Pflege der Rinde bei Wacholder

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
Antworten
Benutzeravatar
abardo
Beiträge: 5945
Registriert: 21.09.2014, 20:35
Wohnort: knapp neben Berlin
Kontaktdaten:

Pflege der Rinde bei Wacholder

Beitrag von abardo »

Hi,

wie pflegt ihr die Rinde der Saftbahn beim Wacholder ?

Das reicht ja oft von "gar nicht = wild und natürlich" bis "glatt und glänzend".

Manche puzzeln stundenlang die alten Schuppen mit der Pinzette ab und legen manuell die rötliche Saftbahn frei (mit der Gefahr, dass man auch mal zu viel macht und das Kambium mit freilegt), manche manuell mit der Bürste, manche sanft mit dem Dremel, manche Ölen mit Kamelienöl, manche nicht usw ...

- wie wollte ihr, dass die Saftbahn aussieht und warum ?
- wie pflegt ihr das entsprechend ?
- welche Tricks und Tools habt ihr dafür ?
- wie schafft ihr einen möglichst exakten Übergang von Totholz zur Saftbahn ? Mit welchen Werkzeugen ?
Zuletzt geändert von abardo am 11.04.2018, 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
___________
Ich will nur noch hupen !
Michael 86
Beiträge: 2233
Registriert: 08.10.2016, 09:00

Re: Pflege der Rinde bei Wacholder

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Frank

Danke für dieses Thema. Indirekt habe ich die gleichen Fragen.

Was mir persönlich bei unbehandelter Rinde zusagt. Sie wirkt älter und trocken ähnlich (oder tatsächlich) Borke, wobei saubere, gepflegte rote Rinde eher jung und frisch wirkt.
Ich für mich stelle mir die Frage, wer würde an seiner Kiefer (oder allen anderen Bäumen) die aufgerissene Borke entfernen und gegen die junge Rinde eintauschen?

Grund dafür könnte ein Kontrast zwischen weißem Totholz und rotbrauner Rinde sein
Grüße Michael :)
Benutzeravatar
abardo
Beiträge: 5945
Registriert: 21.09.2014, 20:35
Wohnort: knapp neben Berlin
Kontaktdaten:

Re: Pflege der Rinde bei Wacholder

Beitrag von abardo »

Ja, Michael, ich sehe das ähnlich.

Weisses Totholz mag ich ganz persönlich nur an Wacholdern, dann ist eine gepflegte rotbraune Rinde für mich auch passend. Generell mag ich es aber auch etwas wilder an eigenen Wacholdern als vielleicht andere Bonsainer und mag sehr das Totholz mit Strukturen, Schatten und in verschiedenen Grautönen, ergo auch die Saftbahn gerne mit Borke und auch unterschiedlichen Schattierungen.

Den Unterschied zwischen Rinde an Wacholdern und z.B. Kiefern sehe ich darin, dass die Rinde aber eben oft auch in Streifen abblättert, das hat für mich mit "Borke" wenig zu tun. Wo echte Borke zu sehen ist, lasse ich die gerne, Streifen oder "Abplatzungen" kommen bei mir aber weg.

Nehmen der Meinung von anderen zum Aussehen interessieren mich aber auch die verwendeten Werkzeuge und "Mittelchen".
Grüße, Frank
___________
Ich will nur noch hupen !
Benutzeravatar
ChristianB
Beiträge: 471
Registriert: 11.09.2006, 14:15
Wohnort: Mitten im Ruhrgebiet

Re: Pflege der Rinde bei Wacholder

Beitrag von ChristianB »

Naja, es kommt schon drauf an welche Wacholderart es ist.
Bei shimpaku und dem europäischen Pendant J.sabina, geht es ja um den Kontrast zwischen hellem Totholz und dunkler Saftbahn. Um die rote Farbe der Saftbahn gut hervorzubringen, wird die Rinde gesäubert. (das geht sehr gut mit Dremel und weichem Schwamm als Aufsatz). Der gleiche Kontrast Saftbahn/Totholz ist übrigens auch bei Eiben gewünscht.

Beim Tosho ist es schon wieder anders, hier wird die Rinde nicht immer geputzt. Die "Borkenfasern" sind etwas länger und die Saftbahn sieht dann manchmal aus wie die Borke einer Hinoki. Das macht dann auch einen reifen / alten Eindruck und wird deshalb dann auch nicht entfernt.
Viele Grüße

Christian
Benutzeravatar
abardo
Beiträge: 5945
Registriert: 21.09.2014, 20:35
Wohnort: knapp neben Berlin
Kontaktdaten:

Re: Pflege der Rinde bei Wacholder

Beitrag von abardo »

Danke schonmal für deine Hinweise, Christian.

Würdest du dann bei einer Sabina empfehlen, dass Totholz wirklich weiss und ohne Schattierungen zu gestalten, sprich das Jinmittel in jede Vertiefung zu pinseln ?

Schwammaufsätze für Dremel habe ich noch nicht genutzt, wie sind die vom Verschleiss her ?
Aufsätze aus Rosshaar benutzte ich schon länger für sowas, finde ich gut geeignet.
Grüße, Frank
___________
Ich will nur noch hupen !
Benutzeravatar
ChristianB
Beiträge: 471
Registriert: 11.09.2006, 14:15
Wohnort: Mitten im Ruhrgebiet

Re: Pflege der Rinde bei Wacholder

Beitrag von ChristianB »

abardo hat geschrieben: 12.04.2018, 12:35 Würdest du dann bei einer Sabina empfehlen, dass Totholz wirklich weiss und ohne Schattierungen zu gestalten, sprich das Jinmittel in jede Vertiefung zu pinseln ?
Man kann das Jin-Mittel, wenn man mag, auch mit Tusche oder fein geriebener Holzkohle abtönen. Aber eigentlich kommen die Schattierungen ja durch die Struktur des Totholzes zustande, außerdem altert das Jin-Mittel mit der Zeit auch und das Weiß ist nicht mehr ganz so leuchtend, sondern nimmt die silbergraue Farbe von natürlichem Totholz an. Wichtig ist der Kontrast Totholz/Saftbahn
abardo hat geschrieben: 12.04.2018, 12:35 Schwammaufsätze für Dremel habe ich noch nicht genutzt, wie sind die vom Verschleiss her ?
Aufsätze aus Rosshaar benutzte ich schon länger für sowas, finde ich gut geeignet.
Google mal nach "SB 3304 Strong abrasieve 1*24 mm".
vom Verschleiß sind die so mittelmäßig :lol:
Nein, im Ernst: da ich die Rosshaaraufsätze noch nie benutzt habe und den Verschleiß nicht kenne, habe ich natürlich keinen Vergleich und kann nicht sagen ob die besser oder schlechter halten. Aber wenn Du mit den Rosshaaraufsätzen klar kommst, ist doch alles gut. Und wenn du mal auf einer Ausstellung die grünen Aufsätze erwerben kannst, kannst Du sie ja mal ausprobieren...
Viele Grüße

Christian
Antworten