3. Yamadori: Pflege nach dem Sammeln
- Robert S.
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3. Yamadori: Pflege nach dem Sammeln
Dieser Thread ist aus der Diskussion Zur Ethik bei Yamadori entstanden.
Wir wünschen uns, dass erfahrene Yamadorisammler hier ihr Wissen weitergeben, um die Überlebenschancen von ausgegrabenen Bäumen zu erhöhen, um so die Nachfrage an "Nachschubbäumen" die für die Bäume, die über die Wupper gebracht worden sind zu minimieren.
Weiterhin gibt es spezielle Beiträge
1. Yamadori-Grundlagen
2. Yamadori: Ausrüstung und Vorbereitung
Servus,
Robert
Wir wünschen uns, dass erfahrene Yamadorisammler hier ihr Wissen weitergeben, um die Überlebenschancen von ausgegrabenen Bäumen zu erhöhen, um so die Nachfrage an "Nachschubbäumen" die für die Bäume, die über die Wupper gebracht worden sind zu minimieren.
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1. Yamadori-Grundlagen
2. Yamadori: Ausrüstung und Vorbereitung
Servus,
Robert
Re: Yamadori aber richtig
Guten morgen Robert,
das A und O ist eine gute Vorbereitung :
- eine "Yamadori-Tour" richtig planen
- Checklisten machen
- die passende Ausrüstung für die geplante Tour (Kleidung, Schuhe, richtig packen, Seile/Schnüre, usw.)
- Erste-Hilfe-Material
- mentale Vorbereitung (eine Tour in ein sehr wildes und gefährliches Gebiet kann sich sehr schnell krisenhaft zuspitzen, und dann muss man wissen, wie man damit umgeht und wie man eine lebensbedrohliche Situation einschätzt und darauf reagiert)
- körperliche Vorbereitung : Training mit Ausrüstung (trainieren unter realistischen Bedingungen)
- sich über die angezielten Gebiete (kalte Gebiete, Gebirge, usw.) informieren und vorbereiten : Kartenmaterial, Entfernungen, Wetterbedingungen, Durchschnitts- und Extremtemperaturwerte, usw.
- Wenn man es noch nicht kann : lernen wie man sich mit Karten, Kompass, GPS,... orientiert.
- Und Notsituationen trainieren: was tun wenn der GPS nicht mehr funktioniert, lernen wie man sich mit Landmarken orientiert, seine Position bestimmt, Entfernungen berechnen, usw., und (sehr wichtig) die internationalen Notsignale am Boden noch mal trainieren (wenn man sie nicht mehr kennt)
Und dann kommt natürlich noch die ganze Materialvorbereitung fürs Ausgraben... die Logistik... und und und...
LG,
Thierry
P.S.: In den 90er habe ich in einer Eliteeinheit der französischen Armee gedient (Fallschirmjäger des "17ème RGP"). Zu meiner damaligen "Tagsordnung" gehörte u.a. die Ausbildung von Soldaten, Koordinierung von Einsätze, Survival-Trainings,...
Wenn ich heutzutage manche "Yamadoristen" sehe (selbst manche Profis), wie schlecht sie sich auf eine Yamadori-Tour vorbereiten, frage ich mich ob sie lebensmüde sind...
P.S.2: Vorschlag : ein Thread "Yamadori-Grundlagen", ein Thread "Ausrüstung und Vorbereitung", ein Thread " Pflege nach dem Sammeln".
das A und O ist eine gute Vorbereitung :
- eine "Yamadori-Tour" richtig planen
- Checklisten machen
- die passende Ausrüstung für die geplante Tour (Kleidung, Schuhe, richtig packen, Seile/Schnüre, usw.)
- Erste-Hilfe-Material
- mentale Vorbereitung (eine Tour in ein sehr wildes und gefährliches Gebiet kann sich sehr schnell krisenhaft zuspitzen, und dann muss man wissen, wie man damit umgeht und wie man eine lebensbedrohliche Situation einschätzt und darauf reagiert)
- körperliche Vorbereitung : Training mit Ausrüstung (trainieren unter realistischen Bedingungen)
- sich über die angezielten Gebiete (kalte Gebiete, Gebirge, usw.) informieren und vorbereiten : Kartenmaterial, Entfernungen, Wetterbedingungen, Durchschnitts- und Extremtemperaturwerte, usw.
- Wenn man es noch nicht kann : lernen wie man sich mit Karten, Kompass, GPS,... orientiert.
- Und Notsituationen trainieren: was tun wenn der GPS nicht mehr funktioniert, lernen wie man sich mit Landmarken orientiert, seine Position bestimmt, Entfernungen berechnen, usw., und (sehr wichtig) die internationalen Notsignale am Boden noch mal trainieren (wenn man sie nicht mehr kennt)
Und dann kommt natürlich noch die ganze Materialvorbereitung fürs Ausgraben... die Logistik... und und und...
LG,
Thierry
P.S.: In den 90er habe ich in einer Eliteeinheit der französischen Armee gedient (Fallschirmjäger des "17ème RGP"). Zu meiner damaligen "Tagsordnung" gehörte u.a. die Ausbildung von Soldaten, Koordinierung von Einsätze, Survival-Trainings,...
Wenn ich heutzutage manche "Yamadoristen" sehe (selbst manche Profis), wie schlecht sie sich auf eine Yamadori-Tour vorbereiten, frage ich mich ob sie lebensmüde sind...
P.S.2: Vorschlag : ein Thread "Yamadori-Grundlagen", ein Thread "Ausrüstung und Vorbereitung", ein Thread " Pflege nach dem Sammeln".
Viele Grüße,
Thierry
"A juniper without jin is like a dog without fleas : not natural..." - John Naka
Thierry
"A juniper without jin is like a dog without fleas : not natural..." - John Naka
Re: Yamadori aber richtig
Hi Thierry,
Eigentlich hieß es " .....um die Überlebenschancen von ausgegrabenen Bäumen zu erhöhen" nicht die der Yamadorisammler.
Dein 2. Vorschlag " Pflege nach dem Sammeln" geht da schon eher in die Richtung.
Aber Du hast auch Recht, ich finde es erschreckend wie wenig sich der zivilisierte Mensch heutzutage in der Natur zurechtfindet und wie blauäugig sich die Leute aufmachen in die Berge. Nicht nur die Yamadorisammler, auch alle anderen. Aber die Bergretter wollen ja auch beschäftigt werden.
viele Grüße
Carmen
Eigentlich hieß es " .....um die Überlebenschancen von ausgegrabenen Bäumen zu erhöhen" nicht die der Yamadorisammler.
Dein 2. Vorschlag " Pflege nach dem Sammeln" geht da schon eher in die Richtung.
Aber Du hast auch Recht, ich finde es erschreckend wie wenig sich der zivilisierte Mensch heutzutage in der Natur zurechtfindet und wie blauäugig sich die Leute aufmachen in die Berge. Nicht nur die Yamadorisammler, auch alle anderen. Aber die Bergretter wollen ja auch beschäftigt werden.
viele Grüße
Carmen
Liebe Grüße
Carmen
Carmen
Re: Yamadori aber richtig
Richtig.Shaki hat geschrieben:Aber die Bergretter wollen ja auch beschäftigt werden.
Robert, ein Vorschlag für den Titel deines Threads : "3. Yamadori: Pflege nach dem Sammeln"Robert S. hat geschrieben:Der Titel des Threads ist mein Vorschlag und der Ausfluss meiner Unkreativität
Wenn jemand einen besseren hat, her damit.
Nach :
- ein Thread mit dem Titel : "1. Yamadori-Grundlagen"
- ein Thread mit dem Titel : "2. Yamadori: Ausrüstung und Vorbereitung"
LG
Viele Grüße,
Thierry
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Thierry
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Re: 3. Yamadori: Pflege nach dem Sammeln
So, ich habe mal die entsprechenden Beiträge eingerichtet (und verlinkt) und den Betreff hier angepasst.
Gruß
Frank
++++ Gießen: Hessischer Botaniker findet heraus, wie Pflanzen länger leben ++++
Frank
++++ Gießen: Hessischer Botaniker findet heraus, wie Pflanzen länger leben ++++
Re: 3. Yamadori: Pflege nach dem Sammeln
Danke Frank.
Wäre es möglich alle Threads hintereinander zu sammlen ?
(derzeit sieht es ein bisschen "komisch" aus : Oben unter Bekanntmachungen steht die Pflege nach dem Sammlen, und unten in den Themen stehen die zwei anderen Threads...)
Ich habe heute morgen etwas vergessen!
Die Pflege nach dem Sammeln kommt natürlich nach dem Sammeln...
Also :
3. Yamadori: Ausgraben eines Baumes
4. Yamadori: Pflege nach dem Sammlen
Sorry.
Danke.
Wäre es möglich alle Threads hintereinander zu sammlen ?
(derzeit sieht es ein bisschen "komisch" aus : Oben unter Bekanntmachungen steht die Pflege nach dem Sammlen, und unten in den Themen stehen die zwei anderen Threads...)
Ich habe heute morgen etwas vergessen!
Die Pflege nach dem Sammeln kommt natürlich nach dem Sammeln...
Also :
3. Yamadori: Ausgraben eines Baumes
4. Yamadori: Pflege nach dem Sammlen
Sorry.
Danke.
Viele Grüße,
Thierry
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Thierry
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Re: 3. Yamadori: Pflege nach dem Sammeln
Ihr Lieben,
ich warte jetzt schon eine ganze Weile, dass es in diesem Thread mal weiter geht.
Wie pflege ich denn nun einen gesammelten Baum richtig ?
Ich kann da auch gern konkreter werden: Ich habe eine kleine Eiche als Übungsobjekt an einem Wildwechsel gefunden und der Natur entnommen. Jetzt steht sie im Garten im Freiland. Beim Ausgraben habe ich die gesamte Pfahlwurzel mit ausgegraben ( etwas 3 x so lang wie der Baum hoch ist ).
Ich habe vor dieses Bäumchen im Frühjahr in einen großen TK umzusetzen und dabei die Pfahlwurzel schon ein wenig einzukürzen. Ist das jetzt eine richtige Vorgehensweise oder nicht ?
Mir ist bewusst, dass es sich bei einer kleinen Eiche aus der norddeutschen Tiefebene nicht um die Klasse Yamadori handelt, die hier sonst diskutiert wird, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass so einige von uns eher mal einen Baum beim Spaziergang finden, als bei einer eigens dafür geplanten Bergtour.
Außerdem denke ich, dass die Herangehensweise nach dem Sammeln dieselbe ist. Aber da dürft mich gerne eines Besseren belehren.
LG
Heike
ich warte jetzt schon eine ganze Weile, dass es in diesem Thread mal weiter geht.
Wie pflege ich denn nun einen gesammelten Baum richtig ?
Ich kann da auch gern konkreter werden: Ich habe eine kleine Eiche als Übungsobjekt an einem Wildwechsel gefunden und der Natur entnommen. Jetzt steht sie im Garten im Freiland. Beim Ausgraben habe ich die gesamte Pfahlwurzel mit ausgegraben ( etwas 3 x so lang wie der Baum hoch ist ).
Ich habe vor dieses Bäumchen im Frühjahr in einen großen TK umzusetzen und dabei die Pfahlwurzel schon ein wenig einzukürzen. Ist das jetzt eine richtige Vorgehensweise oder nicht ?
Mir ist bewusst, dass es sich bei einer kleinen Eiche aus der norddeutschen Tiefebene nicht um die Klasse Yamadori handelt, die hier sonst diskutiert wird, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass so einige von uns eher mal einen Baum beim Spaziergang finden, als bei einer eigens dafür geplanten Bergtour.
Außerdem denke ich, dass die Herangehensweise nach dem Sammeln dieselbe ist. Aber da dürft mich gerne eines Besseren belehren.
LG
Heike
Taten geht das Wort voraus,
Worten die Gedanken.
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Re: 3. Yamadori: Pflege nach dem Sammeln
Hallo Heike,
ich war seit Mitte Oktober nicht zuhause und bin erst seit ein paar Tagen wieder zurück...
LG, Thierry
ich war seit Mitte Oktober nicht zuhause und bin erst seit ein paar Tagen wieder zurück...
Eichen sind nicht gerade die einfachsten Yamadori-Kandidaten... Wenn du deine Eiche erst vor kurzem im Garten im Freiland eingegraben hast, lass dem Baum genug Zeit neue Wurzeln zu bilden. Also nächstes Jahr nicht nochmal ausgraben. Im Frühjahr fängst du mit dem Düngen an und im nächsten Herbst kannst du mit einem schweren Rodespaten/Baumschulspaten (oder was du zur Hand hast) die Wurzeln sauber kappen und den Baum somit gut auf das zukünftige Umpflanzen in ein Gefäss (Topf o. Schale) vorbereiten.HeikeV hat geschrieben:Ich habe vor dieses Bäumchen im Frühjahr in einen großen TK umzusetzen und dabei die Pfahlwurzel schon ein wenig einzukürzen. Ist das jetzt eine richtige Vorgehensweise oder nicht ?
LG, Thierry
Viele Grüße,
Thierry
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Thierry
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- Andreas R.
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Re: 3. Yamadori: Pflege nach dem Sammeln
Geduld ist ganz wichtig.
Schon beim Ausgraben sollte man sich Zeit lassen, vorsichtig graben, sich ein Bild von den Wurzeln machen.
Ich habe schon oft das Loch wieder zu gemacht weil z.B. die Hauptwurzel unter einem riesigen Stein verschwunden ist und ich gar keine Chance hatte den Baum so auszugraben dass er überlebt.
Die richtige Pflege beginnt schon beim Ausgraben. Man sollte so viele Wurzeln wie möglich bergen. Man muss zwischen Stützwurzeln und Versorgungswurzeln unterscheiden. Richtiges Ausgraben dauert nicht nur ein paar Minuten sondern manchmal Stunden.
Ich lasse auch so viel Grün wie möglich am Baum, besonders bei Nadelbäumen.
Wenn man einen Baum gesammelt hat setzt man ihn so bald wie möglich in einen geeigneten Behälter, was man da nimmt ist ziemlich egal: Plastikblumentöpfe von anderen Pflanzen, Plastikkisten in die man unten Löcher gebohrt hat, Mörtelkübel etc.
Der Behälter sollte so gewählt sein dass der Baum gerade so hineinpasst und nicht ewig viel Platz bzw. Substrat an den Seiten übrig ist. Ideal ist wenn man schon einen relativ flachen Behälter nehmen kann, sonst wachsen die Wurzeln erstmal nach unten und das ist ja eher ungünstig.
Als Substrat nimmt man das was man bei einem Bonsai auch nehmen würde, also gut durchlässig und gleichzeitig guter Wasserspeicher, z.B. gebrochener Blähton/Torf 80:20.
Ich stelle frisch gesammelte Bäume immer schattig, also so dass sie den ganzen Tag keine direkte Sonne bekommen.
Da man immer Wurzeln entfernt oder beschädigt beim Ausgraben ist in der ersten Zeit vor Allem die Wasserversorgung kritisch. Also häufig und durchdringend Gießen.
Sobald ich merke dass der Baum sich einigermaßen stabilisiert hat, also bei Laubbäumen und Fichten die Triebe nicht hängen, bei Kiefern eher Gefühlssache, fange ich an zu düngen. Organisch mit Hühnermist und mineralisch mit Flüssigdünger, wobei ich vom Flüssigdünger erstmal nur die halbe Dosierung gebe.
Dann wieder geduldig sein. Man darf nicht zu früh irgendwas an dem Baum machen. Man muss ihn anschauen und seine Vitalität einschätzen. Erst wenn er kräftig wächst und überall viele Knospen macht darf man überhaupt anfangen nachzudenken wie man ihn gestalten könnte oder umtopfen. Das vielleicht bei manchen Laubbäumen schon nach einem Jahr so weit, bei anderen und besonders bei Nadelbäumen dauert es deutlich länger, bei Kiefern z.B. mindestens drei Jahre. Da darf man aber wie gesagt nicht einfach pauschal drei Jahre warten sondern muss sich den Baum anschauen.
Was noch zu erwähnen wäre ist dass selbst wenn man alles richtig macht, den Baum noch so behutsam ausgräbt und gut pflegt, bei Yamadori gewisse Verluste einfach vorkommen. Das passiert jedem. Man kann die Chancen optimieren, aber eine Überlebensgarantie gibt es nicht.
Manche Arten sind da schwieriger als andere. Bei vielen Laubbäumen, z.B. bei Birken ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch dass sie überleben. Bei Kiefern deutlich geringer. Bei Fichten noch geringer.
Schon beim Ausgraben sollte man sich Zeit lassen, vorsichtig graben, sich ein Bild von den Wurzeln machen.
Ich habe schon oft das Loch wieder zu gemacht weil z.B. die Hauptwurzel unter einem riesigen Stein verschwunden ist und ich gar keine Chance hatte den Baum so auszugraben dass er überlebt.
Die richtige Pflege beginnt schon beim Ausgraben. Man sollte so viele Wurzeln wie möglich bergen. Man muss zwischen Stützwurzeln und Versorgungswurzeln unterscheiden. Richtiges Ausgraben dauert nicht nur ein paar Minuten sondern manchmal Stunden.
Ich lasse auch so viel Grün wie möglich am Baum, besonders bei Nadelbäumen.
Wenn man einen Baum gesammelt hat setzt man ihn so bald wie möglich in einen geeigneten Behälter, was man da nimmt ist ziemlich egal: Plastikblumentöpfe von anderen Pflanzen, Plastikkisten in die man unten Löcher gebohrt hat, Mörtelkübel etc.
Der Behälter sollte so gewählt sein dass der Baum gerade so hineinpasst und nicht ewig viel Platz bzw. Substrat an den Seiten übrig ist. Ideal ist wenn man schon einen relativ flachen Behälter nehmen kann, sonst wachsen die Wurzeln erstmal nach unten und das ist ja eher ungünstig.
Als Substrat nimmt man das was man bei einem Bonsai auch nehmen würde, also gut durchlässig und gleichzeitig guter Wasserspeicher, z.B. gebrochener Blähton/Torf 80:20.
Ich stelle frisch gesammelte Bäume immer schattig, also so dass sie den ganzen Tag keine direkte Sonne bekommen.
Da man immer Wurzeln entfernt oder beschädigt beim Ausgraben ist in der ersten Zeit vor Allem die Wasserversorgung kritisch. Also häufig und durchdringend Gießen.
Sobald ich merke dass der Baum sich einigermaßen stabilisiert hat, also bei Laubbäumen und Fichten die Triebe nicht hängen, bei Kiefern eher Gefühlssache, fange ich an zu düngen. Organisch mit Hühnermist und mineralisch mit Flüssigdünger, wobei ich vom Flüssigdünger erstmal nur die halbe Dosierung gebe.
Dann wieder geduldig sein. Man darf nicht zu früh irgendwas an dem Baum machen. Man muss ihn anschauen und seine Vitalität einschätzen. Erst wenn er kräftig wächst und überall viele Knospen macht darf man überhaupt anfangen nachzudenken wie man ihn gestalten könnte oder umtopfen. Das vielleicht bei manchen Laubbäumen schon nach einem Jahr so weit, bei anderen und besonders bei Nadelbäumen dauert es deutlich länger, bei Kiefern z.B. mindestens drei Jahre. Da darf man aber wie gesagt nicht einfach pauschal drei Jahre warten sondern muss sich den Baum anschauen.
Was noch zu erwähnen wäre ist dass selbst wenn man alles richtig macht, den Baum noch so behutsam ausgräbt und gut pflegt, bei Yamadori gewisse Verluste einfach vorkommen. Das passiert jedem. Man kann die Chancen optimieren, aber eine Überlebensgarantie gibt es nicht.
Manche Arten sind da schwieriger als andere. Bei vielen Laubbäumen, z.B. bei Birken ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch dass sie überleben. Bei Kiefern deutlich geringer. Bei Fichten noch geringer.
Re: 3. Yamadori: Pflege nach dem Sammeln
Vielen Dank, Thierry !Thierry hat geschrieben: Eichen sind nicht gerade die einfachsten Yamadori-Kandidaten... Wenn du deine Eiche erst vor kurzem im Garten im Freiland eingegraben hast, lass dem Baum genug Zeit neue Wurzeln zu bilden. Also nächstes Jahr nicht nochmal ausgraben. Im Frühjahr fängst du mit dem Düngen an und im nächsten Herbst kannst du mit einem schweren Rodespaten/Baumschulspaten (oder was du zur Hand hast) die Wurzeln sauber kappen und den Baum somit gut auf das zukünftige Umpflanzen in ein Gefäss (Topf o. Schale) vorbereiten.
Schön, dass du wieder da bist. Denn dann kann ich dich ja gleich weiter löchern.
Diese Eiche dient mir nur zur Übung. Das wirkliche Objekt meiner Begierde steht noch in der Natur bis ich ihm gerecht werden kann.
Okay, ich befolge deinen Rat, lasse den Baum im Frühjahr im Freiland stehen und fange an zu düngen. Werden sich dann nicht die Blätter wieder vergrößern ?
Diese Eiche stand seit vielen Jahren am Wildwechsel und durch den Verbiss hatten sich die Blätter schon sehr verkleinert. Kann ich mir diesen Vorteil erhalten,indem ich den Baum im Freiland bearbeite ?
LG
Heike
Taten geht das Wort voraus,
Worten die Gedanken.
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Re: 3. Yamadori: Pflege nach dem Sammeln
Vielen Dank, Andreas !Andreas R. hat geschrieben: Wenn man einen Baum gesammelt hat setzt man ihn so bald wie möglich in einen geeigneten Behälter, was man da nimmt ist ziemlich egal: Plastikblumentöpfe von anderen Pflanzen, Plastikkisten in die man unten Löcher gebohrt hat, Mörtelkübel etc.
Der Behälter sollte so gewählt sein dass der Baum gerade so hineinpasst und nicht ewig viel Platz bzw. Substrat an den Seiten übrig ist. Ideal ist wenn man schon einen relativ flachen Behälter nehmen kann, sonst wachsen die Wurzeln erstmal nach unten und das ist ja eher ungünstig.
Als Substrat nimmt man das was man bei einem Bonsai auch nehmen würde, also gut durchlässig und gleichzeitig guter Wasserspeicher, z.B. gebrochener Blähton/Torf 80:20.
Ist das jetzt nur eine andere Herangehensweise, oder war mein Gedanke den Baum in eine vergleichbare Umgebung zu pflanzen grundlegend falsch ?
Ich habe in meinem Garten eine Ecke mit ähnlichen Bodenverhältnissen wie an der Entnahmestelle gefunden und ihn dort eingegraben. Die Idee dahinter war ihm eine gewohnte Umgebung zu geben, damit er sich vom Ausgraben erholen kann. Außerdem erschien es mir zunächst die einfachste Lösung zu sein, denn bei nur 30 cm Baumgröße, habe ich es mit einer ca. 90 cm Pfahlwurzel zu tun. Die wollte ich gleich nach dem Ausgraben noch nicht einkürzen.
LG
Heike
Taten geht das Wort voraus,
Worten die Gedanken.
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Re: 3. Yamadori: Pflege nach dem Sammeln
Das ist von Vorteil wenn man ein paar "Übungskandidaten" hat an denen man eigene Erfahrungen sammeln kann.HeikeV hat geschrieben: Diese Eiche dient mir nur zur Übung. Das wirkliche Objekt meiner Begierde steht noch in der Natur bis ich ihm gerecht werden kann.
Kein Sorge, im Frühjahr startet der Baum mit seine Zuckerreserven, die im vorigem Jahr in seine Zellen gesammelt hat, und erst wenn die Wurzeln wieder ihre normale Aktivität begonnen haben nimmt er auch den Dünger über die Wurzeln auf.HeikeV hat geschrieben:Okay, ich befolge deinen Rat, lasse den Baum im Frühjahr im Freiland stehen und fange an zu düngen. Werden sich dann nicht die Blätter wieder vergrößern ?
Die "Extrem-Methode", die manche anwenden (im ersten Jahr ganz ohne Düngen versuchen), würde ich dir nicht empfehlen.
Die Gesundheit von Baum ist zuerstmal wichtiger als ästhetische Kriterien (Blattgrösse).HeikeV hat geschrieben:Diese Eiche stand seit vielen Jahren am Wildwechsel und durch den Verbiss hatten sich die Blätter schon sehr verkleinert. Kann ich mir diesen Vorteil erhalten,indem ich den Baum im Freiland bearbeite ?
Deshalb ist es sinnvoll bei Eichen keine zu kleinen Bäume auszugraben: ab ca. 60 bis 80cm ist besser.
Wenn deine Eiche später in einem Topf steht, dann kannst du die Blattgrösse besser beeinflussen.
Das geht bis zu einem gewissen Punkt schon, auch wenn du mit Eichen gerade anfängst. Also keine Sorge.
LG, Thierry
Viele Grüße,
Thierry
"A juniper without jin is like a dog without fleas : not natural..." - John Naka
Thierry
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Re: 3. Yamadori: Pflege nach dem Sammeln
Das ist ein unschlagbares Argument !Thierry hat geschrieben:
Die Gesundheit von Baum ist zuerstmal wichtiger als ästhetische Kriterien (Blattgrösse).
Da wird es schon vom Gewicht her sehr spannend, wenn man die ganze Wurzel-masse bedenkt.Deshalb ist es sinnvoll bei Eichen keine zu kleinen Bäume auszugraben: ab ca. 60 bis 80cm ist besser.
Auf alle Fälle bequemer als im Garten kniend.Wenn deine Eiche später in einem Topf steht, dann kannst du die Blattgröße besser beeinflussen.
Danke für deine Hilfe !
LG
Heike
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Re: 3. Yamadori: Pflege nach dem Sammeln
Hallo zusammen ,
weis nicht ob ich noch etwas dazu tun kann .
Ich für mich gesehen ,
fahre die Bäume die ich jetzt ausgraben möchte gerne mehrfach an .
So meine ich eben , den Baum gezielt aussuchen !
Vielleicht schon mal eine Wurzel kappen , ihn ein paar Jahre vordüngen ,
die Pflanze einfach vorbereiten .
Geduld beweisen und wenn die Zeit des Grabens
für jene Gattung nicht entsprechend optimal ist ,
eben später wieder kommen .
Die Pflanze sollte in gesundem Grün da stehen und
nicht schon halb tot ausgegraben werden .
Nicht mit dem Motto ,
jetzt bin ich da und jetzt muß was ich etwas haben , egal wie u. egal was .
Weiter , sehe ich mir die Stelle ( in den Bergen speziell ) ( Hanglage süd, ost ,west ,nord ) gut an ,
um nach dem Ausgraben des Baumes ihn entsprechend dann
zuhause aufzustellen ( schattig , sonnig , oder eben halbschaten ) .
Am Ort sehe ich mir den Untergrund und
die Wurzeln beim öffnen des Bodens genau an ,
danach fällt die Entscheidung ob es Sinn macht !
Zuhause gleiche ich die Erdmischung etwas an wenn nötig und
entferne große Steine aus dem Erdballen ,
anschließend schüttle ich ihn etwas aus .
Diese Vorgehensweise im Verlauf der ganzen Geschichte ,
reduziert das Risiko dem Baum daheim zu verlieren .
Die Freude soll ja zuhause nachhaltig und prägend zugleich sein .
Kommt die Essenz des Ganzen zum tragen
dann soll der Baum eine Chance haben dir zu zeigen ,
was ,, du " von ihm lernen kannst !
Alles Liebe !
Hans W.
.
weis nicht ob ich noch etwas dazu tun kann .
Ich für mich gesehen ,
fahre die Bäume die ich jetzt ausgraben möchte gerne mehrfach an .
So meine ich eben , den Baum gezielt aussuchen !
Vielleicht schon mal eine Wurzel kappen , ihn ein paar Jahre vordüngen ,
die Pflanze einfach vorbereiten .
Geduld beweisen und wenn die Zeit des Grabens
für jene Gattung nicht entsprechend optimal ist ,
eben später wieder kommen .
Die Pflanze sollte in gesundem Grün da stehen und
nicht schon halb tot ausgegraben werden .
Nicht mit dem Motto ,
jetzt bin ich da und jetzt muß was ich etwas haben , egal wie u. egal was .
Weiter , sehe ich mir die Stelle ( in den Bergen speziell ) ( Hanglage süd, ost ,west ,nord ) gut an ,
um nach dem Ausgraben des Baumes ihn entsprechend dann
zuhause aufzustellen ( schattig , sonnig , oder eben halbschaten ) .
Am Ort sehe ich mir den Untergrund und
die Wurzeln beim öffnen des Bodens genau an ,
danach fällt die Entscheidung ob es Sinn macht !
Zuhause gleiche ich die Erdmischung etwas an wenn nötig und
entferne große Steine aus dem Erdballen ,
anschließend schüttle ich ihn etwas aus .
Diese Vorgehensweise im Verlauf der ganzen Geschichte ,
reduziert das Risiko dem Baum daheim zu verlieren .
Die Freude soll ja zuhause nachhaltig und prägend zugleich sein .
Kommt die Essenz des Ganzen zum tragen
dann soll der Baum eine Chance haben dir zu zeigen ,
was ,, du " von ihm lernen kannst !
Alles Liebe !
Hans W.
.
,,die Schönheit "eines Baumes einzufangen ,
fordert das Auge und die Geduld ,
alles liegt in der Wiege dieser Zeit ,
,,dem Weg das Ganze , der Einheit die Zeit"
fordert das Auge und die Geduld ,
alles liegt in der Wiege dieser Zeit ,
,,dem Weg das Ganze , der Einheit die Zeit"