Notumtopfen Dreispitzahorn

[Penjing]

Guten Abend liebe Gemeinschaft

Letzten Herbst habe ich einen Shohin Dreispitzahorn erworben. Ich habe ihn gut durch den Winter gebracht und Ende März trieb er wunderbar aus. Soweit so gut.

Letzte Woche war bei uns sehr nasses Wetter. Vorgestern habe ich das erste mal bemerkt wie einige Spitzen braun wurden. Einige Triebspitzen wurden trocken. Die Erde war noch leicht feucht aber da schönes und warmes Wetter vorausgesagt wurde, habe ich trotzdem gegossen. Gestern ging es dem kleinen Ahorn nicht besser. Mehrere Triebspitzen waren vertrocknet, noch mehr braune Spitzen und die ersten "gesunden" Blätter, die abgefallen sind. Heute hat der Ahorn ca. 1/3 seines Laubes fallen gelassen. Ich musste also handeln.

Kurzentschlossen, entschied ich mich vorhin den Ahorn aus der Schale zu nehmen und mir die Wurzeln mal anzuschauen. Obwohl der Ahorn nicht mit einem Draht gesichert war, hatte ich so meine Mühe ihn aus der Schale raus zu bekommen. Mit ein wenig hin und her bewegen und ein bisschen Druck auf das Abtropfsieb, gelang es mir den Ahorn rauszunehmen. Ich wusste, dass gesunde Wurzeln hell sind und abgestorbene Wurzeln dunkel. Da ich noch nie faule Wurzeln vor mir hatte, wusste ich nicht ob die dunklen Wurzeln bereits kaputt waren (musste bisher noch nie umtopfen). Ich habe mich auch nicht getraut was abzuschneiden. So entschied ich mich das alte Substrat (war in der Tat nicht mehr so körnig) rauszuwaschen und den Ahorn in eine grössere Schale in reinem Akadama zu pflanzen. Nun hoffe ich, dass sich der kleine Ahorn erholen wird.

Wie schätzt ihr die Chancen ein? Was hättet ihr beim Umtopfen anders gemacht? Hättet ihr die dunklen Wurzeln abgeschnitten?

Vielen Dank für Eure Hilfe.

[Harrybo]

Ich denke ,dass hast Du schon mal gut gemacht!
Die Wurzel sehen doch noch sehr gesund und wüchsig aus.
Ich würde jetzt noch die geschädigten Blätter entfernen und die Triebe
leicht zurückschneiden, dass regt den Baum zu Neuaustrieb an.
Vorerst halbschattig stellen und auf Staunässe achten.
Den Baum ordentlich durchtreiben lassen und erst düngen, wenn der Austrieb wieder
deutlich erkennbar ist!
Im nächsten Frühjahr, dann nochmals von einem Fachmann, mit einem Wurzelschnitt, umtopfen lassen
Es grüßt
Harrybo

[espanna]

Hallo Penjin,

kann es sein dass du zu kräftig mineralisch gedüngt hast, oder so gegossen dass es unten nicht durchgelaufen ist?

[Penjing]

@Harrybo: Vielen Dank für deine Tipps. Ich werde die vertrockneten Triebe abschneiden.

@espanna: Ich haben den Dreispitz gleich gedüngt wie die anderen Ahorne. Den anderen Ahornen geht es gut. Deshalb denke ich nicht, dass ich zu viel gedüngt habe. Oder denkst du aufgrund der Blattverfärbungen, dass es sich hierbei trotzdem um eine Überdüngung handeln könnte?

Beim Foto wo man den Wurzelballen von unten sieht: Handelt es sich unten rechts um bereits verfaulte Wurzeln? Oder ist eine dunklere Verfärbung als normal einzustufen?

[espanna]

Moin Penjin,

Die Wurzeln schauen für mich gut aus, aber es muss ja einen Grund geben warum der Dreispitz sowas macht. Meine Vermutung ist vom Bild her Überdüngung, oder Trockenschaden.
Letztendlich hast du wertvolle Tipps von Harrybo bekommen und auch die notwendigen Schritte bereits durchgeführt. Es bleibt aufmerksam abzuwarten.

[Penjing]

Hallo espanna,

danke für deine Rückmeldung. Ich werde die Entwicklung sehr genau weiterverfolgen. Der Ahorn steht im Schatten und dort wird er sicherlich die nächsten 1-2 Wochen weiterhin bleiben. Bisher sind keine weiteren Blätter vertrocknet, was ein gutes Zeichen ist.

[Penjing]

Guten Tag zusammen

Wollte euch nur mal ein aktuelles Foto meines Ahorns zeigen, den ich Ende Mai "Notumgesetzt" habe. Er scheint sich super erholt zu haben. Habe gestern wieder Biogold aufgelegt.

Beste Grüsse aus der Schweiz.

[achim73]

ja, das neue substrat scheint wesentlich besser zu funktionieren.

[cordel]

Hallo,

ich denke, vieles wurde hier bereits erwähnt. Ich bitte dich darüber hinaus zu berücksichtigen, dass Dreispitzahorne ein sehr starkes Wurzelwachstum aufzeigen. Daher sind diese spätestens alle 2 Jahre umzutopfen, je nach Alter, Substrat, Düngung und Standort. Es mag auch Erfahrungen geben, dass alle drei Jahre auch noch passen und "der Baum doch wächst". Meiner Erfahrung nach sind die Ballen aber bereits nach 2 Jahren so steinhart und dicht, dass ich persönlich nicht das dritte Jahr abwarten möchte. Dazu möchte ich sagen, dass sich meine Erfahrungen auf sehr durchlässiges Substrat und eine normale Düngung beziehen.

Viele Grüße,
Sebastian

[Harrybo]

Penjing,
schön zu sehen ,dass ihr beiden das geschafft habt!
Es grüßt
Harrybo

[Penjing]

Vielen Dank für die Informationen, Sebastian. Ich werde diesen Dreispitzahorn nächsten Frühling sicher mit einem Wurzelschnitt umtopfen.
Verträgt diese Sorte einen Wurzelschnitt von, sagen wir mal, 2/3?

[Georg]

Ein kleiner Tipp zur Verbesserung des Wurzelansatzes.
Decke die dünnen Wurzeln zwischen den dicken mit Moos oder Substrat ab, damit sie dicker werden können. So dem Licht ausgesetzt, härten sie aus und bleiben dünn.
Gruß
Rüdiger

[Penjing]

Vielen Dank, Rüdiger. Werde ich sogleich machen.

[cordel]

Vielen Dank für die Informationen, Sebastian. Ich werde diesen Dreispitzahorn nächsten Frühling sicher mit einem Wurzelschnitt umtopfen.
Verträgt diese Sorte einen Wurzelschnitt von, sagen wir mal, 2/3?

Hallo,

ein Dreispitz verträgt beim Wurzelschnitt sehr viel. Mit Pauschalaussagen wie 1/3, 1/2 oder 2/3 kann ich leider nicht dienen, da ich das immer vom aktuellen Gesundheitszustand abhängig mache. Aber es gibt viele Anleitungen zum Umtopfen, wo gerne der Dreispitzahorn als Beispiel genommen wird, eben weil er so ein starkes Wurzelwachstum hat. Mit ein wenig Recherche kannst du hier ein gutes Gefühl kriegen, was beim Dreispitz sinnvoll ist.

Viele Grüße,
Sebastian

[mydear]

Ich werde diesen Dreispitzahorn nächsten Frühling sicher mit einem Wurzelschnitt umtopfen.
Verträgt diese Sorte einen Wurzelschnitt von, sagen wir mal, 2/3?

Wie schon Sebastian geschrieben hat, kommt es immer darauf an wie gut die Feinwurzeln entwickelt sind. Stärkeres Einkürzen würde ich nur empfehlen, wenn neben den langen „Ringwurzeln“ (weil sie unten am Schalenboden im Kreis wachsen) noch stammnahe Feinwurzeln da sind.

Hier wird es perfekt erklärt:
viewtopic.php?f=53&t=20035

Grüße
Rainer