Kerbbuche braune Blattränder

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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MasterRabbit
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Kerbbuche braune Blattränder

Beitrag von MasterRabbit »

Hallo zusammen,

ich habe im Frühling eine Kerbbuche aus Enger als Neuzuwachs bekommen. Mit der Sorte habe ich noch keine große Erfahrung. Was sich in den letzten Wochen immer mehr abzeichnete sind braune Blattränder an einigen Blättern. Vor ein paar Tagen hat das Bäumchen noch einmal ein paar Neuaustriebe gestartet. Auf den jungen Blättern sind bereits schwarze Flecken zu sehen.

Der Baum wurde im Frühling bei Enger umgetopft. Das Substrat sieht relativ locker und durchlässig aus.

Um was handelt es sich hier? Steht der Baum zu feucht oder liegt eine Überdüngung vor? Oder eine Krankheit? Oder Sortentypisch? :)

Beste Grüße
Sebastian
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abardo
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Re: Kerbbuche braune Blattränder

Beitrag von abardo »

Hi,

das ist ein Trockenschaden, das Substrat ist zu durchlässig fürs das jetzige Wetter und zwischen den Giesgängen einfach mal zu lange trocken gewesen. Den Neuaustrieb erwischt es natürlich zuerst, dann trocknen die grösseren Blätter vom Rand her ein.

Das macht dem Baum nicht wirklich etwas. Lass die Blätter dran, stell ihn schattig (insbesondere mittags), auf ein grösseres Tablett oder Untersetzer mit Kies, Sand oder Substrat, den Untersetzer hälst du immer klatschnass, damit du die Umgebungsfeuchtigkeit erhöhst (die Schale soll aber nicht IM Wasser stehen). Durch Schatten assimiliert er natürlich weniger, auch durch die eingetrockneten Blätter, also würde ich jetzt auch nicht mehr düngen. Normal weitergiessen.

Das machst du so, bis das Wetter wieder deutlich kühler ist. Danach kann der dann wieder in die Sonne.
Zuletzt geändert von abardo am 06.07.2018, 08:25, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
___________
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Dirk K. aus L.
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Re: Kerbbuche braune Blattränder

Beitrag von Dirk K. aus L. »

Mir sieht das eher nach einer Überdüngung aus.

Sebastian,

wie (oft) düngst du denn? Und womit? Mineralisch? Organisch? Kombiniert?
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MasterRabbit
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Re: Kerbbuche braune Blattränder

Beitrag von MasterRabbit »

Hallo Frank,

vielen Dank für deine Antwort. Meine Bäume stehen halbschattig, d.h. sie bekommen morgens bis ca. 11-12 Uhr und Nachmittags ab 16 Uhr Sonne. Einen Trockenschaden kann ich glaube ich ausschließen. Das Substrat war bisher nie vollständig durch getrocknet und ich gieße meine Bäume jeden Tag. Selbst bei der momentanen Hitze ist das Substrat unter der obersten Schicht Abends immer noch feucht. Ich hatte sogar das Gefühl, dass der Baum zu feucht steht und evtl. das Gegenteil der Fall sein könnte. Ich war im Juni zwischenzeitlich zwei Wochen im Urlaub und ich hatte eine automatische Bewässerung am laufen. Hier könnte der Baum höchsten zu kurz gekommen sein.

Hallo Dirk,

das war auch meine Vermutung.
Prinzipiell dünge ich nach der Methode Walter Pall. Also ca. alle 2 Monate etwas organischer Fest Dünger und ansonsten jeden Tag mineralisch-organischer Flüssigdünger, entsprechend in der Menge angepasst. Zusammen mit mineralischen Substrat und entsprechender Wässerung erfreuen sich meine Bäumchen mit der Methode bester Gesundheit und Wachstum.

Die Kerbbuche steht wie gesagt noch im Substrat von Enger, was weniger durchlässig als mein eigenes ist. Entsprechend habe ich die Düngemenge auf bisher einmal Festdünger und ein mal die Woche mineralisch-organischer flüssig Dünger reduziert. Jedoch kann es sein, dass es immer noch zu viel war.

Wie gehe ich jetzt vor? Düngen erst mal einstellen? Kann man das Substrat "spülen" und von der Versalzung befreien, oder sollte man nichts unternehmen und das düngen einfach reduzieren?
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Dirk K. aus L.
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Re: Kerbbuche braune Blattränder

Beitrag von Dirk K. aus L. »

Hallo!
MasterRabbit hat geschrieben: 05.07.2018, 21:33 Wie gehe ich jetzt vor? Düngen erst mal einstellen? Kann man das Substrat "spülen" und von der Versalzung befreien, oder sollte man nichts unternehmen und das düngen einfach reduzieren?
Der Schlüssel scheint mir hier das fremde Substrat zu sein. Es ist in solchen Fällen stets schwierig einzuschätzen, wie stark Nährsalze gespeichert bleiben und so Schaden anrichten können.

Ich hatte schon einmal ähnliche Probleme mit zu hoher Düngerkonzentration bei täglicher Gabe.

Was bei mir geholfen hat:

– Substrat mit feiner Brause intensiv spülen
– danach deutlich reduziert oder gar nicht mehr düngen
– im Frühjahr Substrat austauschen

Dann sollte alles gut werden. *daumen_new*

Schönen Gruß

Dirk
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Arthur Dent
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Re: Kerbbuche braune Blattränder

Beitrag von Arthur Dent »

Leider kenne ich die Symptome eines Düngeschadens nicht, sehen diese den exact so aus?
Ich hätte auch auf einen Trockenschaden getippt, meine Buchen sind dafür sehr anfällig....

Wie ist Deine den umgetopft worden? Vieleicht hat sie dabei soviel Wurzelmasse verloren, dass die Wurzel die Pflanze nicht mehr optimal versorgen kann, auch wenn das Substrat noch feucht ist. Das wäre mit Sicherheit der Fall, wenn sie im Frühjahr noch im Feld stand.

Gruß Arthur
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Dirk K. aus L.
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Re: Kerbbuche braune Blattränder

Beitrag von Dirk K. aus L. »

Arthur Dent hat geschrieben: 06.07.2018, 06:27 Leider kenne ich die Symptome eines Düngeschadens nicht, sehen diese den exact so aus?
Die "Verbrennungen" an den Blatträndern sind zumindest typisch.

Mit absoluter Gewissheit lässt sich das allerdings nicht sagen – schon gar nicht aus der Ferne. Dazu müssten Bodenproben genommen und untersucht werden.
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Re: Kerbbuche braune Blattränder

Beitrag von Ferry »

MasterRabbit hat geschrieben: 05.07.2018, 21:33 ...
Das Substrat war bisher nie vollständig durch getrocknet und ich gieße meine Bäume jeden Tag. Selbst bei der momentanen Hitze ist das Substrat unter der obersten Schicht Abends immer noch feucht. Ich hatte sogar das Gefühl, dass der Baum zu feucht steht und evtl. das Gegenteil der Fall sein könnte.
...
Ob der Schaden durch Trockenheit, zu viel Dünger oder zu viel pralle Sonne kommt ist ohne weitere Informationen, was Deinem Baum alles passiert ist, nicht zweifelsfrei festzustellen; denn das Symptom ist das Gleiche und lehrbuchmässig anhand des Fotos zu sehen: Blattverbrennung, d.h. es gelangt entweder aufgrund starker Verdunstung oder durch zu hohem Salzgehalt um die Wurzeln herum nicht genug Wasser bis in die Blattspitzen und die Aussenränder der Blätter, so dass diese "verbrennen".

Deine Aussage, dass das Substrat niemals richtig durchgetrocknet und selbst bei den jetzigen sommerlichen Temperaturen abends vor dem Giessen noch leicht feucht war, lässt eher auf einen zu hohen Salzgehalt um die Wurzeln herum schliessen. Das Substrat ist zwar feucht, aber wegen dem hohen Salzgehalt durch zu viel Dünger können die Wurzeln wegen dem Salzkonzentrationsgefälle zwischen innerhalb und ausserhalb der Wurzeln nicht ausreichend Wasser aufnehmen, um die Verdunstung uber die Blätter auszugleichen.

Jeden Tag mineralisch-organischer Flüssigdünger erscheint mir zu viel. Das "Walter Pall"-Giessprinzip funktioniert bei viel Wasser und guter Durchlässigkeit des Substrats, um Staunässe zu verhindern.

Deine Blattverbrennungen sind kein grosser Schaden. Es wäre sicherlich gut, das Substrat einmal richtig gut mit Wasser durchzuspülen und dann mit Deiner schon begonnenen, reduzierten Version des Düngens weiterzumachen
LG,
F.
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MasterRabbit
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Re: Kerbbuche braune Blattränder

Beitrag von MasterRabbit »

Hallo zusammen,

vielen Dank nochmal für eure Antworten. Da sich der Zustand des Baumes nicht zu verschlechter scheint, gehe ich davon aus, dass er stabil ist. Ich habe ihn gründlich gespült und reduziere das Düngen. Mal schauen wie er sich im nächsten Jahr entwickelt und spätestens beim nächsten Umtopfen und Substratwechsel sollte ich die Probleme in den Griff bekommen.

Sonnige Grüße aus Mainz
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Dirk K. aus L.
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Re: Kerbbuche braune Blattränder

Beitrag von Dirk K. aus L. »

Danke für die Rückmeldung und viel Erfolg!
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