Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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danielh
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Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von danielh »

Liebes Forum,
nach langen Jahren mein erster Besuch. Leider hatte ich lange kam Zeit für dieses wunderschöne Hobby; meine gärtnerischen Fortschritte halten sich daher in Grenzen. Mangels Zeit und weil ich aufgrund vieler Berichte hier im Forum einfach einen heiden Respekt hatte, habe ich mir nie eine Mädchenkiefer zugelegt, obwohl ich natürlich gerne eine gehabt hätte. Meine Erfahrungen beschränken sich, was Nadelbäume anbelant auf Lärchen (durchwachsen) und auf Wacholder.

Nun steht morgen mein 40. Geburtstag vor der Türe und meine großartige Frau hat mir eine wunderschöne Mädchenkiefer gekauft, in die ich mich sofort verliebt habe. Der Baum steht jetzt schon auf unserem Balkon, da sie Zweifel daran hatte, ob mehrere Tage (er wurde Freitag geliefert) in der dunklen Garage ihm gut tun würden.

Wegen diesem Baum, möchte ich um Rat bitten:

Infos zum Baum:
30-35jährige, evtl. wurzelechte Mädchenkiefer (nicht sicher)
Importiert aus Japan (Nachtrag: wohl diesen Winter)
Höhe: 82cm
Schale: 8x25x34 cm
Substrat: Akadama, sehr verdichtet (dazu gleich)
Standort (seit gestern, davor unbekannt): Balkon, Sonne von Morgens bis zum späten Nachmittag (für die Fotos steht er vor der Wand, ansonsten freier, hinter dem Glasgeländer), es kann im Sommer richtig heiß werden

Zustand: Auf den Bildern ist zu erkennen, dass der Baum recht viele gelbe Nadeln hat, es scheint die Gelbfärbung von der Spitze her zu beginnen, manche Äste sehen besser aus als andere. Insgesamt erscheint mir das Laub zu blass. Kerzen sind da, scheinen mir, nach allem, was ich weiß, aber für die Jahreszeit nicht weit genug. Ihre Farbe sieht, finde ich, gut aus. Einzelne Blüten sind sichtbar.

Wie würdet Ihr den Zustand beurteilen, besteht Grund zur Sorge?

Das zweite, was mich umtreibt, ist das Substrat. Es ist recht stark verdichtet. Beim Gießen steht das Wasser mehrere Minuten. Den Abfluss musste ich teilweise dadurch herstellen, dass ich mit einem Schaschlickspieß von unten durch die Drainagelöcher gepieckt habe. Jetzt scheint es zu funktionieren. Gestern mit ca einem 3/4-Liter gegossen, der Ballen ist laut der Schaschlickspieße jetzt gut feucht. Ich denke, der Baum gehört dringenst umgetopft, aber der richtige Zeitpunkt ist jetzt offenkundig nicht. Ohne Auflockerung des Ballens und teilweisen Austausch des Substrats sehe ich nicht, was es bringen sollte, den Baum aus der Schale zu nehmen...

Was meint Ihr zu diesem Punkt?

Die Anfrage beim Verkäufer ergaben leider nicht viel Hilfreiches: Das Gelb seinen eben alte Nadeln und man sollte einfach gießen, das Wasser werde schon einsickern...
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MaxdogX
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von MaxdogX »

Hallo,

Du kannst auch ohne Umtopfen für eine Verbesserung der Drainage sorgen. Wichtig ist dass die Mädchenkiefern genug Feuchtigkeit erhält ohne Staunässe.

Das mit den Spießen ist schonmal ganz gut, du kannst aber auch das Substrat auf der Oberfläche abkratzen, oft ist im Mittleren Teil noch körniges Substrat vorhanden. Also abkratzen um die Wurzeln herum, du kannst das gelöste Substrat z.b mit nem Staubsauger absaugen.

Wenn du das Substrat weggemacht hast machst du weitere Löcher mit dem Spieß bis zum Schalenboden.

Dann Kannst du die Oberfläche wieder mit Akadama auffüllen.

Sollte das nicht reichen, kannst du einen erhöhten Gießrand mit Klebeband herstellen, damit das Wasser nicht einfach an den Seiten rausfliest sondern durch das Substrat.

Drücke die Daumen das es klappt und es dem Baum schnell wieder besser geht.

Gruß Eugen
Arthur Dent
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von Arthur Dent »

Da hast du aber eine tolle Frau, die dir so einen tollen Baum schenkt!

Ansonsten kannst du den Baum auch tauchen, indem du ihn für 10min ins Wasser stellst. Wenn keine Luftblasen mehr kommen, ist die Erde feucht. Das ist die sicherste Art des Gießens und hat den großen Vorteil, dass das abfließende Wasser frischen Sauerstoff in die Wurzel zieht. Nachtei ist, es macht mehr Arbeit. Im Übrigen ist einer der wesentlichen Gründe, warum man so gerne ein grobes Substrat verwendet tatsächlich die Versorgung der Wurzel mit Sauerstoff.
Achtung, darauf achten, dass du erst wieder tauchst, wenn das Substrat wieder fast trocken ist. Das dauert in der Regel.
Nächste Jahr wird dann umgetopft.

Gruß Arthur
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schwarzerkobold
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von schwarzerkobold »

Hallo Daniel,

wenn es eine wurzelechte Mädchenkiefer ist, dann springst du ja gleich ins kalte Wasser, denn diese Sorte ist sehr schwer zufrieden zu stellen. Zunächst fällt mir auch auf, dass das Substrat total ungeeignet ist und der Baum viel zu nass steht. Da es zum umtopfen zu spät ist, kannst du jetzt das Substrat etwa 1/3 tief lockern und rausholen. Sorge für Drainagelöcher. Die Importe stehen oft seit Jahren in verdichtetem Substrat, was in Japan geht, hier aber nicht. In dem unteren 2/3 musst du für Drainagelöcher sorgen. Bohre also mit einem Schraubenzieher vorsichtig Drainagelöcher in etwa 2 cm Abständen über die ganze Schale. Um das Newari herum solltest du besser fernbleiben. Dann füllst du eine Mischung aus Kiryu und Akadama bis zum Schalenrand auf. Dünge jetzt erstmal nicht. Besser ist Biogold Vital zu gießen, einmal die Woche über 4 Wochen. Weiterhin Sonne und immer aufpassen, dass das Substrat erst gegossen wird, wenn oben trocken ist. Im zeitigen Frühjahr nächstes Jahr dann umtopfen.

Besser hättest du mit einer gepfropften Kiefer angefangen, die sind toleranter. Einem wurzelechten Mädchen kannst du die Befindlichkeit immer sofort an den Nadeln ablesen. Im Sommer in voller Sonne sind die Nadeln heller, gießt du am Nachmittag über die Nadeln, kannst du beobachten, wie die Nadeln danach recht schnell dunkler werden und die Kiefer zufriedener aussieht. Die Nadeln sind aber generell heller als bei den gepfropften Kiefern, auch kommen die neuen Nadeln später. Meine haben gerade die Nadeln hoch geschoben, während die gepfropften schon aufgehen.

Wenn du mit düngen beginnst, hängt von der Befindlichkeit ab, solltest du Biogold auflegen und eimal die Woche zusätzlich flüssig düngen, nimm immer einen Tick weniger als in der Gebrauchsanweisung angegeben ist. Weniger ist mehr aber dann vllt öfter. Kannst auch 2 x die Woche düngen und nur die Hälfte an Düngerflüssigkeit ins Wasser geben. Ich empfehle Wuxal universal oder Mairol. Wenn du eine Mädchenkiefer dauerhaft glücklich machen willst, musst du sie füttern. Achtung: Flüssigdünger nie aufs trockene Substrat geben, immer vorwässern. Das gilt auch für Biogold Vital, der auch flüssig ist.

ps...den Baum nicht tauchen. Du kannst den Zustand der Sauerstoffdurchlässigkeit nur sehen, wenn du beobachten kannst, wie schnell das Wasser vom Substrat aufgenommen wird. Und wenn du mit einem Gartenschlauch über die Nadeln gießt, zarte Einstellung, versorgst du zum einen die Nadeln mit Wasser, was bei der Sorte gerade im Sommer wichtig ist und du hast jede Menge Sauerstoff im Wasser. Beim tauchen saugt sich das Substrat zu sehr auf und der Baum steht zu nass. Auf dem Foto mit den Zahnstochern sehe ich viel zuviel Wasser. Du ertränkst den Baum. Ich gieße einmal vor, gieße dann andere Bäume und komme nochmal wieder, wenn die erste Wasserzufuhr eingesunken ist. Achte drauf, eine wurzelechte Mädchenkiefer nicht zu überwässern, die kannst du auch totgießen. Wenn du meinst du musst wässern, warte noch einen Tag und wässer dann. Im Sommer bei 35 Grad oder an sehr windigen Tagen mehr musst du evtl morgens und nachmittags gießen. Gieße nicht mehr spät abends. Die Kiefern mögen nicht nachts mit nassen Füßen stehen. Und wenns richtig heiß ist, Wickel ein patschnasses Handtuch um die Schale, und nur um die Schale. So verhinderst du, dass diese sich zu sehr aufheizt und die Wurzeln verbrennen.

Und hab Geduld, ein wurzelechtes Mädchen braucht 1-2 Jahre, um sich auf neuen Standort, neue Bedingungen und neue Pflege einzustellen. Lernt euch erstmal kennen, dann klappt das.

Gutes Gelingen.
バイバイ baibai
Anja

In jedem Baum wohnt ein Geist und sein Wohlergehen zu beeinträchtigen, belastet die Stätte mit Unglück...aus Asien.
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abardo
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von abardo »

Hi,

auch die neuen Nadeln wirken mir recht gelb und daraus schliesse ich, dass deine Kiefer kaum Nährstoffe aufnehmen kann. Das liegt m.M.n. daran, dass sie im Aussenbereich zu wenig Feinwurzeln hat und d.h., dass die Schale zu klein ist.

Da ein Standortwechsel und Umtopfen bei schwachem Zustand jetzt ein bisschen viel ist, würde ich den Baum für 2 Jahre in eine breitere Schale setzen, den Ballen nur aus der jetzigen Schale nehmen, ein bisschen abschütteln und mit frischen Substrat auffüllen. Am wohlsten könnte sich der Baum wohl auf einem sehr breiten Slab fühlen ...

Jetzt im Ballen rumstochern, oder den oberen Bereich abzukratzen, fänd ich nicht so gut, da machst du nur Feinwurzeln kaputt.

Ansonsten volle Sonne (aber die Schale im Hochsommer mit einem feuchten Handtuch vor zu viel Hitze schützen, so wie Anja geschrieben hat) und wenns geht frostfrei überwintern (und auch im Winter dann weiter passend giessen und düngen).
Grüße, Frank
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schwarzerkobold
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von schwarzerkobold »

Dann würde ich eher den Ballen in eine Holzkiste stellen, reichlich den Boden durchlöchern und den Ballen in Spagnummoos wickeln. Da kriegst du am schnellsten Feinwurzeln. Wichtig ist immer nicht zu feucht halten.
バイバイ baibai
Anja

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abardo
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von abardo »

So sind die Erfahrungen underschiedlich. Meine Mächen mögen es dauerfeucht. Allerdings nicht über die Nadeln ...

Ne Kiste ist bestimmt auch ok. Der "Durchzug" auf einer Platte/Slab ist aber echt nicht zu verachten.
Grüße, Frank
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Arthur Dent
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von Arthur Dent »

Solltest du dich für das Umsetzen des Baumes entscheiden, dann giess den Baum vorher nach Anjas Anweisungen. Dann kontrolliere beim Umsetzen ob die Wurzel wirklich komplett feucht geworden ist.
Ich vermute aufgrund des dichten Substrates eher einen Trockenschaden als zuviel Feuchtigkeit.
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schwarzerkobold
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von schwarzerkobold »

Der Ballen sollte dennoch aufgelockert werden, damit Wasser an die Wurzeln kommt und das auch gut wieder abfließen kann.


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Anja

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zopf
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von zopf »

Hallo
Es ist zwar auf den Bildern schwer zu erkennen,
aber es sind wohl hauptsächlich die zweijährigen Nadeln gelbspitzig.
Diese müssten leicht auszuzupfen sein (immer nur ein Nadelbüschel)
und auch nur wenn Sie leicht abzuziehen sind.
Man kann die ein- und zweijährigen Nadeln gut durch ihre Länge unterscheiden.
Nach dem Entfernen der zweijährigen Nadeln dürfte das Gesamtbild schon wesentlich gesünder aussehen.
mfG Dieter

ps bei ungünstigen Wurzelsituationen ist die Nährstoffaufnahme nicht so gut
und die Nährstoffe werden aus den älteren Nadeln gezogen,
was dann zum Vergilben dieser führt.
grüsse an die bewohner von melmac
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Kathrin
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von Kathrin »

An die Kiefernexperten:
Ist ein Pilzbefall ausgeschlossen? Gerade die „gescheckten“ Nadeln könnten doch ein Hinweis darauf sein?

Gruss ,Kathrin
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zopf
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von zopf »

Hallo Kathrin
Die Kiefer ist soweit gesund und auch recht fit,
nur an der Pflege hat es etwas gehapert.
mfG Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
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abardo
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von abardo »

Kathrin hat geschrieben: 02.06.2020, 11:51 An die Kiefernexperten:
Ist ein Pilzbefall ausgeschlossen? Gerade die „gescheckten“ Nadeln könnten doch ein Hinweis darauf sein?

Gruss ,Kathrin
Hallo Kathrin,

du hast schon recht, dass manche Nadeln von der Spitze her gelb sind und dann auch mal ein eher rötliches Band zeigen, aber bei Pilzen hast du zumeist ein schwarzes Band bei noch grünen Nadeln und bei saugenden Insekten
eher ein gelbes Band an grünen Nadeln.

Einen Pilzbefall halte ich daher für unwahrscheinlich. Der Baum ist nur ein bisschen ungünstig versorgt.
Grüße, Frank
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danielh
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von danielh »

Guten Abend Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Einschätzungen, Ratschläge und Tipps! Gestern konnte ich mich geburtstagsbedingt nicht melden, bitte verzeiht, ich bin Euch sehr dankbar, dass Ihr Euch das Problem angesehen habt!

Was haben wir bisher gemacht? Am Samstag wurde der Baum gegossen, dabei zog das Wasser sehr schlecht ein (das ist auf dem einen Bild zu sehen, auf dem das Wasser steht), stand zwei, drei Minuten, bis es versickert ist. Abfluss konnte ich herstellen, indem ich von unten durch die Drainagelöcher gepieckt habe; an diesen ist übrigens Mykorrhiza zu erkennen. Die Schale misst ca 8*25*34cm hat also rund 6,8l Inhalt. Hierauf wurde etwa ein Liter Wasser gegossen, einiges lief dann auch wieder ab; ich schätze es blieben so 0,5-0,75l im Substrat. Sonntag wurde der Baum morgens/vormittags ehrfach mit so einem Zerstäuber eingesprüht, wie ihn Frieseure benutzen. Gestern (Montag) wurde vormittags wieder gegossen, ca 0,75l. Das Wasser zog wieder schlecht ein, dies wurde aber durch ein paar Schaschlickspießlöcher verbessert. Außerdem haben wir ihn vormittags wieder mehrfach eingesprüht. Die Schaschlickspieße sind jetzt (Dienstag, 20 Uhr) schon wieder recht trocken. Gedüngt habe ich erstmal nicht, da mache ich mir wegen dem Substrat sorgen. Ich werde dazu nachher nochmal Anja fragen, die ja bereits diesbezüglich geschrieben hat.

Ich bin mir nun ziemlich unssicher. Ich bin zu dem Baum ja gekommen, wie die Jungfrau zum Kind... manche von Euch meinen, dass es Mädchenkiefer eher feucht mögen, die Mehrheit meint, eher trocken als feucht, das und das sie gerne übersprüht werden, scheint die überwiegende Auffassung zu sein...

Was kann ich im Hinblick auf das Substrat tun?
1. Möglichkeit: Den Baum so stehen lassen bis in den Spätsommer oder bis ins Frühjahr. Das scheint mir riskant (Trockenheit jetzt; im Winter: Frost in diesem Substrat).
2. Möglichkeit: Schaschlickspießlöcher bohren. Das war mein erster Impuls. Aber der Gedanke der aufkahm, dass dadurch wertvolle Feinwurzeln, um die es in diesem Substrat möglicherweise nicht so gut bestellt ist, zerstört werden, da scheint mir was dran zu sein.
3. Möglichkeit: Oben vorsichtig was abnehmen, ca. 1/3 des Substrats, dann auf der Oberfläche der verbleibenden 2/3 ggfls. Abzugslöcher bohren, auffüllen. Ist es aber nicht vielleicht so, dass durch den Austausch den oberen Substratdrittels a) auch Feinwurzeln verloren gehen, b) dort die Wasserversorgung zwar gut sein wird, man aber nicht weiß ob und wieviel Wasser in die unteren 2/3 eindring und c) täuscht nicht das Substrat oben mglw. über den Feuchtigkeitszustand des unteren Teils?
3. Möglichkeit: Umsetzen des Baums in ein größeres Gefäß. Das war auch mein zweiter Gedanke, aber auch hier bin ich mir nicht sicher. Wenn ich dann gieße, läuft dann das Wasser nicht einfach vom eigentlichen Ballen zu den Seiten hin ab und versickert im neuen Substrat, das sich außen um den bisherigen Ballen herum befindet, ohne dass noch nennenswert etwas in den eigentlichen Ballen hinein gelangt?

Liebe Grüße
Daniel
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danielh
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Re: Mädchenkiefer - gelbe Nadeln

Beitrag von danielh »

Guten Abend Anja
schwarzerkobold hat geschrieben: 01.06.2020, 08:34 Auf dem Foto mit den Zahnstochern sehe ich viel zuviel Wasser. Du ertränkst den Baum.
Ich weiß, dass das so nicht aussehen sollte. Aber der war ziemlich trocken und ich wusste nicht, wie ich anders Wasser in denWurzelballen bekommen sollte. Dass es dann erst einmal fast gar nicht einsickert hat mich natürlich schon schockiert.
schwarzerkobold hat geschrieben: 01.06.2020, 08:34 Achtung: Flüssigdünger nie aufs trockene Substrat geben, immer vorwässern. Das gilt auch für Biogold Vital, der auch flüssig ist.
Gedüngt hätte ich jetzt ohnehin erst einmal nicht, denn be dem Substrat weiß ich nicht, wie ich es vorher feucht bekommen soll; das bekomme ich nur hin wie beschrieben, dann aber ist es nass und der Flüssigdünger läuft mir vermutlich raus. Biogold Vital kenne ich noch nicht, würde das aber gerne ausprobieren; das Problem dürfe aber hier das das gleiche sein. Hast Du da eine Idee?
schwarzerkobold hat geschrieben: 01.06.2020, 08:34 Wenn du meinst du musst wässern, warte noch einen Tag und wässer dann. Im Sommer bei 35 Grad oder an sehr windigen Tagen mehr musst du evtl morgens und nachmittags gießen. Gieße nicht mehr spät abends. Die Kiefern mögen nicht nachts mit nassen Füßen stehen. Und wenns richtig heiß ist, Wickel ein patschnasses Handtuch um die Schale, und nur um die Schale. So verhinderst du, dass diese sich zu sehr aufheizt und die Wurzeln verbrennen.

Danke für die Ratschläge, die werde ich auf jeden Fall beherzigen.
schwarzerkobold hat geschrieben: 01.06.2020, 08:34 Und hab Geduld, ein wurzelechtes Mädchen braucht 1-2 Jahre, um sich auf neuen Standort, neue Bedingungen und neue Pflege einzustellen. Lernt euch erstmal kennen, dann klappt das.


Gutes Gelingen.
Keine Sorge, ich fass sie erstmal nicht an, wenn es nicht unbedingt sein muss und vielen Dank auch für den Zuspruch!
Liebe Grüße
Daniel
Zuletzt geändert von danielh am 02.06.2020, 21:12, insgesamt 1-mal geändert.
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