Yamadori Bergung

Für ungeklärte(!) Fragen zum Bonsai-Einstieg und den Anfangsjahren. SUCHEN, LESEN, DENKEN und nur POSTEN,
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Hippo
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Re: Yamadori Bergung

Beitrag von Hippo »

Wow, jetzt weiss ich endlich wo Korinthen herkommen. :lol: :lol: :lol:
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Delamitri
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Re: Yamadori Bergung

Beitrag von Delamitri »

Steki hat geschrieben: 28.05.2020, 20:30 gääääääähn, bin ich müde.. *muede*
... und was noch?
Hippo hat geschrieben: 28.05.2020, 21:02 Wow, jetzt weiss ich endlich wo Korinthen herkommen. :lol: :lol: :lol:
... von Dir hätte ich eigentlich eine derartige Reaktion nicht erwartet ...
Bis bald!

K.

"Was machen Sie da?" wurde Herr K. gefragt. Herr K. antwortete: "Ich gestalte Bonsai."
Hippo
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Re: Yamadori Bergung

Beitrag von Hippo »

Sorry, bitte sei nicht auf den Schlips getreten. Du hast dir viel Arbeit gemacht mit der Story und den Zitaten. Chapeau.
Fast schon zu viel, deshalb das Übersprungverhalten meinerseits: etwas zynisch aber war nicht böse gemeint.

Gruss George
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achim73
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Re: Yamadori Bergung

Beitrag von achim73 »

generell ist es bestimmt sinnvoll, auf die rechtslage hinzuweisen. auf der anderen seite sind - zwangsläufig - gesetze immer pauschal und in grenzbereichen nicht immer sinnvoll. insofern bleibt auch noch der gesunde menschenverstand und empathie - sofern man denn darüber verfügt.
ich nehme an, der sinn es generellen verbotes zwischen märz und oktober dient in erster linie dem tierschutz, und der gesetzgeber hat da an größere pflanzen gedacht, in denen z.b. vögel nisten.
wenn ich auf einer brachfläche, von der bekannt ist, dass sie nächstes jahr gerodet und bebaut wird, unter einem bergahorn, auf einer fläche, wo ca. 200 sämlinge aufwachsen, einen davon im april ausgrabe und mitnehme, ist das vielleicht formal ebenfalls verboten, aber nur, weil man solche abstufungen nur vornimmt, wenn es aus juristischer sicht unabdingbar ist. ist ja eh alles komplex genug.

andererseits sieht z.b. die steuergesetzgebung eine menge "sparmöglichkeiten" für eh schon reiche leute vor. die können sich dann hinstellen und sagen : "ist doch alles legal". ist es damit trotzdem automatisch moralisch vertretbar ?
sorry für OT.
Gruss, Achim
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maexart
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Re: Yamadori Bergung

Beitrag von maexart »

Ich bin da ganz bei Achim, die Gesetze sind vor allem zum Erhalt der Natur und Forstwirtschaft gemacht. Ich habe z.b. heute eine Ausgrabegenehmigung vom Leiter des Bauhofs für eine Eiche erhalten, die 15cm von einer Leitplanke entfernt steht und nächste Woche dieser Abschnitt "gesäubert" wird. Da alles was 50 cm entfernt von Leitplanken wächst sein Zuständigkeitsbereich ist war er zwar etwas verwundert, hat mir aber viel Spaß damit gewünscht. Laut BNatSchG darf man zurzeit keine Bäume "aus der Natur entnehmen", würde ich es nicht tun wäre der Baum Geschichte, in solchen Fällen lasse ich die Vernunft entscheiden und Berufe mich auf die Genehmigung der zuständigen Behörde.
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bock
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Re: Yamadori Bergung

Beitrag von bock »

Bleibt noch die Frage, inwiefern der Grünstreifen ("Straßenbegleitgrün") zur Natur zählt.
Möglicherweise gilt das mit als Verkehrsfläche und damit sind die Naturschutzbehörden raus.

Jura ist nicht mein liebstes, aber Zeitgenossen, die meinen, die Regeln seien nur für "die anderen" gemacht, gehen mir schon manchmal auf den Keks.
Siehe illegale Straßenrennen mit oder ohne Todesfolge...
liebe Grüße Andreas
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maexart
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Re: Yamadori Bergung

Beitrag von maexart »

Ja daran habe ich natürlich auch gedacht, dennoch wollte ich sie nicht öffentlich äußern da ich keine Diskussion starten wollte ob der Randstreifen von Straßen zur rechtsfreien Zone erklärt werden können. Es ist ganz einfach, Genehmigung einholen, wenn abgelehnt neuen Baum suchen. Der ist dann meist eh besser. Ohne Genehmigung ist schlecht für Eigentümer, Baum, Bonsaianer und Blutdruck. Inwieweit höhere Instanzen beachtet werden wird immer eine Einzelfallentscheidung sein. Des weiteren gibt es hier einen Kodex der glaub ich schonmal dieses Thema auf unzähligen Seiten erörtert hat. Ein Link dazu hätte bei Aufkommen dieser Diskussion vermutlich gereicht.
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Delamitri
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Re: Yamadori Bergung

Beitrag von Delamitri »

maexart hat geschrieben: 29.05.2020, 17:58Laut BNatSchG darf man zurzeit keine Bäume "aus der Natur entnehmen", würde ich es nicht tun wäre der Baum Geschichte, in solchen Fällen lasse ich die Vernunft entscheiden und Berufe mich auf die Genehmigung der zuständigen Behörde.
... zur Zeit ist falsch ... aber ansonsten alles in Ordnung ... die Genehmigung ist rechtmäßig!
Bis bald!

K.

"Was machen Sie da?" wurde Herr K. gefragt. Herr K. antwortete: "Ich gestalte Bonsai."
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Frank Abbing
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Re: Yamadori Bergung

Beitrag von Frank Abbing »

Herbert A hat geschrieben: 27.05.2020, 21:42 Ein Bauer wird dir möglicherweise erlauben auf seiner Alm einen Baum auszugraben obwohl es Naturschutzgebiet ist.
Wenn man dann dabei erwischt wird, steht das Naturschutzgesetz über der Zusage des Grundeigentümers.
Und über allem stehen die Bundesgesetze.
Ich war nicht von einer privaten Genehmigung ausgegangen, sondern von einer durch eine Behörde erteilte.
Liebe Grüße
Frank *up*
Roland.O
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Re: Yamadori Bergung

Beitrag von Roland.O »

Hallo Leute.
Habe nun voriges Wochenende meinen Feldahorn nach Hause geholt.
War ein Kinderspiel und in 5Minuten ausgegraben, nachdem er schon mehrmals vorgearbeitet wurde. Ich hoffe das Warten hat sich gelohnt.
Jetzt nur noch die kalten Wintertage überstehen und dann wird er hoffentlich das ganze Jahr richtig durchtreiben. Bei uns wurden wieder Minusgrade und sogar Schnee möglich für diese Woche gemeldet, dabei hatten wir 2x ganz 5cm für je 1-3Tage diesen Winter :?
Habe mir heuer einen anderen Platz zum Eingewöhnen und Aufstellen gesucht, nachdem es im Vorjahr sehr unglücklich gelaufen ist.
Habe auf die schnelle Bilder gemacht.

Noch ein Frohes Osterfest euch allen.
LG. Roland.
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Andreas Ludwig
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Re: Yamadori Bergung

Beitrag von Andreas Ludwig »

Nur ganz kurz: Ich hatte aus ganz anderen Gründen und in ganz anderen Zusammenhägen in den letzten drei Jahren ziemlich viel mit Anwälten zu tun. (Es ging da um zivilstandsrechtliche Fragen einerseits, um mögliche Verbeiständung (amtliche Bevormundung) andererseits). Sie rieten mir jeweils, zu agieren, mich zu dokumentieren und sie gegebenenfalls zu kontaktieren – es aber füglicherweise nicht zu Rechtsfragen erwachsen zu lassen. «Wenn du uns brauchst, wirds richtig kompliziert», sagten sie. Hat mit Yamadori was zu tun? Alles oder nichts.

Alles insofern, als ich von jeder und jedem hier erwarte, dass die Habgier, das Bonsaifieber und die kleinliche Eitelkeit jederzeit einem Gefühl für das gesellschaftliche Ganze untergeordnet werden kann. Dass sie oder er getrost verzichten kann, aus einem Habitat, das insgesamt ein Bild zumindest, darüber hinaus einen ökologischen Zusammenhang darstellt, einen Baum zu bergen nur für sich – und damit womöglich einen Schaden anzurichten, den sie oder er gar nicht erkennt. Sei es, dass damit das Wurzelsystem einer seltenen Krautpfanze demoliert wird oder das Nest einer abgehenden Insektenart. Wer weiss schon alles.

Nichts insofern, als ich keineswegs erwarte, dass jede oder jeder hier solche akademischen Universitätsprüfungs-Fragenkataloge wie den umseitig aufgeschalteten beantworten kann. Die werden entworfen, um angehende Anwälte zu prüfen – die dann in ihrem Alltag Leuten wie mir empfehlen, es bitte nicht auf sowas hinauslaufen zu lassen. Juristisches Denken ist der Versuch, das reale Leben abzubilden in Modellfällen. Es ist ein Modell. Das soll man bekanntlich nicht mit der Realität verwechseln. Man lebt auch gut ohne Juristen, ihr Beruf ist es ja bloss, zu richten, was wir verbockt haben. Lassen wir das, bedarf es ihrer nicht.

In diesem Sinne reduziere und komprimiere ich die Legalitäts-Diskussion auf eine banale Frage, die sich bitte alle Yamadori-Jäger stellen mögen: Brauche ich diesen Baum dringender als der Ort, an dem er wächst? Sieht man es so, muss man nämlich so gut wie gar nichts mehr ausgraben. Bonsai sind, gemessen an der Welt, nicht wichtig. Seit ich von über hundertzwanzig auf drei reduziert habe (aber auf die drei, die ihre einmalige, mit mir verwobene Geschichte haben), die ich nie ausstellen würde, weil es meine Bäumchen sind, weil ich zu garstig reagieren würde, käme man mir mit irgendwelchen Regelbetrachtungen – seit da geht es mir deutlich besser, was Bonsai angeht.

––––

Abgesehen davon sehe ich einen Feldahorn, der umsichtig gepflegt wird. Ich bin gespannt, ob die «Lenz-Technik» mit der Alufolie bei einem Ahorn auch was taugt – entwickelt und erprobt wurde sie an Harz produzierende Lärchen. Da hätte ich gerne gelegentlich ein Update, das interessiert mich.
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
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Amadeus
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Re: Yamadori Bergung

Beitrag von Amadeus »

Da steckt viel Wahrheit drin - Danke Andreas.
Viele Grüße
Holger

Ein kritisches Hinterfragen der eingestellten Bäume ist ausdrücklich erwünscht.
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