Hainbuche krank

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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MasterRabbit
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Hainbuche krank

Beitrag von MasterRabbit »

Hallo liebe Bonsaifreunde,

meine Hainbuche kränkelt ein wenig. Ich habe den Baum Ende Juli noch einmal stark zurück geschnitten. Jetzt haben sich einige der Blätter stark braun verfärbt und sind fleckig. Seht selbst:

20170814_184844.jpg
20170814_184854.jpg
Alter und Zustand
Ca. 18 Jahre

Standort
Vollsonnig

Umtopfen und Schale
Der Baum wurde bisher jedes Jahr mit Wurzelschnitt umgetopft und steht in einem Teichkorb.

Substrat
Dieses Jahr habe ich das Substrat beim Umtopfen ein wenig verändert.
Alt: Bims, Lava, Blähton, Torf
Neu: Bims, Zeolith, Torf

Düngen
Organischer Dünger pelletiert, 80 % Seevogel-Guano und 20 % Hühnermist, NPK+Mg: 7 - 9 - 7 + 2; Verwende ich nun seit 3 Jahren, ohne Probleme. Ansonsten das was gerade da ist.

Gießen
Regelmäßig wenn die Oberfläche getrocknet ist. Im Sommer täglich, wegen dem durchlässigen Substrat.

Handelt es sich hierbei um eine Pilzerkrankung oder hat die Vertrocknung eine andere Ursache?

Ich freue mich über eure Rückantwort

Sebastian
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de.da.
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von de.da. »

Ich könnte mir vorstellen, dass es sich nur um einen Sonnenbrand handelt.
Schneide die Blätter mal weg und stelle die Hainbuche mal halbschattig.
Grüße Daniel
Liebe Grüße - Daniel
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raga
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von raga »

Hallo Sebastian,

das sieht für mich in erster Linie nach einem leichten Trockenschaden. Dazu passt, dass deine neue Substratmischung weniger gut Wasser haltende Komponenten enthält als deine alte. Ich denke hier vor allen an die Lava.

Gruß Ralf
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abardo
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von abardo »

Sieht mir auch nach einem typischen Trockenschaden aus.

So spät im Jahr würde ich jetzt aber nichts mehr abschneiden, da wird kaum noch rechtzeitig neues Laub so weit kommen, damit der Baum nochmal Photosythese treiben kann.

Was jetzt noch grün ist, funktioniert ja noch. Ich würde den Baum aus der Mittagssonne nehmen und normal giessen (jetzt nicht ins Gegenteil verfallen und denken, dass mehr giessen hilft. Zu häufiges Giessen kann gleich das nächste Problem generieren). Vielleicht noch Moos auflegen und damit das Substrat länger feucht halten.

Diesen Winter dann keinen Wurzelschnitt machen, höchstens nochmal Substrat (vorsichtig ausschütteln) tauschen und wie Ralf sagt, wieder etwas Lava für die nächste Saison dazunehmen. Offensichtlich reicht 1x Giessen bei dem Substrat an heissen Tagen nicht ...

Guck dir nochmal Knospen und eventuell gerade nochmal kommenden neuen Austrieb an (auf den Fotos nur zu erahnen), wenn da alles normal weiter geht und nicht auch vertrocknet (ist), verkraftet das der Baum.
Zuletzt geändert von abardo am 14.08.2017, 20:32, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
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mydear
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von mydear »

Hallo Sebastian,

ich würde meinen Vorrednern zustimmen.
Ein leichter Trockenschaden könnte vorliegen. Und nach deinem Rückschnitt im Juli war der Neuaustrieb sehr empfindlich und hat Sonnenbrand bekommen. Die neuen Blätter müssen sich erst an die Sonne gewöhnen, brauchen einige Wochen bis sie die volle Sonne vertragen. Die Hainbuche braucht nach so einer Schwächung aktuell jedes Blatt, bitte nichts wegschneiden.

Grüße
Rainer
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bock
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von bock »

neneneeee...
Daniel hat da wohl den richtigen Verdacht. Genauso sah meine Hainbuche nach dem Rückschnitt im Juni aus. NICHT in den Halbschatten stellen, Blätter NICHT abschneiden, einfach ignorieren und auf den Neuaustrieb warten.
Bei Wassermangel hättest du hängende eingerollte Blätter gesehen - das ist bloß Sonnenbrand an Schattenblättern!
Dein Rückschnitt erfolgte etwas spät, daher liegen jetzt die ältesten Blätter außen und gehen schon in den Herbstmodus. Es könnte sein, dass der Neuaustrieb bis ende September nicht mehr richtig aushärtet und im Frühling daher nicht mehr austreibt. Nach mitte Juli wäre ich mit Rückschnitt (je nach geografischer Breite) eher vorsichtig...
liebe Grüße Andreas
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mydear
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von mydear »

Stimmt Andreas *huldigen* ,

das sind ja keine neuen Blätter, sondern die ersten aus 2017. Auch diese bekommen gerne Sonnenbrand nach Rückschnitt, vermutlich weil sie in der Zeit geringerer Sonneneinstrahlung gewachsen sind.

Ansonsten bleibe ich dabei: nichts schneiden. Die Hainbuche muss wieder zu Kräften kommen.
Die geschwächte Pflanze darf jetzt weder zu viel, noch zu wenig gegossen werden - schwierig. Deshalb volle Sonne vermeiden und das Gießverhalten anpassen.
Ist so wie bei uns Menschen nach Sonnenbrand: am besten die Haut schonen und starke Sonne meiden :lol:

Grüße
Rainer
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raga
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von raga »

bock hat geschrieben: 14.08.2017, 21:08 ... NICHT in den Halbschatten stellen, Blätter NICHT abschneiden, einfach ignorieren und auf den Neuaustrieb warten.
Das wäre auch meine Vorgehensweise. Denn ...
bock hat geschrieben: 14.08.2017, 21:08... Es könnte sein, dass der Neuaustrieb bis ende September nicht mehr richtig aushärtet und ...
... da wird jedes bisschen Sonne und Wärme gebraucht damit wenigsten ein Teil des neuen Austriebs sicher ausreichend Winterhärte erreicht.
bock hat geschrieben: 14.08.2017, 21:08Bei Wassermangel hättest du hängende eingerollte Blätter gesehen - das ist bloß Sonnenbrand an Schattenblättern!
Darüber könnte man trefflich streiten. Die Folge ist aber die Gleiche. Die betroffenen Blätter sind nur noch teilweise funktionsfähig.

Gruß Ralf
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MasterRabbit
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von MasterRabbit »

Hallo zusammen,

vielen Dank für die raschen und fundierten Antworten. Solange es kein Pilz ist bin ich beruhigt. Die Belaubung war vor dem Rückschnitt ziemlich dicht, wie Hainbuchen eben so sind - robust und sehr wuchsfreudig. Letztendlich war das Ziel des Rückschnitts einen möglichst große Vielzahl an Neuaustrieben in Stammnähe zu generieren, was durchaus erfolgreich war. Der Neuaustrieb beginnt gerade, die Knospen schwellen an und sehen alle normal aus.
Bezüglich des Zeitpunkts des Rückschnitts - Ich hatte mal in einem Artikel von Walter Pall gelesen, dass der spätestes Rückschnitt Ende Juli, Anfang August sein sollte, damit die Triebe genügend Zeit bekommen auszuhärten. Bei uns im Rhein-Main Gebiet fängt generell der Winter später an und ist sehr moderat, weswegen ich mir glaube ich keine Sorgen mache.

Beste Grüße

Sebastian
Tho Rick
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von Tho Rick »

Es könnte sein, dass er etwas Platzmangel bezw. zu wenig Nährstoffe hat.
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Thorsten1504
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von Thorsten1504 »

Hallo Tho Rick,
Tho Rick hat geschrieben: 01.10.2017, 14:59 Es könnte sein, dass er etwas Platzmangel bezw. zu wenig Nährstoffe hat.
was lässt Dich darauf schließen????????????????
Tho Rick
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von Tho Rick »

auf Grund der starch rötlichen Färbung, habe dies bei anderen Pflanzen entdeckt! Könntest Du ein ganzheitliches Foto posten? Allenfals siehst du nach wie es um die Wurzeln bezw. den Nährboden geht.

freundliche Grüsse
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Andreas Ludwig
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von Andreas Ludwig »

ehm... Du diagnostizierst ziemlich fleissig Platzmangel.
Ist deine Serissa auch deswegen eingegangen..?
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
Tho Rick
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von Tho Rick »

ich will ja nur helfen, ich pflege seit meiner Kindheit mit vorwiegendem Erfolg Pflanzen. Ausser dem habe ich eine sehr gute Wahrnehmung und weiss genügend bescheid. Schlussendlich muss jedes selbst wissen was er oder sie mit ihrer Pflanze macht. Ist dier bewusst, dass sehr viele Pflanzen in dem Handel schlecht Zweg sind?
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Andreas Ludwig
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Re: Hainbuche krank

Beitrag von Andreas Ludwig »

Ehm... ich danke dir für diesen Hinweis und werde darüber nachdenken.
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(Thoreau)
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