Was ist bei einem Baum zu beachten, wenn ich ihn aus dem Wald ausgraben möchte, um ihn anschließend zurechtzustutzen?

[bonsai_anfänger]

Wie in dem Titel bereits beschrieben, möchte ich in Erfahrung bringen, worauf ich achten muss, wenn ich einen Baum im Wald ausgrabe, um ihn dann zu einem Bonsai zurechtzustutzen.
Dabei geht es mir um zwei Dinge:

1. Auf welche Merkmale sollte beim Baum geachtet werden? Wie muss der Wurzelansatz aussehen? Wie viele Äste sollten in welcher Höhe vorhanden sein? Wie dick/groß darf der Baum maximal sein?

2. Wenn der Baum dann ausgegraben ist, sollten dann sowohl die Äste, als auch das Wurzelwerk beschnitten werden? Wo sollte der Baum danach eingepflanzt werden? Wieder frei im Garten? Oder schon in einem Teichtopf oder gar in einer Schale?

[Hippo]

Salü Georg,

Das Wichtigste dabei ist Gebot Nr. 11.

Lass dich nicht erwischen.

Ansonsten findest Du einige Threads hier im Forum über Yamadori. Führ sie dir mal zu Gemüte und dann frisch ans Werk!

Schöne Grüsse
George

[bock]

Moin Georg,

1. der Wurzelansatz sollte optimal sein - alles andere lässt sich entwickeln.

2. grabe soviele Wurzeln aus wie möglich, und reduziere die Krone bis zum Gleichgewicht mit der Wurzelmasse (Laubbaum) oder lass die Krone unberührt (Koniferen). Einpflanzen je nach Zustand bzw. Absicht der Entwicklung.

Und zur Vermeidung von Scherereien auf jeden Fall zuvor die Erlaubnis des Eigentümers einholen!

Wichtig ist auch der geeignete Zeitpunkt beim Ausgraben!

[bonsai_anfänger]

Danke für die Hinweise. @ Andreas: Wann ist den der richtige Zeitpunkt? Passt es jetzt?

Bzgl. Absicht der Entwicklung würde ich gerne einen "kleinen Bonsai" ziehen und einen "großen Bonsais". Ich bin davon ausgegangen, dass in beiden Fällen der Teichtopf am geeignetsten ist, da durch diesen ja die Wurzeln besser mit Luft versorgt werden und eher zu feinerem Wurzelwerk angeregt werden, was dann ja das nächste Ziel wäre, denn: Der Stamm ist dann ja schon dick genug und als nächstes würde für mich dann die Feinverzweigung anstehen. Liege ich da richtig, oder falsch?

[bock]

Zeitpunkt hängt von Baumart ab. Gutes Anwachsen bei Koniferen (und vielen Laubbäumen) im Spätsommer, Buche eher Spätherbst.
Frühling geht bei Laubbäumen auch.
Bei frostfreier Überwinterung können Koniferen auch jetzt noch geborgen werden.

TPK ist gut für Mast, für Feinverzweigung besser (knappe) Schale. Koniferen immer in den kleinstmöglichen Behälter pflanzen.
Zum Astaufbau kann ein TPK auch geeignet sein - oder, wenn stammnah kaum Feinwurzeln vorhanden sind.

[mydear]

Der Stamm ist dann ja schon dick genug und als nächstes würde für mich dann die Feinverzweigung anstehen. Liege ich da richtig, oder falsch?

Hallo Georg,

erst kommt Aufbau und Einkürzen der Primäräste, dann geht es die nächsten Jahre in den Aufbau feinerer Verzweigung über. 10 Jahre sind da ruck zuck vorbei...

Grüße
Rainer

[bonsai_anfänger]

@ Andreas: Mir geht es schon um Laubbäume, aber ich bin auf keinen speziellen fixiert. Ich wollte das spontan festlegen, wenn ich vor Ort bin und gucke, welcher am besten Geeignet aussieht.

erst kommt Aufbau und Einkürzen der Primäräste, dann geht es die nächsten Jahre in den Aufbau feinerer Verzweigung über

Ich vermute mit Aufbau ist die Gestaltung des Stammes gemeint?

[mydear]

Ich vermute mit Aufbau ist die Gestaltung des Stammes gemeint?

Hallo Georg,

es würde mich wundern, wenn dein Rohling schon alles mitbringt. Die Primäräste werden ja nicht schon alle vorhanden sein, geschweige denn an der richtigen Position sitzen. Meist müssen Äste entfernt werden und an anderen Stellen neue Äste aufgebaut -also angezogen- werden.

Grüße
Rainer

[bock]

Moin Georg,

dann würde ich empfehlen, bis zum Frühling zu warten. Kurz vor dem Öffnen der Knospen, möglichst vor Spätfrost schützen.
Wenn du junge Sämlinge ausgräbst, kannst du auch den Stamm noch formen, aber es dauert länger, bis du baumähnliche Proportionen erreichst. Ansonsten sollte ggf. Stammbewegung und -verjüngung schon brauchbar sein.

[bonsai_anfänger]

Danke für die Hinweise.