Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwischt.

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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Darjeeling
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Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwischt.

Beitrag von Darjeeling »

Hallo Zusammen,

leider sieht meine Mädchenkiefer seit ca. 4 Tagen gar nicht mehr gut aus. Daher hoffe ich, dass mir vielleicht jemand helfen kann.
Folgend ein paar Eckdaten:

- Pinus Parviflora Zuisho
- Erworben im Sommer 2020 (anfänglich nicht wirklich vital).
- Umgetopft am 27.02.2021
- Danach stand die Mädchenkiefer fast einen Monat im Kaltgewächshaus schattig mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit, gegossen hab ich mäßig.
- Substrat sehr grobkörnig; unten Kyriu und oben Akadama vermischt mit etwas Lavagranulat. Mykorriza war vor dem Umtopfen vorhanden und hab ich beim Umtopfen auch nochmal nachgereicht + nachgeimpft.
- Seit dieser Woche stand sie dann der fast prallen Sonne (in dieser Woche hatten wir es ja schon sehr heiß), heute dann wieder im Schatten.
- Gestern hab ich Düngerkörbchen (siehe Foto) dran gemacht, aber heute dann doch wieder entfernt.
- Ich hab jetzt erst einmal die Nadeln mit Algan gespritzt und reichlich gegossen.

Meines Erachtens hab ich Ihr im Februar wohl doch zu viel Wurzelmasse weggenommen und die Hitze und Sonne in den letzten 4 Tagen war dann wohl zu stressig für die Kiefer.
Die gelben und braunen Nadeln sind auch erst sehr plötzlich in dieser Woche gekommen.

Anderseits hab ich auch beobachtet, dass es sehr viele neue Knospen gibt.

Denkt Ihr die Kiefer ist hin, oder gibt es vielleicht noch Ratschläge wie ich die Kiefer vitalisieren kann?

Beste Grüße, Johnny
im Februar beim Umtopfen
im Februar beim Umtopfen
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Zuletzt geändert von Darjeeling am 01.04.2021, 19:39, insgesamt 1-mal geändert.
Jin
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwicht.

Beitrag von Jin »

Hey, die Kiefer sieht wirklich nicht so gut aus :(
Für eine Zuisho hat sie ganzschön langen Nadeln...

Ich vermute das sie das frühe umtopfen im Februar nicht gut vertragen hat.
Ist das kalthaus frostfrei ?
In den Wäldern drüben,
tief unter der Last des Schnees,
ist letzte Nacht
ein Pflaumenzweig erblüht.
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roro
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwicht.

Beitrag von roro »

hallo johnny,

ja so ganz gesund sieht dein Baum nicht aus. Was hat es mit dem Drahten auf sich? Dazu machst du keine Angaben. wie hier im Forum des öfteren hingewiesen, vertragen Mädchen nur einen Eingriff pro Saison. wieso hast du umgetopft. was war der Grund? Auf dem Bild mit dem Wurzelballes kann ich keine frischen Wurzelspitzen erkennen. ich vermute sie stand zu nass. auch Mykorhizza konnte ich keine erkennen. Falls du geimpft hast - Nadel und Laubbäume haben unterschiedliche Symbiosen...

ich empfehle dir, schonend allen Draht und Schläuche zu entfernen und den Baum trockener zu halten und ab und zu zur Entlastung der Wurzeln zu nebeln. stell ihn leicht schattiert auf. Er braucht gutes Licht für Photosynthese, aber sollte nach der langen Schattenlage erst an die Sonne und UV licht dewöhnt werden. Nadeln zeigen Pflegefehler erst mit viel Verspätung an. das wird also kaum vom Umtopfen alleine sein, sondern von früheren Fehlern in der Haltung. und Aktuell nicht düngen.Das gilt für jeden Baum der frisch einwurzeln soll. Drücke dir die Daumen, dass der Baum es schafft.

Gruss, roro
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Darjeeling
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwicht.

Beitrag von Darjeeling »

Vielen Dank für Eure Ratschläge!

Die Kiefer stand halt noch in sehr altem und undurchlässigen Substrat aus Zeiten vor dem Import. Es stand nahe, dass das eher ungeeignete Substrat zumindest teilweise entfernt werden musste. Zu nass stand sie aber nie. Auch Mykorhizza war reichlich vor dem Umtopfen vorhanden. Nachgeimpft hab ich mit Ektomykorrhiza.

Den Draht hab ich im August 2020 angelegt, war eher Spanndraht (der untere Ast sollte eh irgendwann geopfert werden). Die Drähte werde ich dann aber auch entfernen und schattig steht sie ja schon.

Bzgl. dem Gewächshaus, Frost hat die Kiefer nach dem Umtopfen nicht mehr gehabt. Ich denke, es geht da eher in die Richtung, dass die nie richtige Vitalität erlangt hat und dann noch die Hitze und Sonne in den letzten Tagen dazu kam. Ich hoffe wirklich, dass sie jetzt nur selber etwas Laub reduziert,bzw. selektiert hat um Ihre Kräfte einzuteilen.

Mal sehen was zuerst stirbt, meine Hoffnung oder die Kiefer :o
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abardo
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwicht.

Beitrag von abardo »

Hi,

ich sehe, dass der Ballen für ein Mädchen beim Umtopfen zu sehr aufgelöst wurde. Mädchen brauchen einen gewissen Wurzeldruck. Wenn man so viel auflockert, kann man den Baum entweder nachher wieder ganz fest in die Schale stochern (auf die Gefahr, dass man dann weiter Feinzurzeln zerstört) oder der Ballen bleibt zu locker.

Deshalb fasse ich den Ballen eines Mädchen immer nur "Tortenstück" für "Tortenstück" an, wenn schon ein kompletter Tausch des Substrates notwendig ist (was ich hier stark bezweifle) und das dann nur alle paar Jahre. Dann bleibt der Ballen faktisch "im Stück erhalten".

Dann ist die Frage, wo der vorletzte Nadeljahrgang hin ist. Ich sehe nur Nadeln vom letzten Jahr, alles andere wurde gezupft ? Damit wurde der Baum massiv geschwächt und hätte generell nicht umgetopft gehört.

Ausserdem frage ich mich, warum der Baum überhaupt umgetopft wurde. Für mich war das Substrat gerade fein genug zerfallen, damit die Körnung für die feinen Mädchenwurzeln gerade richtig war. Der Baum hätte m.M.n. noch 5 Jahre in dem Substrat stehen können. Und dann hätte ich erst Stück-für-Stück mit der Sanierung begonnen.

Und erneut: eine Mädchenkiefer würde ich nie umtopfen, wenn die anschliessend nicht wachsen kann.

Dann noch pralle Sonne ? Wo dem Ballen viele Feinwurzeln fehlen ?
Und jetzt Dünger drauf, der von den Wurzeln kaum aufgenommen werden kann und nur das neue Substrat versalzt ?

Wenn jetzt weitere der letztjährigen Nadeln immer weiter vertrocknen (weil die Wurzeln geschädigt sind), werden auch die Knopsen verkümmern, der Baum kann sich nicht erholen, weil dann irgendwann zu wenig Photosynthese möglich ist.

-----

Aber was weiss ich schon:

(aus einem anderen Thread)
Darjeeling hat geschrieben: 24.03.2021, 21:43
abardo hat geschrieben:Hi,

ich finde es nicht empfehlenswert, Bäume umzutopfen, die anschliessend nicht auch wachsen können, sondern noch einige Wochen brauchen werden, bis das System wieder ins Rollen kommt.

Stand das Mädchen den ganzen Winter über schattig ?

(würde ich auch nicht empfehlen, gerade im Winter brauchen Kiefern jeden Sonnenstrahl, sind schliesslich immergrüne Nadelbäume)

Ausserdem stand der Baum im WInter eine Weile zu trocken und das Substrat ist für die feinen Wurzeln einer Mädchenkiefer zu grob, das führt im heissen Sommer zu Giessproblemen.
Das was Du schreibst, hat weder Hand noch Füße! Sowohl Substrat als auch Körnung stimmen.

MMn darf der Baum auch direkt wieder in die Sonne ...
Das alte Problem. Man tut etwas, um dem Baum etwas Gutes zu tun. Nur bedeutet alles, was man tut, Stress für die Pflanze. Innerhalb eines Jahres also Nadeln gezupft, wahrscheinlich zu viel gedüngt, falsch und zum falschen Zeitpunkt umgetopft und für abrupte Klimawechsel gesorgt. Sehr schade um den Baum.
Zuletzt geändert von abardo am 01.04.2021, 09:34, insgesamt 1-mal geändert.
Grüße, Frank
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Hippo
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwischt.

Beitrag von Hippo »

Salü Johnny, ich habe dir im Titel noch ein s geschenkt :P

Kiefern topft man nicht um wenn sie sich endlich an ein Substrat und an die Schale gewöhnt haben. Diese Eingewöhnung kann ein paar Jahre dauern und solange sie gesund wachsen, stört man das Wurzelwachstum nicht. Auch wenn einem scheint, dass das Substrat zerfallen sei und kompakt geworden ist, ist das kein Grund die Kiefer umzutopfen. Handlungsbedarf ist da eher bei Laubbäumen, aber Nadelbäume wie Picea und Pinus mögen diesen Zustand der kompakten Wurzeln. Solange ein weisser Pelz an Mycel vorhanden ist, ist Alles in bester Ordnung.
Erst wenn der Frühjahrsaustrieb anfängt schlanker und kürzer zu werden ist der Zenit überschritten und dann wird's im nächsten Frühling Zeit die Wurzeln neu zu ordnen. (So alle 5-8 Jahre) Dazu muss man natürlich seinen Baum kennen (-lernen) und beobachten.

Bei der Pinus pentaphylla ist der sicherste Zeitpunkt dann gegeben wenn sich die Kerzen beginnen zu strecken. Dann hat der Baum die nötige "Eigendynamik", trotz Wurzelstörung auszutreiben und mit der bestehenden und neu entstehenden Grünmasse genügend Zucker für die neue Wurzel-Regeneration zu produzieren.
Wählt man den Zeitpunkt der Wurzelbearbeitung zu früh, und entfernt zudem noch alle Feinwurzeln resp. Wurzelspitzen, kann die Grünmasse nicht mehr ausreichend mit Wasser und Mineralstoffen versorgt werden und folglich wirft der Baum soviel wie nötig ab und kann dadurch natürlich auch keinen Zucker mehr für die Wurzeln produzieren.

Sind alle Wurzelspitzen weg, darf mindestens 6 Wochen nicht mehr gedüngt werden; erst recht nicht organisch!!! Denn mit Letzterem bringt man Verrottung ins Substrat welches von den Wurzeln ohne die Spitzen nicht verwertet werden kann und die Fäulnis kann auf die Restwurzeln übergreifen. Dann kompostiert sich der Baum selbst. Bodendüngen bei Mädchenkiefern immer erst beim Strecken der Nadeln oder noch eher erst danach. Bei frisch umgetopften und wurzelgestörten Pflanzen sowieso!!! Schwache Blattdüngung ist die Alternative.

Also beim Umtopfen von Kiefern möglichst nicht mehr als die Hälfte der Wurzelspitzen entfernen und die verbleibenden, längeren Wurzeln mit den hellen Spitzen in die Schale kringeln. Den Zeitpunkt des Umtopfens nicht in der Ruhephase sondern dann vollziehen wenn der Baum im Frühling beginnt zu "schieben".

Bei mineralischem Substrat eher mineralisch düngen. Nicht zuviel Fäulnis ins Substrat bringen und schon gar nicht einarbeiten!
Bei kompaktem und stark durchwurzeltem Ballen, im Sommer jede Woche mal mit einer Schubkarre voll Wasser durch den Garten spazieren und das Zeug tauchen statt nur darüber zu giessen.
In der Winterruhe, im schattierten Kalthaus benötigt eine normale Mädchenkiefer vielleicht alle 3-4 Wochen ein mal Wasser. Überwässerung in der Ruhephase ist die häufigste Todesursache.

Falls ich was vergessen habe kanns ja noch jemand nachreichen. Danke.

Gruss George

Nachtrag: Ich sehe gerade, dass Frank seine Axt in die gleiche Kerbe geschlagen hat. Naja doppelt genäht .....
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Darjeeling
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwischt.

Beitrag von Darjeeling »

Heute morgen gab es hier noch einen netten, motivierenden Kommentar, der ist aber dann plötzlich wieder verschwunden. Ich kann mit Kritik zwar gut leben und hab diesen Beitrag auch geschrieben um meine Fehler aufzuholen und daraus zu lernen. Trotzdem meine ich, dass jetzt auch etwas Klugschwätzerei mit dabei ist! Später weiß man es halt immer besser. Aber hätte ich die Kiefer heuer in der alten Schale verweilen lassen und sie wäre trotzdem eingegangen, dann hätten sich wohl die gleichen zu Wort gemeldet und geschrieben, warum ich sie nicht asap aus dem Zementsockel befreit hab.

Außerdem, soviel Substrat und Wurzeln wurden nicht entfernt. Auf dem Fotos oben sieht man ja auch, dass die Kiefer nicht wurzelnackt war.

Vielleicht kann mir ja jemand nochmal eine Frage beantworten: Falls die Kiefer durchkommt, wann könnte ich sie langsam wieder an die Sonne gewöhnen?

...wünsche hier im Forum allen ein friedliches und gesundes Osterfest! Beste Grüße, Johnny
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Darjeeling
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwischt.

Beitrag von Darjeeling »

Hippo hat geschrieben: 01.04.2021, 09:13 Salü Johnny, ich habe dir im Titel noch ein s geschenkt :P
Merci, hab ich jetzt im Titel auch korrigiert. *daumen_new*
Hippo
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwischt.

Beitrag von Hippo »

Salü Johnny,

Es ist verhältnismässig schwierig, mögliche Pflegefehler so zu erörtern, dass die Resümees nicht als Klugschiss rüberkommen.
Verstehe meine Ausführungen bitte nicht als Kritik an deiner Person sondern als Versuch einer Erklärung, warum der Baum aussieht wie er eben aussieht.

Ich habe zwischen Mitte der 80-er bis 2008 immer mehrere Görenföhren besessen und nach der Gestaltung wurden mir Manche aus dem Garten gekauft.
Leider habe ich in in dieser Zeit auch einige Stücke gehimmelt und habe daraus meine Lehren gezogen. Einige dieser Erfahrungen habe ich mich bemüht hier Kurzgefasst wiederzugeben.
Ich habe seit Anfang der 90-er, zuerst als Angestellter und später als Selbstständiger, im Bonsai-Fachhandel mitgemischt.
In diesem Kontext und auch in mehreren Arbeitsgruppen wurde ich recht oft mit halbverreckten Bäumen konfrontiert und habe daraus recht viel gelernt was machbar ist und wo forcierter Aufwand nichts mehr bringt.

Du hast geschrieben, dass der Baum schon sichtbar "ungesund" im letzten Sommer in deinen Besitz gekommen ist.
Das hat wohl deine Ambitionen geweckt, den Prügel doch wieder hinzubekommen.
Ich habe noch nie einen überirdischen Pilz oder Krankheit oder Schädling gesehen was zwangsläufig zu so einem Schadbild führt.
Es hat in allen mir bekannten Fällen mit der (falschen) Bodenfeuchtigkeit zu tun.

Und zum wiederholten Male müssen wir uns die Krux mit den Mädchenkiefern vor Augen führen, dass unerkannte und verschleppte Wurzelschäden zumeist erst etliche Monate später in der Krone ankommen.
Deshalb kann es verhängnisvoll sein, eine nicht wirklich vitale Kiefer zu erwerben oder sonstwie zu übernehmen.

Deine Kiefer hat noch vitale Knospen und wenn Du sie mässig feucht hältst, mit erhöhter Luftfeuchtigkeit und völliger Windstille und schattiert, hat sie vielleicht noch den Willen diese Knospen auszutreiben. Erst wenn sie wieder völlig Grün ist, verträgt sie direkte Sonne.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und Glück.

Gruss George
Grumpy old fat Kiboko.
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Herbert A
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwischt.

Beitrag von Herbert A »

Servus Johnny

Ich möchte dir helfen zu entscheiden welcher Standort jetzt für deine Kiefer am besten ist.

Einerseits sollte der Wurzelballen durch die Sonne erwärmt werden um optimales Wurzelwachstum zu ermöglichen. Dagegen steht allerdings die Verdunstung, die in der Sonne natürlich wesentlich höher ist.

Geschädigte Wurzeln und Sonne sind nach dem umtopfen also nicht optimal.

Besser ist es den Baum jetzt halbschattig zu stellen (Sonne nur Vormittag). Das ergibt zwar im Frühjahr wenig Temperatur in der Schale aber die Verdunstung ist reduziert und der Baum kann sich langsam erholen.
Wie lange halbschattig. Bis er eindeutiges Wachstum zeigt (evtl. erst Mai oder Juni). Da kommt dir entgegen dass in den kommenden Wochen die Temperaturen ja steigen.

Die Verdunstung wird allerdings auch durch Wind erhöht. Mehr noch als durch Sonne. Daher windgeschützt stellen oder ein dünnes Tomatenvlies über die Krone binden.

Viel Glück

Herbert
Das BFF ist mein persönliches Bonsaitagebuch. Vielen Dank dass ihr das seit vielen Jahren ermöglicht.

Info: www.bonsaisalzburg.net
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwischt.

Beitrag von Herbert A »

Hab gerade gesehen dass dir Georg schon fachlich korrekt geantwortet hat.

Herbert
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwischt.

Beitrag von roro »

hi Johnny,
Besserwisserei hin oder her: Alle Kommentare zu deinem Beitrag empfahlen dir dasselbe. Dies ist übrigens im Forum nicht immer so, da oftmals Bonsaianer unterschiedliche Erfahrungen machen. hier sind sich aber alle einig. Das heisst schon was.
also nimm die Kommentare auf den Baum bezogen ernst.

übrigens besteht die Kunst des Bonsais darin sich vor der Natur zurückzunehmen und deren Rhythmus zu befolgen. Der Baum gibt immer den Ton an - oder verabschiedet sich sonst aus dem „Gemeinschaftsprojekt“...

Kopf hoch und Geduld, mit viel Glück schafft es der Baum vielleicht die Knospen zu schieben.

Grüsse, roro
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwischt.

Beitrag von abardo »

Hi,

ja, windgeschützt und Halbschatten bzw. keine Mittagssonne würde ich auch empfehlen. Entferne bitte noch den Dünger. Mit wenig Nadeln wird der kaum welchen brauchen, maximal 3-4x Pro Saison eine Blattdüngung. Dann fällt mir noch der Topf auf. Dünnwandig und aus Plastik ? Der wäre der Erwärmung nicht förderlich. Ein Tontopf wäre vielleicht besser, nur darf man den Ballen nicht mehr anfassen. Gewächshaus mit Schattierungsnetz ? Vielleicht fällt jemanden etwas besseres ein, um mehr Wärme in den Ballen zu bekommen ... ?

Wenn die Knospen noch austreiben, hat der Baum einen Jahrgang frischer, aber wohl eher schwacher Nadeln. Somit würde ich 3 Jahre an dem Baum nichts machen. Nur giessen, Blattdüngung, sonst nichts. Im Winter kalt, aber frostfrei stellen und im Winter mässig giessen. Wenn der Baum dann mindestens eine Saison mit zwei Nadeljahrgängen arbeiten durfte, wird der Ballen erst wieder im Gleichgewicht sein. Dann musst du noch ein Jahr warten.

Geschätzt dann 4 Jahre stillzuhalten, wird nicht einfach. Insbesondere weil der Baum dann seine Struktur völlig verloren haben wird (Rückknospung ist bei Mädchen aber vergleichweise einfach, kann man also wieder hinbekommen).

(btw: meine Erfahrung mit Mädchenkiefern habe ich aus der Niwakipflege, mache ich seit 30 Jahren)

Zeig mal bitte im Mai/Juni wieder Bilder, dann kann man nochmal den Stand gemeinsam beraten. Und auch wenns fies ist, wären regelmässige Fotos toll, inwieweit der Baum weiter Nadeln verliert ...
Grüße, Frank
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwischt.

Beitrag von zopf »

Hallo
Wenn Dir es nicht zu viel Aufwand ist,
könntest Du die Kiefer auf ein Bodenheizung stellen.
Die Wärme im Substratbereich erleichtert Neuwurzelbildung
und Du bekommst die Feuchtigkeit aus dem Substrat.
mfG Dieter
grüsse an die bewohner von melmac
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Re: Mädchenkiefer - Jetzt hat es mich wohl auch erwischt.

Beitrag von Jan G. »

Moin.
Wie wäre es mit einem zusätzlichen Verdunstungsschutz? Dachlatten und Klarsichtfolie sollten reichen.
Höre dein Jan !
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