Absterben meiner Wacholder

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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Venkmaster
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Absterben meiner Wacholder

Beitrag von Venkmaster »

Hallo Liebes Forum,

2016 habe ich mir eine Wacholder Jungpflanze (3 Jahre alt) gekauft, diese habe ich immer mal wieder beschnitten und gedrahtet. Dieses Jahr habe ich ihn sehr früh im Jahr beschnitten und komplett neu gestaltet/gedrahtet. Im Laufe der Zeit ist mir das Bäumchen nach und nach abgestorben und ich habe es vor rund 2 Monaten leider entsorgen müssen. Vor lauter Frust habe ich mir neue Wacholder gekauft, diesmal einfach im Gartencenter und nicht im Fachhandel. Nun habe ich diese Wacholder auch gleich gestaltet und wieder sterben mir diese Bäume teilweise bzw. ganz ab. Kann mir jemand sagen woran das liegt? Liegt es an der "extremen" Drahtung? Ich ging davon aus, dass man Wacholder problemlos zu jeder Jahreszeit drahten und beschneiden kann. Substrat ist mittlerweile fast nur noch Blähton mit Kyriu und Kanuma, höchstens 10% Kokosfasern. Da meine Jungpflanze es die letzten zwei Jahre im selben Substrat mit der gleichen Bewässerung ja auch überlebt hat, kann ich es mir schwer vorstellen, das es am zu vielen Giesen liegt.

Nachfolgender Baum scheint mir komplett kaputt zu gehen :( HILFE
20180714_211615.jpg

20180714_130929.jpg
Zuletzt geändert von Venkmaster am 16.07.2018, 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
svencux
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Re: Absterben meiner Wacholder

Beitrag von svencux »

auf den Bildern sieht es so aus als würden die Bäume im patsch nassen Substrat stehen?
Vielleicht übertreibst du es etwas mit dem Gießen.
Die Bäume sollten zwar feucht aber nicht nass stehen.
Die Erde an der Oberfläche immer etwas trocken werden kasse,
oder halt einfach mal den Finger in die Erde stecken😀
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abardo
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Re: Absterben meiner Wacholder

Beitrag von abardo »

Hi,

die standen im Gartencenter bestimmt nicht in diesen Schalen.

Eventuell liegt das Problem beim Umtopfen (zu radikaler Schnitt, Knick bei den Wurzeln, schlechte Befestigung) bzw. dann auch am Gestalten im gleichen Jahr ?

Sind das die gleichen Schalen, die du bei den eingegangenen Wacholdern schon genutzt hattest ? Falls da was pilziges arbeitet, kannst du das mit den gleichen Schalen auch gleich wieder eingeschleppt haben ...
Grüße, Frank
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Venkmaster
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Re: Absterben meiner Wacholder

Beitrag von Venkmaster »

svencux hat geschrieben: 16.07.2018, 11:31 auf den Bildern sieht es so aus als würden die Bäume im patsch nassen Substrat stehen?
Vielleicht übertreibst du es etwas mit dem Gießen.
Die Bäume sollten zwar feucht aber nicht nass stehen.
Die Erde an der Oberfläche immer etwas trocken werden kasse,
oder halt einfach mal den Finger in die Erde stecken😀
Der Baum steht fast nur im Blähton, wie soll sich da das Wasser stauen?
Venkmaster
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Re: Absterben meiner Wacholder

Beitrag von Venkmaster »

abardo hat geschrieben: 16.07.2018, 11:41 Hi,

die standen im Gartencenter bestimmt nicht in diesen Schalen.

Eventuell liegt das Problem beim Umtopfen (zu radikaler Schnitt, Knick bei den Wurzeln, schlechte Befestigung) bzw. dann auch am Gestalten im gleichen Jahr ?

Sind das die gleichen Schalen, die du bei den eingegangenen Wacholdern schon genutzt hattest ? Falls da was pilziges arbeitet, kannst du das mit den gleichen Schalen auch gleich wieder eingeschleppt haben ...
Hm, ich würde den Teil "zu radikal" nicht ganz ausschliesen, aus der Erfahrung mit meiner Jungpflanze aus 2016 und 2017 ging ich davon aus, dass Wacholder kaum kaputt zu kriegen seien, um es mal überspitzt zu formulieren. Sollte ich mir jetzt wieder einen Wacholder zulegen, bei welchen schritten sollte ich es dann belassen? Schneiden, drahten, umtopfen ist zu viel wie es scheint.... Ist schneiden und drahten drin?

Danke und Grüße
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abardo
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Re: Absterben meiner Wacholder

Beitrag von abardo »

Schneiden und drahten geht oft zusammen, aber im gleichen Jahr umzutopfen ist so ein Problem.

Normalerweise lässt man Wacholder erstmal 1-2 Jahre am neuen Standort stehen und macht gar nichts, dann zuerst umtopfen, eventuell sogar in 2 Schritten, wenn man von einem grossen Topf kommt, dass kann dann nochmal 5 Jahre dauernd. Hat der Baum sich dann in einer Schale mit einem sinnvollen Volumen etabliert ... dann wird gestaltet.

Wacholder sind m.E.n. im Wurzelbereich empfindlicher als viele andere Bäume, vergleichbar mit Kiefern, also eher Vorsicht. Ein Problem ist der direkte Zusammenhang zwischen einzelnen Wurzeln/Wurzelsträngen und eben den Ästen über die Saftbahnen. Man kann gerne mal nur eine dickere Wurzel "erwischen", ihr vielleicht nicht genug Feinzurzeln lassen und dann stirbt oben gleich ein ganzer Bereich ab. Wenn man Pech hat, genau der Bereich, an dem ALLES Laub hängt.
Grüße, Frank
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Re: Absterben meiner Wacholder

Beitrag von Venkmaster »

Hallo Frank,

vielen Dank für deine aufschlussreiche Antwort. Ich glaub ich bin fürBonsai einfach zu ungeduldig :(

Beste Grüße
Michael
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abardo
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Re: Absterben meiner Wacholder

Beitrag von abardo »

Jein.

Nur: als die ersten Wacholder starben, war das nicht die Schuld der Wacholder, sondern, so schmerzhaft es ist, deiner.

Wenn mir sowas passiert, sage ich mir, ok, mit der Art kann ich (noch) nicht, hab den falschen Standort, falsches Substrat, falsch dran gearbeitet, falsches Giessen, falsches Klima oder so und nehm was anderes (ich bekomme z.B. keine Rosen oder Feuerdorn oder Zwergmispeln bei mir "ans Laufen", die passen weder zu mir, noch zum Platz, an denen meine Bonsai stehen, noch zu meiner Art der Überwinterung, noch zum Klima hier).

Guck dir einfach an, was in deiner Umgebung ohne irgendwelche Pflege von irgendjemand üppig gedeiht und probiert dann mal die.

Wenn man dann mehr Erfahrung hat, kann man ja wieder mal mit den "Problemkindern" probieren ...
Grüße, Frank
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Re: Absterben meiner Wacholder

Beitrag von motorrad-frank »

Hallo und auch von mir ein kleiner Tipp - erst mal eine neu erworbene Pflanze 2-3 Jahre wachsen lassen, bis er sich an neues Substrat, neue Umgebung und an deine Pflege gewöhnt hat, bis man Ihn gestaltet.... zu viel Ungeduld ist generell für Pflanzen stressig. Ich habe z.b. aus Arco eine vermeindliche Olive gekauft, doch hier erst mal rausgefunden, dass es eine Steinlinde ist - ups.... man kann die aber wirklich zu leicht verwechseln *schwitz* so oder so lasse ich den Baum nun erst mal 1 Jahr in der Schale bzw. dem Substrat wo er drin ist ( wenn ich auch nach 2 Monaten, nachdem ich ihn besitze schon leichte Veränderungen vorgenommen habe, aber dass geht nur, wenn man ihn nicht umtopft, schon mindestens 2 Monate beobachtet, merkt er fühlt sich wohl, treibt willig und wenn man schon einige Jährchen Erfahrung mit Bonsai hat....) = man sollte sich pro Jahr nur eins vornehmen, umtopfen mit neuem Substrat oder gestalten- und wenn man merkt, dass der Baum nicht so austreibt, wie man es sich wünscht, lässt man Ihm halt noch ein Jahr mehr Zeit sich zu erholen.....ich habe einen Baum auch schon 4 Jahre vorbereitet, bis ich Ihn gestaltet habe..... anbei ein Bild von einem Wacholder, den ich als Steckling gezogen habe und gerade vor ein paar Tagen neu gedrahtet habe, umgetopft hatte ich Ihn vor 4 Jahren....
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kl.wacholderkaskade18.JPG
MaxdogX
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Re: Absterben meiner Wacholder

Beitrag von MaxdogX »

Hallo,

viele haben ja schon einiges geschrieben, das man immer nur eines zur gleichen Zeit machen sollte. Bei Wacholdern die eigentlich sehr Anfängertauglich sind, muss man es nur in der richtigen Reihenfolge machen. Wacholder haben Ihre Kraft im "Laub", das heißt man sollte beachten das man maximal 50% Laub wegnimmt zur gleichen Zeit.

Wenn der Baum aber in Erde steht, also aus dem Baumarkt oder ähnliches, könnte es dir schon mit den 50% Passieren das der Baum stirbt. Der Baum kann dann Logischerweise nur noch die hälfte des Wassers abführen, die folge ist Faulende Wurzeln.

Wenn man Wacholder richtig behandelt, können die sehr wohl einen Radikalen Wurzelschnitt vertragen, aber es muss dann genug Laub da sein um den Wurzelapparat wieder zu fordern und neue Wurzeln entstehen zu lassen. Deshalb erst umtopfen und dann nach ca. 6 Monaten gestalten. Heißt im Herbst umtopfen -> im Frühjahr gestalten, im Frühjahr Umtopfen -> im Herbst gestalten. Durch das umpflanzen an erster Stelle kannst du natürlich auch ein Substrat nehmen das dir bekannt ist, dann kannst du besser einschätzen wie du gießen musst.

Ich habe die Erfahrung gemacht, das Wacholder wenn Sie in den letzten 2 Septemberwochen umgetopft werden wesentlich besser anwachsen als im Frühjahr. Aber das ist von der Wetterlage und Gebiet abhängig.

Meine Wacholder stehen in einer Mischung aus 2 Teilen Akadama und 1 Teil Bims. Du kannst natürlich auch das Blähtongranulat nehmen und mit Kokos und Kiryu mischen aber lass mal das Kanuma weg des ist Sauer und hält lange die Feuchtigkeit. Ich gieße 2 mal am Tag mit Regenwasser oder Leistungswasser und den Bäumen geht es gut.

Gruß Eugen
Venkmaster
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Re: Absterben meiner Wacholder

Beitrag von Venkmaster »

Danke an alle für die hilfreichen Tipps! Ich werde versuchen die Sache in Zukunft etwas ruhiger anzugehen, auch wenn es mir schwer fällt :)
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