Rindenschäden

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
hwolf
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Rindenschäden

Beitrag von hwolf »

Hallo liebe Alle,

ich habe hier einen Rindenschaden an meinem Apfeldorn (Crataegus Lavallei) entdeckt, der noch 2 Jahre wachsen soll, bevor er in die Gestaltung kommt.
Das "Baum"
Das "Baum"
Wie lange der Schaden schon da ist und wie er da hingekommen ist, vermag ich nicht zu sagen. Ich habe die Pflanze vor 2 Jahren als "Baum" in einer Baumschule gekauft, habe ihn gekürzt und in einen abgeschnittenen Container gesetzt.
Er wird irgendwann über der Pfropfstelle abgemoost.
Das "Aua"
Das "Aua"
Wie verfahre ich am Besten mit dem Riss in der Rinde? Ich habe Erfahrungsberichte hier im Forum gelesen, bei denen die Rinde an der gerissenen Stelle recht großzügig entfernt und dann flächig mit Knete abgedeckt wurde. Ich habe aber nach meiner Lektüre nicht den Eindruck, dass diese Technik so recht zum Erfolg führt. Ich tendiere zum wohlüberlegten Nichtstun, bin aber zu unerfahren, um das guten Gewissens für mich zu beschließen.

Mit der Bitte um Hilfe, Tipps, Erfahrungen und in voller Bereitschaft, alle nötigen Infos nachzuliefern -

Heinrich
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Chri
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Re: Rindenschäden

Beitrag von Chri »

Hast du da schonmal draufgedrückt?
Das sieht irgendwie verfault aus weils aussieht wie nen dunkler Fleck am Foto.
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph
hwolf
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Re: Rindenschäden

Beitrag von hwolf »

Hi Christoph,

verfault ist es nicht. Die Rinde federt im dunklen Bereich leicht, da sie sich ein klein wenig angehoben hat (Ich denke das ist vertrocknungsbedingt). Das Holz darunter ist aber fest.

Lieben Gruß
Heinrich
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Chri
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Re: Rindenschäden

Beitrag von Chri »

Also ich würd die Rinde mal abnehmen kann gut sein das des Holz schon abgestorben ist drunter.
Mit freundlichen Grüßen,
Christoph
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Norbert_S
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Re: Rindenschäden

Beitrag von Norbert_S »

Die Vermutung eies Trocknungsrisses teile ich, Heinrich.
Die Ursache für den Rindenschaden kann vielfältig sein. Kräftiges Anstossen reicht bei jüngeren Bäumen manchmal schon und wenn in den Baumschulen umgestellt o.Ä. wird,
kann so etwass chon einmal passieren.
Wenn der Baum jetzt kräftig wachsen kann, wird er dieses Stelle abschotten und Wundkallus bilden. Nur jetzt nicht daran herumfriemeln.
Abmoosen kannst du ja ein gutes Stück höher - für eine guten Doppelstamm.
Norbert

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baeumchen
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Re: Rindenschäden

Beitrag von baeumchen »

Jetzt hier noch ein Versuch, ich komme mit dem Antwort-Tool (noch) nicht ganz klar

Sieht aus, wie das was mein Opa als "Bleiglanz" bezeichnet hat,
bitte zum Fachmann gehen damit - wenn es das ist, muss der Baum sofort raus,
damit sich andere Pflanzen nicht damit anstecken .. ggf Werkzeuge desinfizieren.

Hoffentlich irre ich mich :(

Gruß
+
gute besserung

Frank
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Re: Rindenschäden

Beitrag von hwolf »

Norbert,
Danke für die meine Vermutungen und das geplante Vorgehen unterstützende Wortmeldung.
Nur nicht friemeln. Das ist einer der großen wichtigen Bonsaimerksätze.

Was das Abmoosen anbelangt, habe ich eigentlich vor, knapp unter dem Ansatz des untersten Astes abzumoosen, um so zu einem Doppelstamm, der ein wenig diese "Vater-Sohn"-Geschichte darstellt, zu kommen. Ich denke, dass bei viel höherem Abmoosen die interessanten Passagen des Stammverlaufs verloren gehen würden und dann ein Doppelstamm, der aus zwei fast gleich starken, sehr geraden Stöckern bestünde übrig bleiben würde.
Ein Problem ist natürlich dabei, dass die spätere Abmoosung genau an der Stelle stattfinden soll, wo ich heute den hier thematisierten Riss entdeckt habe.

Da Pflege Gestaltung bedingt, ist nun früher als ich es wollte ein Grübeln nötig. An der Stelle des Risses sehe ich zwar keine Gefahr für die Gesundheit des Baums, aber ich werde schlechte Chancen haben, dass dort eine Bewurzelung beim Abmoosen erfolgreich sein wird, oder?

Lieben Gruß
Heinrich
hwolf
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Re: Rindenschäden

Beitrag von hwolf »

Hallo Frank,
ich habe mir schnell ein paar Seiten und Bilder zum Bleiglanzpilz angesehen. Ich kann da nichts erkennen, was ähnlich zu meinem Schadbild ist. Vielleicht täuschen meine Schnappschüsse. Auch die Blätter haben die letzten zwei Jahre kein solöches Schadbild gezeigt. Ich werde abwarten, bis der Baum Laub gebildet hat und dann nochmal vergleichen. Ich denke aber zum jetzigen Zeitpunkt, dass Du dich (glücklicherweise) irrst. Trotzdem Danke für diene Warnung!

LG
h
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baeumchen
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Re: Rindenschäden

Beitrag von baeumchen »

Na dann hoffen wir das Beste ...

Mir sind in meinem alten Garten schöne alte Apfeldorne eingegangen,
seither bin ich da fast hysterisch ..... ich habe diese Bäume sehr gemocht!

aber egal ... ich wünsche frohes Gelingen!

Gruß Frank
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der frank aus stuttgart

Nichi nichi kore kōjitsu
Sanne
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Re: Rindenschäden

Beitrag von Sanne »

Hallo Heinrich,

ich würde sagen, dass der Riss im Stamm unbedenklich ist. Bei meinem Rotdorn sind wesentlich mehr solche Risse am Stamm und er lebt schon seit vielen Jahren hier.

Falls Dich das Bild stört, sag Bescheid, kann ich wieder löschen.

Gruß, Sanne
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Re: Rindenschäden

Beitrag von Heike_vG »

Das ist etwas ganz anderes, Sanne. Bei dem Rotdorn bildet sich durch das Dickenwachstum eine rissige Rinde aus, das ist ganz normal wie bei vielen anderen Baumarten auch. Das Kambium ist hier intakt, es liegt keine Verletzung vor, kein abgestorbenes Gewebe.

Bei Heinrichs Apfeldorn befindet sich eine Stelle am Stamm, wo die Rinde und das Kambium abgestorben ist, aus welchen Gründen auch immer.
Die vertrocknete tote Rinde reißt nun über dem Holz auf. Ich würde da jetzt die tote Rinde abnehmen, soweit sie sich einigermaßen leicht lösen lässt. Das neue Kallusgewebe, das sich über die Stelle schieben will, gleitet am besten über eine glatte, saubere Fläche.

LG, Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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Re: Rindenschäden

Beitrag von Sanne »

Danke für Deine Info, Heike.

LG, Sanne
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achim73
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Re: Rindenschäden

Beitrag von achim73 »

man kann sogar den beschädigten bereich auf dem bild ganz gut erkennen.
sieht für mich auch entweder nach winterschaden durch sonne bei frost oder einer mechanischen beschädigung aus.
IMG_20170328_104115.jpg
IMG_20170328_104115.jpg (110.72 KiB) 2338 mal betrachtet
Gruss, Achim
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hwolf
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Re: Rindenschäden

Beitrag von hwolf »

Hi,

also Sonne bei Frost kann ausgeschlossen werden, da der Baum in einer sehr luftigen unbezeizten Holzhütte überwintert wurde. Mit Temparaturalarm und allem, daher kanns eigentlich nicht kommen. Es sieht in real auch älter aus als eine im jetzigen Winter entstandene Beschädigung.
Um die abgestorbene Rinde zu entfernen müsste ich sicherlich an der Kante der Verfärbung entlang schneiden, da die Rinde sehr fest ist und sich nicht einfach "hochklappen" lässt. Da hätte ich dann schon Sorge, die Wunde noch größer zu reißen, wenn ich den Bereich nicht vorher durch einen Schnitt absichere.
@Heike: Unter der Rinde müsste das Holz doch, zwar tot, aber glatt sein, oder? Welchen Vorteil hätte ein Entfernen der Rinde?

Gibt es Einschätzungen zu der Abmoose-Geschichte weiter oben?

Lieben Gruß
Heinrich
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Norbert_S
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Re: Rindenschäden

Beitrag von Norbert_S »

Vermutlich wirst du denn frischen Wundkallus verletzen, wenn du die trockene Rinde entfernst.
Mir gefällt der gesamte Bereich nicht. Auf dem Bild hat der Stamm dort eine leicht inverse Form und die Rinde sieht auch etwas heller als im weiter oben liegenden Stammbereich aus.
Je länger ich mir das Bild ansehe, umso weniger gefällt mit der Bereich unmittelbar über der Pfropfstelle.
Nichts machen und durchtreiben lassen bleibt meine Empfehlung, abmoosen verschieben.
Norbert

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