Arakawa braucht eure Hilfe !!!

[Lennart Schreyer]

Hallo liebe Forum Gemeinde !!

Ich und mein Arakawa brauchen euer geballtes Fachwissen. Ich habe den Arakawa schon bei meiner Balkonvorstellung gezeigt. Er ist inzwischen auf das Geländer umgezogen und steht vollsonnig und etwas windiger den Tag über.

Das Problem zeige ich euch jetzt auf den Bildern. Die ersten Bilder zeigen den ganzen Baum damit ihr euch einen Überblich verschaffen könnt. Der Baum treibt sehr gut und wurde dieses Jahr noch gar nicht gedüngt. Ich habe jetzt das Problem mit dem Baum das er aus dem Vorjahr sehr lange Internoiden mitgebracht hat, welche z.T. 6 cm lang sind. Ich habe an den Gesamtbildern die schlimmsten Stellen mal makiert. Detail Aufnahmen con den Internoiden habe ich auch mal gemacht.

Meine Frage ist jetzt wie kann man das wieder ändern. Ich will das Laub an die Hauptäste wieder ran bekommen und nicht in so weiter Entfernung haben.

Das nächste Problem ist die rechte Seite mit den vielen Ästen. Da muss irgendwie Ordnung rein. Ich weiß aber gar nicht was man wie machen soll an der Seite.

Kann ich denn jetzt schneiden? Soll ich warten?
Kann ich aus dem was ich abschneide noch Stecklinge ziehen?

Auf dem ersten Bild habe ich mal die Äste markiert, welche ich eigentlich unbedingt behalten will. Würde mich riesig über Hilfe freuen. Hoffe ich nerve nicht zu sehr mit meinen Fragen
Wenn ihr andere Bilder braucht einfach Bescheid sagen, dann werde ich sie für euch machen.


Danke euch schonmal!!

[Heike_vG]

Hallo Lennart,

meine Gestaltungsidee wäre: 15° nach rechts geneigt eintopfen, die gerade, unverjüngte Stammfortführung kürzen, rechts unten einen der vielen an einem Punkt entspringenden Äste auswählen, den best geformten und am weitesten nach unten gewachsenen, den Rest entfernen.
Die schon zu langen Zweige der letzten Jahre deutlich einkürzen. Auf dieser Basis die Krone aufbauen.

Liebe Grüße,

Heike

[level320]

hallo,

ich finde die rechte ast-ansammlung gehört weg, sprich der steinschleuder effekt behoben.
dazu würde ich den kompletten knubbel schräg entfernen und so eine verjüngung erzeugen.
auf der rechten seite sieht man aufgrund des zahlreichen und dichten austriebs , das da eine sehr kräftige
saftbahn ist....sprich nach dem entfernen der ast-ansammlung kommt da bestimmt am schnittrand wieder
eine /mehrere knospen...und man hat einen ast auf der richtigen stelle (damit schließt auch die wunde besser).
meiner erfahrung nach schließen arakawas wunden sehr gut.

ist vlt etwas krass...aber die einzige möglichkeit einen guten baum draus zu machen......(ohne das baumhaus fundament)
umso früher , desto besser. ich bin/war ja auch so einer ....nicht wegschneiden , weil sieht so gut aus.....tut es aber nicht ,
und auf dauer wird man damit nicht glücklich....

lg
ladi

[Lioth]

[quote="Lennart Schreyer"
Problem mit dem Baum das er aus dem Vorjahr sehr lange Internoiden mitgebracht hat, welche z.T. 6 cm lang sind.
Meine Frage ist jetzt wie kann man das wieder ändern. Ich will das Laub an die Hauptäste wieder ran bekommen und nicht in so weiter Entfernung haben.
Danke euch schonmal!![/quote]

Jau, Arakawa und lange Internodien, das macht der einfach!!
Wenn der Baum fit ist, lass ihn treiben und schneide dann zurück, dann treibt er wieder ordentlich aus. Und dann, Blattschnitt, alle Blätter ab, alle!!
Das funktioniert bei meinem Arakawa, also vorsicht!
Das Ergebniss sind kleinere Blätter an kürzeren Internodien, wenn Du Glück hast, ansonsten, "same procedre at last year":
Also, nur nicht aufgeben!!

[achim73]

was in meinen augen oft vergessen bzw. unterschätzt wird, ist die grösse der schnittstelle, die man bei solchen " verjüngenden" schnitten zwangsläufig erhält. dann ist es IMHO konsequenter, ein sabamiki einzubauen.
http://walter-pall.de/maplesjapanese_ma ... _8688v.jpg

[Lioth]

was in meinen augen oft vergessen bzw. unterschätzt wird, ist die grösse der schnittstelle, die man bei solchen " verjüngenden" schnitten zwangsläufig erhält. dann ist es IMHO konsequenter, ein sabamiki einzubauen.
http://walter-pall.de/maplesjapanese_ma ... _8688v.jpg

Na ja, bis Lennart soweit kommt werden etliche Jahre ins Land ziehen!
Und das sowas, warscheinlich, nie zu verwirklichen sein wird, weißt Du auch, oder?
Also. wenn dann Heikes Vorschlag!
Die Schnittstellen bei dem Arakawa gehen eigentlich schnell zu, wenn Du ihn ordentlich behandelst!

[achim73]

nur mal zur verdeutlichung - weil ja doch mal gerne so schnittlinien eingezeichnet werden, mal daneben projeziert, wie sowas dann in der draufsicht aussieht. selbst wenn (!) es irgendwann überwallt, würde ich persönlich so etwas nicht unbedingt an einem baum haben wollen, wenn es sich vermeiden lässt.

DSC_0192b.jpg (68.01 KiB) 1870 mal betrachtet

da würde mir ein shari oder sabamiki besser gefallen.

heikes ansatz halte ich allerdings auch für den besten weg in diesem fall. letzten endes wie immer-geschmackssache.

[Lennart Schreyer]

Also ich bedanke mich erstmal vielmals für eure Ideen und die rege Beteiligung.

Aber so wie achim den Schnitt auf dem letzten Bild eingezeichnet hat will ich auf gar keinen Fall schneiden. Dabei geht mir viel zu viel von dem Charakter des Baumes verloren. Ich fand an diesem sehr speziellen und gewiss nicht einfachem Exemplar gerade den gekappten Hauptstamm und die Kronenverteilung auf die Linke und Rechte Seite gut. Also wie gesagt Heike Idee geht schon sehr in meine Richtung, wie ich mir das Vorgestellt habe.

Was würdet ihr denn sagen bis wann ich warten soll die langen Internoiden einzukürzen? Bei vielen dieser lang entspringenden Internoiden sind unten am "Hauptstamm" viele Knospen zu sehen. Achja und könnte, wenn ich diese abschneide daraus Stecklige ziehen? Kenne mich damit nicht aus oder sind die schon zu alt für sowas?

@ achim73:

dann ist es IMHO konsequenter, ein sabamiki einzubauen.
http://walter-pall.de/maplesjapanese_ma ... _8688v.jpg

Diese Idee finde ich eigentlich sehr sehr gelungen für die große Schnittstelle auf der anderen Seite.


Hat denn jemand Erfahrungen damit wie man sowas anlegt? Wüsste jetzt nicht wie man an sowas ran geht? Die Wunde die man dann erzeugt muss ja irgendwie behandelt und versorgt werden etc.
Ich werde nachher mal Bilder von der anderen Baumseite einstellen, damit ihr mal die Schnittstelle zu sehen bekommt. Eine Draufsicht werde ich auch noch Posten, denn rechts entspringen die Äste nicht alle an einem Punkt sondern überall. SIeht man auf den Bildern nur nicht sehr gut.
Also Danke erstmal für die rege Beteiligung.

[Lennart Schreyer]

Hier die Bilder die ich versprochen habe. Die ganzen Astfotos sind alle von der rechten Seite. Ich hoffe ihr könnt es euch vorstellen.

Gruß

[Stefan_E]

eine andere Variante ...
Die Idee geht in Richtung Blitzschlag. Naja die Fräsarbeit sollte eventuell etwas anders aussehen aber als Prinzipvirtual reicht es hoffentlich!!

lg, Stefan

[Heike_vG]

Hallo, Ihr Lieben,

es sind viele interessante Ideen geäußert worden, das ist schön.

Ich würde dabei nur zu bedenken geben, dass die Hauptattraktion des Arakawa seine herrliche Borke ist. Deswegen würde ich gerade bei dieser Ahornsorte auf unnötig große Schnittstellen und Sabamiki-/Sharibereiche verzichten.
Wenn man auf der rechten Seite alle Äste wegnehmen und noch einen sehr schrägen Schnitt machen würde, wie bei Achim blau eingezeichnet, hätte ich große Sorge, dass der ganze rechte Stammbereich absterben würde. Gerade beim Arakawa kann sowas ganz schnell passieren.
Wenn man am Ende einen Arakawa-Ahorn hat, dem der größte Teil der Borke irgendwann abfällt, weil darunter alles abgestorben ist, wäre das doch zu ärgerlich.

Zum Rückschnitt der Äste und vorjährigen Zweige mit überlangen Internodien ist jetzt eine gute Zeit und gerade wenn man weiter in Stammnähe schon Knospen sieht, ist man auf der sicheren Seite.

Liebe Grüße,

Heike

[Lennart Schreyer]

Hallo,

also erstmal nochmals vielen Dank für die Virtuals und die ganzen Ideen. Ich bin mir aber immer noch nicht sicher was man machen soll......
Mal sehen was vllt. noch so an Ideen kommt. Aber ich muss Heike auf jeden Fall recht geben was die Borke angeht. Die ist natürlich was ganz besonderes und soll auch möglichst viel erhalten bleiben.

@ Heike_vG :
wenn ich ihn dann jetzt beschneide kann ich dann mit den abgeschnittenen Astteilen versuchen Stecklinge zu ziehen oder sind die "zu alt". Wie schon gesagt mit Stecklingen kenn ich mich noch nicht aus.

Vielleicht kann mir ja jemand noch was dazu sagen.

Gruß

[Heike_vG]

Hallo Lennart,

das könnte schon klappen, mit den Stecklingen, einen Versuch ist es jedenfalls wert.
Allerdings scheint nach meinen - nicht repräsentativen - Versuchen der Arakawa schwieriger zu bewurzeln zu sein als andere Fächerahornsorten. Von meinen bisherigen Stecklingen hat nur einer überlebt und der tut sich noch immer ein bisschen schwer.
Ich würde zu Wurzelhormon raten und die Stecklinge vorläufig unter einer Folie oder Mini-Gewächshäuschen o.ä. halten.

Liebe Grüße,

Heike

[sulrich]

Hallo,

mit Stecklingen hab' ich keine Erfahrung, aber Abmoosen hat bei mir mit Arakawa ganz gut geklappt - das käme vielleicht für den überlangen rechten Ast in Frage, da könnten ein paar ganz nette Mehrfachstamm-Varianten drinstecken ...

[Lennart Schreyer]

@ sulrich:

welchen genau meinst du?

Gruß