Die Handhabung der Excel-Tabelle gestaltet sich einfach:
Die Tabelle ist im Standard MS-Excel Format gespeichert aber auch mit dem Freeware Pendant
Open Office verwendbar.
Oben Links gibt man die Karbonathärte des Wassers ein welches man benutzt. Ist der Karbonathärtewert nicht bekannt, nimmt man den Gesamthärtewert und multipliziert den Wert mit 0.8, dieser errechnete Wert kann dann benutzt werden. Wird Regenwasser oder Destilliertes Wasser benutzt gibt man den Wert 0.0 ein.
Über die Drehfeldknöpfe kann man den Anteil des entsprechenden Düngers einstellen: Die Zahl neben dem Drehfeld ist gleich dem Düngeranteil je Liter geteilt durch 20. Also eine 2 in der Spalte G entspricht 0.1 g/Liter Gießwasser. Ich habe den Maximalwert für die Spalte auf 30 = 1.5 g/Liter formatiert da Werte größer 1.5 g/Liter in den meisten Fällen eine Übersalzung darstellen würden und nicht zu empfehlen sind.
Was die Stickstoffdünger angeht so ist die Konzentration indirekt einstellbar, in 5mg Stickstoffmenge pro Liter. Somit beeinflusst das Drehfeld im Feld F21 den Wert in Zelle K21 direkt, und indirekt die Konzentration in Zelle H21.
Alle anderen Dünger stellen mit den Drehfeldern direkt den Anteil in 0,05 g/Liter-Schritten in der Nährlösung ein.
Zur Datenausgabe:
Unten rechts ist die Angabe der Karbonat-Resthärte in der Nährlösung die durch die Mischung von Dünger erzielt wird. Dabei senken alle Dünger die Ammomium enthalten die Resthärte, während Kalksalpeter die Resthärte erhöht.
Wenn kein Kalksalpeter verwendet wird sollte die Resthärte 4° Karbonathärte nicht unterschreiten, wenn mit Kalksalpeter gearbeitet wird sollte der Resthärte Wert die 15 nicht übersteigen. Diese Werte stellen die Grundversorgung von Kalzium im Substart dar und sind für jede Pflanze wichtig.
Es ist aus der Literatur bekannt dass die Zugabe von Kalksalpeter nicht direkt zu einem Ph-Wert Anstieg führt, da die Alkalisierung des Substrates von der Pflanzenwurzel beeinflusst wird.
Hierzu führe ich den Mechanismus an der für die Alkalische Wirkung verantwortlich ist:
Wenn die Pflanzenwurzel Nitrationen aus der Düngelösung aufnimmt gibt sie um Gegenzug Hydrogencarbonationen an das Gieswasser ab. Diese (HCO3)
- -Ionen sind Härtebildner für das Gießwasser und lassen den Ph-Wert steigen. *)11 Seite 15
Da in der Pflanzenwurzel aber abhängig von der Pflanzenart eine Re-Absorbtion dieser Hydrogencarbonationen in der Wurzel stattfindet, sind die Ph-steigernden Effekte in der Praxis weniger stark ausgeprägt als zu erwarten ist. Messungen zum Thema bestätigten aber dass i.d. Regel aber mit Kalksalpeterdüngung eine Stabilisierung der Ph-Werte im Substrat zu erwarten ist. siehe *)12 Abbildung 2
Der ausgegraute Bereich rechts von den NPK Düngern dient nur der Berechnung vom Kalksalpeter (kann man ignorieren).
Ich habe desweiteren noch ein kleines Tabellenblatt angehängt das die Volumenberechnung von Schalen und Töpfen erlaubt, damit kann man entweder die anzumischende Mange Substrat berechnet werde (bsd. bei großen Töpfen hilfreich). Auch lassen sich evtl. Düngegaben die pro qm bzw Liter anzuwenden sind, somit lassen sich Osmocote oder andere Langzeit-Dünger einfacher dosieren (häufig als gramm pro Liter Substrat angewendet).
5. Wie beeinflusst das Gießwasser die Düngung?
Man kann ohne weiteres schnell erkennen dass Dünger die einen hohen Ammoniumgehalt haben, ein härteres Wasser vorraussetzen um auf ausgeglichene Restkarbonatwerte zu kommen. Daher sind für Anwender mit weichem Wasser die Nährsalze der Hakaphos Reihe auch als "Soft" Variante erhältlich, welche einen geringeren Ammoniumanteil bei gleichzeitig höheren Nitratanteilen enthalten.
Diese Dünger gewährleisten auch bei Wasser mit wenig Kalk dass der Ph-Wert nicht abfällt, und wichtige Micronährstoffe nicht mehr als gelöste Stoffe zur Verfügung stehen.
Ich habe in der Tabelle die Düngervarianten in Dünger für weicheres (0-15° KH) und härteres (15-30°KH) unterteilt um dem Anwender eine einfachere Auswahl der Dünger zu ermöglichen.
*edit*:
Was die Salzfracht im Leitungswasser angeht sieht man schnell, dass der EC-Wert des verwendeten Wassers die maximale Menge an Dünger begrenzt. Wenn man einen EC-Wert von 0.7mS hat sind "nur" noch 0.1mS für zusätzlichen Dünger zu verwenden, damit lassen sich kaum ausreichende Werte für die Nähstoffe im Substrat erzielen. Woher kommen diese hohen Werte?
Nun, als Beispiel nehmen wir mal das Ruhrgebiet, dort wird häufig das Trinkwasser aus Flussuferfiltrat gewonnen, und bei der Aufbereitung die Salze nicht entfernt. Im Gegensatz zu Grundwasser aus Felsmassiven wo man zwar häufig höhere Kalkwerte, aber auch geringere Restsalze im Wasser hat, da hat Wasser auch mal EC: 0,4mS oder weniger, mit solch einem Wasser hat man mehr Spielraum mit dem Dünger.
Was kann man tun wenn das Wasser zuviel Salz hat?
Mit Salzarmen Wassser verschneiden. Mischt man 1 Liter Wasser mit EC:0,7mS mit 1 Liter Regenwasser(sagen wir mal:0,1mS )so kommt man auf einen EC-Wert von
0,4mS. Damit kann man dann auch Dünger in Mengen von 0,5 Gramm oder mehr pro Liter einsetzten.
Wer pures Regenwasser verwenden möchte kann dies tun indem er einen Basisdünger (bsp. NPK 3-15-35) mit Kalksalpeter mischt, somit ist die Kalziumversorgung gesichert und das Substrat ist Ph-Wert stabil.
In der Excel Tabelle lässt sich dieser Fall einfach simulieren:
Eingabe Wasserhärte: 0.0
Flory 2 Basis: 0,3 g/Lit.
Kalksalpeter: 0,32g/Liter entsp. +50mg zusätzlicher Stickstoff/Liter
ergibt (NPK-Konzentrationen) im Wasser: 59-45-90 /mg/Liter
Resthärte: 8,8°H KH, was akzeptabel ist
Gesamt-Düngermenge: 0,62g/Liter
Wem dieser Wert zu hoch erscheint, er ist es nicht, im Gala-Bau arbeitet man teilweise mit 1g und mehr je Liter
Bewässerungsdüngung, um auf Werte von 180mg Stickstoff je Liter zu kommen (nach dem Rückschnitt) was m.u. üblich ist bei nicht verholzenden Pflanzen. Aber wir ziehen ja auch Bonsai und die sollen langsam wachsen, daher sind die NKP-Konzentrationen im Giesswasser viel geringer und kommen auf die üblichen 50% raus die wir Bonsaianer gerne verwenden. s. *)3 seite 18 Tabelle 7
Ich möchte noch auf weitere Punkte zu sprechen kommen:
1.: Einfluss der Salzlast des Gießwassers auf die maximale Nährstoffkonzentration in der Nährlösung:
Hat das Gießwasser eine zu hohe Salzlast ist eine erhöhte Nährsalzzugabe wegen des Stresses für die Pflanze i.d. Regel nicht zumutbar. Diese Übersicht gibt an welche Konzentrationen in Abhängigkeit vom Gießwasser anwendbar sind: *)9
In einem weiteren Tabellenblatt gebe ich ein paar Richtwerte für die Düngelösungen angegeben.
2.: Verfügbarkeit von Ammoniumnitrat:
Dieses Mittel ist wg. der hohen Missbrauchsgefahr als Sprengstoff schwer zu bekommen, obwohl ich schon davon gehört habe dass man Mengen bis 500g wohl auch über Apotheken bestellen kann, wobei dann aber auch nach den Personalien des Käufers gefragt wird und diese Daten angeblich an entsp. Behörden weitergegeben werden.
Wer diesen Weg umgehen möchte kann auch Alternativdünger benutzen (welche auch hohe Stickstoffgehalte besitzen und sicher auch tauglich sind).
Ich habe mit meiner Tabelle Berechnungen gemacht die mit reinem Ammoniumnitrat bzw. Hakaphos Soft Elite (mit hohem N-Anteil) und bin auf vergleichbare Werte kommen bzgl. der Gesamtdüngermenge pro Liter Gießwasser und den NPK Werten die dabei zur Verfügung stehen.
Da kaum eine Düngelösung ohne Phosphat und ohne Kali auskommt ist es praktisch unerheblich ob man reines Ammoniumnitratr oder ein Pendant benutzt was neben geringen Mengen Phosphat und Kali zum Großteil aus Ammoniumnitrat besteht.
3. Das Problem der Ausfällung von Düngebestandteilen bei Benutzung von Kalksalpeter und Stammlösungen:
Wenn man Stammlösungen von NPK Düngern mit konzentrierten Stammlösungen von Kalksalpeter mischt dann kommt es zur Ausfällung (Flockung) von Kalziumphosphat der zu Boden sinkt.
Man kann dieses Problem umgehen in dem man die Dünger in der Gießkanne als verdünnte Lösung ansetzt.
Ich beschreibe das Verfahren exemplarisch:
Stammlösung (NPK) 10%ig.
Stammlösung Kalksalpeter 10%ig
Düngelösung soll enthalten:
0.5g/Liter NPK +
0.2 g/Liter Kalksalpeter
Anmischen einer Gießlösung (1 Liter Wasser):
5ml NPK Stammlösung = 0,5g NPK
2ml KalkSalp. = 0.2g KS
Schritt 1.: einen Halben Liter Trinkwasser (bzw. das Gieswasser in eine leere Giess-Kanne geben.
Schritt 2.: die 5ml NPK Stammlösung hinzufügen; umrühren
Schritt 3.: die 2ml Kalksalpeter Stammlösung hinzufügen; umrühren
Schritt 4.: die Gießkanne auf 1 Liter auffüllen, umrühren, fertig zum Giessen