Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

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Smithy
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Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von Smithy »

Hallo liebe Bonsaifreunde

mein erstes Posting, daher eine kurze Vorstellung:
Ich heiße Christian, bin 47 Jahre und komme aus Niederösterreich. Meine liebe Frau hat mit vor ein paar Wochen einen Fukientee Bonsai mitgebracht und damit hat mich das Fieber gepackt. Ich habe mir dann noch einen Ficus, eine Japanische Ulme und einen Jadebaum gekauft. Für die kommenden Jahre, haben wir beim Gärtner dann noch einen Feuerahorn als Containerpflanze gekauft, wo ich versuchen möchte, diesen als Bonsai zu gestalten und zu ziehen. Derzeit haben wir den ihm Hochbeet eingegraben und im Frühling werden wir dann schauen was wir damit machen werden.

Da meine derzeitigen Bonsais bis auf den Jadebaum, alle aus dem Gartencenter kommen, die eher Baumarktqualität haben, habe ich mich natürlich auch sehr ausgiebig mit dem Thema Substrat befasst. Es kann sein, dass ich ein paar Beiträge ausgelassen habe, aber ich hab das Gefühl hier alles zum Thema Substrat gelesen zu haben - und nicht nur hier :-) Und keine Angst, ich will damit keine neue Diskussion lostreten, mir geht es eher ums Gießverhalten.

Da die 3 aus dem Gartencenter eine schlimme Erde hatten (ziemlich fest und lehmig), habe ich die 3 Bäumchen vor 2 Wochen dann umgetopft. Ich weiß, nicht der optimale Zeitpunkt, aber ich denke es hat ihnen gut getan. Als Substrat habe ich mich, für Lechuza pon (also nur Lava, Bims, Zeolith) pur entschieden und gieße nun jeden Tag oder spätestens jeden 2. Tag richtig kräftig bis es unten raus rinnt. Ich frage mich aber nun ob es nicht besser gewesen wäre doch etwas Kokoserde beizumengen um mehr Wasserspeicher zuhaben und eben nicht jeden Tag gießen zu müssen. Den Baum wird es egal wie er sein Wasser bekommt, aber mich würde interessieren ob ihr für kleine Indoor Bonsais doch eher etwas organisches dazugeben würdet um nicht jeden Tag gießen zu müssen. Auf der einen Seite ist es natürlich praktisch, weil man nicht schauen muss, braucht er schon Wasser oder hat er noch, er wird einfach gegossen, denn zuviel geht eigentlich nicht. Auf der anderen Seite aber auch mühsam, weil man eben jeden Tag gießen muss oder sollte. Mich würde daher interessieren wie ihr das bei euren so handhabt.

Das meiste was ich über dieses Thema gelesen habe, betrifft Outdoor Bonsais und eher auch größere. Über kleine Indoor findet man wenig und daher hoffe ich auf eure Unterstützung und Erfahrungen zu diesem Thema.

Danke!
Gruß Christian
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maexart
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von maexart »

Hallo Christian,
Wie du an der regen Beteiligung an deinem thread feststellen kannst geht es uns ähnlich wie dir,
Wir haben auch keine Lust eine weitere Diskussion über das richtige Substrat zu beginnen, es gibt einfach nicht das richtige Substrat und wie du schon schreibst ist es eine Glaubensfrage. Dieses Forum ist gefüllt mit dieser Frage, man könnte fast sagen saturiert. Überall steht geschrieben und nahezu jeder der hier länger aktiv ist hat sich an einer oder mehreren Stellen dazu geäußert welches Substrat er nimmt.
Du schriebst ja das du wahrscheinlich fast alles dazu gelesen hast und ich denke nicht dass dazu noch etwas ergänzt werden muss.
Bitte nimm es mir nicht übel.

VG Max

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Arthur Dent
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von Arthur Dent »

maexart hat geschrieben: 19.09.2021, 21:44 Hallo Christian,
Wie du an der regen Beteiligung an deinem thread feststellen kannst geht es uns ähnlich wie dir,
Wir haben auch keine Lust eine weitere Diskussion über das richtige Substrat zu beginnen, es gibt einfach nicht das richtige Substrat und wie du schon schreibst ist es eine Glaubensfrage. Dieses Forum ist gefüllt mit dieser Frage, man könnte fast sagen saturiert.


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Wenn es danach geht, ist so ziemlich alles schon irgendwo geschrieben worden, wenn nicht hier dann woanders.🤷🏼‍♂️
Warum antworten Menschen auf Fragen an denen sie kein Interesse haben?🤷🏼‍♂️🤷🏼‍♂️
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maexart
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von maexart »

Hallo Arthur,
Versteh mich nicht falsch, ich wollte keineswegs jemandem auf die Füße treten.
Ich denke persönlich nur dass es nicht möglich ist diese Frage zu beantworten da sie von viel zu vielen Parametern abhängt und bei sog. Indoors noch erheblich schwieriger zu beantworten ist als bei Bäumen die ganzjährig draussen stehen.

Und warum ich überhaupt geantwortet habe? Weil ich es als noch frustrierender empfinde in einem Forum
überhaupt keine Antwort zu bekommen als eine die einen vielleicht nicht zufrieden stellt.
VG Max

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Steki
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von Steki »

Hallo aus dem Mostviertel! *prost*
Zu Indoors kann ich leider auch nix sagen.
Habe auch lange Zeit das Lechuza Pon verwendet, mit ca. 30% Kokoshum.
Mittlerweile benutze ich anstatt Pon das Vulkaflor von Vulkatec, da es nicht vorgeführt ist.
*daumen_new* Stefan
Smithy
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von Smithy »

maexart hat geschrieben: 19.09.2021, 21:44 Wir haben auch keine Lust eine weitere Diskussion über das richtige Substrat zu beginnen
...
Du schriebst ja das du wahrscheinlich fast alles dazu gelesen hast und ich denke nicht dass dazu noch etwas ergänzt werden muss.
Ich habe lange überlegt ob ich meine Frage überhaupt stellen soll, weil ich über derartige Reaktionen schon ein paar mal gestolpert bin. Anscheinend ist das Wort Substrat alleine schon ein rotes Tuch für viele hier. Die hundertste Frage warum der Baum gelbe Blätter bekommt, ist anscheinend weniger schreckhaft für die Mitglieder behaftet wie das Thema rund ums Substrat. Es ging mir eigentlich auch nicht um die Frage nach dem richtigen Substrat, sondern um Erfahrungen wie andere ihre Indoors halten bzgl. dem Gießintervall und was langfristig sinnvoll ist.

Als Anfänger hat man halt meist ziemlich banale Fragen und leider bin ich in Wien auch nicht mit unzähligen Fachhändlern, Kursen oder oder Clubs gesegnet, wo ich mich offline informieren könnte. Ein Forum zu dem Thema ist dann oft die einzige Möglichkeit an Erfahrungen zu kommen.

Aber trotzdem danke für deine Antwort, du hast schon recht, völlig ignoriert zu werden, wäre noch frustrierender :)

Wünsche euch noch viel Spaß beim fachsimpeln über "würdige" Themen.
Zuletzt geändert von Smithy am 20.09.2021, 00:46, insgesamt 2-mal geändert.
Smithy
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von Smithy »

Steki hat geschrieben: 20.09.2021, 00:31 Hallo aus dem Mostviertel! *prost*
Zu Indoors kann ich leider auch nix sagen.
Habe auch lange Zeit das Lechuza Pon verwendet, mit ca. 30% Kokoshum.
Mittlerweile benutze ich anstatt Pon das Vulkaflor von Vulkatec, da es nicht vorgeführt ist.
Hallo Stefan *prost*

Wo hast du das Vulkaflor bekommen? Wäre eigentlich auch mein präferiertes Produkt gewesen, aber leider nicht in meiner Gegend zu bekommen. Wir haben aber Familie im Mostviertel (Amstetten) und könnten das beim nächsten Besuch mitnehmen.
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ania
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von ania »

Ich mische Rindenmulch oder manchmal gesiebten Kompost bei, um nicht so oft zu gießen und damit der Dünger nicht sofort auswäscht, sowohl indoor als auch outdoor, bin aber kein Profi. Ich habe eher Rohpflanzen / in Entwicklung, nix reifes (und genauso sehe ich Baumarktpflanzen, die kann man ja noch zu was schönerem entwickeln).

Beim Jadebaum würde ich es nicht, soviel ich weiß mag er es eher auf der trockeneren Seite.

Btw. die Indoors stehen bei mir im Sommer outdoor.

Ich finde die Frage nicht verwerflich, es ist am Anfang ein verwirrendes Thema. Es gibt dazu so viele Meinungen, gerade weil so viele Rezepte funktionieren. Einfach ausprobieren was für dich, den Baum, dein Kleinklima und dein Gießverhalten am Besten funktioniert!
Thro
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von Thro »

Hallo,

ja, das Thema Substrat ;-)

Ich habe zwei Feigen, eine kleine Tamarinde, Operculicarya decaryi und eine chinseische Ulme als Indoors. Wobei natürlich, wie die Vorredner schon festgestellt haben, alle Bäume im Sommer draußen am besten aufgehoben sind. Als Substrat verwende ich für die Bäume Vulkatec Kakteen Premium mit 30% Kokohumbeimischung und bin damit gut unterwegs. Diese Mischung ist luftig und strukturstabil, dennoch aber ziemlich gut, was das Halten von Feuchtigkeit anbelangt. Ich gieße so aller 2-3 Tage. Zusätzlcih stehen die Bäume aber auf den Untersetzern, welche mit Lava "gefüllt" sind. Ich gieße immer so viel, dass auf jeden Fall noch Wasser im Untersetzer steht, mindestens um die Luftfeuchte etwas zu erhöhen wenn nicht gar als Backup bzgl. Wasserversorgung der Pfanze. Klappt wunderbar.

VG
Smithy
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von Smithy »

Danke Ania! Ich habe auch vor die Bäumchen im Sommer raus in den Garten zu stellen, für heuer war es mir dann doch zu spät, weil die Nächte bei uns schon recht frisch werden. Gerade die Ulme ist ganzjährig drinnen sowieso nicht sehr glücklich glaube ich.

Anfangs dacht ich mit dem rein mineralischen Substrat einen guten Weg gefunden zu haben, keine Gedanken über das Gießen machen zu müssen bzw. wenn wir im Urlaub sind, kann man das jedem zutrauen, einfach fest und täglich gießen. Aber in der Praxis ist das dann schon lästig und daher denke ich mir, ich sollte da noch was dazu mischen.

Aber ich sollte den Bäumchen jetzt wahrscheinlich nicht schon wieder das Substrat wechseln und lieber bis ins Frühjahr warten, oder meint ihr das macht ihnen nicht so viel aus?

Danke Thro, ja so hätte ich es auch machen sollen, wäre sicher der bequemere Weg für mich gewesen. Einen Untersetzer brauche ich auch noch wegen der Luftfeuchtigkeit rund um die Pflanze, gerade jetzt wo langsam die Heizperiode beginnt.

Ich hab auch eine chinesische Ulme und bin noch am überlegen was ich mit ihr jetzt im Winter mache. Einen kühlen Ort drinnen haben wir nicht wirklich, Schlafzimmer Fensterbank wäre eine Option, aber da haben wir doch recht oft auch wenns draussen kalt ist, das Fenster gekippt. Da bin ich mir nicht sicher ob sie diesen kalten Zug auf Dauer mag. Alle anderen kühlen Plätze habe bei uns wenig Licht. Bin ja schon am überlegen mir ein Kalthaus (Zelt) in den Garten zu stellen, aber für eine Baumarkt Ulme wahrscheinlich doch etwas übertrieben :-D
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Andreas Ludwig
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von Andreas Ludwig »

maexart hat geschrieben: 19.09.2021, 21:44Wir haben auch keine Lust eine weitere Diskussion über das richtige Substrat zu beginnen, es gibt einfach nicht das richtige Substrat und wie du schon schreibst ist es eine Glaubensfrage.
«Wir» sind ein heterogenes Forum, keine uniformierte Truppe. Weshalb ich es ablehne, dass jemand «mich» in Abwesenheit zu «uns» zählt und (auch) in meinem Namen ablehnende Bescheide erteilt. Eine Glaubensfrage ist es auch nicht, sondern ein rein technisches Problem. Darum zurück zur Eingangsfrage:
Smithy hat geschrieben: 19.09.2021, 17:15Als Substrat habe ich mich, für Lechuza pon (also nur Lava, Bims, Zeolith) pur entschieden und gieße nun jeden Tag oder spätestens jeden 2. Tag richtig kräftig bis es unten raus rinnt. Ich frage mich aber nun ob es nicht besser gewesen wäre doch etwas Kokoserde beizumengen um mehr Wasserspeicher zuhaben und eben nicht jeden Tag gießen zu müssen. Den Baum wird es egal wie er sein Wasser bekommt, aber mich würde interessieren ob ihr für kleine Indoor Bonsais doch eher etwas organisches dazugeben würdet um nicht jeden Tag gießen zu müssen.
Im Wesentlichen gibst du die Antwort selbst: Es gibt nicht DAS Substrat, es funktionieren viele Mischungen, aber jede etwas anders. Meine persönliche Faustregel: Je kleiner der Topf, umso höher der Anteil Speichererde. Bei einem Mame nehme ich sozusagen Gartenerde, denn fällt ein Zug mal as, ist das Ding trocken, bis ich zuhause bin in einer Lava-Schüttung. Ist der Topf deutlich grösser, hat Inhalt im Liter-Bereich, vermeide ich das, weil die feine Erde ausgespült wird, sich unten sammelt und verpappt.

Als Basismateial ist fast alles tauglich, das eine poröse Struktur hat. Im Prinzip geht auch Katzenstreu, wenn sie nicht klumpt. Ich nehme manchmal auch das feine Seramis-Zeugs, weil es verfügbar ist. Andere bekreuzigen sich ob des hässlichen Anblicks, aber es speichert ziemlich viel Wasser. Wenn ich dann weder mal in die Auvergne kann, werde ich mir da einen Sack «Puzzolan», feine rote Lava, in «Le Cratère» holen, das scheint mir nach wie vor sehr tauglich. Sonst gibts halt im Baumart eine Einstreu. Kokohum mag ich nicht besonders, ich sehe bis heute keine Vorteile für Bonsai. Es geht also tatsächlich viel mehr um deine Gewohnheiten und Möglichkeiten beim Giessen als um die Zusammensetzung des Substrats, respektve richtet sich Letztere nach Ersterem.

Besorg dir drei Arten Material: formstabile, nicht zerfallende, aber poröse mineralische Substanz / Sand oder ganz feinen Kies / feine Erde oder sonstwas organisches. Daraus mischt du dir unterschiedliche Substrate und probierst aus. Dennwas immer du hier liest – keiner hat es bisher so gemacht wie du, der eine giesst etwas früher, der andere etwas anders und ein halber Zentimeter Schalenvolumen macht auch sehr viel aus. Richte dich nach dem «Prinzip» und adaptiere daraus eine gangbare Regel für dich, aber such nicht nach dem «Gesetz», der alleinseligmachenden Regel für alle Fälle. Gibts nicht.
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von Smithy »

Andreas Ludwig hat geschrieben: 21.09.2021, 15:19 Bei einem Mame nehme ich sozusagen Gartenerde, denn fällt ein Zug mal as, ist das Ding trocken, bis ich zuhause bin in einer Lava-Schüttung. Ist der Topf deutlich grösser, hat Inhalt im Liter-Bereich, vermeide ich das, weil die feine Erde ausgespült wird, sich unten sammelt und verpappt.
Danke für deine Antwort und deine Erfahrung. Genau das denke ich mir nämlich auch seit ich rein mineralisches verwende. Mein Fukientee braucht recht viel Wasser und ist als erstes immer trocken, dabei ist jetzt kein Hochsommer. Somit könnte es durchaus sein, dass an einem heißen Sommertag er von Morgens bis Abends gar nicht durchhält, zwischendurch gegossen werden müsste, aber keiner Zuhause ist. Ausserdem haben wir auch einen Garten und ich werde die Bäume über den Sommer sicher auch raus stellen. Da wäre dann sicher 3x täglich gießen angesagt wenn das Wetter wieder so heiß wird wenn das Substrat nur wenig Wasser speichert. Das Lechuza Pon gefällt mir von der Struktur her ganz gut, aber Wasser speichert es nicht wirklich viel. Da speichert Seramis sicher wesentlich mehr.

Ich habe ja wirklich tagelang jede Information über Substrate etc. aufgesammelt und versucht einen passenden Ausgangspunkt für mich zu finden. Aber so wie du richtig sagst, hängt es sehr stark von der Schalengröße ab und meine Bäume sind alle in kleinen Schalen. Daher war die Idee rein mineralisches Substrat zu verwenden nicht so schlau und ich werde deinem Rat folgen und etwas organisches dazu mischen.

Deine Idee verschiedene Mischungen zu probieren ist gut, habe mich nur nicht getraut weil ich noch keine Erfahrung damit habe, wie übel es mir der Baum nimmt, wenn ich ihn zu oft oder zu schnell hintereinander in ein neues Substrat setze, weil eine Mischung sich vielleicht als völlig unbrauchbar herausstellt. Aber wenn ich ihn nur vorsichtig in neues Substrat setze, wird da wahrscheinlich nicht viel passieren. Beim ersten Umtopfen habe ich mit Stäbchen alles vom alten Substrat entfernt und die Wurzeln vorsichtig gespült. Das war vor 3 Wochen, daher sollte das nochmalige Austauschen des Substrats recht unkompliziert sein und der Baum dadurch wahrscheinlich auch kaum Schaden nehmen.

Danke Andreas!
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ania
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von ania »

Zu oft umtopfen würde ich trotzdem nicht. Der Baum braucht 2-4 Wochen, um seine Feinwurzeln zu regenerieren. Hauptsächlich über die Feinwurzeln, das sind die ganz feinen weißen Spitzen mit mikroskopischen Härchen, wird Wasser aufgenommen. Auch wenn kein Wurzelschnitt gemacht wird, werden die Feinwurzeln beim Umtopfen geschädigt.

Wenn der Baum jetzt gesund ist, kannst du es schon riskieren. Aber dann mal ne Zeitlang in Ruhe lassen. Ich würde aber eher bis zum Frühjahr warten, im Winter wird eh weniger getrunken (bei kühlem Standort).

Verschiedene Mischungen kannst du auch an 2 vergleichbaren Pflanzen, die nebeneinander stehen, ausprobieren.
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Andreas Ludwig
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von Andreas Ludwig »

Smithy hat geschrieben: 21.09.2021, 15:40Deine Idee verschiedene Mischungen zu probieren ist gut, habe mich nur nicht getraut weil ich noch keine Erfahrung damit habe, wie übel es mir der Baum nimmt, wenn ich ihn zu oft oder zu schnell hintereinander in ein neues Substrat setze, weil eine Mischung sich vielleicht als völlig unbrauchbar herausstellt.
CPC. Das ist die Universal-Lebensregel meiner Tochter: Contenance, Patience, Courage. Sie wendet sie derzeit an, wenn es darum geht, zwei Kleinkinder nicht zu erwürgen, wenn die mit Ölkreide die Wohnung verschönern oder Schokoladepudding dazuzuschmieren. Nehmen wir es auseinander.

Contenance, Haltung: Du solltest eine gewisse Ahnung davon haben, was du machst und dich daran halten, auch wenn am Morgen danach ein Blatt gelb wird.

Patience, Geduld: Du solltest dir aneignen, dass Bäume sehr langsam leben. Das gelbe Blatt ist Tage, mitunter Wochen «gestorben», bevor du seiner gewahr wurdest. Also sei geduldig. Wir haben hier oft Meldungen von Kiefern, die braun werden und da denke ich dann, das sei nun zu spät, denn Kiefern «sterben» oft Monate nach ihrem eigentlichen «Tod».

Courage, Mut: Es heisst, dass du nicht in Agonie verfallen sollst, dich nicht mehr getraust, irgend etwas zu tun, denn das wäre auch falsch. Du MUSST ewas tun. Weisst du nicht, was das Richtige ist, musst du eben experimentieren. Ich habe Dutzende kleine Stöpsel, Stecklinge, mindere Bäumchen «verheizt», um Dinge herauszufinden. Mein volles Mitleid hat, wer ausschliesslich wertvolle Bäume hat – der wird sich keinerlei Mut leisten...

Als Letztes: Häufiges Umtopfen stresst die Bäume nur. Das kann ich so hinschreiben, denn ich habe es seit langem hinter mir. Viele betrachten Umtopfen als Lösung, oft ist es aber erst recht das Problem. Nach dem Umtopfen müssen die Wurzelhaare erst mal wieder «Kontakt» finden zur Substratoberfläche. Kurzweilig ist alles unterbrochen, weshalb manchmal Umtopfen die Misere nur befördert. Man überlege es sich daher zweimal. Bäume haben – wenn überhaupt – eine ganz andere Vorstellung von Zeit als wir. Sie schätzen vielmehr «angemessene Konstanz». Einmal Umtopfen pro Saison ist mehr als genug.

Nachtrag: Es mag dir auffallen, dass die Contenance und die Patience VOR der Courage stehen. Der Grund dafür ist, dass Menschen zu Hektik neigen. Das ist ein Konzept, mit dem man bei Bäumen (und Kleinkindern!) gar nichts erreicht. Darum sollte man erst überlegen und dann handeln. Macht man dann doch einen Baum kaputt, soll man das (Contenance) als Fehler sehen, wird sich davon (Patience) aber nicht abbringen lassen und es (Courage) halt nochmals versuchen.
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Smithy
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Re: Glaubensfrage Gießintervalle/Substrat

Beitrag von Smithy »

ania hat geschrieben: 21.09.2021, 16:32 Zu oft umtopfen würde ich trotzdem nicht. Der Baum braucht 2-4 Wochen, um seine Feinwurzeln zu regenerieren. Hauptsächlich über die Feinwurzeln, das sind die ganz feinen weißen Spitzen mit mikroskopischen Härchen, wird Wasser aufgenommen. Auch wenn kein Wurzelschnitt gemacht wird, werden die Feinwurzeln beim Umtopfen geschädigt.

Wenn der Baum jetzt gesund ist, kannst du es schon riskieren. Aber dann mal ne Zeitlang in Ruhe lassen. Ich würde aber eher bis zum Frühjahr warten, im Winter wird eh weniger getrunken (bei kühlem Standort).
Danke, du hast recht, wirklich notwendig ist es nicht und die letzte Aktion erst 3 Wochen her. Ich gönne den Bäumchen jetzt einmal ihre Ruhe und denke dann im Frühjahr wieder darüber nach. Hitze gibt es ohnehin keine mehr.
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