Acer ginnala aus Sämling (bock) "Sturmopfer"

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Gatze
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Re: Abmoosen: Acer ginnala?

Beitrag von Gatze »

Hi
Durch den (fast) einseitigen Wuchs, wirkt er auf mich als ob er schon viele Unwetter überstanden hat... Mir gefällt der Baum (gerade weil er keine klassische Schönheit ist)
Grüße Magda

Geduld ist die Kunst nur langsam wütend zu werden.
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bock
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Re: Abmoosen: Acer ginnala?

Beitrag von bock »

Danke Magda,

dann sind wie ja schon zwei!

;-)
liebe Grüße Andreas
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mydear
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Re: Acer ginnala aus Sämling (bock)

Beitrag von mydear »

Hallo Andreas,

ich könnte einen Bruder deines Ginnalas haben: auch als Sämling begonnen, noch mehr einseitig, allerdings schon in Bonsai-Rente. Wir haben unsere Beziehung beendet *augenverdreh*

Grüße
Rainer
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bock
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Re: Acer ginnala aus Sämling (bock)

Beitrag von bock »

ach wie schade Rainer,

dieser hat mir schon so viel Freude gemacht, auch wenn er jetzt gestalterisch eher problematisch ist, aber wir werden hoffentlich noch ein Weilchen gemeinsamen Weg vor uns haben. Am Wurzelansatz wird in vier Wochen gearbeitet, Ziel ist erstmal, ihn in derselben Schale tiefer zu setzen, mal schauen, was dann nächstes Jahr noch obenrum passiert.
Geblüht hat er auch schonmal, im Frühling und Herbst ist er ein erfreulicher Anblick und ausstellungsreif braucht er von mir aus nicht zu werden...
(wie meine anderen Bäumchen auch...)
liebe Grüße Andreas
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bock
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Re: Acer ginnala aus Sämling (bock)

Beitrag von bock »

Moin!

Gestern hat das Wetter endlich gepasst, er wurde umgetopft. Problem dabei: der Wurzelansatz ist stark trichterförmig, das heißt von der Stammbasis geht praktisch ein massiver Konus acht Zentimeter nach unten auf, wie eine zwei Zentimeter dicke Holzwand, bevor der Kranz feinerer Wurzeln beginnt. Ich dachte erst, der untere Stamm wäre von den Wurzeln her herausgefault, aber beim Ausspülen der Wurzeln zeigte sich, dass das Gewebe intakt ist - als hätte der Baum jahrelang auf einem Kegel gestanden.
Etwas tiefer einpflanzen konnte ich ihn, habe unter dem Stamm ein Häufchen Substrat geschüttet und den Wurzelkranz direkt auf den Schalenboden gesetzt. Dann erst von oben mit Substrat aufgefüllt.
In der alten (eher feinen) lavalastigen Substratmischung waren zahlreiche Regenwürmer und eher wenige kräftige frische Wurzeln. Vermutlich stand er mindestens ein Jahr zu feucht. Mit der Standardsubstratmischung aus Linda wird das hoffentlich besser, aber mein Gießverhalten muss ich nochmal überdenken, wobei diesen Sommer die niedrigen Temperaturen und starken Niederschläge sicherlich auch eine Rolle gespielt haben (August 130 l, September bisher 120 l).
Die langen Triebe wurden vor dem Umtopfen gekürzt.
2017 (September)
2017 (September)
wurzelnackt:
ausgetopft
ausgetopft
ETWAS tiefer gesetzt:
2017 (September)
2017 (September)
Der Ballen geht rechts bis zum Schalenrand, links sind etwa zehn Zentimeter Platz.
Rückseite
Rückseite
Die Frage ist jetzt ob es beim nächsten Umtopfen möglich wird, den Baum noch tiefer zu setzen, ob eine etwas kleinere Schale hilfreich wäre und ob die Wurzeln im Winter Schaden nehmen, weil sie dem Schalenboden direkt aufsitzen...

Kritik, Kommentare, Vorschläge gerne!
liebe Grüße Andreas
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Gatze
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Re: Acer ginnala aus Sämling (bock)

Beitrag von Gatze »

Hi
das Nebari sieht leider nicht ganz so aus, wie sich das ein typischer Bonsaianer vorstellt. Vielleicht hilft das Auflegen von Fahrradschlauch nach Heikes Methode ja was, und du bekommst ein höher ansitzendes Nebari.

Abmoosen währe ja auch eine Möglichkeit, aber das weißt du ja bestimmt selbst.

Eine etwas andere Idee hatte ich in Bezug auf die Gesamtgestaltung des Baumes. Du könntest die Eigenwilligkeit dieses Baumes weiter betonen und die Wurzeln aus dem Substrat heben. (Eigenwillig finde ich positiv! ich finde 0815 Bäume und Menschen zwar als "schön", Interessanter sind aber jene die einen eigenen Charakter haben und sich von der Menge abheben.) leider weiß ich nicht wie das mit der inversen Verjüngung auf Nebari höhe aussieht. Ich versuche mich da mal im Bild basteln...
Grüße Magda

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Gatze
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Re: Acer ginnala aus Sämling (bock)

Beitrag von Gatze »

Hi
Das ging schneller als ich dachte...
Bock-1.2.jpg
villeicht wäre das eine Möglichkeit...
Grüße Magda

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bock
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Re: Acer ginnala aus Sämling (bock)

Beitrag von bock »

Hallo Magda,

danke für deine Idee. Es wäre wahrscheinlich schon eine Verbesserung gegenüber dem jetzigen Zustand, aber was mache ich dann mit dem Hohlraum unter dem Stamm?
*konfus*
Ich habe mal versucht, den Hohlraum bildlich darzustellen, an dem Wurzelstumpf links (rote Markierung) findet gerade ein kleiner Fäulnisprozess statt.
Hohlraum
Hohlraum
Wenn ich den Baum höher in die Schale setze, muss ich die Höhle wohl mit Gips ausgiessen...

*crazy*
liebe Grüße Andreas
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Michael 86
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Re: Acer ginnala aus Sämling (bock)

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Andreas

Wenn ich richtig informiert bin, ist Gips nicht für Nässe geeignet. Er saugt sich voll und beginnt sich zu zersetzen und zu schimmeln.
Zement oder Beton wäre da schon besser geeignet. Möglicherweise gibt es ja auch speziell für Bäume etwas.
Vielleicht wäre ja auch Abmoosen eine Idee, etwas Tiefer als die Spitze des Hohlraums.
Wäre halt schade um die bereits aufgebaute Wurzelverzweigung
Grüße Michael :)
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Gary
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Re: Acer ginnala aus Sämling (bock)

Beitrag von Gary »

Hallo Andreas,

was stört Dich der nicht ersichtliche Hohlraum unter dem Ahorn? Für den Baum ist er jedenfalls kein Problem, da müssten sonst tausende Bäume in Deutschland sterben. So was sieht man öfters bei der Baumsanierung. Problematisch wird der Hohlraum erst wenn Du ihn verfüllen willst. Doch wozu?

Die spätere Pflanzposition und Nebari-Ausbildung, ob wie von Dir gepflanzt oder eher höher wie von Magda, ist eine Geschmackssache. Bei Deiner Pflanzposition würde ich im Frühjahr die oberen Wurzeln verletzen, mit Sphagnummoos einpacken und mit 1,5 - 2,0 cm Substrat bedecken. Gesichert durch aufsetzen eines abgeschnittenen Plastiktopf oder Netzring auf die Schale sollte dies ein hilfreiches Ergebnis liefern.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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bock
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Re: Acer ginnala aus Sämling (bock)

Beitrag von bock »

Moin Michael, Moin Gary,

vielen Dank auch für eure Beteiligung!
Michael, du hast sicher Recht, Gips ist wohl keine so gute Idee... Abmoosen hat der Baum schon hinter sich, war auch keine so gute Idee (lag aber wohl an mir...) - und die Wurzelverzweigung würde ich eigentlich auch gerne erhalten, also wird es wohl bei Magdas Vorschlag enden. Vielen Dank für die Anregungen euch dreien!
Gary, du bringst mich da auf eine Idee...
Wenn der Hohlraum für den Baum kein Problem ist, könnte er doch eine Gestaltungsmöglichkeit eröffnen? Jetzt habe ich den Baum auf einen hohen Substrathügel gesetzt, was möglicherweise Wurzelwachstum im Hohlraum zur Folge hat. Doch sollte sich das in Grenzen halten, könnte man dann nicht aus der Not eine Tugend machen, den Baum beim nächsten Umtopfen höher pflanzen (wie von Magda vorgeschlagen), den Hohlraum von der Schwellung am Stammfuß her eröffnen (evtl. rautenförmig, auf Magdas Virtual rechts hinten) und auf der gegenüberliegenden Seite noch eine kleinere Öffnung anbringen?
Oder haltet ihr das für eine Schnapsidee, besonders im Hinblick auf die Gesundheit des Ahorns? Darüberliegende Äste könnten ja kaum Schaden nehmen...
:roll:
liebe Grüße Andreas
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Michael 86
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Re: Acer ginnala aus Sämling (bock)

Beitrag von Michael 86 »

Hallo Andreas

Ich muss gestehen, dass für mich weniger die Wurzeln ein Problem wären, sondern eher die Wulst, die sich darüber gebildet hat.
Du könntest es natürlich so machen, wie von Magda vorgeschlagen. Wobei ich es dann aber richtig übertreiben würde. Ihn deutlich anheben, sodass die Wurzeln richtig frei stehen und Freiraum bleibt. 30° - 45° kippen (von der Rückseite aus gesehen nach links) und dann mit dem Spitzenast eine lockere Krone aufbauen.
So könntest du einen vom Sturm halb entwurzelten Baum darstellen, der sich gerade noch erhalten konnte. Die Erde ist von Erosion abgetragen worden, der Baum hat sich in Richtung Licht weiter entwickelt. Dazu müssten halt die Wurzeln die herausragen, noch etwas an länge gewinnen
Grüße Michael :)
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Re: Acer ginnala aus Sämling (bock)

Beitrag von bock »

meinst du etwa so?
hingepfuscht
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ich weiß nicht... könnte gehen...
muss ich mir durch den Kopf gehen lassen!
liebe Grüße Andreas
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Gatze
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Re: Acer ginnala aus Sämling (bock)

Beitrag von Gatze »

Hi
Damit macht es auch sinn dass auf einer Seite die Äste fehlen...
Grüße Magda

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Hanno
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Re: Acer ginnala aus Sämling (bock)

Beitrag von Hanno »

. . . und wenn man mal ganz anders denkt . . .? :oops:
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