Frage zu automatischer Bewässerung

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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Bombi
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Frage zu automatischer Bewässerung

Beitrag von Bombi »

Hallo Freunde des kleinen Baumes,

ich bin recht neu in der Bonsaiwelt, und mein erster Versuch der Bonsaihaltung war eher von Misserfolg geprägt. Da ich viel unterwegs bin, und gleichzeitig auch noch vergesslich, ist mit die Arme leider vertrocknet :(
Um das wieder gut zu machen (und weil mein Ehrgeiz jetzt geweckt war), hab ich angefangen, verschiedene Bäume anzuzüchten. Damit mit so ein faux-pas nicht nochmal passiert, wollte ich mir eine automatische Gießanlage zulegen. Wie sichs gehört, hab ich mich in eurem Forum intensiv umgeschaut, bevor ich ein neues Thema aufmache. Ich hab häufig von der G*****a-Lösung gelesen, bin damit aber nicht glücklich, da sie zum einen meiner Ansicht nach doch überteuert ist, und zudem nur zeitgesteuert gießen kann (oder hab ich was übersehen). Ich wollte allerdings ein System, welches nur gießt, wenn es wirklich nötig ist (hab gehört, zu viel Wasser is genau so schlimm wie zu wenig...)

So habe ich meine Ingenieursausbildung mal sinnvoll eingesetzt und eine automatische Anlage gebaut, bestehend aus einem kapazitiven Bodenfeuchtesensor, ner Pumpe, nem Arduino-Controller und ein paar Nebeldüsen. Alles gemeinsam in einem kleinen "Gewächhaus" aus einem schwedischen Möbelladen. Die sprüht jetzt immer (überraschend zuverlässig) eine Sekunde lang, wenn ein gewisser Schwellenwert der Bodenfeuchte unterschritten wird. Bei Sonne öfter, bei Nacht eben seltener.

Nun zu meinem Anliegen, vor allem an alle, welche bereits eine Bewässerung nutzen: Habt ihr Erfahrungen mit solchen Systemen? Nutzt einer von euch Bodenfeuchtesensoren? Was halten eingefleischte Bonsaiexperten generell davon, ein Stück Elektronik in die Erde zu stecken und Schläuche zu verlegen, damit man nicht selber giesen muss? =) Besteht vieleicht sogar Interesse, solch ein System mal zu testen?

Viele Grüße
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espanna
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Re: Frage zu automatischer Bewässerung

Beitrag von espanna »

Hallo Bombi,

ich stelle mir das ziemlich kompliziert vor bei mehreren Bäumen. Oder in welche Schale steckst du den Sensor?
Ich benutze das System von G*****a mit einem Regensensor und bin damit recht zufrieden. Teuer? Ja!, aber wieviel sind die Bäume wert? Und du musst es "nur" 1 mal kaufen.
Generell möchte ich aber noch erwähnen dass diese Systeme für den Urlaub sind. (Oder für die Mittagsstunden.)Meine Meinung nach führt kein Weg vorbei an das tägliche Beobachten und dann Gießen :)
Gruß
László

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mydear
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Re: Frage zu automatischer Bewässerung

Beitrag von mydear »

Hallo Bombi (ist das dein richtiger Name? Wirkt sonst so unpersönlich),

Dein System würde ich gerne mal testen. Schreib mir doch eine PM. Derzeit nervt die Hitze mit dem vielen Gießen. Und der Sommer wird nicht einfacher zum Gießen werden.

By the way.... in Stiftung Warentest 05/2018 ist ein Test von 4 verschiedenen Bewässerungs-Systemen. Der Test war für Gartenbewässerung ausgelegt mit bewässerungscomputer,Verbindungstechnik, Regner, Tropfschläuchen und Feuchtesensor. Preise als zusammengestellte Versionen 505 bis 950 €. Testsieger war das teuerste System von Gardena.


Grüße
Rainer
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Jürgen*
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Beitrag von Jürgen* »

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Zuletzt geändert von Jürgen* am 22.05.2020, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
Bombi
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Re: Frage zu automatischer Bewässerung

Beitrag von Bombi »

Danke für die Antworten,

ja sowas ersetzt natürlich nicht regelmäßige Kontrolle und Pflege. Aber gerade, wenn man eigentlich mehrmals täglich gießen müsste, tagsüber aber unterwegs ist, oder gar mehrere Tage weg ist, kommt man eigentlich an irgend einer Art "automatisierter Bewässerung" nicht vorbei. Und bei mir ist das eben so...

@espanna: Ja, das trifft nen kritischen Punkt. Aber in meiner naiven Vorstellung kenn ich ja meine Bäume, und weiß, welche etwa gleich viel saufen. Die kann ich dann zu Strängen zusammenschalten, wo der Sensor jeweils in eine "repräsentative" Schale rein kommt. Dann werden alle "ähnlichen" gegossen, wenns dem Einen zu trocken wird. Kann ich das bei G*****a präiser einstellen? Doch auch nur bei den Tropfdingern, oder?
Brauch ich bei G*****a nen Wasseranschluss, oder gibts da auch Pumplösungen?
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espanna
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Re: Frage zu automatischer Bewässerung

Beitrag von espanna »

Also ich habe 2 Ausgänge am Computer die ich seperat schalten kann. Eine läuft bei mir zum Halbschatten, das andere in die volle Sonne. Einstellen lässt sich über Tropfer (Menge, Stückzahl, Durchlaufmenge) einiges und am Computer selber auch. Ich benutze auch kleine Sprenkler, muss aber sagen dass diese nicht immer perfekt sprenkeln, aber Wasser kommt auch da genug durch.
Da ich Modernes Substrat verwende brauche ich mehr Tropfer / Sprenkler wie jemand der zB. Akadama benutzt, aber wie gesagt für den Urlaub und über die Mittagszeit ist es (für mich noch) super.
Ach habe ich fast vergessen, ich habe ca. 30-35 Töpfe angeschlossen, ist aber unbegrenzt erweiterbar.
Heike vG hat irgendwo auch einen Thread in dem sie ihr System vorstellt, sehr interessant.
Das ist bei mir:
viewtopic.php?f=12&t=45185&hilit=Bew%C3 ... ng#p494100
Gruß
László

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Re: Frage zu automatischer Bewässerung

Beitrag von schmieda »

Bombi hat geschrieben: 11.05.2018, 15:58 ...eine automatische Anlage gebaut, bestehend aus einem kapazitiven Bodenfeuchtesensor, ner Pumpe, nem Arduino-Controller und ein paar Nebeldüsen. ...
Hallo Bombi

Ich selbst habe die Gardena Blumenkastenbewässerung und wollte die damals eben genau mit Bodenfeuchtesensoren gesteuert von nem Arduino erweitern. Dann kam aber ein Töchterchen dazwischen und das "Projekt" liegt auf Halde.
Kannst du mal bitte deine Bodenfeuchtesensoren zeigen und dazu schreiben wie sie sich so schlagen (auch wie lange sie halten....)? Würde mich sehr interessieren.
Ich habe sowohl Sensoren für den Boden als auch für Luft da. Boden soll wohl nicht sehr langlebig sein und bei verscheidenen (groben) Substraten nicht wirklich funktionieren, daher wollte ich es mit aufgelegten DHT21 versuchen. Aber zur Testphase bin ich noch nicht gekommen.
Gruß
Frank :)

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Re: Frage zu automatischer Bewässerung

Beitrag von abardo »

Für ein paar Tage funktioniert meine Triviallösung weiterhin gut.

Siehe viewtopic.php?f=12&t=45901&p=503822&hilit=wippe#p503822

(sollte ich mal länger als eine Woche weg sein, ist es natürlich zu ungenau, da werden dann doch Menschen eingesetzt)
Grüße, Frank
___________
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Bombi
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Re: Frage zu automatischer Bewässerung

Beitrag von Bombi »

schmieda hat geschrieben: 20.05.2018, 05:35
Bombi hat geschrieben: 11.05.2018, 15:58 ...eine automatische Anlage gebaut, bestehend aus einem kapazitiven Bodenfeuchtesensor, ner Pumpe, nem Arduino-Controller und ein paar Nebeldüsen. ...
Hallo Bombi

Ich selbst habe die Gardena Blumenkastenbewässerung und wollte die damals eben genau mit Bodenfeuchtesensoren gesteuert von nem Arduino erweitern. Dann kam aber ein Töchterchen dazwischen und das "Projekt" liegt auf Halde.
Kannst du mal bitte deine Bodenfeuchtesensoren zeigen und dazu schreiben wie sie sich so schlagen (auch wie lange sie halten....)? Würde mich sehr interessieren.
Ich habe sowohl Sensoren für den Boden als auch für Luft da. Boden soll wohl nicht sehr langlebig sein und bei verscheidenen (groben) Substraten nicht wirklich funktionieren, daher wollte ich es mit aufgelegten DHT21 versuchen. Aber zur Testphase bin ich noch nicht gekommen.
Hallo Schmieda,

sorry für die lange Antwortzeit, ich war 2 Wochen im Urlaub. Das gibt mir aber auch gleich die Möglichkeit, direkt über die erste Feuerprobe zu berichten. Testweise züchte ich gerade aus Samen eine australische Strandkiefer. Die ist jetzt etwa 2 Monate alt und ich habe noch nicht ein einziges Mal selbst gießen müssen. Alle 2-4 Wochen Wasser im Behälter nachfüllen - und der Rest klappt von allein.

Zum Aufbau: Ich nutzt einen kapazitiven Feuchtesensor. Der wirkt nicht wie die "normalen" widerstandsbasierten Bodenfeuchtesensoren als Elektrolysezelle, und rostet deswegen auch nicht, und vergiftet auch nicht das Substrat. Stattdessen wird ein kleines elektrisches, schnell schwingendes (einige kHz) Feld erzeugt, dessen Verhalten eben von der umgebenden Feuchtigkeit abhängig ist. Aktuell nutze ich ihn in Anzuchsubstrat, und die gelieferten Werte sind sehr plausibel und reproduzierbar. Der Sensor läuft jetzt 2 Monate im Dauereinsatz (24h/7Tage) und ich konnte noch keine Veränderungen am Sensor oder am Boden feststellen. Ich gehe davon aus, dass der Sensor mehrere Jahre nutzbar ist. Auch der Arduino schlägt sich sehr zuverlässig. Bisher gabs keine Probleme.

Nun noch zwei Bilder - ich gebe zu, besonders schön ist der Aufbau noch nicht, is eben ein Funktionsmodell. Der Sensor müsste aber problemlos gekürzt werden können, so dass er komplett im Substrat verschwindet und nur noch ein dünnes Kabel irgendwo rauskommt.
sensor.jpg
display.jpg
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schmieda
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Re: Frage zu automatischer Bewässerung

Beitrag von schmieda »

Danke für die Antwort.

Wenn ich mal Zeit und Lust habe, krame ich das ganze Zeug vielleicht wieder aus und bastel was.
Gruß
Frank :)

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