wurzelechtes Mädchen

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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abardo
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von abardo »

Ach Dieter. Du bist immer so herrlich pauschal. So ... entweder/oder. So "Grundsatzgetrieben". Der Fels in der ...

a) natürlich nicht, aber
b) schon einige male
c) machen das auch viele andere
d) schadet Aliette dem Mykorrhiza-Pilz offensichtlich nicht
e) kann man das auch einfach mal googlen
f) merkt man's nicht, wenn man's nie gemacht hat und sollte dann eben auch das Gegenteil nicht äussern
g) muss ich jetzt meine Mädchen ausm Topf nehmen und ein Foto machen ? Nö, dann wäre ich ja kein guter Pfleger.
und
h) logisch, gaaanz viele Gestalter bringen wegen eines kurzfristigen Erfolges regelmässig ihre Bäume um
i) komisch, die Gestalter, die ich bis jetzt so getroffen habe, retten die Bäume eher vor den etwas vorschnell agierenden Hobbyisten
Grüße, Frank
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toh
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von toh »

Hallo,

hab jetzt mal bei der "Beratungshotline für Garten" von Bayer angerufen.
Da konnte mir leider bezüglich Mykorrhiza und Aliette auch nicht weitergeholfen werden. :(
Die Aussage war mehr oder weniger so: Kann sein dass die Mykorrhiza durch die Aliette kaputt gehen, da Aliette auch gegen Bodenpilze wirkt. Muss aber nicht zwingend sein.
Also nix genaues....
Martin hat sich ja mal klar geäußert dass Aliette Mykorrhiza nicht schadet. Vielleicht weiß der da mehr.

Gruß Thomas
toh
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von toh »

Achja, meine Überlegung Alitte einzusetzten, kommt daher, dass alle sich einig sind, daß wurzelechte Mädchenkiefern Probleme mit zuviel Wasser haben.
Was macht das zuviele Wasser ?
Wurzelfäule ?
Vielleicht liegt da bei mir auch ein Denkfehler vor.

Gruß
Thomas
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zopf
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von zopf »

Hallo Frank
Vor über 40 Jahren wurden mir die Grundlagen
wissenschaftlichen Handelns und Denkens beigebracht.
Auf dieser alten Schiene fahre ich halt seitdem.
Wenn von Seiten der Beratungshotline ein Antwort in der Form
"... kann sein, muss aber nicht..."
kommt,
frage ich mich warum sollte man Aliette gießen.

Aber genug der vielen Worte,
ein schönes Wochenende
Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
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achim73
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von achim73 »

Achja, meine Überlegung Alitte einzusetzten, kommt daher, dass alle sich einig sind, daß wurzelechte Mädchenkiefern Probleme mit zuviel Wasser haben.
Was macht das zuviele Wasser ?
Wurzelfäule ?
Vielleicht liegt da bei mir auch ein Denkfehler vor.
würde es dann wohl bevorzugt mit geeignetem standort (regenschutz) und adäquater pflege versuchen.
Gruss, Achim
"Der kürzeste Weg zum Glück ist der Weg in den Garten"
chinesische Weisheit
toh
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von toh »

Hallo Achim,

genau das war ja meine ursprüngliche Frage. Was ist ist die adäquate Pflege für wurzelechte Mädchenkiefern?


Gruß
Thomas
Sanne
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von Sanne »

toh hat geschrieben: 23.03.2018, 13:36 hab jetzt mal bei der "Beratungshotline für Garten" von Bayer angerufen.
Da konnte mir leider bezüglich Mykorrhiza und Aliette auch nicht weitergeholfen werden. :(
Die Aussage war mehr oder weniger so: Kann sein dass die Mykorrhiza durch die Aliette kaputt gehen, da Aliette auch gegen Bodenpilze wirkt. Muss aber nicht zwingend sein.
Also nix genaues....
Hallo Thomas,

ich meine mich daran zu erinnern, dass ich die Bonsaischule Enger mal zu der genauen Anwendung von Aliette wg. meiner Azalee angeschrieben hatte. Damals wurde mir geantwortet, dass Aliette eine vitalisierende Wirkung habe und dass sie das Mittel für alle Bäume, auch Nadelbäume anwenden. Leider habe ich die damalige e-mail-Antwort nicht mehr vorliegen.

Schreib doch mal Enger an. Sie geben gerne Auskunft.

Gruß, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
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bock
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von bock »

Sanne hat geschrieben: 23.03.2018, 17:36 ... dass Aliette eine vitalisierende Wirkung habe und dass sie das Mittel für alle Bäume, auch Nadelbäume anwenden. ...
Das wird zurückgeführt auf das Aluminium im Wirkstoff von Aliette (R) : Fosethyl-Aluminium.
Welche Auswirkung der Wirkstoff aber auf die Mykorrhiza hat: *schulter zuck*

Man muss generell unterscheiden zwischen Antimykotika (töten pathogene, also krankmachende Pilze ab) und Fungiziden - letztere töten im Prinzip alle Pilze.
Aliette (R) ist meines Wissens ein Fungizid...
Es gilt also abzuwägen zwischen zu erwartendem Nutzen und zu befürchtendem Schaden.
Da bin ich ganz bei Dieter, wer optimale Pflege bieten kann, kann auf Biozide verzichten.
Muss ich in D eine Orangenplantage anlegen?
Da wohl nur die wenigsten von uns den mühsam hochgepäppelten Exoten optimale Umwelt bieten können, müssen wir eben gelegentlich in die Trickkiste greifen.
Wie tief und wie oft muss jeder für sich selbst entscheiden.
Wenn ich aber aus Überzeugung im Reformhaus einkaufe, macht sich die Anwendung von Aliette (R), Lizetan (R) und Co. im eigenen Garten nicht so gut...
Und denkt daran: Round-Up (R) ist überall, auch auf Bio-Tofu...
:twisted:
liebe Grüße Andreas
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Bonsai-Fips
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von Bonsai-Fips »

Hydro_Phil hat geschrieben: 22.03.2018, 01:05 Die Empfehlung zur Düngung mit Eisen werde ich auch mal ausprobieren. Nur bei dem Einsprühen bin ich mir unsicher. Salze entziehen normalerweise den Blättern/Nadeln das Wasser und trocknen sie damit aus. Bis jetzt habe ich damit nur bei Wacholdern Ergebnisse erzielen können. Aber gut mal zu hören, das es auch bei Mädchenkiefern funktionieren kann.

Wie düngt ihr eure Mädchenkiefern generell? Bei mir hat sich erwiesen, das ein kontinuierliche Düngung besser vertragen wird, als die alleinige Düngung im Spätsommer/Herbst.

Und welche Substrate nutzt ihr?
Den Eisendünger giesse ich nur, gesprüht über die Nadeln habe ich noch nie.

Kontinuierliche Düngung hat sich bei mir auch bewährt. Wenn die neuen Nadeln wachsen, dünge ich gar nicht, damit sie schön kompakt bleiben.

Als Substrat nutze ich hartes Akadama und Kiryu (Kiryu ca. 1/3 bis 1/2), Empfehlung eines bekannten "Spaniers", was sich gut bewährt.

Aliette würde ich "grundlos" nicht benutzen bei meiner Mädchenkiefer, wozu auch?

Grüsse, Fips
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abardo
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von abardo »

Bonsai-Fips hat geschrieben: 23.03.2018, 21:08 Wenn die neuen Nadeln wachsen, dünge ich gar nicht, damit sie schön kompakt bleiben.
Was wir doch alle immer wieder für verschiedene Ansätze haben.
Wann braucht ein Baum Dünger ? Äh, wenn er wächst.

(und jetzt nicht wieder das "ich-mag-aber-kurze-Internodien-Argument". Die bekommt ich lieber durch Schnitt und nicht durch "hungern lassen". Hatten wir letztens erst in einem anderen Thread wieder)
Bonsai-Fips hat geschrieben: 23.03.2018, 21:08 Aliette würde ich "grundlos" nicht benutzen bei meiner Mädchenkiefer, wozu auch?
Um ihn bei frostfreier Überwinterung vor schlechten Pilzen zu schützen.

(wir erinnern uns, Nadelbäume müssen auch im Winter gegossen werden, in der Natur machts der Schnee, im GWH der Mensch, gefrorene Ballen kann man aber so schlecht giessen. Kann man natürlich auch alle 3-4 Tage reintragen und wieder auftauen. Oder sich Schnee aus Eisblöcken raspeln und drüberhäufeln)
Grüße, Frank
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Bonsai-Fips
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von Bonsai-Fips »

Hallo Frank
Ich dünge keinen einzigen Baum, wenn er wächst/austreibt, auch keinen Ahorn z.B. Was sollte ich mit langen Internodien und grossen Blättern anfangen... mir käme es nicht im Traum in den Sinn, bei meiner Mädchenkiefer die Nadeln zu schneiden... aber jeder, wie er mag.

Ich überwintere auch frostfrei, hatte aber noch nie ein Problem mit Pilzen.

Grüsse, Fips
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von abardo »

Hi Fips,

meine "Logik" geht da immer wie folgt: gerade wenn ein Baum austreibt, wird auch gedüngt, viel gedüngt. Kurze Nadeln oder kleine Blätter interessieren nur, wenn der Baum irgendwann reif genug ist und man ihn ausstellen will, ansonsten tun ihm lange Nadeln und grosse Blätter übers Jahr nur gut. Um Kraft zu tanken und weiter kräftig zu sein und stark zu wachsen. Um gesund zu bleiben.

Nadeln schneiden ist (genau wie ein Blattschnitt !) für mich ein no-go (warum sollte ich einem Baum was abschneiden, in das er viel Kraft stecken musste und das für Gesundheit und Wuchskraft sorgt ?), das war mit "Schneiden" nicht gemeint.

Um kurze Internodien zu bekommen gibt es ja andere Methoden. Z.B. einen Zweitaustrieb forcieren. Oder um gezielte Rückknospung zu erreichen. Hat man viele Knospen und gute Rückknospung kann man passend verzweigen.

Ein gut verzweigter Baum bekommt dann irgendwann von selbst kurze Nadeln und kleine Blätter. Dann kann man ihn auch ausstellen.

Wie kurze Nadeln, dichter Wuchs und eine prima Verzweigung bei einer Mädchenkiefer zu bekommen ist, hab ich hier gezeigt -> viewtopic.php?f=9&t=40566&start=15#p477185
Zuletzt geändert von abardo am 24.03.2018, 08:22, insgesamt 2-mal geändert.
Grüße, Frank
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von abardo »

Bonsai-Fips hat geschrieben: 23.03.2018, 23:22 Ich überwintere auch frostfrei, hatte aber noch nie ein Problem mit Pilzen.
Ich leider schon. Du weisst ja selbst, wie feucht es in einem GWH im Winter werden kann. Meine Hängelärche ist mir bei sowas verreckt. Daher Aliette.
Grüße, Frank
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Bonsai-Fips
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von Bonsai-Fips »

Hallo Frank, danke für Deine Ausführungen.
Ich habe etwas ungenau zum Nadelschnitt geschrieben - verstand schon dasselbe darunter. In diesem Thread geht es ja um wurzelechte Mädchenkiefern - und da las ich schon mehrmals, dass davon abgeraten wurde, Nadeln zu schneiden. Daran halte ich mich und bin nicht schlecht damit gefahren.
Deinen Thread habe ich aufmerksam verfolgt. Das ist aber keine "Zuisho" oder "Kokonoe".

Zur Luftfeuchte im GWH. Tut mir leid für Deine Lärche. In meiner Styroporbox habe ich auch hohe Luftfeuchtigkeit, aber nur bei sehr tiefen Temperaturen, d.h. 2-4 Grad. Sobald die Aussentemperaturen positiv sind, öffne ich die Box und die Feuchtigkeit entweicht. Vielleicht hatte ich deshalb noch keine Probleme mit Schimmel.
Grüsse und ein schönes WE, Fips
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zopf
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Re: wurzelechtes Mädchen

Beitrag von zopf »

Hallo Thomas
Eine vielleicht etwas umständliche Vorgehensweise um das Problem einzukreisen.
Du könntest die Kiefer kräftig gießen bis das Wasser aus den Drainagelöchern läuft
und dann den Baum wiegen.
Danach den Baum in einer mit Wasser gefüllten Wanne untertauchen.
Ein erster Hinweis wären Luftblasen die aus dem Substrat aufsteigen.
Nach 3-4 Minuten den Baum aus dem Wasser nehmen und in schräg gestellt abtropfen lassen.
Wieder auf die Waage gestellt ergeben sich erste Rückschlüsse auf den Zustand des Wurzelballens.
Gibt es kaum einen Unterschied, dürften die Wurzeln den gesamten Schalenraum durchwurzelt haben.
Gibt es hingegen einen größeren Unterschied, wird es einen verdichteten Wurzelballen geben
und der Baum wurde nur umgesetzt, also die Ränder mit Substrat aufgefüllt.
Der nächste Punkt wäre die Frage ob Sie wurzelecht oder (hervorragend) auf eine Schwarzkiefer gepfropft ist.
Ein Indiz wäre die Nadelfarbe, bei einer Wurzelechten eher gelbgrün, bei einer Gepfropften eher blaugrün.
Eine Karte mit 18% Neutralgrau als Hintergrund und eine Nahaufnahme könnten etwas Klarheit bringen.
mfG Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
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