Mugos und Wasser
- Herbert A
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Mugos und Wasser
Servus an alle
Die meisten von uns kennen das.
Man hat das Glück dass man die Erlaubnis hat eine Mugo auszugraben. Also raus ins Gelände und wenn man Glück hat findet man auch eine Mugo. Ausgegrabene Mugos vom Berg haben meistens sehr kurze Nadeln.
Kaum sind sie aber in unserem Garten und werden von uns mit Dünger versorgt und täglich gewässert, fühlt sich die Kiefer so richtig wohl und dankt uns das mit wesentlich längeren Nadeln.
Hier ein Beispiel. Letztes Jahr vom Berg geholt. Man erkennt von der Länge der Nadeln sehr deutlich den Unterschied zwischen den alten und den neuen Nadeln.
Das ist in den ersten Jahren, in denen wir die Bäume wieder kräftigen um sie für eine Gestaltung vorzubereiten auch völlig in Ordnung. In diesem Stadium soll sie nur wachsen und fit werden und dabei darf sie auch lange Nadeln machen.
Irgendwann einmal (3. bis 5. Jahr) wird der Baum dann gestaltet. So eine Gestaltung kann für den Baum natürlich wiederum Stress bedeuten.
Daher düngen und wässern wir den Baum wieder ein weiteres Jahr normal.
Danach sollte man aber sein Gießverhalten umstellen. Viel Wasser bedeutet nämlich lange Nadeln.
Dann genügt es wenn wir die Mugo an warmen Tagen lediglich kurz überbrausen. Das Wasser das von den Nadeln tropft und vom Stamm ins Erdreich sickert reicht völlig aus. Jeden 3. oder 4. Tag kann man zwischendurch wieder einmal kräftig wässern.
Keine Sorge, die Mugo vertrocknet nicht.
Wir können uns aber anhand eines Experimentes anschauen wann eine Mugo unter Wassermangel leidet.
Dazu nehmen wir eine junge Pflanze. Ich habe mehrere um damit Ablaktionen vorzunehmen.
Die Pflanze steht in der vollen Sonne und wird bei Regen untergestellt damit sie kein Wasser bekommt.
Ich werden jeden Tag ein Foto einstellen. Damit es nicht so lange dauert habe ich schon vor 3 Tagen mit dem Experiment begonnen. Auch ich bin gespannt wann sich Wassermangel zeigt.
Lets go.
Bis morgen
lg Herbert
Die meisten von uns kennen das.
Man hat das Glück dass man die Erlaubnis hat eine Mugo auszugraben. Also raus ins Gelände und wenn man Glück hat findet man auch eine Mugo. Ausgegrabene Mugos vom Berg haben meistens sehr kurze Nadeln.
Kaum sind sie aber in unserem Garten und werden von uns mit Dünger versorgt und täglich gewässert, fühlt sich die Kiefer so richtig wohl und dankt uns das mit wesentlich längeren Nadeln.
Hier ein Beispiel. Letztes Jahr vom Berg geholt. Man erkennt von der Länge der Nadeln sehr deutlich den Unterschied zwischen den alten und den neuen Nadeln.
Das ist in den ersten Jahren, in denen wir die Bäume wieder kräftigen um sie für eine Gestaltung vorzubereiten auch völlig in Ordnung. In diesem Stadium soll sie nur wachsen und fit werden und dabei darf sie auch lange Nadeln machen.
Irgendwann einmal (3. bis 5. Jahr) wird der Baum dann gestaltet. So eine Gestaltung kann für den Baum natürlich wiederum Stress bedeuten.
Daher düngen und wässern wir den Baum wieder ein weiteres Jahr normal.
Danach sollte man aber sein Gießverhalten umstellen. Viel Wasser bedeutet nämlich lange Nadeln.
Dann genügt es wenn wir die Mugo an warmen Tagen lediglich kurz überbrausen. Das Wasser das von den Nadeln tropft und vom Stamm ins Erdreich sickert reicht völlig aus. Jeden 3. oder 4. Tag kann man zwischendurch wieder einmal kräftig wässern.
Keine Sorge, die Mugo vertrocknet nicht.
Wir können uns aber anhand eines Experimentes anschauen wann eine Mugo unter Wassermangel leidet.
Dazu nehmen wir eine junge Pflanze. Ich habe mehrere um damit Ablaktionen vorzunehmen.
Die Pflanze steht in der vollen Sonne und wird bei Regen untergestellt damit sie kein Wasser bekommt.
Ich werden jeden Tag ein Foto einstellen. Damit es nicht so lange dauert habe ich schon vor 3 Tagen mit dem Experiment begonnen. Auch ich bin gespannt wann sich Wassermangel zeigt.
Lets go.
Bis morgen
lg Herbert
Das BFF ist mein persönliches Bonsaitagebuch. Vielen Dank dass ihr das seit vielen Jahren ermöglicht.
Info: www.bonsaisalzburg.net
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Re: Mugos und Wasser
Hallo Herbert,
danke dir für die Erklärungen und dem damit verbundenen Versuch mit den Mugos. Ich habe mir dieses Jahr ein paar kleinere Kiefern gekauft (u.a. Mugos, aber nichts über 10 Jahre, also alles noch ziemlich jung ) und werde deinen Versuch mit verfolgen. Ein paar Sachen werde ich, genau wie bei deinen Abmoostouren usw., mit Sicherheit in die Pflege meiner Bäumchen einfließen lassen können .
Es dürfte auch interessant sein, ob sich die kleine Mugo von deinem Versuch wieder erholt oder dann leider eingeht. Kommt dann wohl drauf an, ob man das entsprechende Zeitfenster trifft, bevor die Pflanze zu sehr geschädigt wurde.
danke dir für die Erklärungen und dem damit verbundenen Versuch mit den Mugos. Ich habe mir dieses Jahr ein paar kleinere Kiefern gekauft (u.a. Mugos, aber nichts über 10 Jahre, also alles noch ziemlich jung ) und werde deinen Versuch mit verfolgen. Ein paar Sachen werde ich, genau wie bei deinen Abmoostouren usw., mit Sicherheit in die Pflege meiner Bäumchen einfließen lassen können .
Es dürfte auch interessant sein, ob sich die kleine Mugo von deinem Versuch wieder erholt oder dann leider eingeht. Kommt dann wohl drauf an, ob man das entsprechende Zeitfenster trifft, bevor die Pflanze zu sehr geschädigt wurde.
Liebe Grüße
Heiner
Heiner
Re: Mugos und Wasser
Waldkiefern sollen Wasserreserven für bis zu 2 Wochen haben, allerdings bei Frühjahrstemperaturen, nicht im Hochsommer. Ich bin gespannt wie es deiner Latsche ergeht.
- Herbert A
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Re: Mugos und Wasser
So weiter geht's. Heute ist Tag 4 ohne einen Tropfen Wasser für die Mugo.
Keine Schwächeanzeichen wie hängende oder weichere Nadeln.
Auch an den Wurzeln Keine Veränderung obwohl das Substrat knochentrocken ist.
Bis morgen.
Herbert A
Keine Schwächeanzeichen wie hängende oder weichere Nadeln.
Auch an den Wurzeln Keine Veränderung obwohl das Substrat knochentrocken ist.
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Re: Mugos und Wasser
Tag 5. Die letzten Tage waren sehr heiß. Den ganzen Tag volle Sonne und meistens über 30 Grad.
Heute habe ich zum ersten Mal festgestellt dass die Nadeln etwas weicher werden.
LG Herbert A
Heute habe ich zum ersten Mal festgestellt dass die Nadeln etwas weicher werden.
LG Herbert A
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Re: Mugos und Wasser
Bin sehr gespannt Herbert, cooles Experiment
Gruß
László
"Wer arbeitet, macht Fehler."
Alfred Krupp
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Re: Mugos und Wasser
Stellst du auch ein Schrumpeln des Stamms fest? Auf den Fotos ist das schwer einzuschätzen.
- Herbert A
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Re: Mugos und Wasser
@ Ania
Ja, auch der Stamm fühlt sich weicher an.
Man merkt jetzt schon dass es der Mugo langsam an die Substanz geht.
Morgen werde ich sie am Abend wieder wässern. Man muss das Experiment ja nicht bis zum Letzten ausreizen.
LG Herbert
Ja, auch der Stamm fühlt sich weicher an.
Man merkt jetzt schon dass es der Mugo langsam an die Substanz geht.
Morgen werde ich sie am Abend wieder wässern. Man muss das Experiment ja nicht bis zum Letzten ausreizen.
LG Herbert
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Re: Mugos und Wasser
Hallo Herbert, Hallo Alle
Dein Experiment verfolge ich sehr gespannt. Kannst Du oder jemand aus dem Forum sagen, wie die Erfahrungen bei Waldkiefern sind.
Danke für das eindrückliche Beispiel
Gruß Bernd
"Da es hilfreich für die Gesundheit sein soll habe ich beschlossen glücklich zu sein" T. Fontane
- Herbert A
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Re: Mugos und Wasser
Hi Bernd
Der Zusammenhang von viel Wasser und langen Nadeln trifft auch auf die Waldkiefer (Pinus Sylvestris) zu.
Mit der Methode 3 Tage nur Überbrausen bis das Wasser auf das Substrat tropft und am 4. Tag wieder mal kräftig und durchdringend zu gießen macht man auch bei der Sylvestris nichts falsch.
LG Herbert
Der Zusammenhang von viel Wasser und langen Nadeln trifft auch auf die Waldkiefer (Pinus Sylvestris) zu.
Mit der Methode 3 Tage nur Überbrausen bis das Wasser auf das Substrat tropft und am 4. Tag wieder mal kräftig und durchdringend zu gießen macht man auch bei der Sylvestris nichts falsch.
LG Herbert
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Re: Mugos und Wasser
Hallo Herbert, super Experiment, danke für verständnisvolle Aufklärung das auch jeder versteht. Mich würde interessieren ob die Kiefer später doch Anzeichen von Schaden zeigt.
MfG AndreasK
MfG AndreasK
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Re: Mugos und Wasser
Hallo HerbertHerbert A hat geschrieben: ↑18.07.2022, 19:18 Hi Bernd
Der Zusammenhang von viel Wasser und langen Nadeln trifft auch auf die Waldkiefer (Pinus Sylvestris) zu.
Mit der Methode 3 Tage nur Überbrausen bis das Wasser auf das Substrat tropft und am 4. Tag wieder mal kräftig und durchdringend zu gießen macht man auch bei der Sylvestris nichts falsch.
LG Herbert
Danke für die Info. Da muß ich mein Gießverhalten wohl mal überdenken.
Gruß Bernd
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- Andreas Ludwig
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Re: Mugos und Wasser
Kiefern nehmen einiges Wasser nicht über den Boden, sondern über Gewebe am Ansatz der Nadeln auf. Bei den Kanarischen Kiefern genügt diese «Nebelkondensation» der Morgenluft sogar, um Regen völlig zu kompensieren.
It is not enough to be busy. So are the ants. The question is: What are we busy about?
(Thoreau)
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- Herbert A
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Re: Mugos und Wasser
Servus Andreas
Das ist bei den heimischen Mugos auch so. Wenn die Bäume in porösem Kalkgestein wachsen, versickert das Wasser extrem schnell. Auch diese Mugos nehmen das Kondenswasser über die Nadeln auf. Deshalb auch das tägliche überbrausen.
LG Herbert
Das ist bei den heimischen Mugos auch so. Wenn die Bäume in porösem Kalkgestein wachsen, versickert das Wasser extrem schnell. Auch diese Mugos nehmen das Kondenswasser über die Nadeln auf. Deshalb auch das tägliche überbrausen.
LG Herbert
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- Herbert A
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Re: Mugos und Wasser
Heute nach Tag 6 habe ich unser Experiment beendet.
Die Nadeln und der Stamm waren etwas weicher. Das ist logisch weil die Zellen ja nicht mehr mit Wasser gesättigt sind.
Heute am späten Nachmittag habe ich die Mugo eine halbe Stunde getaucht damit das total trockene Substrat wieder Wasser aufnehmen kann.
So zwei Stunden später fühlen sich die Nadeln wieder fest an. Ich bin mir sicher die Mugo wird das unbeschadet überstehen.
Dieses Experiment sollte uns verdeutlichen dass Kiefern im Gegensatz zu Laubbäume mit wesentlich weniger Wasser auskommen.
Wenn wir bei reifen Bäumen vor allem nach dem Austrie der Knospen weniger gießen, bleiben auch die Nadeln kürzer.
Muss natürlich nicht sein aber kurze Nadeln schauen schöner aus.
Ich hoffe dem einen oder anderen hat dieses Experiment ein wenig geholfen.
LG Herbert
Die Nadeln und der Stamm waren etwas weicher. Das ist logisch weil die Zellen ja nicht mehr mit Wasser gesättigt sind.
Heute am späten Nachmittag habe ich die Mugo eine halbe Stunde getaucht damit das total trockene Substrat wieder Wasser aufnehmen kann.
So zwei Stunden später fühlen sich die Nadeln wieder fest an. Ich bin mir sicher die Mugo wird das unbeschadet überstehen.
Dieses Experiment sollte uns verdeutlichen dass Kiefern im Gegensatz zu Laubbäume mit wesentlich weniger Wasser auskommen.
Wenn wir bei reifen Bäumen vor allem nach dem Austrie der Knospen weniger gießen, bleiben auch die Nadeln kürzer.
Muss natürlich nicht sein aber kurze Nadeln schauen schöner aus.
Ich hoffe dem einen oder anderen hat dieses Experiment ein wenig geholfen.
LG Herbert
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