Ohne Moos nix los

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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VolkerM
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Ohne Moos nix los

Beitrag von VolkerM »

Denkste !!

Zur Vorgeschichte:
Meine etwas ältere Feldulme hatte wieder ein gutes Jahr, voll mit Blättern. Bei dem zweimaligen Schnitt sah ich schon vereinzelt etwas Moos am Stamm - auch weit oben." Ach watt - datt machse im Winter wech", dachte ich mir. Nun wurde der Baum so richtig voll, schön anzusehen, aber kaum noch was am Stamm vom Stamm oben zu sehen, das Moos vergessen,..., Gestern war Schnittzeit, denn die Blätter - inzwischen schön gelb und braun - fielen locker ab. So - nun ans Moos - von wegen... ich konnte knibbeln, zippeln, fummeln, es ging kaum etwas ab, außer wenig Moos mit (leider!!!) einzelnen Rindenstückchen der Borke, egal ob ich es mit den Fingern oder de Pinzette versuchte. OJE!

Ich hatte mal was bei der Moosbekämpfung am Stamm vom Abflämmen gelesen, das war mir dann doch zu heikel aaaber die Heißluftpistole könnte klappen - und stimmt - das Moos (ächste) bewegte sich - wurde schwarz und konnte anschließend ganz locker mit einer weichen Bürste entfernt werden.
Dies soll nur mal eine kleine Warnung und evt. ein Tipp sein - Moos am Stamm (wenn der nicht aalglatt ist) kann ganz schön ärgern.
Mein Fehler!
Nächstes Jahr geb ich dem Moos an den Stellen keine CHANCE!

Bis denne
Volker
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Lutz Marx
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von Lutz Marx »

Hallo Volker,

dafür gibt´s doch den Tree Cleaner, dann brauchst Du keine Heißluft mehr...

LG, Lutz
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VolkerM
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von VolkerM »

Hallo Lutz,
hast du positive Erfahrungen mit dem Cleaner bei so festem und dichtem Moosbefall und den jetzigen Temperaturen gemacht?

Danke für den Tipp, bis denne
Volker
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abardo
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von abardo »

Hallo Volker,

ich frag mich, warum das Moos sich "da oben" so wohl fühlte. Es scheint ja kaum was davon in der Schale zu sein, hattest du das Moos auf dem Substrat zwischendurch mal entfernt ?
Hast du immer über den Baum gegossen ?
Oder stand die auf einem feuchten Untersteller oder sowas ?
Grüße, Frank
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VolkerM
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von VolkerM »

.........gute Frage, Frank.

Nur kann ich sie leider nicht beantworten.
In der Schale ist schon einiges an Moos, in Stammnähe, jedoch ganz anderes Moos (saftiges weiches, leicht zu entfernen - das Moos oben ist eher dunkelgrün und faserig).
Nein, ich gieße in der Regel nicht über den Baum, ausser bei gr. Hitze.
Das Wasser läuft immer gut
Mit ist das Wohlfühlen des Mooses da oben ebf. ein Rätsel.
Bis denne
Volker
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holgerb
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von holgerb »

Hallo Volker,

mir leuchtet nicht ein, warum Du das Moos entfernst?

Sind es bonsaitechnische Konventionen?
Findes du das hässlich (also lieber einen geleckten Stamm)?

Da Moose dem Baum keine Nährstoffe entziehen können gibt es also keine biologische Begründung den Baum zu entmoosen.

Ich frage deshalb etwas provokant:

Moos auf dem Substrat gu-u-u-t, Moos am Stamm schle-e-e-cht (mit leicht ziegenartigen meckern zu lesen)

Man sieht zwar auf Deinen Bildern nur den Stamm, aber ich vermute, dass das Moos den Eindruck eines ehrwürdigen Baumes eher sstützen als zerstören würde.

Liebe Grüße,

Holger
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holgerb
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von holgerb »

abardo hat geschrieben: Es scheint ja kaum was davon in der Schale zu sein, hattest du das Moos auf dem Substrat zwischendurch mal entfernt ?
Hast du immer über den Baum gegossen ?
Oder stand die auf einem feuchten Untersteller oder sowas ?
Moos, das am Stamm wächst, wird in der Regel nicht das gleiche sein, wie das Moos auf dem Substrat. Es dürfte sich um zwei verschieden Spezies handeln.
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abardo
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von abardo »

Hi Holger,

hab zwar keine lange Erfahrung, aber mein Moos wächst definitiv manchmal den Stamm hoch, ist also das gleiche Moos. In der Regel.
Wenn es aber soweit vom Substrat auftaucht wie bei Holgers Baum, kann es natürlich eine andere Sorte sein.

Ist aber auch egal: obwohl ich ein Moos-Fan bin, entferne ich es immer vom Stamm und borkigen Wurzeln. Gerade bei groben Borken und auch an Kallusrändern und in Totholzbereichen oder Astgabeln, in denen sich dann Wasser sammelt. Wird unter Moos alles zu feucht, Borken brökeln dann gerne -> schle-e-e-cht

Cool sind Flechten, die lass ich dran. Unter denen sieht es zumeist recht trocken aus und die geben einem Baum schon die Alterswürze.
Grüße, Frank
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VolkerM
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von VolkerM »

Hallo Holger, schön, mal wieder was von dir zu lesen.
Warum ich das Moos ( ziemlich vollständig) entfernte, hat mehrere Gründe:
Nach dem diesjährigen starken Wachstum des Mooses und der doch recht großer Fläche, die grün war, hatte ich ziemliche Bedenken davor, wieviel es mehr wird, wenn ich nicht einschreite. Die Bilder machte ich nach dem Entfernen von einigem Moos, als mir die Idee kam, dies hier zu schreiben, es war deutlich grüner.
Es hat schon auch ästhetische Gründe, denn der alte borkige Stamm verschwand und das ist nicht in meinem Sinne. Einige vorhandene Flechten lasse ich zunächst jedoch an Ästen und Stamm.
Als ich merkte, dass beim Entfernen auch die Borke möglicherweise betroffen war, ging es mir mehr um deren Erhalt als um den des Mooses.

Was ich von Moos weiß, ist ziemlich wenig, aber das es unter sich schön feucht hält, davon ging ich aus. Das wollte ich an einigen Stellen ( vor allem an der alten Schnittstelle, die auch schon stark bewachsen war) nicht haben.

Es war übrigens auch sicher oben am Stamm eine andere Moossorte als die, die unten am Stamm und auf dem Substrat wächst... immer noch...und die sich aber sehr einfach ohne Beschädigungen entfernen ließe, wenn man das wollte.

Bis denne
Volker
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raga
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von raga »

Du bist a mit der Heißluftpistole ran bis das Moos schwarz war? *wa*
Na hoffentlich hast du das Kambium nicht gar gekocht.

Das mit dem Abflämmen ist für viele Baumarten recht ungefährlich weil durch die hohe Temperatur der Flamme und das offene Feuer die Einwirkzeit der Flamme sehr kurz gehalten werden kann und so gefährlich hoher Temperaturen gar nicht zu den lebenden Bereichen des Stamms weitergeleitet werden.
Die Heißluftpistole arbeitet ohne offenes Feuer und bei niedrigeren Temperaturen damit brauchst du eine längere Einwirkzeit und es bleit mehr Zeit für Wärmeleitung im Baum.

Also mir wäre das deutlich zu heikel ... .

Gruß Ralf
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VolkerM
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von VolkerM »

Hi Ralf,
das Moos gab sehr sehr schnell auf, so dass ich nicht glaube, dass der Schaden, den du möglicherweise vermutest, entstanden ist. Das weiß ich natürlich nicht, kann ich ja wohl erst im nächsten Jahr beurteilen. Wenn ich keinen schnellen Erfolg gehabt hätte, ware Schluss gewesen, denn Kambium kochen ist nicht in meinem Sinn.
Danke für deinen Beitrag....also meine Verfahrensweise mit Vorsicht - oder eher nicht - anwenden!?!
Bis denne
Volker
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raga
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von raga »

Hallo Volker,

du bist ja auch schon ein Weilchen dabei und ich glaub dir daher gerne, dass du entsprechend vorsichtig gearbeitet hast. Ich weiß allerdings auch aus eigener leidvoller Erfahrung wie schnell man sich beim Wärmeeintrag in den Baum verschätzt.

Ich drück dir die Daumen das alles gut gegangen ist. Nach dem was in den Ausschnitten zu sehen ist wäre es echt schade um den Baum.

Gruß Ralf
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bem_0
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von bem_0 »

Hallo Volker,

ich kenne dieses hartnäckige Moos an Stämmen und Ästen auch.
Es schadet dem Baum in der Regel nicht. Allerdings stellt es einen idealen Unterschlupf für alle möglichen Überwinterrungsstadien von Schadinsekten dar und behindert das Austreiben von Knospen.
Ich bekämpfe das Moos, in dem ich den Stamm im absolut trockenem Zustand mit einer Bürste reinige. Es werden alle dicken Äste, Astgabeln und der Stamm sehr gründlich abgeschrubbt ( recht mühselig !) Alle losen Teile und der Schmutz in Spalten und Rissen müssen entfernt werden. Damit wird dem Moos die Wachstumsgrundlage genommen.
Wenn du dann noch den Baum luftiger und auf einen schneller abtrocknenden Untergrund aufstellst, solltest du das Moos los sein.


Grüße aus dem Westerwald

Dietmar,H


PS, der Besuch auf BCD-Ausstellung in Künzell heute war TOP. Tolle Demos, sehenswerte Bäume und gaaanz viele Bekannte getroffen.
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holgerb
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von holgerb »

bem_0 hat geschrieben:Hallo Volker,

ich kenne dieses hartnäckige Moos an Stämmen und Ästen auch.
Es schadet dem Baum in der Regel nicht. Allerdings stellt es einen idealen Unterschlupf für alle möglichen Überwinterrungsstadien von Schadinsekten dar und behindert das Austreiben von Knospen.
Alle losen Teile und der Schmutz in Spalten und Rissen müssen entfernt werden. Damit wird dem Moos die Wachstumsgrundlage genommen.
Hallo Volker, hallo alle Anderen.

Moos schadet nicht nur in aller Regel nicht dem Baum, sondern Moose schaden generell nicht dem Baum (ja, das kann man so sagen). Mit der Überwinterung von Schadorganismen im Moos ist das immer so eine Sache... wo gibt es dazu belastbare Quellen (sicher, irgendwer wird auch die Nische "Moos" besetzen)? Und: für wen schädlich? Auf der anderen Seite: wo Schädlinge nisten könnten, könnten auch Nützlinge nisten. Vom biologischen Standpunkt aus gesehen, kann man also mit Nichten von Gut oder Böse reden.

Nur kurz zu Lebensweisen von Moosen: es gibt welche auf Stein, auf Holz und auf Erde (natürlich gibt es auch welche, die mehrere Substrate besetzen können, siehe Kommentar von "abardo"). Es ist ein Trugschluß, dass Moose dazu irgendwelchen "Dreck" als "Startpunkt" benötigen. Moose benutzen ihre "Wirte" als Substrat, d.h. sie wachsen darauf, beeinflussen aber deren Lebensweise nicht aktiv, weswegen der Begriff "Wirt" falsch ist. Der Baumstamm ist Substrat aber nicht Nährstoffquelle. Schaden tut das nicht eher im Gegenteil:
Moose wirken wie ein Schwamm, d.h. sie "saugen" Wasser aus der Umgebung für ihren eigenen Bedarf auf. Als Folge daraus würde ich annehmen, dass das Substrat (in diesem Falle der Stamm) darunter recht "trocken", zumindest aber gleichmäßig (wenig) feucht bleibt. Da Moose das Wasser aus der Luft beziehen (bzw. wenn's direkt daraufplätschert) aber nicht aus dem Substrat, sollte die Kapillarität zwischen den einzelnen Moosästchen ausreichen, um einen Feuchtigkeitsverlust ins Substrat zu vermeiden (=> was der beschriebenen Sorge entsprechen würde, der Stamm wäre übermäßig nass durch einen Moosbesatz). Es ist also eher von einem Feuchtigkeitsschutz denn von einer Feuchtigkeitsgefahr auszugehen.
Und selbst wenn, der Stamm unter dem Moos nass wäre, den Baum wird das wenig kratzen; lebendiges, gesundes Holz gammelt nicht, weil es nass wird (=> vgl. Regenwaldbäume, Bäume in Regionen mit hohen Niederschlagsmengen)


Davon losgelöst ist es natürlich aus ästhetischen Gründen nachvollziehbar, den Stamm nicht mit Moos zuwachsen zu lassen. Ich könnte mir aber einen netten Baum mit einer vermoosten Wetterseite gut vorstellen.


Liebe Grüße
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Re: Ohne Moos nix los

Beitrag von abardo »

... klingt alles sehr logisch, bis auf ...
holgerb hat geschrieben: Und selbst wenn, der Stamm unter dem Moos nass wäre, den Baum wird das wenig kratzen; lebendiges, gesundes Holz gammelt nicht, weil es nass wird (=> vgl. Regenwaldbäume, Bäume in Regionen mit hohen Niederschlagsmengen)
Hier würd ich mal "jein" sagen.
Bäume im Regenwald trocknen, wenn es nicht regnet, auch superschnell wieder ab und fühlen sich dann wieder komplett trocken und hart an. Kein sinnvoller Vergleich.

Dauernasse Borke lässt zwar nichts faulen, löst sich aber bei meinen heimischen Bäumen im Garten sehr leicht vom Stamm.
Grüße, Frank
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