Leidige Frage des bewässerns - welche Methode?

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
pjunker
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Leidige Frage des bewässerns - welche Methode?

Beitrag von pjunker »

Servus,

habe vor ner gewissen Zeit nen Bonsai geschenkt bekommen und mir wirklich viel angelesen und auch mit vielen Verkäufern (Bonsai-Fach-Verkäufer wohlgemerkt) geredet und ich weiß nicht, was ich machen soll.

Bisher habe ich immer(!) den Bonsai von unten bewässert, soll heißen in Schale mit Wasser gesetzt und gewartet bis keine Bläßchen mehr zu sehen war. Läuft auch bisher super (wurde mir von einem Verkäufer in einem Bonsai-Zentrum geraten)
Allerdings habe ich kürzlich von einem anderen Fachverkäufer gehört, dass das gar nicht so gut sei und das Bewässern mit einer Gieskanne mit langen Hals deutlich besser sei. Ein Dritter meinte das Bewässern mit den Spritzdüsen oder was das ist (Blasebalg mit feiner Düse vorne dran) sei am besten.

Was denn nun? Gerade die letzte Methode ist ja schon ne kleine Sauerei, wenn das Wasser nicht nur dahin spritzt wohin es soll.

Und muss ich auch die Blätter besprühen oder nur den Boden? Da hat mir auch jeder was anderes gesagt......

Ich hoffe ihr könnt mir helfen!

Grüße,
Peter
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Reiner
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Beitrag von Reiner »

Hallo Peter,
klarer Fall, die Jungs wollten ihren Sachen verkaufen :D .
Für einen Bonsai brauchst Du keine japanische Gießkanne, nicht einmal diesen Gummigießball. Tauchen reicht da, laß Dich nicht verrückt machen.
Viel wichtiger sind solide Grundkenntnisse, die Du Dir ja bereits anliest.
Also, viel Erfolg weiterhin!
Reiner
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crimson
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Beitrag von crimson »

Ich benutze den Blasebalg auch wenn man dabei etwas Streuverluste hat. Nervig nur das, das Ding nach und nach verstopft obwohl ich kalkarmes Wasser verwende. Da meine Bäumchen auf einem Mamorsplitbett stehen stören mich die Streuverluste nicht, sondern sorgen zusätzlich für besseres Klima. Achso ich arbeite ja leider noch indoor :roll:

Wenn man die Möglichkeit einer großen Regenwassertonne hat, würde ich meinen ein Tauchbad sei eine super Lösung.
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Andreas Ludwig
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Beitrag von Andreas Ludwig »

Hi crimson

schau mal, ob sich was ändert, wenn du die Brause jeweils schön ausleerst und zum Trocknen hinlegst. Da bilden sich gerne Algen, dann verstopft es.
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Martin_S
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Beitrag von Martin_S »

Andreas Ludwig hat geschrieben:Hi crimson

schau mal, ob sich was ändert, wenn du die Brause jeweils schön ausleerst und zum Trocknen hinlegst. Da bilden sich gerne Algen, dann verstopft es.
Wie auch die feinen Löcher der japanischen Kanne. Diese bekommst du durch einfaches einlegen in Antikal oder andere Entklaker schnell wieder frei (Algen mögen keine Ameisen oder Maleinsäure!). Man kann sich gelegndlich die Zeit nehmen und die feinen Löcher mit einer Nadel freistechen. Dauert nur so lange. Gut ist auch die verwendung eines Ultraschallbades. Aber wer hat das schon für den heimischen Gebrauch? (Ich! Für meine Brille und den Schmuck meiner Frau)

Der Vorteil des Gießens im Vegleich zum tauchen besteht darin, daß man bei Verwendung mineralischer (und auch organischer Dünger mit hohem NPK Wert!! -> Aldi Dünger) Dünger die Salzfracht aus dem Boden spült.

Dennoch. Es muß keine Japankanne für viel Geld sein (auch wenn ich selber zwei Stück davon habe und die auch benutze!). Hier besteht der Vorteil lediglich im hohen Staudruck des Halses der Kanne der ein Verteilen über die feine Bruase erst möglich macht.
Gruß
Martin S
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crimson
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Beitrag von crimson »

Hi Andreas, hi Martin,

vielen Dank für die Tipps. Ich glaube auch dass es sich im Algen handelt. Allerdings leere ich die Brause seit längerem sehr sorgfältig (früher nich so :( ) und mit antikalk habe ich ich sie auch schon mal "behandelt". Auch die Nadeltechnik ist schon zur Anwendung gekommen. Leider alles ohne nachhaltigen Erfolg. Ich fürchte ich habe sie einfach am Anfang versaut... Egal noch funktioniert sie, auch wenn der ein oder andere Strahl hin und wieder quer schießt und die Fenster oder meine Hose erwischt.
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Anja M.
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Beitrag von Anja M. »

Mein Gott Jungs, seid ihr pingelig!


Die Ballbrause ist so ein Spielzeug, das rechtfertigt sich nur bei frisch gesääten Sachen. Ansonsten normale Kanne mit so 10 bis 13 Litern Inhalt oder Gartenschlauch und dann immer schön draufhalten bis Terrasse oder Balkon schwimmen, dann ist's gerade richtig!
73 Anja
pjunker
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Beitrag von pjunker »

Danke danke für eure Tips =)
Werd es erstmal weiterhin beim bewässern lassen.
Die Gießkanne werde ich mir nicht kaufen aber evtl. diesen Gummigießball, habe vor mir so ne kleine Landschaft zu bauen und dann ist es auch net schlimm, wenn die Wasser abbekommt.

Grüße!
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Erwin
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Beitrag von Erwin »

was prima die Löcher in der Ballbrause frei kriegt, ist Eichenextrakt! Bekommt man im Aquaristik-Fachhandel. Habe schon Wasserhahnsiebe und dergleichen damit sauber gekriegt. Nur nicht dran lecken, das ist Säure pur! Die Löcher in der Zunge sind dann auch da. Für die Finger ist das allerdings rel. unschädlich. Aber abwaschen!

Erwin
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andreaffm
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Beitrag von andreaffm »

Ach ja, wegen Absprühen (das hattest Du ja auch gefragt):

Prinzipiell finden nahezu alle Pflanzen Absprühen toll. Ich hab da so eine kleine ordinäre Blumenspritze, die mal beim schwedischen Möbelhaus zwei Euro gekostet hat und die mir da gute Dienste leistet. Wichtig ist nur, daß Du kalkfreies Waser nimmst, sonst gibt's häßliche weiße Flecken auf den Blättern. Und niemals in praller Sonne sprühen, wegen Brennlupeneffekt (-> Verbrennungsgefahr).

Ansonsten empfehle ich auch tauchen. Nur Wasser gut ablaufen lassen. Drauf achten, eine Schale mit genügend Abzugslöchern zu nehmen. Das ist alles.

Grüße
Andrea
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thomas_s
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Beitrag von thomas_s »

hallo,

verwende für meine indoors auch die besagte ballbrause,in der sich nach einiger zeit algen ablagern(besonders wenn man flüssig düngt)und dadurch die löcher verstopfen.
ich geh dann hin und füll den ball mit essig,den giesstab lege ich in selbigen über nacht ein.nächsten tag einfach gut durchspülen und man hat wieder für längere zeit seine ruhe!
Gruß aus Rheinhessen !!!
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Thomas S.
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Beitrag von Thomas S. »

andreaffm hat geschrieben:Brennlupeneffekt (-> Verbrennungsgefahr)
= Mythos

Im Netzt schwirrt die eine oder andere Berechnung dazu rum. Läuft darauf hinaus, dass das Wasser die einfallende Energie des Sonnenlichts zur Verdunstung verbraucht und daher der Pflanze kein Schaden entstehen kann.

Scheint mir recht logisch, immerhin hab ich noch nie beobachtet, dass nach einem Platzregen im Sommer alle (oder auch nur irgendwelche) Pflanzen fleckige, verbrannte Blätter hätten.
Michael T.
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Beitrag von Michael T. »

Thomas,

entschuldige, aber diese Behauptung kann ich so nicht stehen lassen.
Das Wasser selbst wandelt kaum Lichtenergie in Wärmeenergie um, es ist vielmehr so, daß es die Strahlung zum kleineren Teil reflektiert und zum anderen Teil durchlässt. Die durchgelassene Lichtenergie wird erst von der (farbigen) Unterlage (z.B. dem Blatt) und auch von im Wasser gebundenen Verunreinigungen (z.B. Staub) absorbiert und somit in Wärmeenergie umgewandelt. Erst durch Aufnahme dieser Wärmeenergie und von Wärmeenergie aus der Luft verdunstet das Wasser. Je nach dem wie empfindlich die Blätter sind kann eine Strahlungskonzentration auf einem Punkt (Brennglaseffekt) sehr wohl zu Schäden führen.
Über den Daumen kann man sagen: Je sonnenliebender die Pflanze ist umso unempfindlicher ist sie auch diesbezüglich. Wenn Du also einem Baum, der eigentlich halbschattig oder sogar schattig aufgestellt werden sollte, vollsonnig stellst und ihn dann im Hochsommer mittags bei voller Sonne übersprühst wirst Du sehen was Du damit anrichtest :!:
Viele Grüße aus dem Sauerland,
Michael
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andreaffm
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Beitrag von andreaffm »

Aha! Danke, Michael, für die Klärung.

Also Ficus, Olive und anderes dickblättrige ruhig in der Sonne übersprühen, die empfindlichen japanischen Ahörner lieber nicht. Naja, dann kann ich auch gleich abends *alle* auf einmal erledigen, anstatt mich zweimal hinzustellen 8)

Grüße
Andrea
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Thomas S.
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Beitrag von Thomas S. »

Michael, das Problem dabei ist nur, dass der Brennpunkt nur bei sehr kleinen Tropfen im resp. auf dem Blatt zu liegen kommt. Bei mittleren und grossen Tropfen würde der Fokus der Wasserlinse unter dem Blatt liegen. Sehr kleine Tropfen bündeln aber sehr wenig Licht und wenig Licht ergibt wiederum wenig Energie/Hitze (die ja dann auch noch grösstenteils vom auf dem Blatt liegenden Wasser absorbiert wird).

Das einzige was tatsächlich von Giesswasser-Tropfen an Verbrennungsgefahr ausgehen könnte sind die enthaltenen Salze. Durch die Verdunstung entseht am Tropfenrand eine steigende Salzkonzentration was durch die Osmose (bei Pflanzen deren Zellen nur sehr schwache Zellwände haben) zu erhöhtem Flüssigkeitsverlust und somit zu Zellschäden führen könnte. Diese chemische Verbrennung hätte dann aber wiederum nichts mit dem einfallenden Sonnenlicht zu tun...
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