Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
Venkmaster
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Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von Venkmaster »

Liebe BFF Gemeinde,

folgende Winterlinde habe ich Ende Mai stark eingekürzt (Heckenscherenmethode nach WP) und auch fast alle Blätter ungefähr halbiert. 2 Wochen später hatten sich alle Blätter unschön eingekringelt und haben braune Ränder bekommen von neuen Trieben war nichts zu erkennen, deswegen machte ich einen Blattschnitt. Der Neuaustrieb hat dann nicht lange auf sich warten lassen, nur sind so gut wie alle Blätter ziemlich vertrocknet und sehr unschön. Jetzt frage ich mich natürlich erst einmal woran das Lag, wobei ich mir schon denken kann das es mit der starken Hitze zu tun hatte. Außerdem würde mich interessieren ob ein erneuter Blattschnitt mit Komplettschattierung noch für einen "gesunden" Neuaustrieb (Knospen sind schon wieder viele vorhanden) sorgen würde.
Danke für die Hilfe.

Es Grüßt
Michael
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abardo
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Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von abardo »

Das ist das Risiko des Blattschnitts. Kommt das Wetter dazwischen und passiert irgendetwas anderes, steht man mit einem Baum ohne optimal funktionierendes Blattwerk da.

M.M.n. wars es schon falsch, den Blattschnitt gleich nach dem Rückschnitt zu machen. Nur weil die Blätter hässlich sind, heisst das nicht, dass die nicht funktionieren. Wenn der Baum meint, dass die Blätter nicht zu gebrauchen sind, wird er sie von selbst fallen lassen.

Schwache Bäume würde ich nicht noch einmal beschneiden, der Baum wird austreiben, wenn er es braucht. Linden sind zwar tough, aber 3x ohne Photosynthese austreiben, wird auch den Baum ziemlich belasten. Nix tun, normal giessen, bei hohen Temperaturen schattig stellen.
Grüße, Frank
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bock
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Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von bock »

Hallo Michael,

sieht für mich nach Gallmilben, eventuell auch Spinnmilben aus.
Ein zweiter Blattschnitt könnte den Baum zu sehr schwächen. Such mal mit der Lupe nach kleinen Krabbeltieren, die Fotos sind zu unscharf, um von hier aus etwas erkennen zu können.
Eine Viruskrankheit ist - da anscheinend alle Blätter gleichstark betroffen sind - auch nicht ganz auszuschließen.
Im Zweifel mal mit dem Baum zu einer Baumschule oder sonstigem botanischen Fachbetrieb.
Toi, toi, toi!
liebe Grüße Andreas
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Bonmotion

Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von Bonmotion »

Hallo,

Deine Linde hat keine Kraft mehr. Wie wurde in der Vergangenheit gedüngt/ gegossen? Ist das ein rein mineralisches Substrat? Das sieht mir sehr nach Nährstoffmangel aus. Jetzt heißt es düngen, düngen, düngen und pflegen! Bloß keine weiteren Schnittmaßnahmen jeglicher Art mehr!

Schöne Grüße
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Gary
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Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von Gary »

Bonmotion hat geschrieben: 09.07.2019, 17:24 Jetzt heißt es düngen, düngen, düngen und pflegen! Bloß keine weiteren Schnittmaßnahmen jeglicher Art mehr!
Düngen allein wird hier nicht helfen.
Aufgrund der mangelhaften Pflege und daraus resultierender Schwäche haben sich zwischenzeitlich schon Krankheiten ausgebreitet.
Die gesamte bisherige Pflege sollte überdacht werden.
Betrachtet man auch das Laub des nebenstehenden Baums stimmt wohl die grundsätzliche Betreuung nicht.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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Sebastian O
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Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von Sebastian O »

Bonmotion hat geschrieben: 09.07.2019, 17:24 Jetzt heißt es düngen, düngen, düngen
Easy, easy. Nicht immer gleich die Dünger-Keule auspacken. Wenn tatsächlich Nährstoffmangel aufgrund falschen Substrats die Ursache für das Schadbild sein sollte, würde ich als erstes mal das Substrat wechseln. Also umsetzten. Der Baum, der auf dem Bild neben der Linde zu sehen ist, hat auch überall braune Blattränder. Michael, berichte doch mal von Deiner allgemeinen Substrat-Wasser-Dünger-Strategie. Könnte schon sein dass der Hund da begraben liegt. Letztlich würde auch ein Schädlings-Befall dazu passen.

LG

Sebastian
LG
Sebastian
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Sebastian O
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Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von Sebastian O »

mit anderen Worten: Ich bin da ganz bei Gary :-D
LG
Sebastian
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abardo
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Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von abardo »

Da man nicht weiss, was aktuell im Ballen los ist, kann man jetzt nicht einfach mal düngen.
Erst nach Viechern gucken ...
Grüße, Frank
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Artur
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Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von Artur »

Mein erster Gedanke bei dem Balkonbild: Backofenklima.

Je nach Standort kommt dann noch Zugluft und Strahlungswärme dazu.
Das ist für Laubäume schon bei normaler Witterung schwierig.
Beim momentanen Wetter würde ich einen Standortwechsel empfehlen.

Viele Grüsse
Artur
zwanziger
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Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von zwanziger »

Hi Michael,

ich möchte dir auch gern helfen, da ich solche Situationen auf Balkonen gut kenne.
Erst mal ist das Mikroklima nicht optimal für diverse Laubbäume.
Fakt ist mal, nach einem solchen Blattschnitt legst du Schattenblätter frei, die weniger resistent sind, diese vertrocknen in der Sonne.
Sinnvoll wäre dann, den Baum zu Schattieren, bis die neuen Blätter kommen.
Wenn der Baum weniger Blätter hat heißt das auch weniger Gießen,
denn er kann auch dann weniger Wasser aus dem Substrat saugen.

Also, deine Bäume sehen nach Eisenmangel Linde und Kaliummangel kleine Hainbuche aus.

Ich würde dir empfehlen,
beide mit flüssigem Eisendünger zu gießen.
Die Linde aus der Zugluft weg,
auf den Boden an die Hauswand stellen und nur dann gießen, wenn das Substrat etwas trockener ist. (also täglich an einer Stelle vorsichtig mit dem Finger im Substrat zu forschen).
MfG André

Hummel Hummel, Mors Mors
Venkmaster
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Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von Venkmaster »

Danke für die vielen Hilfestellungen. :)

Ich versuche mal auf euer Feedback einzugehen.
abardo hat geschrieben: 09.07.2019, 16:20 Das ist das Risiko des Blattschnitts. Kommt das Wetter dazwischen und passiert irgendetwas anderes, steht man mit einem Baum ohne optimal funktionierendes Blattwerk da.

M.M.n. wars es schon falsch, den Blattschnitt gleich nach dem Rückschnitt zu machen. Nur weil die Blätter hässlich sind, heisst das nicht, dass die nicht funktionieren. Wenn der Baum meint, dass die Blätter nicht zu gebrauchen sind, wird er sie von selbst fallen lassen.

Schwache Bäume würde ich nicht noch einmal beschneiden, der Baum wird austreiben, wenn er es braucht. Linden sind zwar tough, aber 3x ohne Photosynthese austreiben, wird auch den Baum ziemlich belasten. Nix tun, normal giessen, bei hohen Temperaturen schattig stellen.
Den Blattschnitt habe ich mehr gemacht, weil ich viel gutes gelesen hatte und mir einen ordentlichen Neuaustrieb erhoffte, als das es an den unschönen Blättern lag. Ich ging nicht davon aus das es einen so großen Unterschied macht ob ich gleich einen Blattschnitt mache oder dann zwei wochen später - gut jetz wo ich drüber nachdenke ist es dem Baum bestimmt lieber wenn er nur 1x statt 2x "verletzt" wird.
bock hat geschrieben: 09.07.2019, 16:31 Hallo Michael,

sieht für mich nach Gallmilben, eventuell auch Spinnmilben aus.
Ein zweiter Blattschnitt könnte den Baum zu sehr schwächen. Such mal mit der Lupe nach kleinen Krabbeltieren, die Fotos sind zu unscharf, um von hier aus etwas erkennen zu können.
Eine Viruskrankheit ist - da anscheinend alle Blätter gleichstark betroffen sind - auch nicht ganz auszuschließen.
Im Zweifel mal mit dem Baum zu einer Baumschule oder sonstigem botanischen Fachbetrieb.
Toi, toi, toi!
Ungeziefer würde ich ausschließen, sind keine zu entdecken. Bis auf die "Rote Spinne (https://de.wikipedia.org/wiki/Rote_Spinne)" aufm Balkon , aber die habe ich erfolgreich bekämpft und schon länger keine mehr gesehen.
Bonmotion hat geschrieben: 09.07.2019, 17:24 Hallo,

Deine Linde hat keine Kraft mehr. Wie wurde in der Vergangenheit gedüngt/ gegossen? Ist das ein rein mineralisches Substrat? Das sieht mir sehr nach Nährstoffmangel aus. Jetzt heißt es düngen, düngen, düngen und pflegen! Bloß keine weiteren Schnittmaßnahmen jeglicher Art mehr!

Schöne Grüße
20% Kokosfasern, Dünge nach Walter Pall, genauer mit 3 verschiedenen Düngern und einen minni Schuss AUXYM, also viel und zwar jeden Samstag.
Artur hat geschrieben: 09.07.2019, 21:04 Mein erster Gedanke bei dem Balkonbild: Backofenklima.

Je nach Standort kommt dann noch Zugluft und Strahlungswärme dazu.
Das ist für Laubäume schon bei normaler Witterung schwierig.
Beim momentanen Wetter würde ich einen Standortwechsel empfehlen.

Viele Grüsse
Artur
Ich befürchte auch, dass es mehr an den extremen Bedingungen, als an meiner falschen Handhabung liegt (wobei der Standort natürlich auch was mit Handhabung zu tun hat). Der Standort ist auf einem Balkon mit Westlage im 5. Stock. Heißt, sehr winding und natürlich auch extrem heiß.
Alle drei Laubbäume (Hainbuche - nicht zu sehen, Bergulme, Winterlinde) zeigen ähnliche Schadbilder, also vertrocknete Blätter. Ich frage mich ob ich die Laubbäume nicht doch lieber in Omas Schrebergarten platzieren soll....
zwanziger hat geschrieben: 09.07.2019, 21:16 Hi Michael,

ich möchte dir auch gern helfen, da ich solche Situationen auf Balkonen gut kenne.
Erst mal ist das Mikroklima nicht optimal für diverse Laubbäume.
Fakt ist mal, nach einem solchen Blattschnitt legst du Schattenblätter frei, die weniger resistent sind, diese vertrocknen in der Sonne.
Sinnvoll wäre dann, den Baum zu Schattieren, bis die neuen Blätter kommen.
Wenn der Baum weniger Blätter hat heißt das auch weniger Gießen,
denn er kann auch dann weniger Wasser aus dem Substrat saugen.

Also, deine Bäume sehen nach Eisenmangel Linde und Kaliummangel kleine Hainbuche aus.

Ich würde dir empfehlen,
beide mit flüssigem Eisendünger zu gießen.
Die Linde aus der Zugluft weg,
auf den Boden an die Hauswand stellen und nur dann gießen, wenn das Substrat etwas trockener ist. (also täglich an einer Stelle vorsichtig mit dem Finger im Substrat zu forschen).
Gut, die Linde kommt an einen anderen Platz. Ich kann mir aber einen Eisenmangel oder sonstigen Mangel nicht vorstellen, da ich wie oben geschrieben viel Dünge und meine Dünger auch genügend Eisen enthalten.
Zum Thema Gießen, da halte ich mich auch an Walter Pall -Substrat-wässern-düngen- und da heißt es man kann fast gar nicht zu viel gießen, trotzdem schütte ich meistens nach dem gießen noch überschüssiges Wasser aus den Bonsaischalen.


Danke an alle und Liebe Grüße
Michael
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zopf
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Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von zopf »

Hallo Michael
Der pH-Wert dürfte die Ursache des Übels sein.
mfG Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
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Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von Venkmaster »

zopf hat geschrieben: 10.07.2019, 16:17 Hallo Michael
Der pH-Wert dürfte die Ursache des Übels sein.
mfG Dieter
Also allgemein bei den Laubbäumen weniger düngen? Meine Wacholder vertragens ganz gut...

Grüße
Michael
Bonmotion

Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von Bonmotion »

Ich würde das Substrat wechseln bzw. überprüfen lassen...und wenn alles genauso läuft wie bei Walter Pall dann kann nur er helfen ;-)

Man kann das auch anders formulieren : Etwas was bei jemandem funktioniert muss nicht bei einem selbst klappen. Vor allem nicht wenn nicht alle Bedingungen absolut identisch sind.

Entweder stehen deine Bäume in zu viel Salz und können somit kein Wasser mehr aufnehmen oder du spülst mit all dem Wasser alle Nährstoffe raus. Vielleicht ist es beides je nachdem wann man testet ;-)
Venkmaster
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Re: Winterlinde - Neuaustriebe alle vertrocknet, was tun?

Beitrag von Venkmaster »

Alles nicht so einfach :(
Vielleicht liegt es aber trotzdem einfach nur am teilweise extrem heißen Wetter. In einem anderen Thread sehen die Hainbuchen der Ratsuchenden auch so aus wie meine…
Und wenn es eh nur entweder zu viel Salz oder zu wenig Salz – oder zu viel und zu wenig Salz gleichzeitig *confused3* , dann wäre das Ganze schon ein wenig hoffnungslos.
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