Problem an Hainbuche
Re: Problem an Hainbuche
Lass die Natur einfach machen.
Gruß Jürgen
Wer nicht mit Pflanzen und Tieren kann, kann auch nicht mit Menschen.
Ich moderiere in blau, der Rest ist nur meine Meinung
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- Andreas Ludwig
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Re: Problem an Hainbuche
sstoeckert – vielleicht hilft dir eine allgemeine Feststellung zu Bäumchen: Während höhere Wirbeltiere, besonders Trockennasenaffen (Menschen) Situationen erkennen und darauf individuell reagieren können, passiert bei Pflanzen alles in einer unveränderlichen Bandbreite der Möglichkeiten. Diese haben sich in einer ganz langsamen Entwicklung ergeben. Eigentlich ziemlich brutal – wenn sich z.B. Kontinente verschoben und aus einem Landstrich Wüste wurde, haben nur die überlebt, die Möglichkeiten entwickelt haben, Wasser zu speichern. Wurde es immer kälter, war die Möglichkeit gefragt, Frostschutz zu bilden. Das alles ging zehntausende, Millionen Jahre. Durch Mutationen erstanden zwar neue Möglichkeiten und neue Arten, aber Pflanzen machten sich nie auf Völkerwanderungen oder bastelten sich Kleider. Bloss die Bandbreite konnte grösser werden: Während Pflanzen aus den Tropen nur in einem schmalen, oberen Temperaturbereich klarkommen, sind Pflanzen in unseren Breiten an eine Skala von -5 bis 40 ºC angepasst.
Soviel zu Darwin und der Evolution. Für dich bedeutet das: Deine Hainbuchen haben die Möglichkeit, Sonnenschutz zu bilden, um den Neuaustrieb solange zu schützen, wie es nötig ist. Offenbar ist es für eine nicht nötig. Interessant, aber kein Problem. Deine Hainbuchen reagieren z.B. auch auf Lichtmangel mit einem schmalen Repertoire an Möglichkeiten. Sie werden dann grössere Blätter (= mehr Sonnenkollektorfläche) oder längere Triebe machen (= näher zum Licht). Sie haben auch die Möglichkeit entwickelt, Verletzungen auszukurieren, mit Überwallung. Und so weiter. Wasserbedarf? Eine Bandbreite. Substratwünsche? Auch eine Bandbreite. Düngermenge? Eine weitere. Alle diese Dinge geschehen in der Bandbreite, die sie haben.
Anders als bei kleinen Trockennasenaffen, denen man beibringt, dass das eine Verhalten richtig ist und alle andern falsch, kann es bei Pflanzen mal eher so, mal eher so sein. Du kommst besser mit ihnen klar, wenn du ihnen zuschaust und herausfindest, wie gross die Bandbreite, die Norm ist, als wenn du dich fragst, was «genau richtig» ist. Dann musst du nicht jedes mal befürchten, eine Erscheinung sei nicht «normal», während sie durchaus noch in der Bandbreite der Möglichkeiten ist. Aber ich finde, im Beobachten bist du gut. Wird schon.
Soviel zu Darwin und der Evolution. Für dich bedeutet das: Deine Hainbuchen haben die Möglichkeit, Sonnenschutz zu bilden, um den Neuaustrieb solange zu schützen, wie es nötig ist. Offenbar ist es für eine nicht nötig. Interessant, aber kein Problem. Deine Hainbuchen reagieren z.B. auch auf Lichtmangel mit einem schmalen Repertoire an Möglichkeiten. Sie werden dann grössere Blätter (= mehr Sonnenkollektorfläche) oder längere Triebe machen (= näher zum Licht). Sie haben auch die Möglichkeit entwickelt, Verletzungen auszukurieren, mit Überwallung. Und so weiter. Wasserbedarf? Eine Bandbreite. Substratwünsche? Auch eine Bandbreite. Düngermenge? Eine weitere. Alle diese Dinge geschehen in der Bandbreite, die sie haben.
Anders als bei kleinen Trockennasenaffen, denen man beibringt, dass das eine Verhalten richtig ist und alle andern falsch, kann es bei Pflanzen mal eher so, mal eher so sein. Du kommst besser mit ihnen klar, wenn du ihnen zuschaust und herausfindest, wie gross die Bandbreite, die Norm ist, als wenn du dich fragst, was «genau richtig» ist. Dann musst du nicht jedes mal befürchten, eine Erscheinung sei nicht «normal», während sie durchaus noch in der Bandbreite der Möglichkeiten ist. Aber ich finde, im Beobachten bist du gut. Wird schon.
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
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Re: Problem an Hainbuche
Hallo Andreas,
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Die Frage war auch eher ergänzend gemeint.
Ich fürchte das Problem ist die Komplexität. Seid ich mich mit dem Hobby beschäftige, habe ich sehr viel, recht schnell gelernt - durch lesen, recherchieren und fragen.
Beim Beobachten schliesst sich dann wieder der Bogen zur Geduld. Hier werde ich einiges nachholen müssen.
Ich danke Allen für die tollen Antworten und wenn die Zeit und der Baum reif sind, gibts ihn hier auch mal im ganzen zu sehen.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Die Frage war auch eher ergänzend gemeint.
Ich fürchte das Problem ist die Komplexität. Seid ich mich mit dem Hobby beschäftige, habe ich sehr viel, recht schnell gelernt - durch lesen, recherchieren und fragen.
Beim Beobachten schliesst sich dann wieder der Bogen zur Geduld. Hier werde ich einiges nachholen müssen.
Ich danke Allen für die tollen Antworten und wenn die Zeit und der Baum reif sind, gibts ihn hier auch mal im ganzen zu sehen.
Viele Grüße
Stefan
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Re: Problem an Hainbuche
Dann drück ich dir mal die Daumen, auf dem Weg um ruhiger und gelassener zu werden
Gruß Jürgen
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Re: Problem an Hainbuche
Das kommt mit dem Alter.......
Gruß
Rüdiger
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Ich mag verdammen, was Du sagst, aber ich werde mein Leben geben, daß Du es sagen darfst(Voltaire)
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Re: Problem an Hainbuche
Das hoffe ich! Denn das Leben angelnd zu verbringen ist zwar entspannend aber auch keine realistische Lösung
Viele Grüße
Stefan
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Re: Problem an Hainbuche
Kommt immer darauf an, wonach man angelt.....
Gruß
Rüdiger
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Re: Problem an Hainbuche
Hallo Stefan,
nachdem ich gestern im Garten zufällig diese Fotos machen konnte wollte ich Dir mal zeigen was z.B. ein Dreispitzahorn für Rottöne im Austrieb zu produzieren in der Lage ist.
Und alles an ein und demselben Baum.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary
Arbeitskreis Karlsruhe im BCD
Gary
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Re: Problem an Hainbuche
Hab ich da was von angeln gehört?
Ich fordere einen BioGreenHealthGenderPoliticalCorrectness freien Tag pro Woche - Erholung muß sein!
Mein Bonsaitagebuch
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Re: Problem an Hainbuche
Hallo Gary,
Vielen Dank dafür. Mein Dreispitz bringt gerade auch die tollsten Farben. Das kann man schon mit dunklem Rotwein verwechseln.
Bei Ahornen kannte ich die Farben schon - nur von der Hainbuche war ich doch überrascht. Einfach toll was die Natur zustande bringt und man lernt nie aus.
Fazit: einfach eines der genialsten Hobbies!
Vielen Dank dafür. Mein Dreispitz bringt gerade auch die tollsten Farben. Das kann man schon mit dunklem Rotwein verwechseln.
Bei Ahornen kannte ich die Farben schon - nur von der Hainbuche war ich doch überrascht. Einfach toll was die Natur zustande bringt und man lernt nie aus.
Fazit: einfach eines der genialsten Hobbies!
Viele Grüße
Stefan
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Re: Problem an Hainbuche
Allerdings... dank meinem Großvater kann ich mit meinen gerade 30 Lenzen auf 27 Jahre Erfahrung zurüchschauen - das andere der genialsten Hobbies der welt
Viele Grüße
Stefan
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Re: Problem an Hainbuche
Toll Stefan. Danke.
Aber Ahorne sind eben bei weitem nicht die einzigsten Laubbäume welche solches Rot im Austrieb produzieren können.
Aber Ahorne sind eben bei weitem nicht die einzigsten Laubbäume welche solches Rot im Austrieb produzieren können.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary
Arbeitskreis Karlsruhe im BCD
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