Mein Fächerahorn war immer mein ganzer Stolz. Immerhin hat er weit mehr als 50 Jahre auf dem Buckel, davon 40 mit mir zusammen. Jetzt macht er mir Sorgen: immer mehr Äste im unteren Bereich verkümmern, sterben ab. Ich vermute, es hängt damit zusammen, dass das Blätterdach oben sehr kompakt ist und kaum Licht durchlässt (Foto1). Frage: Ist die Vermutung wohl richtig?
Und wäre es eine Lösung, das Blätterdach zu lichten? Oder muss man einfach mit der Tatsache leben, dass untere Äste verkümmern?
Es grüßt Peter Neumann
Bonsai Fächer1.JPG[/attachment] [attachment=0]
Bonsai Fächer2.JPG[/[attachment=2]]
Fächerahorn. Untere Äste verkümmern
Re: Fächerahorn. Untere Äste verkümmern
Hallo Peter,
Du stellst zwar eine Frage und 40 Jahre klingen auch interessant aber ohne Bilder wird das mit den Antworten wohl nichts.
Du stellst zwar eine Frage und 40 Jahre klingen auch interessant aber ohne Bilder wird das mit den Antworten wohl nichts.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary
Arbeitskreis Karlsruhe im BCD
Gary
Arbeitskreis Karlsruhe im BCD
Re: Fächerahorn. Untere Äste verkümmern
Hier die Fotos.
- Dateianhänge
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- Bonsai Fächer1.JPG (428.03 KiB) 1007 mal betrachtet
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- Bonsai Fächer3.JPG (218.88 KiB) 1007 mal betrachtet
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- Bonsai Fächer2.JPG (258.39 KiB) 1007 mal betrachtet
Re: Fächerahorn. Untere Äste verkümmern
Hi,
ja, mit dem fehlenden Licht hast du recht. Ahorne sind stark apikaldominant, sie streben oben zum Licht, verzweigen dabei, bilden einen Schirm, unten kommt kein Licht an und die unteren Äste sterben irgendwann ab. So wie dein Baum sehen Fächerahorne in natura und im Garten in gross aus. So wachsen die. Ist also eine naturalistische Gestaltung.
Wenn du das so nicht willst, musst du anfangen zu schneiden (bzw hättest es vor Jahren tun sollen). Das "Dreieck umkehren", wie ich oft sage. Dabei wird oben immer wieder auf die letzt möglichen, sichtbaren Knospen zurückgeschnitten und unten läßt man es wachsen. Immer wieder, über 3-5 Jahre, bis der Baum unten breiter ist als oben, sich eine dreieckige Silhouette (mit der Spitze nach oben) bildet, die allen Ästen Licht bietet.
Während so einer Umbauphase von einigen Jahren sieht der Baum dann oft merkwürdig aus, mal fast kugelförmig, dann hat der Baum jahrelang falsche Astdicken oder man muss auch mal einen Neuaustrieb im unteren Bereich zu einem neuen Ast ranziehen. Dabei darf man die geplante Silhouette nie aus dem Blick verlieren.
(bitte nicht jetzt vor dem Herbst noch schneiden, würde den Baum nur schädigen, der läßt sowieso bald die Blätter fallen. Frühestens kurz vor dem nächsten Austrieb kann es damit losgehen)
Nur ... wenn ich mir den inneren Aufbau so angucke, wird die sanfte "Umkehrung des Dreiecks" mittlerweile richtig schwer. Man könnte eventuell auch komplett neu aufbauen, aber das kann man nur live vor dem Baum entscheiden.
ja, mit dem fehlenden Licht hast du recht. Ahorne sind stark apikaldominant, sie streben oben zum Licht, verzweigen dabei, bilden einen Schirm, unten kommt kein Licht an und die unteren Äste sterben irgendwann ab. So wie dein Baum sehen Fächerahorne in natura und im Garten in gross aus. So wachsen die. Ist also eine naturalistische Gestaltung.
Wenn du das so nicht willst, musst du anfangen zu schneiden (bzw hättest es vor Jahren tun sollen). Das "Dreieck umkehren", wie ich oft sage. Dabei wird oben immer wieder auf die letzt möglichen, sichtbaren Knospen zurückgeschnitten und unten läßt man es wachsen. Immer wieder, über 3-5 Jahre, bis der Baum unten breiter ist als oben, sich eine dreieckige Silhouette (mit der Spitze nach oben) bildet, die allen Ästen Licht bietet.
Während so einer Umbauphase von einigen Jahren sieht der Baum dann oft merkwürdig aus, mal fast kugelförmig, dann hat der Baum jahrelang falsche Astdicken oder man muss auch mal einen Neuaustrieb im unteren Bereich zu einem neuen Ast ranziehen. Dabei darf man die geplante Silhouette nie aus dem Blick verlieren.
(bitte nicht jetzt vor dem Herbst noch schneiden, würde den Baum nur schädigen, der läßt sowieso bald die Blätter fallen. Frühestens kurz vor dem nächsten Austrieb kann es damit losgehen)
Nur ... wenn ich mir den inneren Aufbau so angucke, wird die sanfte "Umkehrung des Dreiecks" mittlerweile richtig schwer. Man könnte eventuell auch komplett neu aufbauen, aber das kann man nur live vor dem Baum entscheiden.
Grüße, Frank
___________
Ich will nur noch hupen !
___________
Ich will nur noch hupen !
Re: Fächerahorn. Untere Äste verkümmern
Hallo Gary, die Fotos sind jetzt online.
Peter
Peter
Re: Fächerahorn. Untere Äste verkümmern
Danke, danke Peter, ich habe die Fotos gesehen.
Als Du sie nachgereicht hast betrachtete ich sie und versuchte zu verstehen.
Du hast ja 40 Jahre zugeschaut wie dieser heutige Baum entstand.
Die Ursache hattest Du ja schon selbst erkannt.
Ich befürchte nur das ist dann nicht mehr Dein Baum und darum erhoffst Du Dir von mir vielleicht eine "andere" Lösung.
Als Du sie nachgereicht hast betrachtete ich sie und versuchte zu verstehen.
Du hast ja 40 Jahre zugeschaut wie dieser heutige Baum entstand.
Die Ursache hattest Du ja schon selbst erkannt.
Frank (abardo) hat Dir ja bereits geschrieben welch drastische Mittel notwendig sind das Steuer jetzt noch rum zu reißen.Peter13 hat geschrieben:Immer mehr Äste im unteren Bereich verkümmern, sterben ab. Ich vermute, es hängt damit zusammen, dass das Blätterdach oben sehr kompakt ist und kaum Licht durchlässt (Foto1). Frage: Ist die Vermutung wohl richtig?
Ich befürchte nur das ist dann nicht mehr Dein Baum und darum erhoffst Du Dir von mir vielleicht eine "andere" Lösung.
Nachdem was ich glaube beim Betrachten der Fotos verstanden zu haben würde dies wohl mehr Deiner Art Bonsai zu betreiben entsprechen.Peter13 hat geschrieben:Oder muss man einfach mit der Tatsache leben, dass untere Äste verkümmern?
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary
Arbeitskreis Karlsruhe im BCD
Gary
Arbeitskreis Karlsruhe im BCD
Re: Fächerahorn. Untere Äste verkümmern
Solltest du dich zu der von Gary vermuteten Variante entscheiden, ist alles gut.
Wenn nicht, halte ich den von Frank vorgeschlagenen Schnittzeitpunkt für den ungeeignetesten. Du wirst bei der Generalüberhohlung stärkere Äste schneiden müssen.
Die würde ich NIE zum Zeitpunkt des größten Saftdrucks kurz vor dem Austrieb schneiden sondern jetzt oder im nächsten Jahr, wenn der Baum voll ausgetrieben hat. Dann ist er am vitalsten, verschließt die Wunden am besten, treibt gleich wieder aus.
Schneidest du jetzt oder unmittelbar nach dem Blattfall, dann bitte jede Schnittstelle verschließen um Pilzinfektionen möglichst zu vermeiden und Saftrückzug zu minimieren.
Meine Empfehlung wäre nächstes Jahr im Mai.
Wenn nicht, halte ich den von Frank vorgeschlagenen Schnittzeitpunkt für den ungeeignetesten. Du wirst bei der Generalüberhohlung stärkere Äste schneiden müssen.
Die würde ich NIE zum Zeitpunkt des größten Saftdrucks kurz vor dem Austrieb schneiden sondern jetzt oder im nächsten Jahr, wenn der Baum voll ausgetrieben hat. Dann ist er am vitalsten, verschließt die Wunden am besten, treibt gleich wieder aus.
Schneidest du jetzt oder unmittelbar nach dem Blattfall, dann bitte jede Schnittstelle verschließen um Pilzinfektionen möglichst zu vermeiden und Saftrückzug zu minimieren.
Meine Empfehlung wäre nächstes Jahr im Mai.
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
Re: Fächerahorn. Untere Äste verkümmern
Ich bin recht zuversichtlich, dass es auch einen Mittelweg gäbe, bei dem der natürliche Habitus des Baums gewahrt und dennoch ein Verkümmern der Äste vermieden und ein Wuchskraftausgleich erreicht werden kann.
Das fände ich erstrebenswert bei diesem Baum mit recht langer Entwicklungszeit und den von Gary angesprochenen Naturen.
LG
Heinrich
Das fände ich erstrebenswert bei diesem Baum mit recht langer Entwicklungszeit und den von Gary angesprochenen Naturen.
LG
Heinrich
Re: Fächerahorn. Untere Äste verkümmern
Täuscht das, oder steht der Baum zumindest im Halbschatten?
Dann würde ich den mal ganz schnell in die volle Sonne stellen, das kann schon was ausmachen.
Gruß Olaf
Dann würde ich den mal ganz schnell in die volle Sonne stellen, das kann schon was ausmachen.
Gruß Olaf