Acer Palmatum - Frostschaden?

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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PascalV
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Acer Palmatum - Frostschaden?

Beitrag von PascalV »

Liebe Bonsai-Gemeinde,

dies ist mein erster Beitrag in diesem Forum, da ich bisher lieber stiller Mitleser war. Grund für diesen Beitrag ist ein Schadbild an meinem Acer Palmatum Arakawa, welches sich in Form schwarzer Flecken bzw. einem schwarzen Stamm äußert.

Bisher erlerne ich dich Pflege des Palmatums an drei gepropften Pflanzen, welche aus der französischen Baumschule Maillot stammen, sowie einem Sämling. Dieses Jahr wollte ich mich weiterhin der Stecklingsvermehrung von Acer Palmatum widmen. Kostspielerige Bonsai-Ware kommt für mich erst in Frage, wenn alle Anfänger-Fehler und Erfahrungen gesammelt wurden :wink:

Die Kultivierung in Fibotherm und Kokohum/Torf 3:1 sowie organischer und manchmal mineralischer Düngung erwies sich in den letzten Wachstumsperioden als sehr erfolgreich. Die Bäume dankten mir die Pflege mit starken Zuwachs und einem satten und gesunden "Grün" auf meinem Balkon in 2017.

Vor drei Wochen topfte ich die Bäume um und reduzierte die Wurzelmasse, da ich aufgrund des doch sehr nassen Bremer Wetters den organischen Anteil von 1/3 auf 1/4 reduzieren musste. Kurze Zeit später stellte ich an einer Pflanze die in den Bilder gezeigten Verfärbungen im Stamm fest. Wie man sieht eher lokal und einseitig.

Die Verfärbung ist schnell gewachsen (innerhalb 2-3 Tage) und bleibt seit einigen Tagen stabil. Der Austrieb ist bei allen Pflanzen noch sehr zögerlich im Moment, wobei ich jedoch keinen Vergleich zu "gesunden" Pflanzen habe. Auffällig ist weiterhin die gelbliche Verfärbung in der dunklen Verfärbung.

Weiterhin musste ich den 3-jährigen Sämling entsorgen, da dieser von oben austrocknete und nach Begutachtung im Wurzelbereich schimmelte. Die Rinde der Wurzeln lies sich matschig wie sie war ohne Mühe vom Holz drücken. Recherchen im Forum ergaben für mich einen starken Frostschaden. Fotos habe ich leider keine gemacht und besagten Thread auch nicht wieder gefunden.

Da die verbliebenen Pflanzen "noch leben zeigen" und nicht anfangen zurückzutrocken, habe ich jedoch Hoffnung. Dazu habe ich folgende Threads gefunden, die meinem Schadbild sehr nahe kommen:

viewtopic.php?f=8&t=28557&p=297216&hili ... en#p297216

viewtopic.php?f=8&t=46371&hilit=acer+palmatum+welkepilz

Gerade der letzte Link zeigt ebenfalls schwarze Verfärbungen und diese hellgelbe, opaque Entwicklung der Verfärbung und vor allem, dass sich der Baum erholt, wenn der Schaden nur einseitig vorhanden ist.

Hat noch jemand Erfahrungen mit einem solchen Schadbild? Handelt es sich hierbei um einen Frost- oder Trockenschaden?

Für Eure Hilfe, Erfahrungen und Tipps bedanke ich mich schon Voraus. Natürlich werde ich die weitere Entwicklung dokumentieren um Suchenden den Ausgang dieser Verfärbungen zu zeigen.

Liebe Grüße
Pascal
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Arian
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Re: Acer Palmatum - Frostschaden?

Beitrag von Arian »

Hallo Pascal,

auf Fotos ist eine Ferndiagnose immer schwer zu erstellen. Aber das sieht m.M. tatsächlich nach dem Welkepilz aus! :(

Mir ging es mit meinem ersten Ahorn, einem Acer palmatum "Shaina" aus einer Containerpflanze, nach dem Umtopfen in reines Akadama genauso. - Ursachen und Bekämpfung der Welke hast du sicher schon in diversen Threads hier nachgelesen.

Wie hast du deine Bäume überwintert? Palmatum ist hier in unseren milden norddeutschen Wintern verhältnismäßig frosthart. Wir hatten dieses Jahr allerdings diverse Nächte mit bis zu -15°C. Da brauchen die Bäume schon Schutz im Folien- oder Kalthaus. Meine Ahorne inklusive eines Dreispitz, die ich in einem Winterschutz aus Noppenfolie und Styroporplatten überwinterte, haben die Kälte sehr gut überstanden.

Ob ausschließlich Fibotherm/Maxit mit etwas Kokos für Jungbäume gut ist, kann ich nicht beurteilen. Walter Fall schwört auf die Mischung bei seinen Bäumen! Palmatum mag ja gerne etwas feuchte, leicht saure Böden mit einen größeren organischen Anteil. Ich persönlich habe mit einer Mischung aus Fibo/Akadama/Bims mit etwas Lava, Kanuma und Torf sehr gute Erfahrungen gemacht......

Lieben Gruß,
Arian
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PascalV
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Re: Acer Palmatum - Frostschaden?

Beitrag von PascalV »

Hallo Arian,

vielen Dank für deine Antwort. Die "Krankheit" verlief auch mit Verlust aller Ahorne, die ich zu diesem Zeitpunkt besaß. Sie drückten noch ein wenig ihre Knospen aus, bevor dieses dann stagnierte und ich nach Wochen die regungslosen Bäume untersuchte. Die schwarzen Flecken am Stamm wurden größer und die Begutachtung der Wurzeln ergab, dass die bereits am gammeln waren.

Ich bestellte mir dann bei Maillot drei neue um wieder von vorne zu starten. Das Thema war für mich aber noch nicht beantwortet und ich hatte Sorge, dass der nächste Winter wieder einen Welkepilz zuschlagen lässt, da oft geschrieben wird, dass dieser nicht mehr loslässt, wenn er einmal "im Haus" ist.

Mittlerweile habe ich das Thema jedoch für mich beantwortet und möchte dies anderen Leidenden nicht vorenthalten.

Während der trockenen Sommerphasen sind mir an mehreren mir bekannten frei stehenden Ahornen auch solche schwarzen Flecken und sterbende Äste aufgefallen. Der Ahorn im Garten meiner Eltern ist dabei sogar bis zum Wurzelansatz abgestorben (aber auch wieder ausgetrieben). Er stand auf besonders trockenem und sandigen Boden.

Mein Gedanke war, dass auch meine Ahorne über den Winter einen Trockenschaden bekommen haben. Und tatsächlich hatte ich die Bäume in dem Winter aus den Balkonkästen geholt und überdacht an die Hauswand gestellt. Hier bekamen sie leider auch kein Wasser von mir, Regen konnte sie ebenfalls nicht erreichen. Dies war mein Fehler. Dass eine geschwächte Pflanze sich nicht mehr gegen Pilze und Bakterien wehren kann, ist dann die Folge.

Seitdem halte ich meine Ahorne in der vollen Witterung und habe bisher nicht wieder solch ein Schadbild an meinen Bäumen gehabt.

Ich hoffe wir konnten damit anderen Ahorn-Liebhabern helfen eigene Haltungsfehler zu erkennen. ;-)
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