Probleme mit Acer Palmatum (2) - Venticillium Welke-Pilz?

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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mydear
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Probleme mit Acer Palmatum (2) - Venticillium Welke-Pilz?

Beitrag von mydear »

Liebe Palmatum-Freunde,

diesen grünen Palmatum habe ich im im Juni 2013 abgemoost und Mitte September eingetopft. Er störte bei Rasenmähen, es sollte eine neue Gartenpflanze werden. Er wuchs extrem schnell an, wurde stark und oft gedüngt. Im Mai 2014 wurde in den Garten gepflanzt.
15. Sept 2013
15. Sept 2013
2013-09-15 -18.JPG
08. Nov 2014
08. Nov 2014
Der Ahorn wächst vor einem Fenster an der Südseite, steht recht trocken. Ich habe ihn bei großer Hitze öfter zwischendurch gegossen. Im Winter kann es schon sein, dass die Sonne bei starkem Frost auf die Zweige scheint und diese antaut und ständige Gefahr für Trockenschäden ist. Von 2014 bis 2016 war das kein Problem. Es kann auch sein, dass das Südfenster die Sonne zusätzlich auf den Ahorn reflektiert. Also keine besonders guten Voraussetzungen an dieser Stelle.

Im Frühjahr 2017 trieb der Palmatum erneut krtäftig aus, doch einige Äste vertrockneten alsbald. Ich sah dass ganze Rindenstreifen schwarz wurden. Wegen der Schwarzfärbung dachte ich an Welkepilz und befürchte dass die Pflanze nach und nach absterben wird. Eigentlich hätte ich sofort ausgraben und verbrennen müssen.

Im September 2017 habe ich ausgegraben, eingekürzt und genauer betrachtet. Am Hauptstamm mittig ist Rotpustelpilz sichtbar, ein Zeichen wie geschwächt der Ahorn ist.
27. Sept 2017 frisch ausgegraben
27. Sept 2017 frisch ausgegraben
schwarze Rindenstreifen
schwarze Rindenstreifen
aufgebrochene Rinde
aufgebrochene Rinde
diese Seite war dem Fenster zugewandt
diese Seite war dem Fenster zugewandt
Rotpustelpilz um den Aststumpen
Rotpustelpilz um den Aststumpen
der schwrze Streifen geht nicht bis zum Boden
der schwrze Streifen geht nicht bis zum Boden
Rückseite = dem Fenster zugewandte Seite
Rückseite = dem Fenster zugewandte Seite
Zuletzt geändert von mydear am 30.07.2023, 10:57, insgesamt 2-mal geändert.
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mydear
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von mydear »

Nachdem ich mir nicht sicher bin ob ein Trockenschaden oder ein Welkepilz vorliegt habe ich den Hauptstamm abgesägt und im Hochbeet eingepflanzt. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass er sich wieder erholt.
nach Entfernen des Hauptastes
nach Entfernen des Hauptastes
Schnittstelle
Schnittstelle
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Frostriss?
Frostriss?
aktuelles Aussehen
aktuelles Aussehen
Alle meine Abmoosungen stammen vom gleichen Garten-Palmatum ab. Ich hatte noch nie ein Auftreten des Welkepilzes. Allerdings hatte ich bereits Frostschäden an der Mutterplanze die mit Anschneiden und Wundknete mittlerweile fast zugewachsen sind.
2013: Frostriss an der Mutterplanze
2013: Frostriss an der Mutterplanze
2014: gute Wundheilung
2014: gute Wundheilung
2016: Wunde fast abgeschottet
2016: Wunde fast abgeschottet
Was mich nachdenklich stimmt: ich hatte dort in 2012 einen Acer Palmatum Sangukaku mit roten Ästen als Baumschul-Containerpflanze eingesetzt. Diese Pflanze hatte den ersten Winter 2011/2012 im Container überstanden. Im Garten hat sie nach dem Winter nicht mehr ausgetrieben. Die damaligen Sangukaku-Äste waren ähnlich schwarz wie die Streifen am abgemoosten Palmatum. Kann es sein, dass der Sangukaku den Pilz hatte und den Boden damit belastet hat?

Mir gefielen die roten Äste sehr, ich wollte einen AP Sangukaku nachkaufen. In einer qualitativ sehr guten Baumschile sah ich größere Containerplanzen, die alle am Gipfel ähnliche schwarze (abgestorbene) Äste hatten. Die Gärtnerin darauf angesprochen bejahte, dass die den Welkepilz an dieser Sorte nicht ausschließen kann. Es gab 2016 im Handel mehrere Hinweise meinte sie.

Und ich habe Norberts Beitrag über seinen befallenen, großen Palmatum gelesen Der läßt mich nichts Gutes ahnen.
Was würdet ihr denken? Hat mein abgemooster Palmatum den Welkepilz?

Grüße
Rainer
Zuletzt geändert von mydear am 16.08.2018, 22:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Heike_vG
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von Heike_vG »

Hallo Rainer,

nach Deinen Angaben und Bildern würde ich hier nicht auf den Welkepilz tippen, sondern auf einen komplett ungeeigneten Standort. Trockenheit, heiße Mittagssonne, Wand direkt hinter dem Ahorn und im Winter Sonne auf gefrorenen Baum, das passt alles nicht für den Fächerahorn...

Liebe Grüße,
Heike
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mydear
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von mydear »

Danke Heike für die schnelle Info,

der ungeeignete Standort wäre das geringere Übel und die Hoffnung, dass der Palmatum durchkommt.
Ich werde im Frühjahr weiter berichten und bis dahin hoffen

Grüße
Rainer
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Gremlin
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von Gremlin »

Hallo Rainer und Heike
ich habe auch ein ähnliches Schadbild (seit ca. 1 1/2 Jahren). Der Baum steht auch an einer Mauer, aber außer an der Spitze kommt dort niemals direkte Sonne hin. Auch vor Wind und schneller Austrocknung ist er dort relativ gut geschützt.
Ich hoffe das der Baum sich noch einmal erholt, oder ist es bei einem Pilzbefall ein langsames Sterben?
Grüße
Olaf
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Odoridori
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von Odoridori »

Hallo Rainer,

grundsätzlich sollte man die Japanischen Fächerahorne, die man in den Garten setzt
immer vor dem einpflanzen mit Aliette behandeln und diese Aliette Behandlung in den ersten
Jahren vorbeugend weiter durchführen. Der Standortwechsel und das Einpflanzen stresst die
Pflanzen wohl mehr wie wir denken. Ich hörte mal von einem Fachmann für Pflanzenschutz und
Baumschuler, das dieser Welkepilz bei den Japanischen Arten eigentlich immer bei der Pflanze ist
und dann aktiv wird, wenn die Pflanze geschwächt wird, sonst hält die Pflanze ihn unter Kontrolle.
Das hat sich mit meinen Erfahrungen, die ich mit meinen beiden japanischen Schlitzahornen im Garten
machte gedeckt. Bei beiden hatte ich schon Probleme mit dem Welkepilz und beide konnte ich mit
Aliette so stärken das der Pilz wieder unter Kontrolle ist. Beide sind jetzt wirklich große starke Bäume
über die Jahre geworden.

Noch was zu solchen Pilzen. Wir haben in Südhessen im Moment ein massives Kiefernsterben.
Mir war im Sommer aufgefallen das einige wirklich schöne alte Waldkiefern im Mischwald an der
Autobahn rotbraun wurden. War ganz traurig geschockt und googelte und fand dann den Hinweis
vom Hessischen Staatsforst, das aufgrund der Trockenheit in Südhessen, in den letzten Jahren,
die Bäume so geschwächt sind, das ein Pilz überhand nimmt und die Kiefern unrettbar zum Absterben
bringt. Dieser Pilz wäre auch immer an den Kiefern vorhanden, einer gesunden
Kiefer kann er nichts anhaben, eine geschwächte befällt er und bringt sie zum Absterben.


Viele Grüße
Holger
Nichts kann den Menschen mehr stärken,
als das Vertrauen, das man ihm entgegenbringt.
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Heike_vG
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von Heike_vG »

Es wäre interessant, eine Schnittstelle zu sehen, ob dort schwarze Bereiche zu erkennen sind, die entstehen, wenn der Pilz die Leitungsbahnen befällt und zerstört.
Ob der Fächerahorn als reine Schattenpflanze so geeignet ist, bezweifle ich auch noch, aber Lichtmangel dürfte jedenfalls nicht der einzige Grund für solch einen Schaden sein.

Mal sehen, was der eine oder andere mit Welkepilzerfahrung im eigenen Garten meint...

Liebe Grüße,
Heike
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Gremlin
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von Gremlin »

Schatten ist glaube ich nicht das Problem, der Baum treibt im Frühjahr stark aus, aber lässt dann im Herbst immer Äste absterben (egal ob in der Sonne oder im Schatten und auch dünne wie dicke Äste).
An den Schnittstellen ist auch keine schwarze Verfärbung zu sehen, die Äste trocknen einfach nur aus (als ob die Leitungsbahnen zu diesem Ast verstopfen).
Zuletzt geändert von Gremlin am 16.11.2017, 12:19, insgesamt 1-mal geändert.
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mydear
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von mydear »

Hallo Olaf,

im Garten ist es mir mit roten Palmati auch so ergangen. Alle waren in meinem Garten nur von kurzer Dauer.
Aus einem Frost- bzw. Trockenschaden eines gepfropften Dissectum oder Atropurpureum ist unten die grüne Palmatum-Unterlage ausgetrieben. Und der wächst seitdem problemlos. Ich decke seitdem auch nicht mehr ab bzw. packe in Flies ein.

Vor 20 Jahren habe ich jedes Jahr 2-3 veredelte Schönheiten gekauft, alle waren von kurzer Schönheit bevor sie dem Winter Tribut zollten. So erging es mir mit Sangukako, jeweils einigen Dissectum Atropurpureum, Atropurpureum, Deshojo und Bloodgood. Problemlos überlebt haben nur der grüne Palmatum und ein grüner Dissectum.

Je edler, je empfindlicher... habe ich das Gefühl gilt zumindest in meiner geographischen Breite und Sonnenexposition

Grüße
Rainer
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Gremlin
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von Gremlin »

Das hört sich nicht sehr gut an, dann hoffe ich mal weiter.
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mydear
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von mydear »

Odoridori hat geschrieben: 16.11.2017, 12:04 grundsätzlich sollte man die Japanischen Fächerahorne, die man in den Garten setzt
immer vor dem einpflanzen mit Aliette behandeln und diese Aliette Behandlung in den ersten
Jahren vorbeugend weiter durchführen. Der Standortwechsel und das Einpflanzen stresst die
Pflanzen wohl mehr wie wir denken. Ich hörte mal von einem Fachmann für Pflanzenschutz und
Baumschuler, das dieser Welkepilz bei den Japanischen Arten eigentlich immer bei der Pflanze ist
und dann aktiv wird, wenn die Pflanze geschwächt wird, sonst hält die Pflanze ihn unter Kontrolle.
Das hat sich mit meinen Erfahrungen, die ich mit meinen beiden japanischen Schlitzahornen im Garten
machte gedeckt. Bei beiden hatte ich schon Probleme mit dem Welkepilz und beide konnte ich mit
Aliette so stärken das der Pilz wieder unter Kontrolle ist. Beide sind jetzt wirklich große starke Bäume
über die Jahre geworden.
Hallo Holger,

danke für die Info, das ist völlig neu für mich. Ich habe in diesem Jahr alle Ahorne in Schale/ Topf / Hochbeet präventiv 2x mit Aliette gespritzt. Wäre es für dich sinnvoll nach starkem Wurzelschnitte mit Superthrive oder ähnlichen Vitamin-Komplexen zu gießen? Oder reicht Holzkohle?

Odoridori hat geschrieben: 16.11.2017, 12:04 Noch was zu solchen Pilzen. Wir haben in Südhessen im Moment ein massives Kiefernsterben.
Mir war im Sommer aufgefallen das einige wirklich schöne alte Waldkiefern im Mischwald an der
Autobahn rotbraun wurden. War ganz traurig geschockt und googelte und fand dann den Hinweis
vom Hessischen Staatsforst, das aufgrund der Trockenheit in Südhessen, in den letzten Jahren,
die Bäume so geschwächt sind, das ein Pilz überhand nimmt und die Kiefern unrettbar zum Absterben
bringt. Dieser Pilz wäre auch immer an den Kiefern vorhanden, einer gesunden
Kiefer kann er nichts anhaben, eine geschwächte befällt er und bringt sie zum Absterben.
auch alle Schalen-Kiefern habe mit Aliette gespritzt und gegossen. Da waren teilweise seltsam braune, mittige Nadelflecken die mich schnell handeln ließen. Zumindest ist das Schadbild nicht schlechter geworden und die Knospen wurden kräftiger.

Grüße
Rainer
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Ferry
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von Ferry »

Beim Welkepilz verwelken alle Blätter relativ rasch an den befallenen Zweigen und der Bereich stirbt ab. Das Symptome können laut www.arbofux.de recht unterschiedlich schwer ausfallen. Ein Frostschaden sieht manchmal ähnlich wie der Verticillium-Welkepilz aus. So sagt www.arbofux.de nicht zu unrecht, dass die genaue Diagnose nur im Labor gestellt werden kann. Anhand der Bilder fällt es sehr schwer. Bei den Bildern vermute ich eher einen Frostschaden.

Ich habe einen großen Acer palmatum als Gartenbaum. Der Baum hatte auch Symptome, die auf den ersten Blick auf Verticillium hindeuten könnten. Vertrocknete Äste, die ich zur Untersuchung in Scheiben geschnitten habe wiesen dunkle Verfärbungen im Holz auf. Beim Welkepilz hätten die dunklen Verfärbungen im Astquerschnitt eher ringförmig ausgebildet sein müssen. Bei meinem Baum waren die Verfärbungen eher einseitig und im Kallusbereich. Heute sieht der Baum ohne jegliche Fungizidbehandlung gesund aus. Ich bin sicher, daß es kein Verticillium war und die Schäden zum einen durch Saftrückzug nach Schnitten entstanden und zum anderen durch Frostrisse in besonderes kalten Wintern. Die durch Frostrisse betroffenen Zweige haben im Sommer lokale Trockenschäden entwickelt.

Fosetyl-Aluminium ("Aliette") ist einigermaßen gut gegen Verticillium-Welkepilz wirksam. Wenn begründeter Verticillium-Verdacht besteht, dann wäre die Fosetyl-Aluminium Behandlung durch Gießen und Sprühen einen Versuch wert.
LG,
F.
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Odoridori
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von Odoridori »

mydear
Hallo Holger,
danke für die Info, das ist völlig neu für mich. Ich habe in diesem Jahr alle Ahorne in Schale/ Topf / Hochbeet präventiv 2x mit Aliette gespritzt. Wäre es für dich sinnvoll nach starkem Wurzelschnitte mit Superthrive oder ähnlichen Vitamin-Komplexen zu gießen? Oder reicht Holzkohle?
Hallo Rainer,
ich habe die Bäume mit Aliette gegossen, ich habe es nicht gespritzt.
Behandlung wie auf dem Beipack angegeben. Bei mir war es eindeutig der Welkepilz.
Betroffene Äste habe ich nach und nach entfernt. Aliette wirkt über die Wurzeln und
stärkt das Wurzelwachstum.

Holzkohle geben manche zum Desinfizieren Ihren Erdmischungen bei Bonsai bei,
keine Erfahrung damit.
Odoridori hat geschrieben: 16.11.2017, 12:04 Noch was zu solchen Pilzen. Wir haben in Südhessen im Moment ein massives Kiefernsterben.
Mir war im Sommer aufgefallen das einige wirklich schöne alte Waldkiefern im Mischwald an der
Autobahn rotbraun wurden. War ganz traurig geschockt und googelte und fand dann den Hinweis
vom Hessischen Staatsforst, das aufgrund der Trockenheit in Südhessen, in den letzten Jahren,
die Bäume so geschwächt sind, das ein Pilz überhand nimmt und die Kiefern unrettbar zum Absterben
bringt. Dieser Pilz wäre auch immer an den Kiefern vorhanden, einer gesunden
Kiefer kann er nichts anhaben, eine geschwächte befällt er und bringt sie zum Absterben.
Die Nadelflecken sind zwar auch ein Pilz, hat aber mit dem Pilz der die Südhessischen Waldkiefern
befällt nichts zu tun. Dieser Pilz geht in die Saftbahnen, wie der Welkepilz und bringt die Kiefern innerhalb
sehr kurzer Zeit zum Absterben.

Nadelflecken können die Rotbandkrankheit sein - einfach mal googlen
oder Lil hier per PN anschreiben, die kann Dir dazu den Wirkstoff nennen, der
zur Bekämpfung wirksam ist. Es sind 2 Mittel, die abwechselnd gespritzt werden müssen.
auch alle Schalen-Kiefern habe mit Aliette gespritzt und gegossen. Da waren teilweise seltsam braune, mittige Nadelflecken die mich schnell handeln ließen. Zumindest ist das Schadbild nicht schlechter geworden und die Knospen wurden kräftiger.
Aliette stärkt die Wurzeln, nutzt aber gegen diesen Pilz nichts. Du musst auf jeden Fall alle befallenen
Nadeln entfernen, den die braunen mittigen Punkte sind der Fruchtkörper des Pilzes.
Ich entferne immer an meinen Bonsai alle Nadeln, Blätter etc. die Flecken haben, merkwürdig aussehen.
Bitte nicht in die Biotonne oder Kompost damit, immer in den Hausmüll.

Viele Grüße
Holger
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von mydear »

Hallo Holger,

ganz lieben Dank für diese vielen Tipps aus der Praxis.
Beim Ahorn kann ich nur abwarten ob er draußen den Winter überlebt.
Doch an meinen kleinen Kiefern werde ich penibel die befallenen Nadeln zupfen.

Grüße
Rainer
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Re: Probleme mit Acer Palmatum - Welkepilz?

Beitrag von mydear »

Ferry hat geschrieben: 17.11.2017, 08:10 Beim Welkepilz verwelken alle Blätter relativ rasch an den befallenen Zweigen und der Bereich stirbt ab. Das Symptome können laut www.arbofux.de recht unterschiedlich schwer ausfallen. Ein Frostschaden sieht manchmal ähnlich wie der Verticillium-Welkepilz aus. So sagt www.arbofux.de nicht zu unrecht, dass die genaue Diagnose nur im Labor gestellt werden kann. Anhand der Bilder fällt es sehr schwer. Bei den Bildern vermute ich eher einen Frostschaden.

Fosetyl-Aluminium ("Aliette") ist einigermaßen gut gegen Verticillium-Welkepilz wirksam. Wenn begründeter Verticillium-Verdacht besteht, dann wäre die Fosetyl-Aluminium Behandlung durch Gießen und Sprühen einen Versuch wert.
Danke Ferry für deine Tipps. Da werde ich am Wochenende ausführlich reinlesen.

Grüße
Rainer
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