Mehltaubefall geht wieder los!

[avicenna]

Es ist nicht zur Unterstützung oder besseren Bekämpfung, sondern es ist die logische Grundvorraussetzung für ein vernünftiges und sorgsames Arbeiten...

Na oder so ... hast ja Recht ... eine gesunde und stabile Pflanze hat die besten Strategien gegenüber im Sinne der evolutionären Anpassungen sich herauskristalisierender Abwehr und Gegenmaßnahmen. Wenn der Standort der Pflanze dann zusätzlich noch seine Bedingungen zur Abwehr unterstützt ist das Meiste getan.

Ach Übrigens ... L steht für "Linksdrehend" bezogen auf die Molekühl"stöchiometrie" nennt sich das glaube ich ... Ist glaube ich die leichter vom Organismus zu verstoffwechselnde Variante des Molekühls.
saludos
avicenna

[holgerb]

Nein....

Mit Stöchiometrie hat es eher weniger zu tun... (altes Chemiewissen ausgrab, klugscheißmodus anschmeiss, Schweißausbruch):

Die ollen Chemiecracks mögen mir das Halbwissen verzeihen und eventuell helfend zur Seite stehen:

Beginn Exkurs (wen's nicht interessiert, einfach auslassen):

1. Soweit ich es noch entsinne, nennt man das Chiralität. Da wir hier ja von L. Caseii gesprochen haben, gehe ich davon aus, daß die Chiralität an einem Kohlenstoffatom vorliegt.... So... Kohlenstoff hat vier Bindungsarme... Und wenn an diesem Kohlenstoff"armen" auch vier verschiedene Reste gebunden sind und man sich das räumlich vorstellt, erhält man ein Gebilde dessen Spiegelbild nicht mit dem Original deckungsgleich ist (da braucht man jetzt ein bißchen Vorstellungsvermögen)....
Man erhält also zwei Typen des formal gleichen Moleküls.... Und jetzt kommt der entscheidende Kick mit dem linksdrehend und dem rechtsdrehend:
Und hier zitiere ich aus dem Kopf meinen alten Chemielehrer aus der 9 und 10, dessen Satz sich tief in meinen Schädel unauslöschlich eingebrannt hat:

"...Sie drehen die Schwingungsebene polarisierten Lichtes im entgegengesetzten Sinn um den selben Betrag!"

a) polarisiertes Licht: P. Licht schwingt nur in eine Richtung
b) entgegengesetzter Sinn (das ist die Sache mit rechts und links)
c) um denselben Betrag (naja, eben gleichweit)

=>
- Es gibt also Kohlenstoffmoleküle an den C-Atome vier verschiedene Reste haben
- wenn das so ist, so können diese die Schwingungsebene von Licht ändern
- L steht für linksrum, R steht für rechtsrum
- wenn ich das noch richtig im Kopf habe, gibt es in der freien Natur ausschließlich Linksdrehende!

Es ist also ein Werbetrick....

=> Esst Joghurt, der ist gut für den Darm und der Darm ist der Sitz der Gesundheit!

Wobei ich einen Fehler begangen habe, weil bei den L caseii, das L. für Lactobacillus steht.... der Teufel steckt im Detail...
Allerdings wwerden sie schon immer als linksdrehende Joghurtkulturen angepriesen....

Ende Exkurs (Klugscheißmodus aus, Schweißperlen abwisch, Chemiewissen gaaaaaanz tief vergrab!)

[holgerb]

Also, geheimer Tipp:

Unbedingt bei Milch gegen Mehltau darauf achten, daß ie Milch linksdrehend ist!!!

[BonsaiFanHitdorf]

Also, geheimer Tipp:

Unbedingt bei Milch gegen Mehltau darauf achten, daß ie Milch linksdrehend ist!!!

muss man auch im handstand sprühen?

[holgerb]

Also, geheimer Tipp:

Unbedingt bei Milch gegen Mehltau darauf achten, daß ie Milch linksdrehend ist!!!

muss man auch im handstand sprühen?

Ähm.... Nein! Wie kommst Du auf so etwas abwegiges???

[avicenna]

Respekt Holger ... also Chiralität :D ... super gut erklärt !!!

Jetzt weiß ich endlich Bescheid und kann wieder die Werbetypen schelten mit ... "die ticken doch nicht richtig " diese Werbefutzies ....

Ich bin mir sicher, dass wenn man linksdrehende Milch, besser linksdrehende Milchsäuren gegen dem Mehltau einsetzt, sollte man beim Sprühen auf dem linken Bein in einem linksdrehenden Kreis hüpfen ... dann wirds auch was ... aus dem Kampf gegen den Mehltau mein ich :D
saludos
avicenna

[holgerb]

Jetzt wird's aber albern....

ob die Erklärung richtig ist..... ich hoffe es...

[Bergi]

Guten Abend,
nur kurz zu den optischen Isomeren der Milchsäure: Es gibt durchaus einen Unterschied darin, wie Links- und Rechtsmilchsäure verstoffwechselt werden (die linksdrehende viel langsamer und unvollständig). Das hängt sicher damit zusammen, dass Enzyme, die Instrumente der Zellen, nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip arbeiten, und da passt die eine eben besser als die andere.
In der Natur (auch in den als "rein" angepriesenen Lebensmittel) liegen meist Racemate, also Gemische beider Isomere, vor.
Allgemein wird die Linksmilchsäure als eher unvorteilhaft in der Ernährung gesehen (z.B. lt. WHO), bzw. als Stoffwechselprodukt z.B. von Krebszellen.
Ähnliche Effekte gibt es auch bei anderen optisch aktiven Stoffen, z.B. bei Zuckern (Dextrose/Laevulose - "Crabtree-Effekt").

So was ist sicher sehr subtil und nicht so offensichtlich zu beobachten wie der Einschlag der Chemiekeule. Andererseits spielt das Leben eben auf sehr feinen Instrumenten...

Gruß,
Stefan

P.S.
Um die Sache noch ein bisschen zu verwirren, steht L (+) bei der Milchsäure fürs rechts- und D(-) fürs linksdrehende Isomer. Vielleicht hab ich oben auch irgendwas durcheinandergebracht. Ist aber auch wurst.

[avicenna]

Wozu Bonsaigequatsche nicht alles gut ist :D .
Vielen Dank für die Fortbildung in Racemate und so :D
saludos
avicenna

[bonsaiheiner]

Hallo,

es ist vielleicht Zeit für ein kleines Résumé:

Mehltau-Pilzsporen sind überall. Sie sind unausrottbar. Wir müssen uns als Boinsaianer mit deren Existenz abfinden.
Eine gesunde Pflanze bekommt weniger Mehltau, ist überhaupt weniger krankheitsanfällig. Mehltau liebt feuchte Wärme, geringe Luftzirkulation und Dunkelheit.
Stark mit Stickstoff gedüngte Pflanzen bekommen leichter Mehltau, besonders deren Neuaustrieb (Johannistrieb bei Stieleichen)

Besonders anfällig sind:
1. Rosengewächse - echte Rosen, Potentilla, Malus,
2. Eichen - besonders Stieleiche, Traubeneiche, (Flaumeiche, Zerreiche, Steineiche, Roteiche
bekommen keinen Mehltau! Warum?)
3. Ahorne - Bergahorn, Spitzahorn, Feldahorn, Feuerahorn

Maßnahmen bei Mehltau:
1. Für luftigen, sonnigen Standort sorgen,
2. Einsatz von "Mehltauschreck", Rezeptur weiter oben, Seite 1,
3. Netzschwefel, Wasserglas (wässrige Lösung von Natrium- u. Kaliumsilikat,
4. Fungizide sind dann evtl vermeidbar.

Beste Grüsse,
Heiner

[MarionS]

Ich kann auch noch mal meine Erfahrung hinzufügen: die mit einem Symbionten liierte Eiche ist gesund und hat meiner Beobachtung nach sogar ein paar kleine Flecken Falschen Mehltau veröden lassen. Unmittelbar daneben steht eine zweite noch ohne Symbiont, die mit Mehltau "verseucht" ist und gespritzt werden musste.

[bem_0]

Hallo,

ich traue mich fast nicht etwas gegen diese hochchemischen Erklärungen zu sagen. Aber bei mir haben Netzschwefel und Mehltauschreck in den letzten Jahren nie so richtig gewirkt. Eigentlich habe ich den Mehltau bekämpft wenn er schon da war. Ein paar Wochen später, auf dem neuen Laub, war er wieder da.
Dieses Jahr probiere ich ein "Univerversal-pilzmittel". Das Mittel ist relativ neu und verspricht Schutz vor Birnengitterrost, echten und falschen Mehltau. Nach 2 Spritzungen im Frühjahr sehen meine Bäume Top aus. Birnen endlich mal "rostfrei", alle Eichen und Ahörner ohne Mehltau. Eine 3. Spritzung kommt jetzt auf den neuen Austrieb.
Im Herbst weiß ich mehr und lass es euch wissen.

Grüße aus dem Westerwald
Dietmar

[Josef Knieke]

Hallo ihr Lieben

möchte es an dieser Stelle nochmal erwähnen, dass man vorbeugend mit Ackerschachtelhalmpulver, das man dem Gießwasser zugibt, die Pflanzen resistenter macht.

Wie schon mehrfach geschrieben, sind geschwächte Pflanzen anfälliger, als gesunde. Gieße sie über einen längeren Zeitraum damit.



Gruß

Josef

[blackmind_75]

Hallo ihr Lieben

möchte es an dieser Stelle nochmal erwähnen, dass man vorbeugend mit Ackerschachtelhalmpulver, das man dem Gießwasser zugibt, die Pflanzen resistenter macht.

Wie schon mehrfach geschrieben, sind geschwächte Pflanzen anfälliger, als gesunde. Gieße sie über einen längeren Zeitraum damit.
Gruß
Josef

Wo bekommt man denn dieses Pülverchen denn her???

[camaju +]

Gibts auch als Extrakt in div. Garten- oder Raiffeisenmärkten.