Ulmen-Dreierstamm
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Ulmen-Dreierstamm
Hallo Forengemeinde,
die letzten Ulmenblätter sind fast alle gefallen...
Deshalb zeige ich mal meine Sankan-Ulme, die ich Mitte der 80er Jahre in einem Auwald gefunden habe.
Die Basis war/ist ein zu Boden gefallener Ast oder ein Ausschlag aus einer alten Wurzel, was jetzt Probleme mit dem Nebari nach sich zieht: Es hat sich einseitig ausgebildet!
Um diesen Fehler zu beheben, habe ich Stecklinge gezogen, die ich später zur Verbesserung des Wurzelbildes verwenden will.
Hat jemand Erfahrung damit? Zeitpunkt?
Das erste Bild ist von einem Papierfoto von Ende der 80er Jahre abfotografiert. Ursprünglich hatte die Ulme mehrere kleine Stämmchen. Jahrelang habe ich sie als Doppelstamm gezogen, bis sie an günstiger Stelle an der Basis auf der Rückseite rechts einen neuen Trieb hervorbrachte. Oder ist jemand der Meinung, dass ich den kleinen 3. Stamm rechts wieder entfernen sollte?
Beste Grüsse,
Heiner
die letzten Ulmenblätter sind fast alle gefallen...
Deshalb zeige ich mal meine Sankan-Ulme, die ich Mitte der 80er Jahre in einem Auwald gefunden habe.
Die Basis war/ist ein zu Boden gefallener Ast oder ein Ausschlag aus einer alten Wurzel, was jetzt Probleme mit dem Nebari nach sich zieht: Es hat sich einseitig ausgebildet!
Um diesen Fehler zu beheben, habe ich Stecklinge gezogen, die ich später zur Verbesserung des Wurzelbildes verwenden will.
Hat jemand Erfahrung damit? Zeitpunkt?
Das erste Bild ist von einem Papierfoto von Ende der 80er Jahre abfotografiert. Ursprünglich hatte die Ulme mehrere kleine Stämmchen. Jahrelang habe ich sie als Doppelstamm gezogen, bis sie an günstiger Stelle an der Basis auf der Rückseite rechts einen neuen Trieb hervorbrachte. Oder ist jemand der Meinung, dass ich den kleinen 3. Stamm rechts wieder entfernen sollte?
Beste Grüsse,
Heiner
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- noch viele kleine Stämmchen, alle in einer Ebene
- Auwaldulme ca 1989.jpg (61.41 KiB) 6244 mal betrachtet
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- links unter dem Moos und hinten zu wenig Wurzeln
- Wurzelbild Sankan Ulme.jpg (62.44 KiB) 6244 mal betrachtet
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- nach dem Blattfall im Okt. 10
- Sankan Ulme Okt 10.jpg (53.13 KiB) 6244 mal betrachtet
Zuletzt geändert von bonsaiheiner am 17.11.2012, 16:25, insgesamt 1-mal geändert.
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Hallo,
Das ist ja wirklich ein sehr schönes Exemplar, das Du uns hier wieder zeigst! Mir scheint, dass der kleine dritte Stamm zumindest aktuell mit den Hauptästen rechts am Baum konkurriert, die müssten wohl dann wohl weichen oder stark reduziert werden, was ich recht schade fände. Hier mal ein Virtual ohne den dritten Stamm und mit einer etwas flacheren, ovalen Schale, da fehlt mir der 3. Stamm eigentlich nicht
Mit Anpfropfen bei Ulmen hab' ich leider keine Erfahrung (könnte mir aber vorstellen, dass die Fahrradschlauch-Methode auch ganz gut klappen könnte, da Ulmen ja eigentlich leicht Wurzeln bilden sollten: http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... =8&t=24590) ...
Das ist ja wirklich ein sehr schönes Exemplar, das Du uns hier wieder zeigst! Mir scheint, dass der kleine dritte Stamm zumindest aktuell mit den Hauptästen rechts am Baum konkurriert, die müssten wohl dann wohl weichen oder stark reduziert werden, was ich recht schade fände. Hier mal ein Virtual ohne den dritten Stamm und mit einer etwas flacheren, ovalen Schale, da fehlt mir der 3. Stamm eigentlich nicht
Mit Anpfropfen bei Ulmen hab' ich leider keine Erfahrung (könnte mir aber vorstellen, dass die Fahrradschlauch-Methode auch ganz gut klappen könnte, da Ulmen ja eigentlich leicht Wurzeln bilden sollten: http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... =8&t=24590) ...
Viele Grüße,
Stefan
Whenever there is any doubt, there is no doubt. - Sam in 'Ronin'
Stefan
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- Dirk K. aus L.
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Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Hallo Heiner!
Das Virtual sagt alles. Übrigens ein wahrhaft schöner Baum.
Grüße
Dirk
Ja, ich! Weg damit!bonsaiheiner hat geschrieben: Oder ist jemand der Meinung, dass ich den kleinen 3. Stamm rechts wieder entfernen sollte?
Das Virtual sagt alles. Übrigens ein wahrhaft schöner Baum.
Grüße
Dirk
Der wahre Weg geht über ein Seil, das nicht in der Höhe gespannt ist, sondern knapp über dem Boden. Es scheint mehr bestimmt stolpern zu machen, als begangen zu werden. (Franz Kafka)
Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Hi, sehr interessanter Yamadori!!
Ich würde noch beim kleineren Baum den Stamm bzw. senkrechten Hauptast entfernen,
um diesen etwas kleiner zu gestalten,
und beim Hauptstamm den linken Bereich etwas kürzen bzw. entfernen!?
Das schnelle Virtual ist um 5Grad nach links geneigt, um das Nebari und den Hauptbaum zu betonen!?
Dein Baum ist wirklich toll erzogen, und mir gefällt die Krone auch so, erscheint aber insgesamt zu perfekt bzw. rund!?
LG Chris
Ich würde noch beim kleineren Baum den Stamm bzw. senkrechten Hauptast entfernen,
um diesen etwas kleiner zu gestalten,
und beim Hauptstamm den linken Bereich etwas kürzen bzw. entfernen!?
Das schnelle Virtual ist um 5Grad nach links geneigt, um das Nebari und den Hauptbaum zu betonen!?
Dein Baum ist wirklich toll erzogen, und mir gefällt die Krone auch so, erscheint aber insgesamt zu perfekt bzw. rund!?
LG Chris
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- v-ulme.jpg (47.27 KiB) 6130 mal betrachtet
Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Auf gar keinen Fall!!Hemerobix hat geschrieben:Hi, sehr interessanter Yamadori!!
Ich würde noch beim kleineren Baum den Stamm bzw. senkrechten Hauptast entfernen,
um diesen etwas kleiner zu gestalten,
und beim Hauptstamm den linken Bereich etwas kürzen bzw. entfernen!?
Das schnelle Virtual ist um 5Grad nach links geneigt, um das Nebari und den Hauptbaum zu betonen!?
Dein Baum ist wirklich toll erzogen, und mir gefällt die Krone auch so, erscheint aber insgesamt zu perfekt bzw. rund!?
LG Chris
Nicht schneiden, nur damit man was zu schneiden hat!
Das ist eine Gestaltung, die so gewachsen ist, da ändert man nichts mehr dran, sondern erhält!
Der Baum ist mit Ausnahme des kleinen Schößlings absolut reif!
insgesamt zu perfekt bzw. rund!?
- Robert S.
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Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Hallo Heiner,
ein wunderschöner Baum, den Du uns da zeigst.
Ich schließe mich Stefan's Vorschlag an. Ohne den kleinen Stamm sieht das ganze schon sehr perfekt aus.
Falls Du Stecklinge anplättest um das Nebari zu verbessern wäre ich sehr interessiert, wenn Du darüber berichten würdest.
Servus,
Robert
ein wunderschöner Baum, den Du uns da zeigst.
Ich schließe mich Stefan's Vorschlag an. Ohne den kleinen Stamm sieht das ganze schon sehr perfekt aus.
Falls Du Stecklinge anplättest um das Nebari zu verbessern wäre ich sehr interessiert, wenn Du darüber berichten würdest.
Servus,
Robert
Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Teilabmoosen sollte aber auch kein Problem sein!
Das ist eine Ulme, die bewurzelt ja fast automatisch!
Das ist eine Ulme, die bewurzelt ja fast automatisch!
Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Moin
Auf den dritten Stamm könnte ich auch sehr gut verzichten, jede weitere gestalterische grobe Schnittmaßnahme verbietet sich aber.
Der Baum strahlt eine tolle natürliche Harmonie aus.
Danke Heiner, dass du uns wieder einmal eines deiner schönen Exemplare zeigst. Über Jahre entwickelt und zu einer schönen Reife gebracht.
Eine Ulme ist unkompliziert und du hast schon viele Jahre Pflege in diesen Baum gesteckt.
Obwohl eine Teilabmoosung sicherlich gefahrlos machbar ist, hat das Ablaktieren mit einzelnen Schösslingen für dich den Vorteil, dass du die Schößlinge nach dem benötigten Wurzelbild aussuchen und am richtigen Ort anflanschen kannst.
Die Abmoosung bleibt dir dann immer noch, solltest du mit deinem Ergebnis nicht zufrieden sein. Dieser Baum hat kleine Schritte verdient.
Viel Spaß damit und viel Erfolg, den ich gerne hier in Bildern sehen würde.
Auf den dritten Stamm könnte ich auch sehr gut verzichten, jede weitere gestalterische grobe Schnittmaßnahme verbietet sich aber.
Der Baum strahlt eine tolle natürliche Harmonie aus.
Danke Heiner, dass du uns wieder einmal eines deiner schönen Exemplare zeigst. Über Jahre entwickelt und zu einer schönen Reife gebracht.
Eine Ulme ist unkompliziert und du hast schon viele Jahre Pflege in diesen Baum gesteckt.
Obwohl eine Teilabmoosung sicherlich gefahrlos machbar ist, hat das Ablaktieren mit einzelnen Schösslingen für dich den Vorteil, dass du die Schößlinge nach dem benötigten Wurzelbild aussuchen und am richtigen Ort anflanschen kannst.
Die Abmoosung bleibt dir dann immer noch, solltest du mit deinem Ergebnis nicht zufrieden sein. Dieser Baum hat kleine Schritte verdient.
Viel Spaß damit und viel Erfolg, den ich gerne hier in Bildern sehen würde.
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
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Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Hallo,
allen Kommentatoren herzlichen Dank! Ihr habt mir sehr geholfen, teils bestätigend, was ich schon immer ahnte, Ihr habt aber auch darauf hingewiesen, was geändert werden sollte.
Das Schöne am BFF ist folgendes: Es hindert einen daran, betriebsblind zu werden. Man muss sich nur mitteilen und erklären. Aber es soll ja auch Leute geben, die damit Schwierigkeiten haben.
Wenn Stefan, Dirk, Max, Robert ,Chris und Norbert (und damit in der Summe jahrzehntelange Bonsaierfahrung!) mir raten, das 3. Stämmchen rechts wieder zu entfernen, dann muss ich darüber mal richtig intensiv nachdenken.
@Stefan: Vielen Dank für Dein Virtual. Die Schale ist sehr gut ausgesucht, wirkt stimmig, gefällt mir sehr. Ich würde mich gern nach einem solchen Teil umsehen, wenn da nicht, wie ganz oben erwähnt, die Yamadori-Altlast wäre: Der Baum sitzt auf einem großen flachen Altholzstück, alter Stamm oder alte Wurzel, in dem noch Leben steckt. Vielleicht gelingt es mir, im Laufe der Jahre , diesen im Substrat versteckten Brocken zu verkleinern, um die flachere Schale ins Spiel zu bringen. allerdings werde ich zur Nebariverbesserung den Baum wohl erst wieder in die Schule schicken müssen und dazu ist mehr Pflanztiefe erforderlich. Das hätte eigentlich schon längst geschehen sollen.
@Chris : Vielen Dank für Deinen Vorschlag. Wenn ich den Baum rechts um 5 Grad anhebe, dann kommt das dominante Nebari rechts noch mehr zum Vorschein, das kann´s nicht sein!
Der schlanke aufrechte Stammverlauf am linken Baum bleibt zunächst. Der Baum hat mir bis jetzt noch nicht erzählt, dass er ihn (wegen Lichtmangel oder so) abstoßen will.
Ohne Probleme im Substrat, am Nebari oder aber auch bei einem noch im Aufbau befindlichen Baum wäre Dein Vorschlag aber auch eine Möglichkeit.
@Norbert: Bzgl Anplattung von Wurzelstecklingen habe ich nur bescheidene Erfahrungen. Ich muss ehrlich gestehen, dass alle Versuche bislang (auch bei anderen Bäumen) in die Hose gegangen sind. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, vielleicht in 1-2 Jahren werde ich mich evtl. an Gary (Harald) wenden, der ja ganz in meiner Nähe wirkt, wenn er bereit ist, mich anzuleiten. Hoffentlich seufzt er jetzt nicht all zu sehr! Bis dahin werde ich es auch mal mit Heikes Fahrradschlauch-Methode versuchen.
Beste Grüsse,
Heiner
allen Kommentatoren herzlichen Dank! Ihr habt mir sehr geholfen, teils bestätigend, was ich schon immer ahnte, Ihr habt aber auch darauf hingewiesen, was geändert werden sollte.
Das Schöne am BFF ist folgendes: Es hindert einen daran, betriebsblind zu werden. Man muss sich nur mitteilen und erklären. Aber es soll ja auch Leute geben, die damit Schwierigkeiten haben.
Wenn Stefan, Dirk, Max, Robert ,Chris und Norbert (und damit in der Summe jahrzehntelange Bonsaierfahrung!) mir raten, das 3. Stämmchen rechts wieder zu entfernen, dann muss ich darüber mal richtig intensiv nachdenken.
@Stefan: Vielen Dank für Dein Virtual. Die Schale ist sehr gut ausgesucht, wirkt stimmig, gefällt mir sehr. Ich würde mich gern nach einem solchen Teil umsehen, wenn da nicht, wie ganz oben erwähnt, die Yamadori-Altlast wäre: Der Baum sitzt auf einem großen flachen Altholzstück, alter Stamm oder alte Wurzel, in dem noch Leben steckt. Vielleicht gelingt es mir, im Laufe der Jahre , diesen im Substrat versteckten Brocken zu verkleinern, um die flachere Schale ins Spiel zu bringen. allerdings werde ich zur Nebariverbesserung den Baum wohl erst wieder in die Schule schicken müssen und dazu ist mehr Pflanztiefe erforderlich. Das hätte eigentlich schon längst geschehen sollen.
@Chris : Vielen Dank für Deinen Vorschlag. Wenn ich den Baum rechts um 5 Grad anhebe, dann kommt das dominante Nebari rechts noch mehr zum Vorschein, das kann´s nicht sein!
Der schlanke aufrechte Stammverlauf am linken Baum bleibt zunächst. Der Baum hat mir bis jetzt noch nicht erzählt, dass er ihn (wegen Lichtmangel oder so) abstoßen will.
Ohne Probleme im Substrat, am Nebari oder aber auch bei einem noch im Aufbau befindlichen Baum wäre Dein Vorschlag aber auch eine Möglichkeit.
@Norbert: Bzgl Anplattung von Wurzelstecklingen habe ich nur bescheidene Erfahrungen. Ich muss ehrlich gestehen, dass alle Versuche bislang (auch bei anderen Bäumen) in die Hose gegangen sind. Wenn der Zeitpunkt gekommen ist, vielleicht in 1-2 Jahren werde ich mich evtl. an Gary (Harald) wenden, der ja ganz in meiner Nähe wirkt, wenn er bereit ist, mich anzuleiten. Hoffentlich seufzt er jetzt nicht all zu sehr! Bis dahin werde ich es auch mal mit Heikes Fahrradschlauch-Methode versuchen.
Beste Grüsse,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Hallo Heiner,
da ich zwei Tage verreist war, melde ich mich erst jetzt. Mit dem Ablaktieren von Jungpflanzen zur Vervollständigung des Nebaris habe ich inzwischen an Ahornen Erfahrungen gesammelt und da hat es bei mir wirklich super geklappt. Warum sollte es bei einer Ulme nicht genauso gut gehen!
Deinen Baum finde ich übrigens sehr schön! Ob ich den kleinen dritten Stamm entfernen würde, weiß ich noch nicht so genau. Wenn er etwas dicker würde und daher besser mit den anderen beiden harmonieren würde, könnte er schon schön dazupassen.
Als Zeitpunkt für die Ablaktion habe ich den April gewählt, Anfang - Mitte April. Den jeweiligen Baum habe ich für diese Phase in eine tiefere Trainingsschale getopft, um den Wurzeln der Jungpflanzen genug Raum zu geben, aber auch um das Wachstum des gesamten Baums zu forcieren, damit die Verbindung gut und kräftig zusammenwächst.
Sehr wichtig ist natürlich, dass man am Rand der in die Baumbasis geschnittenen Nut und am entsprechenden Bereich der Jungpflanze das Kambium freilegt und genau aufeinander bringt. Befestigt habe ich die Jungpflanzen in ihrer Position mit jeweils zwei Schusternägeln. Die Jungpflanzen müssen dick genug sein, von so einem dünnen Nagel nicht auseinander gesprengt zu werden.
Im nächsten Jahr nach dieser Arbeit habe ich jeweils die Oberteile der ablaktierten Pflanzen nach dem Austrieb abgeschnitten, etwa im Juni.
Es kann passieren, dass ein so verbesserter Baum nach zwei Jahren in der tieferen Trainingsschale so zugelegt hat, dass er nicht mehr in seine ursprüngliche Schale passt. Mein panaschierter Fächerahorn z.B. hat in dieser Zeit ein erstaunliches Dickenwachstum gemacht und brauchte daher eine neue, größere Schale. Was ich auch beobachtet habe ist, dass die zusätzlichen Wurzeln dem Baum auch zusätzliche Kraft und Vitalität bringen. Ich finde die Methode sehr gut und werde sie bestimmt noch oft einsetzen.
Liebe Grüße,
Heike
da ich zwei Tage verreist war, melde ich mich erst jetzt. Mit dem Ablaktieren von Jungpflanzen zur Vervollständigung des Nebaris habe ich inzwischen an Ahornen Erfahrungen gesammelt und da hat es bei mir wirklich super geklappt. Warum sollte es bei einer Ulme nicht genauso gut gehen!
Deinen Baum finde ich übrigens sehr schön! Ob ich den kleinen dritten Stamm entfernen würde, weiß ich noch nicht so genau. Wenn er etwas dicker würde und daher besser mit den anderen beiden harmonieren würde, könnte er schon schön dazupassen.
Als Zeitpunkt für die Ablaktion habe ich den April gewählt, Anfang - Mitte April. Den jeweiligen Baum habe ich für diese Phase in eine tiefere Trainingsschale getopft, um den Wurzeln der Jungpflanzen genug Raum zu geben, aber auch um das Wachstum des gesamten Baums zu forcieren, damit die Verbindung gut und kräftig zusammenwächst.
Sehr wichtig ist natürlich, dass man am Rand der in die Baumbasis geschnittenen Nut und am entsprechenden Bereich der Jungpflanze das Kambium freilegt und genau aufeinander bringt. Befestigt habe ich die Jungpflanzen in ihrer Position mit jeweils zwei Schusternägeln. Die Jungpflanzen müssen dick genug sein, von so einem dünnen Nagel nicht auseinander gesprengt zu werden.
Im nächsten Jahr nach dieser Arbeit habe ich jeweils die Oberteile der ablaktierten Pflanzen nach dem Austrieb abgeschnitten, etwa im Juni.
Es kann passieren, dass ein so verbesserter Baum nach zwei Jahren in der tieferen Trainingsschale so zugelegt hat, dass er nicht mehr in seine ursprüngliche Schale passt. Mein panaschierter Fächerahorn z.B. hat in dieser Zeit ein erstaunliches Dickenwachstum gemacht und brauchte daher eine neue, größere Schale. Was ich auch beobachtet habe ist, dass die zusätzlichen Wurzeln dem Baum auch zusätzliche Kraft und Vitalität bringen. Ich finde die Methode sehr gut und werde sie bestimmt noch oft einsetzen.
Liebe Grüße,
Heike
- bonsaiheiner
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Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Hallo Heike,
vielen Dank für Deinen Beitrag.
Deine Kunstfertigkeit mit Anplattung unter Zuhilfenahme von Schusternägeln hast Du ja erst kürzlich gezeigt, war´s nicht bei einem Ficus? Habe ähnliche Vorgehensweise auch schon mal im BA gelesen.
Meine 5 Stecklinge scheinen anzugehen (erst im August abgenommen!), jedenfalls sind die Blättchen am top noch alle grün und es zeigen sich starke Knospen im Spitzenbereich. Für die kommende Vegetationsperiode werden diese Kandidaten aber ganz bestimmt noch nicht stark genug sein, um mit Nägeln angeplattet zu werden. Es gibt aber doch auch dieses grüne Kunstraffia ("Kunst-" deshalb, weil es bei Bodenkontakt nicht so schnell verrottet). Könnte man damit nicht auch die notwendige innige Verbindung herstellen? Ich werde es wohl erst einmal mit Anfrischung des Kambiums links am Nebari, Wurzelhormon und Deiner Fahrradschlauchmethode versuchen. Die versorgenden Wurzeln werde ich vorher ziemlich zurückschneiden, um den Baum mit Nachdruck daran zu erinnern, sich eine zusätzliche neue Wurzelversorgung zuzulegen.
Wenn das mißlingt, werden die Stecklinge im Frühling 2012 so weit sein ...
Das 3. Stämmchen ist noch nicht entfernt!
Beste Grüsse,
Heiner
vielen Dank für Deinen Beitrag.
Deine Kunstfertigkeit mit Anplattung unter Zuhilfenahme von Schusternägeln hast Du ja erst kürzlich gezeigt, war´s nicht bei einem Ficus? Habe ähnliche Vorgehensweise auch schon mal im BA gelesen.
Meine 5 Stecklinge scheinen anzugehen (erst im August abgenommen!), jedenfalls sind die Blättchen am top noch alle grün und es zeigen sich starke Knospen im Spitzenbereich. Für die kommende Vegetationsperiode werden diese Kandidaten aber ganz bestimmt noch nicht stark genug sein, um mit Nägeln angeplattet zu werden. Es gibt aber doch auch dieses grüne Kunstraffia ("Kunst-" deshalb, weil es bei Bodenkontakt nicht so schnell verrottet). Könnte man damit nicht auch die notwendige innige Verbindung herstellen? Ich werde es wohl erst einmal mit Anfrischung des Kambiums links am Nebari, Wurzelhormon und Deiner Fahrradschlauchmethode versuchen. Die versorgenden Wurzeln werde ich vorher ziemlich zurückschneiden, um den Baum mit Nachdruck daran zu erinnern, sich eine zusätzliche neue Wurzelversorgung zuzulegen.
Wenn das mißlingt, werden die Stecklinge im Frühling 2012 so weit sein ...
Das 3. Stämmchen ist noch nicht entfernt!
Beste Grüsse,
Heiner
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Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Hallo Heiner,bonsaiheiner hat geschrieben:
Das 3. Stämmchen ist noch nicht entfernt!
vielleicht kannst Du ja den kleinen, dritten Stamm abmoosen und zum Anplätten verwenden. So müsstest Du Dich nicht endgültig von ihm trennen
Servus,
Robert
PS: Ich hoffe Du berichtest vom Fortgang dieses schönen Projekts.
- bonsaiheiner
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Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Hallo Robert,
keine schlechte Idee!
Beste Grüsse,
Heiner
keine schlechte Idee!
Beste Grüsse,
Heiner
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Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Hallo Heiner
Wenn du sehr dünne Stifte für das Anplatten verwendest, dann nimm doch einfach eine Unterlegscheibe oder ein durchstochenes Stück Kunststoff, dann kannst du rechts und/oder links neben dem Steckling den Stift in die ja dickere Wurzel schlagen und die Scheibe oder das Stück Plastik hält trotzdem den Steckling fest.
Wenn du sehr dünne Stifte für das Anplatten verwendest, dann nimm doch einfach eine Unterlegscheibe oder ein durchstochenes Stück Kunststoff, dann kannst du rechts und/oder links neben dem Steckling den Stift in die ja dickere Wurzel schlagen und die Scheibe oder das Stück Plastik hält trotzdem den Steckling fest.
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
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Re: Wurzelprobleme an Ulmen-Dreierstamm
Hallo,
spricht etwas gegen Reißzwecken zum Befestigen der Jungpflanzen?
spricht etwas gegen Reißzwecken zum Befestigen der Jungpflanzen?
Viele Grüße,
Stefan
Whenever there is any doubt, there is no doubt. - Sam in 'Ronin'
Stefan
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