Buche als Yamadori.

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bock
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von bock »

Moin Georg,

die Antwort ist Nein.
Wenn du jetzt schneidest, behindert das den Baum beim Einwachsen in das Substrat. Die damit verbundene Erschütterung reißt neugebildete Wurzelspitzen ab.
Ich mache solche Schnitte vorzugsweise Mitte bis Ende Juni, dann setzt auch sehr schnell die Kallusbildung ("Vernarbung") ein.
Bei Kiefern ist ein Schnitt Ende des Winters OK, bei Buchen kannst du im Prinzip das ganze Jahr schneiden.
Aber in der Ruhephase kann der Baum keine eindringenden Pilze (Rotpustelpilz etc.) abwehren, deshalb besser in der Vegetationsphase.

:-D
liebe Grüße Andreas
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migo
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von migo »

Und meine Erfahrung bei Rotbuchen zeigt, dass der Schnitt ruhig sofort passend gemacht werden kann. Japanische Wundknete (nichts anderes) drauf und gut ist. Wenn der Saftfluss gut ist, ist schon nach wenigen Jahren die Schnittstelle überwallt.
Tschüüss, Michael

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bonsai_anfänger
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von bonsai_anfänger »

Ok, verstanden.
Zum Punkt Pflege des Baumes. Was genau ist damit gemeint? Drahten? Oder wäre das im Moment zu viel für den Baum? Schneiden würde ich jetzt (bis auf den Stamm) nichts mehr. Auch das Düngen dürfte im moment zu viel für den Baum sein.
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Beste Grüße
Georg *daumen_new*
hwolf
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von hwolf »

Pflege ist das Wichtigste im Umgang mit Bonsai. Im Grunde bezeichnet sie das Versorgen, die tagtägliche Auseinandersetzung mit dem Baum in Form von Gießen, düngen, Standortkontrolle. Zur Pflege gehört, genau den Austrieb zu beobachten und so zu schauen, ob dem Baum etwas fehlt, ob er zuviel hat. Pflege ist, Finger in die Schale zu stecken und zu fühlen, zu welcher Uhrzeit bei welchem Wetter wie weit das Substrat ausgetrocknet ist. Knospen, die falsch, oder zu viel sind, abzubrechen. Schwache Bereiche mit Blattdünger versorgen. Lieber den Baum ein paar Wochen in den Schatten stellen, weil seine Blätter so herunterhängen oder trockene Ränder bekommen. Pflege heißt auch, im Sommer Blätter weg zu schneiden oder Triebe einkürzen, damit der Baum gleichmäßiger wachsen kann.
Drahten und Rückschnitt nach optischen Gesichtspunkten aber sind Gestaltung. Das macht man nur dann und wann. Und nur, wenn der Baum gesund ist und die Pflege passt ;)
Für Dein konkretes Beispiel heißt das, jetzt noch die Entscheidung zu treffen, wo der Stamm gekappt wird und welcher Ast die Stammfortführung wird. Dann dies umzusetzen, also Stamm an der entsprechenden Stelle schneiden, ggf. die Schnittstelle etwas nachzuschnitzen, mit Wundversorgung behandeln und auf schonende Weise deine Stammfortführung nach oben bringen. Mit Draht, oder einer Stange, die Du in den Topf steckst und am Stamm festmachst und dann den Astan der Stange entlang befestigst.
Und dann ist schon gut. Dann nur noch Pflege.
Wobei es meiner Meinung nach auch nicht verkehrt ist, jetzt erstmal zu pflegen, nichts weiter zu tun und dann im Winter noch einmal genau nach einem Gestaltungsweg zu suchen. Dann sind die Rotbuchen mMn am besten zu gestalten und nehmen große Eingriffe nicht krumm. Gut Du "verlierst" ein Jahr, aber wenn es um Geschwindigkeit geht, ist Bonsai vielleicht nicht das beste Hobby :D

LG
h
bonsai_anfänger
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von bonsai_anfänger »

Hallo hwolf,
da hast du aber einen wichtigen Punkt (ganz beiläufig) erwähnt. Mit nachschnitzen meinst du bestimmt fräsen, oder? Wie kann man sich da als unerfahrener schlau machen und für die Fräsarbeit vorbereiten, damit man den Baum möglichst nicht schädigt?
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Beste Grüße
Georg *daumen_new*
Jürgen*
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Beitrag von Jürgen* »

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bonsai_anfänger
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von bonsai_anfänger »

Ok danke Jürgen.
Ich suche seit paar Tagen einen Beitrag hier im Forum, bei dem es um den Saftfluss bzw. Aufbau eines Stammes ging, also wo man sägen, fräsen, etc. darf, ohne den Baum nachhaltig zu schädigen etc. Kann mir da jemand helfen, oder suche ich die Nadel im Heuhaufen?
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Beste Grüße
Georg *daumen_new*
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Beitrag von Jürgen* »

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hwolf
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von hwolf »

Nein, ich meinte mit nachschnitzen, die sägerauhen Wundränder mit einer scharfen Klinge zB einem Cutter zu glätten, sofern es nötig ist. Das dient nur der besseren Verheilung. Fräsen kann man irgendwann machen, wenn es nötig sein sollte. Nicht immer gleich so dolle, Mensch.

Lieben Gruß
h
bonsai_anfänger
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von bonsai_anfänger »

Doch Jürgen, ich hatte eigentlich vor, an der Buche zu fräsen. Aber nur an der großen Schnittstelle wo der Stamm gekappt ist, damit das nicht wie ein Stumpf aussieht. Ist das keine gute Idee?

Damit keine Missverständnisse aufkommen hier mein Plan mit dieser Buche:
Ich habe jetzt vor, den Stamm etwas mehr zu kappen. Er soll bis zu einem kleinen Ast runtergekappt werden, der dann zur Stammfortführung umfunktioniert wird. Da packe ich Wundknete drauf. Dann drahte ich den Ast, der die Fortführung des Stammes bilden soll. Zudem will ich die größeren Äste in Form drahten. So lass ich dem Baum dann bis Herbst/ Winter (welcher Monat würde passen?) Zeit um sich zu erholen. Dann wird gefräst. Und parallel wird gepflegt.

Jetzt würde ich gerne den Rat der Weisen um die Genehmigung bitten :)
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Beste Grüße
Georg *daumen_new*
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Beitrag von Jürgen* »

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bonsai_anfänger
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von bonsai_anfänger »

Meinst du mit einer ganzen Saison bis nächsten Winter, also November bis Januar, oder wirklich ein Jahr, also bis nächsten März?
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Beste Grüße
Georg *daumen_new*
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Beitrag von Jürgen* »

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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von bonsai_anfänger »

Verstanden.
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Georg *daumen_new*
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Re: Buche als Yamadori.

Beitrag von bonsai_anfänger »

Ne Frage hat sich bei mir jetzt aufgetan: Wie ist die Thematik mit dem Dünger zu handhaben? Buchen düngt man ja im Mai, das ist klar, aber wie verhält es sich mit Bäumen wie in diesem Beispiel, die gerade ausgegraben wurden? Reagieren da die Wurzeln zu empfindlich? Oder darf das auch schon im Mai gedüngt werden?
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Beste Grüße
Georg *daumen_new*
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