Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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schwarzerkobold
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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von schwarzerkobold »

Danke Holger,

ja da hast du Recht. Die lange Reise und danach Quarantäne ist für die Bäume eine große Belastung, die oft unterschätzt wird.

Danke, dass du darauf nochmal hingewiesen hast. Es ist für den neuen Besitzer immer wichtig zu verstehen, was die Bäume durchgemacht haben und wie man damit umgeht.


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In jedem Baum wohnt ein Geist und sein Wohlergehen zu beeinträchtigen, belastet die Stätte mit Unglück...aus Asien.
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achim73
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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von achim73 »

das sind so genau die bilder, die laien zu dem mißverständnis bringen, man könnte bonsai als wohnzimmerdekoration halten... ist das photoshop oder ist der ganze tisch beweglich und kann raus und rein gefahren werden oder ist das ein plastikbaum... *kopfkratz*
Gruss, Achim
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schwarzerkobold
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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von schwarzerkobold »

Das ist ein gif von Tapatalk


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achim73
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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von achim73 »

ja, habe ich mir gedacht. aber trotzdem interessant, finde ich - also wie das gemacht ist bzw. wie das in wirklichkeit aussieht. sorry für OT, *back*
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schwarzerkobold
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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von schwarzerkobold »

achim73 hat geschrieben: 12.06.2020, 12:18 ja, habe ich mir gedacht. aber trotzdem interessant, finde ich - also wie das gemacht ist bzw. wie das in wirklichkeit aussieht. sorry für OT, *back*
:roll: Was ist OT :?:
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Heike_vG
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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von Heike_vG »

OT = Off topic

Ich würde fest davon ausgehen, dass solch ein Baum wie der in dem Gif nur temporär für ein paar Tage ins Haus gebracht wurde. Außerdem sind diese japanischen Häuser mit ihrer leichten Konstruktion und aufschiebbaren Wänden etc. meist viel luftiger als unsere westlichen Gebäude.


Bei den Importbäumen gibt es glaube ich aber auch noch größere Unterschiede, wie die vorher behandelt wurden. Eure selbst ausgesuchten Einzelstücke, Holger, stehen m.E. auf einem anderen Blatt als größere Partien Massenware, die schon in Japan bis zu zwei Jahre in den Exportbereichen von Produzenten stehen und dort den Pflanzenschutz- und europäischen Importbestimmungen entsprechend gehalten werden. Da wird sicherlich nicht alles noch rechtzeitig umgetopft und detailliert weiterbearbeitet.

Liebe Grüße,
Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von schwarzerkobold »

Das stimmt Heike, was top Qualität ist, das ist auch in Japan teuer und für den durchschnittlichen Bonsai Kunden nicht bezahlbar. Was für uns bleibt ist Massenware und da trifft man eben auch auf Schwachstellen.


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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von schwarzerkobold »

Heike_vG hat geschrieben: 12.06.2020, 12:50
Bei den Importbäumen gibt es glaube ich aber auch noch größere Unterschiede, wie die vorher behandelt wurden. Eure selbst ausgesuchten Einzelstücke, Holger, stehen m.E. auf einem anderen Blatt als größere Partien Massenware, die schon in Japan bis zu zwei Jahre in den Exportbereichen von Produzenten stehen und dort den Pflanzenschutz- und europäischen Importbestimmungen entsprechend gehalten werden. Da wird sicherlich nicht alles noch rechtzeitig umgetopft und detailliert weiterbearbeitet.

Liebe Grüße,
Heike
Ich habe dieses Jahr zwei Kiefern aus dem Japanimport bekommen und beide Bäume scheinen in den Töpfen und dem Soil schon einige Jahre zu stehen.

Ich habe letztes Jahr eine wurzelechte Mädchenkiefer aus England bekommen, die war wie ich später sah frisch umgetopft, mE wurde auch zuviel vom Ballen entfernt, danach ging sie auf die Reise, nicht wirklich fest im Topf und die hatte sich trotz guter Pflege bis jetzt immer noch nicht richtig erholt. Woran wir sehen, wie schwer es ist, eine geschwächte wurzelechte Mädchenkiefer aus einem erstmal entstandenen Tief wieder rauszuholen.

Eine etwas schräge Theorie beschleicht mich Heike, denn der zweite Baum aus dem diesjährigen Import ist dieselbe Sorte Mädchen und steht jetzt auf einem separaten Stand direkt neben der oben beschriebenen. Seitdem scheint sich die schwächelnde Kiefer zu erholen, die Nadeln sehen besser aus und der gesamte Baum macht einen souveräneren Eindruck als noch letzte Woche.

Wenn Peter Wohlleben uns lehrt, dass Bäume über Duftstoffe andere vor Schädlingen warnen, kann es dann sein, dass die Kiefern über Duftstoffe merken, dass ein Artgenosse neben ihnen steht? *kopfkratz*

Vielleicht wird jetzt mancher lachen, aber Kommunikation findet ja unter Bäumen erwiesen statt und es muss ja irgendwie erklärbar sein, dass es der schwachen Kiefer seit dem Einzug des neuen Imports besser geht? Wenn das so wäre, dann wäre das ja mega *dance*
Zuletzt geändert von schwarzerkobold am 14.06.2020, 09:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von Heike_vG »

Sowas ist nicht auszuschließen, aber man kann sicher auch nicht belegen, dass die eine Kiefer sich jetzt genau entscheidend deswegen besser fühlt, weil sie passende Gesellschaft bekommen hat. Es spielen ja immer viele Faktoren mit, Deine gute Pflege und das günstige Wetter wird auch geholfen haben.

Liebe Grüße,
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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von schwarzerkobold »

Heike_vG hat geschrieben: 13.06.2020, 12:53 Sowas ist nicht auszuschließen, aber man kann sicher auch nicht belegen, dass die eine Kiefer sich jetzt genau entscheidend deswegen besser fühlt, weil sie passende Gesellschaft bekommen hat. Es spielen ja immer viele Faktoren mit, Deine gute Pflege und das günstige Wetter wird auch geholfen haben.

Liebe Grüße,
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nein Heike, belegen können wir das nicht. Dennoch kann ich es nicht direkt von der Hand weisen. Ein Kontakt zueinander über das Wurzelsystem ist bei Bäumen ja bekannt. Da sie aber in Schalen stehen, müsste die Wahrnehmung ja über Duft- oder Hormonstoffe über die Luft erfolgen. Vielleicht gibt es doch mehr, als wir uns mit unserem gesunden Menschenverstand vorstellen können. Ich habe mal gehört, dass in Japan für die Bäume leise Musik in den Gewächshäusern läuft. Weisst du da etwas drüber? Habe im Internet nichts gefunden. Das würde ja auch bedeuten, dass Bäume das wahrnehmen können. Interessanter Aspekt *z*
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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von Heike_vG »

Von Musikbeschallung der Bäume als Wellness-Maßnahme habe ich noch nichts gehört. Ich glaube auf jeden Fall, dass Pflanzen eine Menge wahrnehmen können, das uns erstmal so nicht offensichtlich ist. Wie fast jedes andere Lebewesen werden sie eine positive Atmosphäre wahrnehmen, also wie wohl sich die Pflanzen in ihrer Umgebung fühlen und wie ggf. der Pfleger drauf ist.

LG, Heike
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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von schwarzerkobold »

Heike_vG hat geschrieben: 14.06.2020, 11:54 Von Musikbeschallung der Bäume als Wellness-Maßnahme habe ich noch nichts gehört. Ich glaube auf jeden Fall, dass Pflanzen eine Menge wahrnehmen können, das uns erstmal so nicht offensichtlich ist. Wie fast jedes andere Lebewesen werden sie eine positive Atmosphäre wahrnehmen, also wie wohl sich die Pflanzen in ihrer Umgebung fühlen und wie ggf. der Pfleger drauf ist.

LG, Heike
Das allein ist schon viel Heike. Zur Musik kann es auch sein, dass das für die potenziellen Käufer gemacht wird, um eine angenehme Atmosphäre zu schaffen. Ich bin auch davon überzeugt, dass Pflanzen mehr wahrnehmen, als wir vermuten. Hier ein link zu einem Experiment und der Frage, ob Pflanzen Musik und Geräusche wahrnehmen:

https://www.botanicly.de/blog/pflanzen-gefuehle

https://www.nationalgeographic.de/umwel ... r-pflanzen
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Beitrag von schwarzerkobold »

Heute mal ein Update: Die Mädchenkiefer hatte nach dem Einzug in den Japangarten letztes Jahr eine Erstbehandlung bekommen, in der ich den inneren Rand an Soil entfernt und mit Kiryu und Akadama neu aufgefüllt habe. Ich habe mit dieser Behandlung dem Baum den Wurzelballen gelassen aber frische Erde zur Verfügung gestellt und so das Wurzelwachstum angeregt.

Dieses Frühjahr war der Baum komplett durchgewurzelt so dass ich Umtopfen musste. Man erkennt den Zustand durch den enormen Wasserverbrauch und guckt man unter die Schale, kommt einem aus den Löchern in der Regel der Pilz schon entgegen.

Die Kiefer wurde aus der Schale geholt und der Wurzelballen bestand nur aus Wurzeln und Pilz. Ich habe fast die Hälfte an Ballen entfernt und das Mädel mit Blähton unten und Kiryu und Akadama mittig und oben wieder in die Schale zurück gesetzt.

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Eine zweite wurzelechte Kiefer, die letztes Jahr einzog und dieselbe Behandlung bekommen hat, hatte sogar noch mehr Pilzzuwachs. Hier war der Pilz sogar bis an den Stamm zu sehen...

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Die Erstbehandlung ist daher sehr zu empfehlen.
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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von adiduo »

Hallo Anja,

tolle Entwicklung. Du hast echt ein Händchen für Mädchenkiefern. Du hast in einem Post mal geschrieben, dass der PH Wert des Giesswassers wichtig ist. Kannst du das näher ausführen? Weich und leicht sauer oder wie genau. Ich nehme zum Gießen ein Wasser mit 0,67 Grad Dt. Härte, pH Wert 6,0 und 19 ppm Leitfähigkeit. Mein Leitungswasser hat ca 9 Grad Härte und ph Wert 7,4. welches Wasser sollte ich nehmen ?
Danke und Grüße, Juan
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Re: Eine Mädchenkiefer kommt Heim. Erstpflege nach der Quarantäne

Beitrag von schwarzerkobold »

Hallo Juan,

das gilt nur für wurzelechte Mädchen. PH Wert 5-6. Wenn möglich sollte man Regenwasser nehmen. Gepfropfte Mädchen vertragen auch kalkhaltigeres Wasser. Bei schwächelnden Kiefern sollte man generell Regenwasser geben, egal welche Sorte.


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