Neue Version von "Substrat, Wässern, Düngen"

[Andreas R.]

Genauso wie Walter es beschreibt. Wir haben auch organischen Dünger auf der Oberfläche liegen, nur statt Biogold Hühnermist. Die zusätzliche organische Düngung ist eine wichtige Komponente bei dieser Methode.

[Seigen88]

Verstehe also praktisch doppelt düngen, und nicht nach Düngerangabe sondern, 2-4fache Menge.
Ich hab extra auf grobes Substrat geachtet, und gieße sowieso jeden Tag.

[MonaMour64]

Alles gelesen - soweit alles klar.

Bei unserem eher harten Wasser kommt mir dies alles sehr entgegen.
Mein ursprüngliches "Bonsaiwissen" stammte bis vor einigen Monaten größtenteils noch aus einer Zeit... ach. lassen wir das.
Es gab halt Humus, Lehm, Sand, Torf - damit hat man seine Bäume dann quasi einbetoniert.
D.h., GEGEBEN hats natürlich auch schon andere Substrate, aber das war für Bonsai völlig undenkbar.
In der Terraristik sah es da schon anders aus, da MUSSTE man sich was einfallen lassen, improvisieren, probieren...

Verwendet ihr z.B. auch Schafs- oder Rinderdung ?
Könnte mir vorstellen dass der nicht ganz so stark riecht wie Hühnermist, ausserdem soll er eher auflockernd als zusetzend bzw. verschlämmend wirken.

Wie oft verwendet ihr Aminosol ?

[Andreas R.]

Rinderdung kann man auch verwenden, ist aber ein kleines bisschen teurer als Hühnermist.
Schafsmist hat nur sehr wenig Stickstoff, den würde ich nicht verwenden.
Riechen tun die alle ein bisschen, das gilt aber auch für Biogold etc.
Getrockneter und pelletierter Mist stinkt aber nicht so schlimm wie frischer Mist, das riecht man nur wenn man nahe hin geht und nach drei Tagen ist das auch vorbei.
Aminosol verwende ich nicht.

[Joseph Conrad]

Dieses Jahr habe ich auch kein Aminosol verwendet. Mit 9% N ist es vielleicht ein wenig zu einseitig und stark wirkend. N Überschuss hat ja auch Nachteile . Ich verwende jetzt statt dessen Biotrissol 1xwöchentlich. Das ist allerdings erheblich teurer , da nur 3% N drin sind . Dafür ist aber auch P und K enthalten. Zusätzlich verwende ich organische Pellets in Mischung : Biogold, Abraxas, Hanagokoro und noch ein paar Japaner. Alle von Minuro Bonsai. Allerdings nur bei meinen hochwertigeren Bäumen.

LG Joseph

[camaju +]

Aminosol verwende ich beim umtopfen zum angießen, ansonsten werde damit nur die Blätter / Nadeln bespürht. Wenn dann noch was in der Flasche ist wird auch mal damit gegossen.

[bonsaiheiner]

Hallo,
mit dem Bio-Dünger von Dehner habe ich bei Azaleen schlechte Erfahrungen gemacht! Den verwende ich bei Azaleen nicht mehr.
Vielleicht zuviel Ammoniak, zu viel Guano, somit zu grosse Verschiebung ins basische??
Heiner

[Kolibri]

Ich verwende jetzt statt dessen Biotrissol 1xwöchentlich. Das ist allerdings erheblich teurer , da nur 3% N drin sind.

Hallo Joseph,

verwendest Du Biotrissol lt. Herstellerempfehlung (5ml/l) oder nimmst Du eine andere Konzentration?

Herzliche Grüße
Ilonka

[Joseph Conrad]

Hallo Ilonka,

ich nehme BioTrissol Tomatendünger 10ml auf den Liter Wasser. Das ist auch die Herstellerempfehlung. Da ist 3% N, 1% P und 5% K drin. Ich weiß das es andere BioTrissol Dünger von Neudorff für andere Kulturen gibt. Dachte bisher die würden nur ein anderes Bildchen drauf kleben und nicht die Dosierung mit ändern.
Ich dünge mit der braunen Brühe auch über Nadel und Blatt. (Waldkiefern und europäische Hainbuchen)

Gruß
Joseph.

[Kolibri]

Hallo Joseph,

vielen Dank für Deine Infos.
Gleiche Nährstoffkombination, doppelte Dosis...
Wieder etwas gelernt.

Herzliche Grüße
Ilonka

[Kanna]

Blähton-Substrat - Unterschätztes Risiko?

Hi

Seit tagen fällt mir bei ein paar Pflanzen auf das die Blätter immer mehr vertrocknen obwohl ich regelmäßig gieße und auch solange bis es unten wieder raus läuft.

Vorhin bin ich dann ins Grübeln gekommen und habe nach dem Gießen die Oberfläche des Substrats mal freigekratzt. Also der erste Zentimeter vielleicht auch weniger weg und was durfte ich mit Verwunderung feststellen?

Das Substrat war nach wie vor furztrocken.

Vielleicht ist das einigen ja schon bewusst und sie gießen daher umso mehr aber vielleicht einigen auch nicht.

Ich dachte bisher das es reicht wenn ich abends gieße. Bisher haben mir die Pflanzen auch kein gegenteiliges Anzeichen gegeben.

Scheinbar ist durch die Backofentemperatur der letzten Wochen plus das einmalige Gießen pro Tag, dass Substrat mehr und mehr vertrocknet.
Das Gefährliche jetzt dabei ist, dass das Substrat - genau wie trockene Erde - kein Wasser mehr aufnimmt und das Wasser durch die Drainagewirkung jetzt einfach ungehindert abfließt. Im Prinzip es es jetzt wie Kies.
Ich habe echt an den Pflanzen die betroffen waren jeweils 10 bis 15 Minuten mit dem Schlauch gestanden und es wurde nur wenig besser.
Ich werde diese Prozedur jetzt das Wochenende 3 mal täglich wiederholen, mit der Hoffnung dass das Substrat wieder Wasser zieht.

Solltet ihr es nicht ohnehin schon machen kontrolliert das am besten bei euch auch mal. Ich für meinen Teil war echt geschockt als ich das sah.

Im kommenden Jahr werde ich sehr wahrscheinlich mehr organisches Material dazugeben.

Viele Grüße

[Andreas R.]

Das liegt nicht am Substrat, es ist momentan einfach extrem heiß und trocken.
Ich glaube gehört zu haben es sei das heißeste Jahr seit 40 Jahren und auf dem besten Weg das heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen zu werden.

Da kommt man um zweimal Gießen nicht herum, vor Allem wenn die Bäume sonnig stehen.
Das ist bei Akadama noch schlimmer weil es schneller austrocknet.
Sogar bei Nicht-Bonsai-Pflanzen die in reiner Blumenerde stehen muss ich momentan 2x am Tag gießen. Einige Petunien auf meinem Balkon sind schon vertrocknet.

Was du beschreibst, dass man das Substrat nicht mehr so leicht befeuchtet bekommt, wird umso schwieriger, je hoher der organische Anteil ist!
Der Blähton erleichtert das, weil er quasi den Weg für das Wasser nach innen offen hält.
Verwendet man zu viel organisches Material, dann hat man keine andere Chance als schön lange zu tauchen.

Um sich die Pflege bei den aktuellen Temperaturen zu erleichtern, hier ein paar Tipps:

- Bei großer Hitze alle Laubbäume gut zurückschneiden. Opferäste die ihren Zweck erfüllt haben abschneiden und nächstes Jahr den neuen Austrieb an der Stelle durchtreiben lassen. Auch teilweiser oder vollständiger Blattschnitt bei Bäumen, die das vertragen.
- Wenn man nicht mehrmals am Tag gießen kann, entweder das Gießen automatisieren oder die Bäume möglichst schattig stellen. Für Schatten kann man mit Beschattungsnetzen, Sonnenschirmen oder auch mit Bäumen und Sträuchern im Garten sorgen.
- Bestimmte Arten können dauerhaft in eine Schüssel oder Wanne mit Wasser gestellt werden. Mir ist bekannt, dass das mit Weiden, Erlen und Blauregen geht.
- Große Bäume mit großen Schalen trocknen nicht so schnell aus. Kleine Bäume sind also im Sommer viel schwerer zu pflegen.

[camaju +]

Ich werde diese Prozedur jetzt das Wochenende 3 mal täglich wiederholen, mit der Hoffnung dass das Substrat wieder Wasser zieht.

Das wird dir wenig helfn, wenn, solltest du deine Pötte tunken/taucen, dann saugt sich das Substrat auch wieder voll. Ich hab mir über die Jahre angewöhnt, die Oberfläche immer wieder mal mit einem Essstäbche / Löffelstie o.ä. aufzulockern und auch immer mal wieder tiefer rein zu schauen, ob es evtl. trockene "Nester" gibt. Mit der Zeit merkt man das auch am Gewicht. Deine Töpfe müssten ja in dem Fall "ultraleicht" sein

[Erwin]

Hallo Kanna,

nimm eine Gießkanne, füge einige Tropfen(!) Spülmittel hinzu und das Wasser läuft nicht mehr unten aus den Schalen raus. Funktioniert auch und besonders bei trocken gewordenem Torf.

Btw, wo wir gerade bei Dünger sind: Achtung bei besonders "preiswertem" Dünger. Unbedingt die Analyse lesen! Wir haben hier (Dortmund) so einen Billigladen. Rosendünger 2,5 kg für 2,95 Euro. Super. Andere Dünger ähnlich billig. Und, was habe ich festgestellt? Dieser Laden kauft sehr viel im Osten, vor allem Polen ein. Und hier scheint man der Meinung zu sein, man könnte doch einfach den Abfall aus den Entschwefelungsanlagen als Dünger verklappen. Genial. "Versehentlich" habe ich dort mal Blaukorn (auf Wunsch der Regierung...) gekauft. Da waren 13% (können auch 16% gewesen sein, weiß nicht mehr so genau) an SCHWEFEL drin. Im Rosendünger waren 6%, im Kompostbeschleuniger sogar auch noch 4%. Welche Pflanze braucht solche Mengen an Schwefel? Wenn überhaupt. Also, erst lesen, dann kaufen.

Erwin

[Andreas R.]

Blaukorn mit 13% Schwefel? Das habe ich noch nie gehört. Hast du noch was davon? Ich wäre an einer Probe zur Analyse interessiert.
Zur Rauchgasentschwefelung nimmt man normalerweise Kalk, weil man das Produkt Gips gut verkaufen kann.
Bei Düngern sollte man als Gegenionen solche verwenden, die selbst als Dünger wirken, also Nitrat oder Phoshat.
Nur bei speziellen Komponenten wie Eisen oder Magnesium ist das Sulfat zu empfehlen, weil diese Salze besonders gut löslich sind.

Die Inhaltsstoffangabe sollte man immer lesen, vor allem bei flüssigen Düngern. Da gibt es sehr teure Dünger, die viermal so viel Wasser enthalten wie billige.

Festen, mineralischen Dünger sollte man jetzt bei der Hitze eh nicht verwenden. Der ist gut im Frühjahr oder bei einer längeren Regenperiode.
Jetzt kann man gut organischen Dünger einsetzen, der ist osmotisch neutral und speichert selbst sogar Feuchtigkeit