Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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Thierry
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Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von Thierry »

Hallo ihr Lieben,

da ich eine Azalee im Juni umtopfen werde (das Nebari sieht gut aus aber oberhalb muss die Verjüngung noch verbessert werden), wollte ich euch fragen, ob die Methode mit der Holzkiste (wie sie bekanntlich bei diversen Baumsorten angewendet wird) auch bei Azaleen funktioniert.

Azaleen bilden, wenn ich mich nicht irre, ein ganz anderes Wurzelwerk als die meisten Baumsorten/Spezies : nur sehr feine Wurzeln. Hat es jemand schon probiert ? (Azalee in einer Holzkiste). Funktioniert sowas ?

Besten Dank im voraus.

Thierry
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Canon_080310 004.jpg (44.52 KiB) 3087 mal betrachtet
Viele Grüße,
Thierry

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Herbert
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von Herbert »

Hallo Thierry,
Die sieht unten herum doch top aus, genauso wie`s sein soll *clap* .was meinst du mit Holzkiste? Gehe ich recht in der Annahme, du denkst da eine flache Kiste wie bei Ahornen z.B.? Azaleen sind Moorbeetpflanzen und brauchen von Haus aus etwas mehr Feuchtigkeit und das möglichst gleichmäßg. In einer flachen Kiste kommt das dann nicht so gut *nee* . Das mit den Wurzeln ist richtig . Die bestehen aus einem großen kompakten verfilzten Wurzelballen. Es ist besser den dann einfach nur mit einem Messer rundherum abzuschneiden und nicht auszupopeln.Allerdings findest du auch u.U. dicke Wurzeln, da ist die normale Prozedur angebracht. Für die Weitentwicklung des Stammansatzes pflanzt man sie immer wieder etwas höher ein.
Viele Grüße
Herbert
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Thierry
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von Thierry »

Hallo Herbert,

erstmal danke für deine Antwort und für dein Kompliment für's schöne Nebari.

Sinn der Sache (mit der Holzkiste) ist die Verjüngung zu verbessern, im Bereich wo der grüne Pfeil hinzeigt :
Der Holzstab zeigt die vorgesehene Vorderseite die das sehr gute Nebari u. die untere Stammbewegung zur Geltung bringen wird. Die darüberliege Verjügung ist noch mittelmässig und wird daher verbessert.
Der Holzstab zeigt die vorgesehene Vorderseite die das sehr gute Nebari u. die untere Stammbewegung zur Geltung bringen wird. Die darüberliege Verjügung ist noch mittelmässig und wird daher verbessert.
Canon_140410_Azalee 001.jpg (47.52 KiB) 3068 mal betrachtet
Tut mir Leid wenn ich mich vorhin nicht präzise genug ausdrücken konnte : mit Holzkiste meine ich die Holzkisten die wir für unsere Yamadoris basteln und in denen wir sie ein paar Jahre lang kultivieren. Also keine flache Kiste.
Da ich von Holzkisten viel halte (weil sie interessante Vorteile haben), aber nicht weiß ob's auch bei Azaleen funktioniert, wollte ich im Forum fragen, ob jemand sowas schon gemacht hat und ob's funktioniert.

Viele Grüße,

Thierry
Viele Grüße,
Thierry

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cordel
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von cordel »

Hallo,

würde nicht auch ein Teichpflanzkorb die gewünschte Wirkung bringen? Das sollte definitiv funktionieren. Aber vielleicht verstehe ich nicht die Vorteile einer Holzkiste die du meinst. Könntest du das vielleicht noch näher erläutern?

Gruß,
Sebastian
wildsau.
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von wildsau. »

Na ein TPK is wegen dem Wasserbedarf eher nicht so günstig ne Holzkiste is was Sie is müdsste bei Azalleen eigentlich genauso funktionieren wie bei anderen Bäumen,was meinste mit Vorteile,wegen dem gesunden Raumklima in Holzkisten um so die Wurzelstruktur zu verbessern???

Vielleicht ins Kanuma noch was hatres Scharfkantiges wie Lava reinmischen,nur so ne Idee bin nich So der Azaleentyp hab nur eine Pflichtazallee is auch keine Gute so wie Deine Hier.
cordel
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von cordel »

Ich stellte bisher im TPK keinen erhöhten Wasserbedarf im Vergleich zu Schalen oder Holzkisten fest. Rein gefühlt müsste der durch den besseren Luftaustausch höher sein, da gebe ich dir recht, aber beim gießen hat sich das nicht bemerkbar gemacht. Sollte das ein Problem darstellen, kann man mit Spaghnum/Kokosfasern nachhelfen.

Eine Verbesserung der Wurzelstruktur findet im TPK garantiert statt. Ich bin doch immer wieder erstaunt, welche Wurzelmassen sich sogar bei Bäumen mit relativ schwachem Wurzelwachstum (z.B. Lärche) in einem Jahr entwickeln können.
wildsau.
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von wildsau. »

An sich hab Ich mit TPKs auch nur Gute Erfahrungen,hatte nur ein paar Ausfälle bei einigen kleineren Ahornen die Ich zu einer Gruppe Zusammengefasst hatte,3-oder4 Standen zu Dicht am Rand und haben ein paarmal das Laub hängen gelassen 2 Stück sind auch nicht über den Winter gekommen,andererseits steht ne Sumpfzypresse auch bei mir im TPK,im Sommer allerdings im Goldfischteich,im Winter im Kalthaus ohne Probleme,bei echten Säufern bin Ich allerdings kein Fan vom TPK hatte schon Zeiten im Sommer wo es ein paarmal fast zu Spät war,speziell bei Azallee hab Ich wie gesagt nicht so den Plan wiviel Wasser die wirklich nimmt,meine wird wie alles andere auch ,jetz einmal im Sommer bei Bedarf zweimal am Tag vollgetankt.
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Thierry
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von Thierry »

cordel hat geschrieben:Hallo,

würde nicht auch ein Teichpflanzkorb die gewünschte Wirkung bringen? Das sollte definitiv funktionieren. Aber vielleicht verstehe ich nicht die Vorteile einer Holzkiste die du meinst. Könntest du das vielleicht noch näher erläutern?

Gruß,
Sebastian
Hallo Sebastian,

Holzkisten besitzen interessante Vorteile gegenüber Anzuchtschalen aus Plastik :
- das Holz "atmet", lässt Wasser/Feuchtigkeit durch (was eine Plastikschale nicht kann), aber auch Wärme, usw.
- Holzkisten erwärmen sich nicht so schnell wie Plastiktöpfe, und Abends wenn die Sonne weg ist "strahlen" sie die aufgenommene Wärme aus (diese diffuse Wärme kann dem Wachstum entscheiden beitragen)
- umgekehrt, wenn's kalt ist, werden Plastiktöpfe schnell sehr kalt, Holzkisten dagegen nicht so (man kann mit dem Stichthermometer ein Unterschied beobachten wenn man die Temperatur im Substrat misst)
- falls man einmal nicht rechtzeitig gießen konnte, ist das weniger schlimm in einer Holzkiste als in einer Plastikschale oder in einem TPK : das Holz nimmt ein Teil des Wassers auf und gibt es wieder
- bei der Plastikschale ist man an der Größe gebunden, bei der Holzkiste kann man genau auf die gewünschte Größe anpassen
- je breiter eine Plastikschale ist (genauso wie ein TPK) desto tiefer (meistens), d.h. dies begünstigt ein Tiefwachstum der Wurzeln, was ja nicht besonders gewünscht ist... - dieses Problem hat man bei der Holzkiste nicht
- und nicht zuletzt sind Holzkisten sehr stabil

Mein Meister/Lehrer verwendet sogar seine Holzkisten über mehrere Jahre für ganz präzise Zwecke (weil zum Beispiel in einer seiner Holzkisten sich innen drin im Holz ein Pilz entwickelt hat). Frag' mich aber jetzt nicht mehr Details zu dieser Vorgehensweise. Da habe ich noch nicht alles kapiert.

Natürlich haben die Plastiktöpfe und TPKs auch Vorteile : sie sind günstig, sehr leicht, schnell zu bekommen, usw.

Auf jeden Fall (ob Holzkisten o. Plastikschalen/Anzuchtschalen o. TPK) ist es immer wichtig genau zu überlegen, wozu man so was braucht, denn es gibt Vor- und Nachteile auf beiden Seiten.

Ich hoffe, ich konnte deine Frage beantworten.

Viele Grüße,

Thierry
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Thierry

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Thierry
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von Thierry »

wildsau. hat geschrieben:Vielleicht ins Kanuma noch was hatres Scharfkantiges wie Lava reinmischen,nur so ne Idee bin nich So der Azaleentyp hab nur eine Pflichtazallee is auch keine Gute so wie Deine Hier.
Danke für dein sehr nettes Kompliment. :D

Du hast recht, ich werde auch wahrscheinlich das Kanuma mit etwas anderem vermischen. Muss noch überlegen was. Vielleicht Lava, Bims oder Seramis (je nach dem wie groß die Holzkiste wird : je kleiner, desto wichtiger daß das Substrat genügend Wasser speichern kann)

Viele Grüße,

Thierry
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Thierry

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zopf
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von zopf »

...
Zuletzt geändert von zopf am 15.04.2010, 14:50, insgesamt 1-mal geändert.
grüsse an die bewohner von melmac
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Martin_S
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von Martin_S »

Hi Thierry,

also mal abgesehen davon das ich nicht verstehen kann was du da an der Verjüngung "verbessern" willst durch den Einsatz einer Holzkiste, mir das was du gezeigt hast sehr gut gefällt, will ich dir raten: laß die Finger von Mischungen bei Azaleen! Die wachsen am besten in reinem Kanuma. Ich habe da verschieden Dinge ausprobiert und kenne einen Azalleenzüchter hier bei mir in Krefeld der jahrelang experimente mit allem möglichen gemacht hat und ganze Testreihen mit Stecklingen hat (immer ca. 20 der gleichen Mutterpflanze) und mehr als eindrucksvoll nachweisen konnte, dass die besten Ergebnisse immer in purem Kanuma erlangt wurden. Die standen dann in solchen Stelagen, (ca. 100 Stück pro Stelage und dann immer in fünf verschienden Substarten: kanuma; reiner Bims; Kanuma Bims Mischung, Torf, Torf Bims Mischung, Torf Kanuma Mischung.....) hatten also alle die gleichen Voraussetzungen. Eine der besten Testreihen die ich bislang gesehen habe!

Was ich(!) machen würde: den Baum in eine schöne Schale pflanzen, reines Kanuma, Ballen mit der Schere passend scheiden und dann häufigere Aliette-gaben verpassen. Der rest ergibt sich dann von selbst. Das Nebari ist toll!

M
Beste Grüße
Martin

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Thierry
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von Thierry »

Hi Martin,

danke für die Infos u. dein Ratschlag zum Substrat ! :D
Ich werde dann pures Kanuma nehmen. *daumen_new*
Und dein Aliette-Tipp (von dem du uns schon so oft berichtet hast) werde ich sowieso probieren.
Martin_S hat geschrieben:also mal abgesehen davon das ich nicht verstehen kann was du da an der Verjüngung "verbessern" willst durch den Einsatz einer Holzkiste
Leider sieht man es auf Bildern nicht sehr gut, aber die Verjüngung ist wirklich mittelmässig in diesem Bereich. Mit der Holzkiste will ich diese Azalee zum Dickenwachstum in diesem Bereich bringen und dann erst in ein o. zwei Jahren in eine Bonsaischale umtopfen (je nachdem ob die Verjügung schon so weit ist). Bis dann habe ich auch genau die Zeit an der Verweigung zu arbeiten. Sag' mal, wenn ich dich schon hier habe, profitiere ich auch von deinem Wissen :mrgreen:, wie sieht's denn aus mit Drahten bei Azaleen ? Sind die Äste u. Zweige wirklich so brüchig wie manche es behaupten ? Ich hab im Moment nur leicht dran gedrückt um ein Gefühl zu bekommen wie flexibel die Äste u. Zweige sind (da ich sie im Juni auch drahten werde, wahrscheinlich aber nicht mit Kupfer sondern mit Alu), und die Äste u. Zweigen scheinen in der Tat nicht sehr flexibel zu sein. Sollte ich deiner Meinung nach da unbedingt aufpassen ?

Viele Grüße,

Thierry
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Thierry

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Martin_S
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von Martin_S »

Thierry hat geschrieben:....Sind die Äste u. Zweige wirklich so brüchig wie manche es behaupten ? ....
Laß es mich so ausdrücken: die von der Potentilla sind brüchiger. Aber du musst schon verdammt aufpassen. Es gibt Freaks die die Azaleen nur mit dem umwickelten Draht drahten (wenn überhaupt) das mache ich nun wieder nicht. Aber ich bin schon sehr vorsichtig. Ich kann aber auch hier (leider!) nur für Shohin sprechen. Da biege ich die Zeige meist ohnehin mit der Pinzette.

M
PS.: wer kein Aliette an seiner Azalee probiert, weiß nicht as er sich verpasst!
Beste Grüße
Martin

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Thierry
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von Thierry »

OK. Danke Martin!
Viele Grüße,
Thierry

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Satski
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Re: Funktionieren Holzkisten auch bei Azaleen ?

Beitrag von Satski »

Martin_S hat geschrieben: und dann häufigere Aliette-gaben verpassen.

PS.: wer kein Aliette an seiner Azalee probiert, weiß nicht as er sich verpasst!
M
..einen Derartig Sorglosen Umgang mit einem Chemischen Gift zu propagieren grenzt schon an.. ( zensiert )

https://portal.bvl.bund.de/psm/jsp/Date ... =043099-00
Zuletzt geändert von Satski am 20.04.2010, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.
Herzlicher Gruß
Walter



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