Schadbild an einer Kiefer

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Norbert_S
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Re: Schadbild an einer Kiefer

Beitrag von Norbert_S »

So, hier die versprochene Rückmeldung:
Ausgetauscht habe ich mich mit Werner Busch und mit Christian Becker.
Werner ist ebenfalls der Meinung es müssen Kiefern-Wollläuse gewesen sein. Aufgrund der hohe Temperaturen ist
1. die explosionsartige Vermehrung möglich, für mich wichter
2. durch die Temperaturen verbunden mit der Trockenheit hält er es für möglich, dass schon 2-3 Tage nach erfolgreicher Behandlung von der Laus an sich nichts mehr zu sehen ist sondern nur noch die Wachsfäden. Diese haben beim eintrocken diesen pilzig-harzigen Geruch, wie ich es beschrieben habe. Auch die sonst üblich zu fühlenden Körpersäfte sind dann entsprechend nicht mehr fühl- und sichtbar.

Christian ist gleicher Meinung.
Während des Telefonats haben wir noch über die Frage gesprochen, wenn nicht Wolllaus, was dann.
Insekten -nicht vorstellbar
Milben - dito
Pilz - ein so großflächig offen liegendes Myzhel ist nicht vorstellbar. Wenn, müsste es sich um Fruchtkörper eines Pilzes handeln.
Flechte- zu schnell gewachsen
ergo bleibt für Christian auch nur die Wollaus.

Natürlich hat sich daran ein Netzexkursion über Pilze und Flechten angeschlossen. Sehr interessant und schreit im Winter nach Vertiefung, aber
Ich habe nichts auch nur annähernd Passendes gefunden.

Wie wahrscheinlich ist es also, dass es keine Kiefernwolllaus ist/war?
Vernünftiger Weise bleibt da nur die Antwort: sehr unwahrscheinlich.

Gestern ist das Woll-Wachs-Gespinst sogar noch einmal unter dem Mikroskop untersucht worden.
Es sind wirklich nicht die geringsten Spuren einer Laus, keine Fragmente, nichts, null gefunden worden. Das habe ich nicht für möglich gehalten, obwohl oder besser gerade weil ich mit der Kiefernwolllaus in den Anfangsjahren erheblichen Kontakt hatte.
Die extremen Temperaturen und der Trocknungsprozess müssen die Wachsfäden stark verändert haben, anders kann ich es mir nicht erklären.
Die gute Nachricht für den Baum ist dann, dass bereits die erste Behandlung, ca. 3 Tage bevor ich den Befall live gesehen habe, äußerst erfolgreich gewesen sein muss.

Der Gartembonsai ist jetzt noch einmal mit höchstmöglichem Druck abgespritzt worden.
Nach dem Abtrocknen erfolgte die Behandlung mit dem empfohlenen Mittel. Der Baum ist durchgehend von oben bis unten gut benetzt worden.

Wenn keine wirkliche Alternative vorhanden ist, muss man den Wahrscheinlichkeiten folgen.
Norbert

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Norbert_S
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Re: Schadbild an einer Kiefer

Beitrag von Norbert_S »

Wahrscheinlichkeiten der beschriebenen Art sind schon verdammt gut, Gewissheit ist besser.

Deshalb hatte ich mir noch eine kleine Astprobe besorgt und an die zuständige Stelle der Landwirtschaftskammer gesendet.
Der Befund ist gerade eben angekommen und aus der Wahrscheinlichkeit Gewissheit geworden.
Norbert

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Andreas Ludwig
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Re: Schadbild an einer Kiefer

Beitrag von Andreas Ludwig »

Und die war?
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
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Norbert_S
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Re: Schadbild an einer Kiefer

Beitrag von Norbert_S »

Wollläuse.
Norbert

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