Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Allgemeine Philosophie, Stilarten, Techniken, Vorstellung und Besprechung von Rohmaterial sowie lose Sammlung von Entwicklungs-Dokus
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Oldwebl
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von Oldwebl »

Huhu Heike :-D

Das Jahr ist fast wieder rum und ich bin aufs Update gespannt *daumen_new*
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Heike_vG
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von Heike_vG »

*updated*
Fotos aus dem Herbst 2015 habe ich zu bieten. Seither hat sich ja auch noch nicht viel verändert. Ich weiß nur aus heutiger Sicht gar nicht, warum ich das hochgewachsene, verwahrloste Moos vor dem Fotografieren nicht entfernt habe. Die Ablaktionen sind inzwischen alle abgetrennt.

Vielleicht kriege ich nach dem Austrieb mal wieder ein Bild zustande.

Liebe Grüße,

Heike
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Bonsai-Bene
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von Bonsai-Bene »

Also ich finde die Entwicklung hoch erfreulich. Klar dass ist kein absoluter Top Baum, aber wer hat so etwas. Ich finde einfach, was du aus diesem Material herausgeholt hast ist das best mögliche Ergebnis. Ich denke der Baum wird in 10-15 Jahren ein gut aufgebauter Palmatum mit einer feinen Verzeigung und toller Ausstrahlung sein. Auch deine konsequente Weiterentwicklung des Nebari's wird sich auf lange sich auszahlen.

Ich hoffe es ist klar was ich aussagen möchte? Kurz: der wird *daumen_new*
MfG Benedict

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espanna
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von espanna »

Hallo Heike,

ich war auf der suche nach diesem Thread, danke für das Update und das beste ist, ich bin seit paar Tagen am überlegen wie ich meine Bewässerung aufbauen soll und et voila: ein Link (auf s.9) wo alles mit Bildern beschrieben ist! *daumen_new*
Hammer :-D
Danke
Gruß
László

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Marc Berenbrinker
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von Marc Berenbrinker »

...Das Ergebnis konsequenter Vorbereitung. Sieht toll aus Heike *daumen_new*
http://www.mb-bonsaischalen.de
.....viele Grüße,
Marc
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Heike_vG
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von Heike_vG »

Danke, Ihr Lieben!
Freut mich, wenn Ihr Spaß an diesem Thread habt. Ich selbst habe an diesem Baum schon viele Erfahrungen gemacht und viel gelernt.
Bisher ist die Entwicklung auf der einen Seite nicht sehr schnell vorangegangen, weil es jedes Jahr zwei Schritte vorwärts und einen wieder zurück gab, da ich immer wieder zu dicke oder schlecht geformte Äste und Zweige ersetzt habe, wenn bessere jüngere nachwuchsen. Langsam ist das Gerüst aber brauchbarer und ich werde weniger Schritte zurück machen müssen. Insofern sollte der Verzweigungsaufbau nun ein wenig schneller vorangehen als bisher.
Allerdings ist es immer eine Aufgabe, das starke Wachstum und die kräftigen Triebe mit ihrer Neigung zu langen Internodien im Griff zu behalten. Entsprechend wird nun auch seltener umgetopft, vorsichtiger gedüngt und an den stärksten Stellen pinziert. Auch werde ich teilweise entlauben.

Als ich selbst gerade noch einmal die ersten Fotos angeschaut habe, ist mir bewusst geworden, wie viel dicker der Stamm seit damals geworden ist, obwohl sich ja alles in der Schale abgespielt hat. Auch das Loch vorne im Stamm ist schon erstaunlich weit zugegangen. Wie Benedict richtig gesagt hat, der Ahorn wird nie makellos werden, aber ich denke er wird auf seine Weise interessant und hoffentlich harmonisch werden, mit all seinen Makeln. Ich mag ihn sehr, weil wir schon einen relativ langen, intensiven Dialog miteinander hatten und noch haben, dieser Baum und ich. :wink:

Liebe Grüße,

Heike
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Reiner K
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von Reiner K »

Hallo Heike,
schön Doku...

kannst Du mir sagen (zeigen) wie die Stelle huete
aussieht?
Heike_vG hat geschrieben:*updated*
Bild
LG Reiner
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Oldwebl
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von Oldwebl »

Da isser ja wieder :-D

Na der wird ja von Jahr zu Jahr besser bin ein echter Fan :o
Toll die Entwicklung so mitzuerleben gut gemacht Heike *daumen_new*

lg Mario
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Bonsai-Bene
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von Bonsai-Bene »

Heike das kenne ich gut. Ich habe einen großen campestre an dem ich seit 3-4 Jahren quasi nix anderes mache als unbrauchbare Äste durch bessere zu ersetzen, Wunden mit Opferästen schließen und das Nebari verbessern. Aber ich hoffe das der Baum in 3 Jahren soweit ist, dass ich von der Entwicklung und die Gestaltung gehen kann.

Du gehst hier eben einen Mittelweg. Aber deine Arbeit wird belohnt werden da bin ich mir sicher *daumen_new*
MfG Benedict

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Heike_vG
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von Heike_vG »

Reiner K hat geschrieben:kannst Du mir sagen (zeigen) wie die Stelle huete aussieht?
Da muss ich mal sehen, wie ich im Gewächshaus am besten dran komme. Sonst mache ich nach dem Auswintern ein Bild, kann ja nicht mehr lange hin sein. :wink:

Liebe Grüße,
Heike
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Heike_vG
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von Heike_vG »

Der Baum ist wieder draußen und ich habe ein paar Bilder von der Stelle gemacht, an der ich den Ast quer ablaktiert habe.

LG, Heike
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bonsaiheiner
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von bonsaiheiner »

Hallo Heike,
irgendwo habe ich mal gelesen, dass die Querablaktationen viel zu anfällig seien. Bei kleinster mechanischer Belastung würden sie abbrechen. Das sieht bei Dir irgendwie stabiler aus.
Im Hinterkopf habe ich dabei ene Querablaktation bei meinem M. glyptostr., die mir beim ersten Mal misslang und jetzt seit 3 Jahren
endlich fest verwachsen soll, wobei sie sich allerdings ziert. Der Fehler ist, das sie von Anfang an nicht tief genung eingelassen wurde.
Wenn man mit diesen Kniffen keine Erfahrung hat, macht man da leicht zu wenig, scheint mir jedenfalls.
Liebe Grüsse,
Heiner
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Norbert_S
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von Norbert_S »

Du hast recht Heiner.
Auch hier ist Übung nicht schädich.
Bei einem Gingko habe ich sogar vier Jahre gebraucht, bevor ich trennen konnte.
Ahorn und Hainbuche gehen leicht und natürlich verwachsen die Teile besser und auch schöner, wenn sie ausreichend tief eingesetzt werden.
Sie sind dann nach einigen Jahren weniger als Pfropfungen zu erkennen als Bohrablaktionen. Die schieben immer einen unnatürlich wirkenden Kallus um den Ast.
Ist regelmäßig sehr schön selbst bei den Kokufu-Ahornen des A.p. Benishidori zu sehen.
Norbert

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Heike_vG
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von Heike_vG »

Hallo Heiner,

da ist auf jeden Fall etwas dran, dass Querablaktionen nicht das Gelbe vom Ei sind. An diesem Ahorn habe ich es dreimal probiert und zweimal sind sie kurz nach dem Verwachsen tatsächlich wieder abgebrochen, durch geringes versehentliches Gegenstoßen. Sie hätten wohl noch einige Zeit länger zusätzlich fest fixiert werden müssen, z.B. durch Schrauben oder Bandagen.

Diese eine gelungene und inzwischen wohl recht stabile Ablaktion begeistert aus ästhetischer Sicht sicherlich nicht (ich bin aber gespannt, wie sich die Sache im Laufe der Jahre entwickeln wird). Meine Erfahrung hat gezeigt, dass auch wenn man diese Querablaktionen recht tief und gut passend einlegt, die Befestigung mit Nägeln, Pins oder Reißzwecken nicht die guten Ergebnisse bringen, die man sich wünscht. Das Dickenwachstum des eingepassten Reises setzt sich nach außen fort, überwallt kleine Nagelköpfe und zieht Pins und Reißzwecken heraus. Eine feste Bandage wäre wünschenswert, die das Reis auf dem Niveau des Stamms praktisch flachdrückt, sie ist aber leider bei einer Querablaktion schwer zu bewerkstelligen.
Ich habe vor zwei Jahren einen Dreispitzahorn-Shohin zum Neuaufbau geschenkt bekommen, der keine Spitze mehr hatte und dem ich eine neue - dann aber senkrecht - ablaktiert habe. Diese begann sich auch zu sehr herauszuheben, so dass ich sie inzwischen mit Kabelbindern fest bandagiert habe. Das funktioniert und sollte ein besseres Ergebnis bringen.
Bei einer Querablaktion könnte man vielleicht ein mit Gummi abgepolstertes Holzstück senkrecht über die Ablaktion legen und dann um den Stamm herum bandagieren. Das würde aber natürlich auch wieder das Risiko beinhalten, den Stamm durch die möglicherweise eindrückende Bandage zu verunstalten. Zumindest müsste man gut aufpassen!

Liebe Grüße,

Heike
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Köhler Rudolf
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Re: Großer Fächerahorn aus Feldkultur

Beitrag von Köhler Rudolf »

Hallo Heike,

mein Beitrag passt jetzt nicht zum Thema „Ablaktion“.

Aber solche Berichte mit der gut dokumentierte Entwicklung von Bäumen lese ich gerne und vergleiche diese mit meinen eigenen Erfahrungen.

Aber wenn ich mir deinen Ahorn so anschaue, frage ich mich immer wieder, warum du den Baum nicht mal voll düngst und dann die Äste im unteren Bereich einfach mal durchtreiben lässt. Ungefähr solange bis die Dicke des Astes stimmt. Meine Erfahrungen mit dieser Art vom Aufbau sind eigentlich positiv. Ahorn die man fett füttert und die sich im Aufbau befinden, treiben doch an allen Stellen wieder aus. Meistens passt dann ein neuer Trieb. Man kann auch später noch eine vernünftige Feinverzweigung aufbauen.
Ich bin der Meinung, dass es schneller geht und qualitativ kein schlechteres Ergebnis erzielt wird.

Aber jeder hat da so seine eigenen Vorstellungen.

Viele Grüße

Rudi K.
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