Eintopfen einer Satsuki Azalee

Spezielle Baumpflege z.B. düngen, umtopfen, Erden, ein- und auswintern, Pflanzenschutz
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roro
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Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von roro »

Liebes Forum,

ich starte einen Beitrag zum eintopfen einer Satsuki Azalee.
Der Baum stamt aus Japan und wurde von dort direkt importiert. Wie immer kommen solche Bäume wurzelnackt, wegen der Gefahr des Einschleppens von Krankheiten und Schädlingen.
die Anleitung soll als Anhaltspunkt dienen, erhebt aber keinen Anspruch auf absolute Vollständigkeit.
Besonders die Substratmischung muss den Individuellen Gegebenheiten (Klima, Art des Überwinterns, Giessverhalten, Schalengrösse etc.) angepasst werden.

Zuerst zur Pflanze:
Es handelt sich um eine Bergazalee (Satsuki Kakuo). Der Züchter hat mir mitgeteilt, dass diese Sorte lieber in Akadama statt Kanumaerde steht. Seine Erfahrungen seien bei dieser Sorte eindeutig für Akadama.
Der Baum ist ca. 30 Jahre alt und 74cm hoch: Eine klassische (Feld-)Zucht mit Opferästen/Trieben, die später in Kisten oder auf Bänken verfeinert wurde. Grosse Schnittstellen gehörten da dazu.
Der Baum gut gesichert in der Transportschachtel.
Der Baum gut gesichert in der Transportschachtel.
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Der Züchter hat den Baum ordentlich für seine Reise verpackt, Der Wurzelballen wurde dick mit feuchtem Sphagnum eingepackt und in mehrere Lage Plastik gewickelt.
der entpackte Baum, Wurzeln noch in Sphagnum eingepackt
der entpackte Baum, Wurzeln noch in Sphagnum eingepackt
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Als erstes wird das Sphagnummoos entfernt.. was nicht direkt von Händen weggenommen werden kann, wird mit dem Rückteil des Kokosbesens, oder mit einer Dentalbürste für die 3. Zähne (habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht bei Bonsais!) herausgeputzt
der fertig geputzte Wurzelstock, regelmässig befeuchtet damit die feinen Wurzeln nicht vertrocknen
der fertig geputzte Wurzelstock, regelmässig befeuchtet damit die feinen Wurzeln nicht vertrocknen
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Der Wurzelballen weist einen Durchmesser von 46cm auf. Da ich auf die Schnelle keine passende Schale finden konnte, habe ich eine Kunststoffschale als vorübergehende "Lösung" gewählt. So habe ich Zeit, eine passende Schale zu suchen und vielleicht beim nächsten Umtopfen den Wurzelballen etwas zurückzunehmen.
Als erstes wurde der Boden der Schale mit einem 3mm Bohrer intensiv durchlöchert. So sind Staunässeprobleme hoffentlich ausgeschlossen.
Die Plastikschale umgedreht mit der Perforation. Bereits eingezogen sind die Befestigugsdrähte.
Die Plastikschale umgedreht mit der Perforation. Bereits eingezogen sind die Befestigugsdrähte.
kakuo_ - 10.jpg (254.38 KiB) 1682 mal betrachtet

Einzelne dicke, sich kreuzende Wurzeln wurden noch herausgeschnitten und abgebrochene oder vertrocknete ganz entfernt.
einzelne Wurzeln, die sich stark überkreuzt haben aber auch abgebrochene oder abgestorbene Wurzeln sind herausgeschnitten, der Baum ist parat für die Schale.
einzelne Wurzeln, die sich stark überkreuzt haben aber auch abgebrochene oder abgestorbene Wurzeln sind herausgeschnitten, der Baum ist parat für die Schale.
kakuo_ - 9.jpg (277.86 KiB) 1682 mal betrachtet

Da die Schale etwas zu Tief ist, wird unten eine 2cm hohe Schicht Splitt und Feinsplitt und etwas feingeschnittenes Sphagnummoos eingefüllt. Dann wird ein Kegel aus gesiebtem Akadama aufgeschüttet und das restliche Substrat gemischt. Die Pflanze wird dann in die Schale gehoben, auf den Akadamakegel gesetzt und leicht gedreht, damit sich das Akadama leicht in die Zwischenräume "reibt".
Der Baum vorläufig platziert und mit den Drähten fixiert. Da die Rinde der Azaleen sehr dünn ist, sollten bei den Druckstellen des Drahts Gummilager unterlegt werden. ich verwende einen dünnen Gummischlauch, durch den ich den Draht vor dem Verdrehen ziehe.
Der Baum vorläufig platziert und mit den Drähten fixiert. Da die Rinde der Azaleen sehr dünn ist, sollten bei den Druckstellen des Drahts Gummilager unterlegt werden. ich verwende einen dünnen Gummischlauch, durch den ich den Draht vor dem Verdrehen ziehe.
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Beim Einfüllen des Substrats beginne ich vom Stamm her nach aussen. Das Substrat besteht aus Feinsplitt, Akadama, Sphagnum (feingeschnitten) etwas Torf und Perlite.

Substratmischung:
35 Vol% Feinsplitt 2-4mm
25 Vol% Sphagnum, feingeschnitten
20 Vol% Akadama gesiebt 4-6mm
15 Vol% Torf (resp Torfersatz)
5 Vol% Perlite

Die Mischung ist auf unsere nassen Herbste und Winter angepasst, da ich versuche, die Azaleen- wenn immer möglich - draussen zu überwintern, allenfalls mit leichtem Winterschutz. Im Sommer wird sicherlich häufiges Giessen bei der durchlässigen Mischung nötig sein.
Nahaufnahme des Stammansatz, Substrat wird stückweise eingearbeitet
Nahaufnahme des Stammansatz, Substrat wird stückweise eingearbeitet
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Das Substrat wird ständig nachgefüllt und mit einem Stäbchen in die Zwischenräume gerüttelt. auch leichte Klopfen hilft manchmal um Hohlstellen aufzuspüren. Da die Schale einen hohen Rand hat und optisch noch kein wichtiges Element ist, habe ich ca. 1cm Rand frei gelassen beim Einfüllen. Eine erste Wässerung mit etwas stärkerem Strahl füllt noch allfällige Löcher zwischen den Wurzeln. Das Substrat sinkt an wenigen Stellen noch etwas ein. Danach kommt nochmals etwas Substrat oben drauf und wird sorgfältig mit einem breiten Malerpinsel geglättet.
Das Sustrat ist fertig aufgefüllt und abgeglättet
Das Sustrat ist fertig aufgefüllt und abgeglättet
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roro
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Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von roro »

kakuo_ - 20.jpg
kakuo_ - 20.jpg (288.42 KiB) 1681 mal betrachtet

Danach verteile ich eine Schicht feuchtes Sphagnummoos (in welchem der Baum verschickt wurde) auf der Oberfläche. Hierbei schneide ich es nicht klein, sondern lasse diese langen „Zottel“.
Die mit Moos belegte Oberflächte reduziert die Verdunstung (Mulchschicht) und vereinfacht das Annetzen des trockenen Substrats
Die mit Moos belegte Oberflächte reduziert die Verdunstung (Mulchschicht) und vereinfacht das Annetzen des trockenen Substrats
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Eine Fixierung mit Raffia-Bast, damit beim Wässern das Moos an der Stelle bleibt und Amseln es nicht allzuleicht haben, neues Nistmaterial zu sammeln...
Der Bast hält eine Weile und verrottet mit der Zeit, dann kann auch das Sphagnum entfernt werden.
Der Bast hält eine Weile und verrottet mit der Zeit, dann kann auch das Sphagnum entfernt werden.
kakuo_ - 27.jpg (334.19 KiB) 1681 mal betrachtet

Zum Abschluss werden noch alle Blüten und Blütenknospen entfernt.
Das ist immer etwas schmerzlich, aber der Baum soll ja zuerst einwurzeln und Laub bilden.
Die abgenommenen Blüten der Bergazalee (Satsuki Kakuo)
Die abgenommenen Blüten der Bergazalee (Satsuki Kakuo)
kakuo_ - 30.jpg (245.98 KiB) 1681 mal betrachtet

Nun wird der Baum die kommenden 2 Wochen schattig aufgestellt. Da bei uns aktuell eine ziemliche Feuchtperiode herrscht, sollten die Bedingungen ähnlich sein, wie nach der Blüte in Japan, wenn ein Grossteil der Satsukis dort umgetopft wird. Es ist dann regnerisch und sehr mild.
Die kleinen Blüten der Kakuo und das kleine Laub. Sie ist wohl eine der "zurückhaltendsten" Azaleen mit ihrer zierlichen, blassen Blüte.
Die kleinen Blüten der Kakuo und das kleine Laub. Sie ist wohl eine der "zurückhaltendsten" Azaleen mit ihrer zierlichen, blassen Blüte.
kakuo_ - 12.jpg (136.19 KiB) 1681 mal betrachtet
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Mirjam
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Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von Mirjam »

Hallo Roro,

mir gefällt deine Azalee und deine akribische Beschreibung der Umtopfaktion. Vielen Dank dafür, frohe Pfingsten und viel Freude weiterhin mit deiner neuen Erwerbung👍
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mydear
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Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von mydear »

Danke Roro,
dass du dir die Mühe gemacht hast die einzelnen Schritte so gut mit Bildern zu dokumentieren. Ich habe es gaaaaaanz genau gelesen und die Bilder studiert. Von solchen Berichten profitiert jeder im Forum der sich weiterentwickeln möchte. Habe ich bei mir gleich als Lesezeichen gesetzt.

Grüße
Rainer
p.s.: von eigenen berichten weiß wie viel Arbeit dahinter steckt, immer wieder die Arbeit zu unterbrechen und die Handycam zu nehmen *daumen_new*
“Fais de ta vie un rêve, et d'un rêve, une réalité“ Antoine de Saint-Exupéry
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roro
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Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von roro »

Danke Mirjam und Rainer,

nun nachdem ja an anderer Stelle berichtet wurde, dass nur wenige ihre Entwicklungen teilen, nahm ich mir ein Beispiel. Doch wie immer stellt man dann hinterher fest, dass die wichtigsten Bilder „in action“ fehlen. Doch wie auch? Handy in der einen Hand Schere in der anderen :lol:

wenn sich der Baum gut entwickelt gibt‘s dann vielleicht ein Portrait. *dance*

Gruss roro
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Detlev
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Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von Detlev »

Vielen Dank für die tolle Doku.
Mfg
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Bonsaimathe
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Registriert: 26.05.2019, 18:01

Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von Bonsaimathe »

Moin, schöner Baum; Wo hast du die Rezeptur der Mischung her? Respektive, hast du damit gute Erfahrungen gemacht? Beste Grüsse.
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roro
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Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von roro »

hallo Bonsaimathe,

Die Mischung ist ein Versuch. Hintergrund bildet die Info des Züchters und auch die Mischungen anderer Bonsaigärtnereien.
Der Züchter in Japan hat ganz klar von Kanumaerde für diese Sorte abgeraten. Offenbar mags diese Satsuki nicht zu sauer. Akadama habe ich bei einigen Bäumen im Einsatz, bin aber nicht restlos begeistert. bei uns schwankt die Regenmenge sehr stark übers Jahr. die letzten Wochen hatten wir täglich mehrfach Regen, bei rel. kalten Temperaturen. Die Azalee mags zwar feucht aber dauernass ist nicht so gut, auch hält dann das Akadamasubstrat nach eigener Erfahrung weniger lang. Der Tip mit dem Sphagnummoos kommt von Peter Chan aus England. Torf habe ich bei unseren Topfazaleen im Einsatz mit guten Erfahrungen (hier schützt der dichte Laubbusch den Topf beim Regen vor Übernässung. Zudem muss ja die erde leicht sauer reagieren, der Feinsplitt reicht hier nicht.
So kam die Mischung zustande. Da ich ( wenn die trockenere Saison startet) mit einer Bewässerungsanlage arbeite, ist die Giesshäufigkeit kein Problem. Es geht bei der Mischung also um ein „zu nass“ zu vermeiden. Deshalb -ganz wichtig- die Erdmischung hat keine Allgemeingültigkeit. meine Schwarzkiefer steht z.B in reinem Bimskies.

ich hoffe das hilft dir weiter.
Gruss, Roro
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Bonsaimathe
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Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von Bonsaimathe »

Vielen Dank Roro für die Erläuterung! Ich wünsch viel Freude mit dem Baum; Gern kannst du weiter berichten, wie sich die Azalee entwickelt. LG *daumen_new*
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-Michi-
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Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von -Michi- »

Super Doku :) Danke Dir schonmal dafür!
Kurze Frage: Du schreibst, dass du das Bäumchen nach dem umtopfen schattig stellst. In anderen Beiträgen oder Blogs habe ich gesehen, dass die Bäume nach dem Topfen ins Gewächshaus oder Folienhaus gesetzt werden, weil diese in der Heimat angeblich auch feucht-warmes Klima haben und nach dem Topfen dann schnell wieder neu austreiben.
Bin gerade ein wenig unsicher, was die Beste Methode ist. Hast Du Erfahrung hier?

Sehr schönes Bäumchen übrigens :)
Wenn Du für ein Jahr planst,
dann säe Korn.
Wenn du für ein Jahrhundert planst,
dann pflanze Bäume!
(chinesisches Sprichwort)
BonsaiRaven
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Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von BonsaiRaven »

Wow eine absolute Schönheit und deine Dokumentation gefällt mir auch sehr gut!
Sanne
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Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von Sanne »

Hallo Roro,

danke auch von mir für Deine Doku!
Ich hätte eine Frage zum Umtopfzeitpunkt. Normalerweise werden Azaleen ja im März oder nach der Blüte umgetopft. Weißt Du, ob man sie auch im Herbst, also ca. Ende August/Mitte September mit Wurzelschnitt umtopfen könnte?

Das Kanuma-Substrat meiner neuen Azalee ist zwar noch durchlässig, aber das Substrat trocknet sehr langsam ab, vermutlich wegen der großen Billigschale.

Grüße, Sanne
Was wären wir ohne den Trost der Bäume…
(Zitat von Gisela V.)
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roro
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Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von roro »

Hallo Michi, BonsaiRaven und Sanne,

ich freue mich, wenn Euch die Doku gefällt. Dem Baum geht‘s gut und er hat fleissig neues Laub getrieben. seit dieser Woche wird auch gedüngt.

Doch nun zu euren Fragen:
@Michi: Gewächshaus und Folientunnel sind sicherlich eine Option. bei uns war der Juni sehr feucht / verregnet, weshalb die Luftfeuchtigkeit den ganzen Tag sehr hoch war. Das schattige Aufstellen wählte ich, weil der Baum doch einige Zeit im Dunkeln während des Transports verbrachte. Da besteht immer ein Risiko, dass sich der Baum einen Sonnenbrand einfängt, bis er sich wieder an die UV- Strahlung gewöhnt hat. In gewissen Klimazonen und vor allem wenn im März umgetopft wird, sind Gewächshaus und Folientunnel die bessere Option. Für eine intensive Blüte, bin ich zum Schluss gekommen, ist die Pflege draussen an der Sonne - mittags von grösseren Rhododendren etwas beschattet - ideal. Wenn du aber in einem Gebiet mit viel Wind wohnst, wäre ein Gewächshaus idealer. Überwintert wird trotz Weinbauklima im Kalthaus.

@ Sanne:
Der Wachstums und Blütenbildungszyklus bei Satsukis ist sehr „getaktet“. Die feinen Wurzeln sind heikel und brauchen Blätter und oder Wärme zum Wachsen. Je später also umgetopft wird, je kürzer ist die verbleibende Wachstumsperiode, in der der Baum einwurzeln kann. Deshalb wird bei uns auch ein Umtopfen im März empfohlen. So hat der Baum Zeit bis Ende Juli, eh die Blütenknospen angelegt werden. Ebenfalls wird beschrieben, das das Umtopfen sich auch positiv auf die Blüten auswirkt; diese blieben kompakter und würden nicht so stark auswachsen. Ob, das stimmt weiss ich nicht. Übrigens erwähnte Peter Warren in einem Interview, dass in Japan in den grossen Züchtereien, die Bäume oft schon im Winter aus dem Boden geholt und dann wurzelnackt bearbeitet würden, ehe sie in Frühjahr eingetopft werden. Ich vermute, die Bäume (verm. Feldzucht) werden zwischenzeitlich in Sphagnum eingeschlagen.
Was mir betreffend Umtopfen möglich erscheint, ist das obere Material im Topf ca. 1-2 cm, in dem sich Düngerrückstände und Dreck festgesetzt hat, zu entfernen. Es ist meist dunkler und „pampig“. Wenn die Schale viel zu gross ist und der wurzelballen sich noch nicht die ganze Schale zu eigen gemacht hat, kannst du auch den Baum aus dem Topf nehmen und das überschüssige Kanuma ausschütteln. Wurzelarbeiten würde ich aber vermeiden. Einfach den kleinstmöglichen Pot wählen ohne an die Wurzeln zu gehen und mit frischem Substrat auffüllen.
Ein gleichmässig feuchtes Substrat ist aber nicht so schlecht. Azaleen mögen es nach meiner Erkenntnis nicht, wenn die Wurzeln ungleichmässig abtrocknen. solange die Erde nicht tropfnass ist, sehe ich hier wenig Handlungsbedarf. Eher das Giessregime der Schale und dem Substrat anpassen... Übrigens stehen viele Azaleen in optisch etwas zu grossen Pots. Das wird wohl auch bei meiner dann in einigen Jahren der Fall sein. Sie misst ca. 75 cm in der Höhe, braucht aber einen Topf von mind 48cm Innendurchmesser. Das wird sicherlich eine gestalterische Herausforderung.

Ich hoffe, Ihr könnt mit dem geschriebenen etwas anfangen.. ansonsten lohnen sich auch die Tutorials von Peter Warren auf Youtube ( z.T. über 2 Stunden!).

Grüsse, roro
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Sanne
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Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von Sanne »

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort, Roro.

Grüße, Sanne
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bonulli
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Re: Eintopfen einer Satsuki Azalee

Beitrag von bonulli »

Hallo roro,

Wie geht es denn deiner Azalee heute? Hatte sie die Reise und die Ausputzung des Wurzelballens gut verkraftet? Ich würde mich sehr über ein Update freuen.
Gruß,
Ulrike
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