) wie die Ulme. Ich hab den Junischnee in einer richtigen Bonsaischule gekauft, dort wurde er allerdings auch der Kategorie „Zimmerbonsai“ zugeordnet – die es ja, wie ich mittlerweile weiß, eigentlich nicht wirklich gibt?! Naja, dem Bäumchen geht es augenscheinlich jedenfalls momentan noch ziemlich gut, sie wurde dort sicherlich fachgerecht gepflegt und muss jetzt in der kommenden Wachstumssaison die frischen Triebe irgendwann eingekürzt bekommen, zwischen Mai und Juni wurde mir gesagt. Düngen soll ich jetzt alle 14 Tage, ich habe bisher einen Flüssigdünger aus dem Gartenmarkt.
https://abload.de/img/img_30605ckdx.jpg
https://abload.de/img/img_3061yzk5x.jpg

Jetzt meine Fragen: Da ich ja jetzt schon mal ein kleines bisschen schlauer bin und weiß, dass meine beiden Arten ganzjährig drinnen vermutlich nicht gesund und glücklich sein werden, steht dann jetzt denke ich bis zum Herbst ein Umzug auf den Balkon an. Nur die Ulme muss sich evtl. erstmal -hoffentlich- erholen. Es ist ein Südbalkon, wo die Sonne bei gutem Wetter ab mittags bis abends wirklich richtig knallt – ist nicht überdacht, hat aber an zwei Seiten einen Dachvorsprung drüber.
Ist der Balkon für meine Pflanzen jetzt geeignet als Sommerquartier und besser als drinnen? Oder wo würdet ihr sie hinstellen? Wenn ja, welchen Standort sollte ich draußen für welchen Bonsai wählen – unten auf dem Boden, auf einem Hocker o.ä., volle Sonne oder etwas geschützt? In den Pflegekalendern steht ja bei der Ulme sonnig und beim Junischnee Halbschatten. Müssen die Bonsai, die ja nun beide lange Indoor standen, erst irgendwie an draußen gewöhnt werden oder stellt man sie direkt langfristig raus? Auch wenn es Regen & Sturm gibt? (Sorry für die vielen Fragen…)

Ansonsten bin ich auch dankbar für alle Tipps, wo und wie ich meinen Junischnee wohl am besten durch bekomme.. momentan sieht er echt super hübsch aus und blüht. Wäre toll wenn man das weiterhin so hinbekommt.
Und allgemein zum Thema Gießen, welche Methode würdet ihr da einem Anfänger empfehlen? Momentan wässere ich mit einer Kanne mit feiner Brause, bis es unten raus läuft, und wässere das nächste Mal wenn die Erde oben wieder recht trocken ist. Ist vielleicht die Methode mit einem Holzstab oder so einem Gießanzeigerdings sicherer? Und sollte man das Bäumchen zusätzlich hin und wieder besprühen (hab ich mehrfach gelesen)?

Danke falls sich jemand die Zeit nimmt, mir ein bisschen weiterzuhelfen! :-D
LG
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bock
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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von bock »

Moin Felsenbirne,

willkommen im Forum! Zunächst mal: ich habe mir die verlinkten Bilder nicht angeschaut. Mach ich grundsätzlich nicht. Du kannst die Bilder relativ einfach direkt hier im Forum hochladen (Beitrag erstellen, Dateianhänge, Datei hochladen).
1. Ein heller Standort im Zimmer ist - wenn nicht direkt am Fenster - stockdunkel für Pflanzen.
2. Nach draußen ist richtig, aber die UV-Strahlung wird von Fensterglas abgeschirmt, also die ersten zwei Wochen schattig aufstellen, damit das Laub sich an die Lichtintensität anpassen kann. Dann langsam an volle Sonne gewöhnen. Serissa lieber halbschattig lassen.
3. Düngen kannst du, sobald der Baum wieder Wachstum zeigt. Geschwächte Bäume mit Trockenschaden oder Wurzelproblemen werden erstmal nicht gedüngt.
4. Bei eingerollten Blättern liegt meist ein Trockenschaden vor. Wichtig ist, dass man den Baum danach nicht ersäuft. Das Substrat sollte feucht, aber nicht nass sein. Hohe Luftfeuchtigkeit hilft bei der Regeneration. Durchsichtige Plastiktüte darüber, hin und wieder zum Lüften abnehmen.
5. Gießen ist wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu finden ist (abhängig vom Substrat, Standort, Wetter, Baumart, Wachstumsphase und Entwicklungsstand) entscheidend für die Gesundheit des Bäumchens, mit der Holzstäbchenmethode anfangs mühsam, aber im Lauf der Zeit bekommt man das Gefühl für den richtigen Zeitpunkt. Auf einem Südbalkon wirst du im Sommer wohl mindestens zweimal täglich gießen müssen.
6. Übersprühen kann helfen die Verdunstung zu reduzieren und hilft gegen Spinnmilbenbefall, sollte aber mit demineralisiertem Wasser gemacht werden, sonst gibt es Kalkflecken. Hin und wieder Regen auf die Bäumchen bringt dasselbe.

Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.
Viel Spaß mit deinen Bäumchen!
liebe Grüße Andreas
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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von Felsenbirne »

Hallo bock,

danke schon mal für deine Hilfe! Es kommen sicherlich noch mehr Fragen mit der Zeit.. :o :-D
Die Fotos versuche ich hier im Beitrag jetzt nochmal anzuhängen..

Gut, dann kommen die Bäumchen schnellstmöglich raus in den Schatten. Und der plötzliche Temperaturunterschied macht ihnen nichts aus? Ich bin gespannt, was der Junischnee zum neuen Standort sagt.


Fällt unter demineralisiertes Wasser zum Besprühen denn dann auch Regenwasser? :shock:


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:(
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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von bock »

Zum Temperaturunterschied: wie warm ist es denn bei euch in Hessen?
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, lässt du die Bäume anfangs nur tagsüber draussen, ab Mitte Mai dann auch über Nacht (wenn die Eisheiligen vorbei sind). Auf Nachtfrost stehen die nicht so sehr. Chinesische Ulmen können je nach Herkunft schon mal ein paar Stunden Kälte ab, sie gedeihen teilweise auch in der gemäßigten Klimazone (wie in Mitteleuropa). Serissa ist subtropischen Ursprungs, sie verträgt keine Kälte.
Regenwasser entsteht ja durch Verdunstung, ist also im Prinzip demineralisiert - wie auch das Wasser aus dem Wäschetrockner oder das Tauwasser aus dem Gefrierschrank.
Bei der Ulme bleibt abzuwarten, ob nur das Laub einen Schaden hat und sie wieder austreibt, oder ob die Wurzeln unwiederbringlich hinüber sind. Ich drücke die Daumen.
liebe Grüße Andreas
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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von Felsenbirne »

Huhu,

danke für die Tipps und das Daumendrücken. *wink*
Also tagsüber sind es mittlerweile eigentlich konstant über 10 Grad, aber nachts kann es auch noch unter 5 Grad fallen, das wäre wohl noch etwas kalt schätze ich mal. Zur richtigen Temperatur fürs Rausstellen findet man ja auch verschiedenste Infos.. aber dann mache ich das mal so und hole sie erstmal abends wieder rein, bis es konstant wärmer ist.

Ich bin gespannt, ob die Ulme sich wieder fängt. :) Leider sieht mein selbstgemischtes Substrat bei der Ulme im Gegensatz zu dem von der Serissa auch etwas zu fest aus - ich glaube, es müsste noch körniger und lockerer sein. Naja, mal abwarten, beim nächsten Umtopfen ist man dann schlauer.

LG
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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von Felsenbirne »

Hallo,

so, meine Bäumchen stehen jetzt seit ein paar Tagen tagsüber draußen im Schatten und nachts hole ich sie rein, wie mir geraten wurde.
bock hat geschrieben: 26.04.2019, 08:38 Wenn du auf Nummer sicher gehen willst, lässt du die Bäume anfangs nur tagsüber draussen, ab Mitte Mai dann auch über Nacht (wenn die Eisheiligen vorbei sind).
Macht ihnen denn der dauernde Temperaturunterschied nichts aus? Da (zumindest hier) nochmal eine längere Kältephase kommen soll, werde ich es wohl noch etwas so weiter machen müssen, bevor vor allem die Serissa auch nachts draußen bleiben kann..

Bisher macht sie sich aber echt gut, ich finde sie sehr hübsch anzusehen. :) Ein kleines Problem hatte/habe ich aber. Nachdem ich sie jetzt das erste mal gedüngt hatte (flüssiger Bonsaidünger aus dem Gartenmarkt) war die Serissa am Nachmittag voll von Ameisen. :-| Wir hatten ein kleines Ameisenproblem auf dem Balkon eigentlich gerade beseitigt, aber ich vermute mal, der Dünger hat sie irgendwie angelockt. Oder gibt es das Problem öfter bei Bonsai? Gibt es da irgendeinen Tipp? Oder sollte ich auf einen anderen Dünger umsteigen? Eigentlich wollte ich mir den ja anscheinend von Vielen empfohlenen Bio Gold in Zukunft mal zulegen, aber bei so festem Dünger dachte ich gerade, dass das vielleicht Tierchen anzieht, was für den Balkon blöd ist - ist das so?

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Die Ulme wohnt ja derweil in der Plastiktüte - ich glaube, das bringt was!
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Die eingerollten Blätter fallen jetzt zwar alle ab :(, aber das war nach dem Sonnenschaden ja vermutlich zu erwarten. Deshalb sieht sie "etwas" mitgenommen aus.
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Aber - an einigen Stellen sieht es jetzt so aus. Da kommt was! :-D Das macht mir Hoffnung! *dance*
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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von bock »

Hallo!

Sieht doch garnicht so schlecht aus...
Ameisen haben im Allgemeinen kein Interesse an Flüssigdünger. Entweder sie züchten Blattläuse auf deinen Bäumen oder sie bauen sich im Topf ein Nest.
Biogold ist gut, riecht aber etwas streng. Besiedlung? Vielleicht Fliegen, Käfer, Asseln, auch schon mal Schimmel. Bin von Biogold wieder abgekommen, wird auf die Dauer zu kostenintensiv - bei zwei Bäumen wohl nicht so schnell.
Die Ulme kannst du nachts sogar ohne Tüte auch draussen lassen, wenn es keine Nachtfrostgefahr gibt. Wird es tagsüber nicht wärmer als zehn Grad, lass die Serissa lieber drinnen.
Ich drücke die Daumen, dass sich die Ulme wieder erholt!
liebe Grüße Andreas
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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von Felsenbirne »

Hallo,
bock hat geschrieben: 01.05.2019, 04:15 Ameisen haben im Allgemeinen kein Interesse an Flüssigdünger. Entweder sie züchten Blattläuse auf deinen Bäumen oder sie bauen sich im Topf ein Nest.
Biogold ist gut, riecht aber etwas streng. Besiedlung? Vielleicht Fliegen, Käfer, Asseln, auch schon mal Schimmel. Bin von Biogold wieder abgekommen, wird auf die Dauer zu kostenintensiv - bei zwei Bäumen wohl nicht so schnell.
Danke für den Hinweis mit den Ameisen. Ich hoffe mal, weder noch. Nach dem einen Tag waren sie zum Glück wieder verschwunden - und das Gott sei dank wohl nicht in das Substrat von meinem Bonsai hinein :shock:, da die Serissa nachts rein kommt wäre sicher aufgefallen, wenn da noch irgendwas drin rumkrabbelt. Mal sehen ob das Problem nochmal auftaucht, wenn die Serissa irgendwann dauerhaft raus kann. Momentan habe ich sie erstmal wieder ganz reingeholt, weil es echt kalt ist.

Mit dem Biogold überlege ich nochmal.. welchen Dünger benutzt Du denn für deine Bäumchen? Und ist bei Flüssigdünger einer aus dem Gartenmarkt (aber schon speziell für Bonsai) eigentlich ausreichend?

Die Ulme sieht meiner Meinung nach auch weiterhin ganz gut aus, sie treibt mit voller Kraft neu aus wie es aussieht. :-D Der Plastiktütentrick ist echt sehr hilfreich. Die Ulme stand jetzt ein paar Tage schon Tag & Nacht draußen wie Du geraten hattest, aber jetzt ist wieder Frostgefahr und ich ab sie sicherheitshalber rein geholt. Ich hoffe, ihr geht es weiterhin so gut, und ist irgendwann wieder ganz grün. :) Dann kann ich mir hier nochmal vernünftige Tipps für ihren Schnitt holen, aber das dauert noch.

LG
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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von Felsenbirne »

Ach was mir noch einfällt - bei der Serissa treibt im Substrat irgendwas aus. Gehört das zum Baum? Sollte das entfernt werden?

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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von ania »

Felsenbirne hat geschrieben: 03.05.2019, 20:29 Und ist bei Flüssigdünger einer aus dem Gartenmarkt (aber schon speziell für Bonsai) eigentlich ausreichend?
Ich habe mal systematisch einige mineralische Dünger in ihrer Zusammensetzung verglichen. Der Bonsaidünger von Bellaflora hat ziemlich genau die gleiche Zusammensetzung wie der Balkonpflanzendünger von Substral. Nur dass der Bonsaidünger ein vielfaches davon kostet, pro Liter.
Bonsai sind auch nur Pflanzen...
Wichtiger ist, je nach momentanem Aufbauziel, die NPK-Zusammensetzung des Düngers, und dann noch die Überlegung ob man organisch oder mineralisch düngen will.
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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von bock »

Ja, "Bonsaidünger" ist ein fieser Marketing-Trick.
Wuxal ist sehr empfehlenswert, aber ich verwende neben dem Blumendünger vom Discounter (flüssig) [1 x pro Woche] für die Azaleen gelegentlich den Rhododendrondünger, sonst auch schon mal den Buchsbaumdünger vom Discounter (beide streufähig), im Sommer gibt es zusätzlich Saidung ultra aus dem Bonsai-Fachhandel (nicht ganz so teuer wie Biogold, duftet aber auch kräftig), im Herbst kommt Patentkali aufs Substrat. Zwischendurch, wenn das Laub blass wirkt oder bei einzelnen Bäumen Chlorose auftritt gebe ich Bittersalz und (oder) Eisendünger.
Pferdemist-Pellets hab ich auch schon verwendet, hat mich aber nicht überzeugt. Manche verwenden Hornspäne oder Hühnermist, sogar Blaukorn wird manchmal eingesetzt. Letzten Endes ist es fast egal, womit du düngst. Solange du mit der Handhabung zurecht kommst und deine Bäume gedeihen.
Was da bei deiner Serissa aus dem Substrat aufkommt kann ich nicht richtig erkennen. Im Zweifelsfall würde ich es vorsichtig entfernen.
liebe Grüße Andreas
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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von mydear »

bock hat geschrieben: 04.05.2019, 07:30 Was da bei deiner Serissa aus dem Substrat aufkommt kann ich nicht richtig erkennen. Im Zweifelsfall würde ich es vorsichtig entfernen.
Sind das nicht Austriebe aus den Wurzeln?

Grüße
Rainer
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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von Gary »

Serrisa macht sehr gerne sogenannte Wurzelschösslinge, also Austriebe aus den Wurzeln. Genau das was man an Deiner Serissa erkennen kann.
Wenn Du keine weiteren Stämme willst solltest Du diese Austriebe frühzeitig entfernen, da sie die Pflanze nur unnötige Kraft kosten und ihre Entwicklung zu Lasten der eigentlichen Pflanze geht.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von Felsenbirne »

Huhu,

danke für eure Infos zum Thema Düngen, zur Grundfrage ob organisch oder mineralisch muss ich mich nochmal ein bisschen belesen, ich hoffe mal mein Bonsai-Flüssigdünger hier tuts erstmal. :) Wie sieht es denn bei meiner Ulme aus mit Düngen, wegen dem Umtopfen & Wurzelschnitt nach dem Kauf und dem Sonnenschaden kurz darauf habe ich sie noch nie gedüngt. Sie scheint sich auf jeden Fall langsam ganz gut zu erholen und treibt viel neu aus. Ab wann sollte man dann wieder Dünger verwenden?

@Gary Alles klar, danke, dann werde ich die Austriebe entfernen. :)

Momentan ist es leider nochmal sehr kalt hier, sodass die Serissa wieder komplett drinnen steht.. hoffentlich kann sie bald wieder raus, sie zeigt immer mal wieder ein paar gelbe Blättchen. :?

LG
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Re: Anfängerfragen zum Standort + Ulme vertrocknet?

Beitrag von bock »

Bonsai-Dünger ist nichts schlechtes, nur das Preis-Leistungs-Verhältnis... naja.
Wenn es noch kalt ist, kannst du mit dem Düngen noch etwas warten. Wenn der Austrieb bei steigenden Temperaturen wieder zulegt, düngst du wieder nach Herstelleranweisung.
Organische Düngung macht wegen der Abhängigkeit vom Bodenleben eigentlich erst bei "sommerlichen" Temperaturen Sinn. Natürlich enthalten organische Dünger auch wasserlösliche Nitrate, Phosphate und Kalium, der Löwenanteil muss aber erst von Mikroben aufgeschlossen - und damit pflanzenverfügbar gemacht - werden.
Serissa gilt als Zicke, solange sie lebt machst du alles richtig! ;)
liebe Grüße Andreas
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