Hallo zusammen
Einige Ahornarten haben bei mir schon ihre Probleme mit der langanhaltenden Hitze, besonders wenn Wind dazukommt. Die Hainbuche scheint auch empfindlich darauf zu reagieren. Meine Kiefern und anderen Laubbäume juckt das weniger.
Was die Klimadiskussion betrifft liegt die Wahrheit wohl irgendwo zwischen apokalyptischer Angst und Verleugnung der Fakten. Die Zusammenhänge sind kompliziert. Wir haben es sowohl beim Wetter wie auch bei Bonsai mit dynamischen Systemen zu tun, die in Wechselwirkung stehen, jeweils von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden, die wiederum komplex verzahnt sind. Ich stoße an meine Grenzen, die Materie wissenschaftlich zu durchdringen, obwohl mich das interessiert und ich eigentlich eine solche Ausbildung habe.
Also folge ich da eher meiner Intuition. Ich stelle schon fest, dass es Probleme gibt, wenn aufeinander abgestimmte Zyklen durchbrochen werden, d.h. wenn zu lange extreme Wetterlagen bestehen, ohne dass ein Ausgleich stattfindet. Bei mir am Bodensee betrifft das in erster Linie: hoher und langanhaltender Sonnenschein bei großer Hitze in Kombination mit Wind bzw. niedriger Luftfeuchtigkeit. Mein Grundstück ist gen Süden ausgerichtet, es gibt kaum natürlichen Schatten oder Halbschatten. Das Stichwort Mikroklima ist schon gefallen.
Beim Anlegen meines Gartens erschien mir deshalb Folgendes sinnvoll:
- Teilschattierungen zu installieren (Sonnen- und Hagelschutz)
- Viele Verdunstungsquellen zu schaffen (keine vollversiegelten Flächen, viel natürlicher Bewuchs, flache Schalen zum Auffangen des Giesswassers)
- Standflächen, die sich nicht so aufheizen (Holz, kein Stein oder Metall)
- Einen Windschutz zu errichten (Bambuszaun, der Wind teilweise durchlässt)
- Das Giessverhalten, die Schalengröße und die Substratzusammensetzung anzupassen
- Zisternen zur Wasserspeicherung zu nutzen, um Regenwasser zu sammeln
Ich beobachte, dass man mit diesen Massnahmen die Extreme zumindest etwas abfedern kann.
Mir selbst habe ich eine Gartendusche gegönnt, gute Pflege klappt ja nur, wenn es auch dem Pfleger gut geht