Haas-Birke in Krebs-Schale

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Norbert_S
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Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von Norbert_S »

Moin
Das Thema Birken ist ja in Moment sehr aktuell und wird lebhaft diskutiert.
So will ich meine wenigen Erfahrungen dazu anhand eines kleinen Baumes beisteuern.

Letztes Jahr habe ich in Remscheid an einem Workshop mit Hermann Haas teilgenommen und bei der Verlosung des Workshopbaums ausreichend Glück gehabt.
Hermann Haas legt von jedem seiner Bäume ein Datenblatt an, dass er dankenswerter Weise mit dem Baum übergeben hat.
Birkenblatt-HermannHaas.jpg
Durch die von ihm durchgeführte erste Drahtung sind die wesentlichen Äste bereits definiert und grob vorgestaltet.
Grundsätzlich wäre es möglich, diesen Baum auch noch auf den zweiten und sogar auf den ersten Ast abzusetzen und so eine kompaktere aber dennoch ausdrucksstarke Birke zu gestalten.
Für mich ist die Birke aber eine eher schlanker Baum mit filigranem Astwerk. Um diesen Charakter über die Jahre herauszuarbeiten habe ich mich entschlossen, den Baum in der Höhe nicht zu reduzieren.
Somit ist das Ersetzen der jetzt vorhandenen, durch sehr lange Internodien gekennzeichneten Äste durch feinere mit kurzen Internodien das Entwicklungsziel der nächsten Jahre.
Das Aufbauen einer Feinverzweigung an den vorhandenen Ästen würde nach meiner festen Überzeugung zwar einen schnelleren Erfolg erbringen, auf die lange Sicht aber zu einem weniger guten Resultat führen.

Am Ende des Workshops stellte sich der Baum so dar:
2010-11-12.jpg
Die Überwinterung war kein Problem. Der Baum wurde nur von der Bank genommen, auf den Boden gestellt und mit etwas Rindenmulch die Schale abgedeckt.
Im Frühling wurde in eine Schale von Peter Krebs umgetopft. Die Blautöne harmonieren ausgezeichnet mit dem Farbspiel der Birke.
Jetzt dürfen beide gemeinsam Reife und Patina gewinnen.

Der Pflanzwinkel und die Ausrichtung in der Schale stimmt noch nicht ganz. Das ist aber beim ersten Eintopfen in eine Schale nicht ganz ungewöhnlich, da muss im nächsten Jahr eine dicke Wurzel noch mehr zurück genommen werden. So etwas mache ich lieber in zwei, wenn es sein muss auch in drei Schritten. Die Gesundheit des Baumes geht mir vor.
2011-04-05 (12).jpg
Die Birke hat den starken Rückschnitt der Wurzel gut verkraftet und Ende April präsentiert sie ihr Frühlingslaub.
2011-04-26.JPG
Mitte Juni habe ich einen Blattschnitt gemacht und teilweise die Triebe neu selektiert.
2011-06-19.JPG
2011-06-21 (3).JPG
Letzte Woche habe ich dann wieder Draht angelegt.
2011-06-26 (5).JPG
2011-06-26 (6).JPG
2011-06-26 (7).JPG
Ein paar Bemerkungen zum bisherigen Vorgehen wollte ich noch machen.

Wenn ihr die Bilder der Erstgestaltung und die aktuellen vergleicht, sieht es ja nicht nach einer Zunahme der Feinverzeigug aus und trotzdem hat sich die Gesamterscheinung wie ich meine positiv verändert.

A) Den von Hermann Haas empfohlenen Rückschnitt bis aus erste Auge habe ich in zweierlei Ausführungen umgesetzt.
1. Da wo die Triebe zu lang aber an der richtigen Stelle waren, habe ich auf ein, manchmal zwei Augen gekürzt.
2. Da wo der Neuaustrieb aus der ersten Auge schöne kleine Internodien entwickelt hat, habe ich den gesamten Ast gegen diesen Neuaustrieb eingetauscht, sprich alles hinter dem ersten Zweig abgeschnitten und den dünneren neuen Trieb in die Form des vorher vorhandenen Astes gedrahtet.
Hier habe ich also aktuell auf Weiterentwicklung der Feinverzweigung verzichtet zu Gunsten des jetzt erfolgenden Zweitaustriebes.
Am Ende des Jahres wird aber eine Weiterentwicklung der Verzweigung bei filigranerem Astwerk zu sehen sein.

Das beschriebene Vorgehen habe ich noch nicht an allen Ästen im erforderlichen Maße verwirklichen können. Der sich jetzt abzeichnende Neuaustrieb lässt aber eine weitere Verbesserung bei der nächsten Gestaltungsrunde erwarten.

B) Den Blatt- und Triebschnitt habe ich knapp zwei Wochen vor der Drahtung durchgeführt. Erst als sich die Schwellung der ersten neuen Knospen zeigte, habe ich den Draht angelegt und die Zweige geformt. Die nach dem Blattschnitt am Zweig verbleibenden Blattstiele fallen dann schon bei der leichtesten Berührung ab und stören beim drahten überhaupt nicht. Darüber hinaus ist der Saftfluss nach dem Blattschnitt so nicht gestört und der Baum entwickelt besser und schneller neue Knospen.
Aktueller Stand Heute: Die ersten Knospen öffnen sich.

C) Die Birke hat den sonnigsten Platz im Garten und steht in einem Kunststoffuntersatz, der ständig mit Wasser gefüllt ist. An bedeckten Tagen wie heute entferne ich den Untersatz und lasse das Substrat auch einmal kurz antrocknen damit keine Fäulnis entsteht und der Austausch von Luftsauerstoff im Substrat gewährleistet ist.

D) Alle Äste und Zweige sind so gedrahtet, dass sie sich nicht gegenseitig das Licht nehmen.
Norbert

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heinz leitner
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von heinz leitner »

Hallo Norbert
Super Baum den du uns da zeigst.
Ich habe die Erfahrung gemacht das die Birke gerne mal den einen oder anderen Ast verliert.
Deshalb nehme ich den Draht vor dem Einwintern ab.
Damit bin ich ganz gut gefahren bis jetzt.
Welche Erfahrungen hast du da?
Gruss Heinz
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Norbert_S
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Heinz

Schön, dass dir der Baum gefällt.

Meine Erfahrungen mit Birken beschränken sich auf das oben geschriebene, da ich erst einen Winter mit der Birke erlebt habe.
Diesen ersten hat sie allerdings in Draht verbracht und ich habe auch noch im Herbst einige Äste auf dem Workshop geschnitten. Selbst zwei Äste, bei denen Hermann der Draht eingewachsen war und deshalb Schäden an der Rinde waren, haben den Winter völlig unbeschadet überstanden. Und auch der letzte Winter war ja kein milder.
Bei uns hier im Norden kommt ja auch immer noch der kräftige Wind hinzu.

Natürlich war dieses so oft beschriebene Aststerben auch während des Workshops ein Thema.
Hermann hat dazu nur die beiden Faktoren Sonne und Wasser genannt. Wenn beides ausreichend zur Verfügung steht ist der Ausfall zu vernachlässigen.

Bei der Formung der Äste und Zweige ist also sehr darauf zu achten, dass sie sich nicht gegenseitig das Licht nehmen. Daraus folgt natürlich auch die Notwendigkeit einen sehr Sonnen disponierten Aufstellplatz zu wählen und das regelmäßige drehen des Baumes nicht zu vergessen. Ein regelmäßiger Blatt- oder Teilblattschnitt wird da sicher sehr hilfreich sein und auch die Verzweigungsdichte muss sich da am Original orientieren. Eine Birke ist doch in der Natur auch immer ein sehr leichter luftiger Baum, der nie so ein dichtes Blätterdach wie eine Kastanie oder Buche entwickelt.

Das Thema Draht im Winter ab oder nicht ist für mich nie eines gewesen. Der Draht ist doch kein Kühlschrank.
Kälter als die Umgebungstemperatur kann er nie sein und wenn ich ganz penibel denke, stellt er einen Windschutz für die unmittelbar darunter liegende Rinde dar.
Solche Gedanken mache ich mir aber nicht ernsthaft sonst fange ich noch an, Angst vor Rindenverbrennungen im Sommer zu haben, wenn die Bäume in voller Sonne unter Draht stehen.

Grundsätzlich ist die Birke ja nicht die einzige Spezies, die berechtigter Weise in Verdacht steht, leicht einmal Äste oder Zweige absterben zu lassen. Erlen und Traubenkirschen sind da auch nicht zimperlich. All diesen Arten ist aber gemein, dass sie aber auch sehr willig neue Knospen setzen. Eine sehr vernünftige Antwort des Systems wie ich finde.
Ich nehme diese Eigenarten der Pfleglinge an ohne sie über zu bewerten wie bei anderen Bäumen auch. Die einen mögen Kalk, der andere keine zu nassen Füße
Norbert

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Bergi
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von Bergi »

Hallo Norbert,
Glückwunsch zu dem Baum!
Vielleicht hätte man den Baum durch starkes Wachstum auch noch ein paar Jahre die Spitze (bzw. den Übergang zur Spitze, eventuell auch ausgewählte weitere Äste, z.B. den zweiten, linken) stärken lassen können, bevor man in die Feinverzweigung einsteigt ?
Momentan bleiben die Augen doch ziemlich an diesem "Sprung" in der Verjüngung hängen.
Gruß,
Stefan
"Leoparden brechen in den Tempel ein und saufen die Opferkrüge leer; das wiederholt sich immer wieder; schließlich kann man es vorausberechnen, und es wird ein Teil der Zeremonie." (F. Kafka)
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Norbert_S
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von Norbert_S »

Moin Stefan

Ja, vor dem Problem, wann mit der ernsthaften Arbeit am Baum begonnen wird, steht man ja bei jedem Aspiranten.
Hier habe ich es mir bequem gemacht und die Vorarbeit von Hermann weiter genutzt. Auch, weil die von dir beschriebene Bruchstelle bei richtiger Pflanzstellung, ca. 10° gegen den Uhrzeigersinn, kaum mehr zu sehen ist.

Die Arbeit mit Opferästen, so wie du sie beschreibst, mache ich nur im Feld oder in einer geräumigen Trainigsschale.
Trotzdem ist mir die Arbeit mit Opferästen auch in der Schale vertraut, nur arbeite ich dann mit einem größeren Zeitrahmen. Bei meinem Cotoneaster bullatus waren es über 10 Jahre bis er seine Schuldigkeit getan hatte.

Ich habe einmal die Schnittstelle vergrößert.
Nach drei Jahren zeigen sich jetzt die ersten Risse und in weiteren drei wird die Natur ihre Arbeit weitgehend abgeschlossen haben. Der Übergang wird durch Rotteprozesse, die jetzt mit zunehmender Kronendichte und Alter der Schnittstelle schneller ablaufen, wesentlich harmonischer werden.
Opferäste sind bei der aktuellen Gestaltung noch genug vorhanden, ihre Arbeit ist aber dezenter und deshalb etwas langwieriger.
Zwischenablage01.jpg
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Norbert

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heinz leitner
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von heinz leitner »

Norbert_S hat geschrieben: Das Thema Draht im Winter ab oder nicht ist für mich nie eines gewesen. Der Draht ist doch kein Kühlschrank.
Kälter als die Umgebungstemperatur kann er nie sein und wenn ich ganz penibel denke, stellt er einen Windschutz für die unmittelbar darunter liegende Rinde dar.
Solche Gedanken mache ich mir aber nicht ernsthaft sonst fange ich noch an, Angst vor Rindenverbrennungen im Sommer zu haben, wenn die Bäume in voller Sonne unter Draht stehen.
Hallo Norbert
Jeder hat so seine Erfahrungen gemacht.
Draht ist kein Kühlschrank aber Draht ist ganz sicher ein guter Leiter.
Draht am Baum hat ganz sicher eine andere Temperatur wie die Rinde wo er anliegt.
Fühle die Temperatur deiner Drahtrolle und vergleiche das mit deiner Rindenoberfläche.
Es gibt Gegenden in China wo es im Sommer so heiss wird das Äste gebunden statt gedrahtet werden um Schäden zu vermeiden.
Ist aber nur meine Ansicht.
Gruss Heinz
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Norbert_S
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Heinz

Deine Gedanken kann ich ja sehr gut nachvollziehen und so ganz von ungefähr hatte ich den Halbsatz mit der Sommerhitze auch nicht geschrieben.

Ich bin mir durchaus darüber im Klaren, dass zwischen dem Ideal und meiner Vorgehensweise in der Pflege eine gewisses Delta zu finden ist.

Das Drahten im Spätherbst zumindest bei einigen Bäumen gehört in diese Kategorie. Ich kann nur sehr wenige Bäume in der Garage annähernd frostfrei unterbringen. Der Rest der Bäume steht im Winter Sonnen und Wind geschützt in der Nordost-Ecke des Gartens in Rindenmulch eingeschlagen.
Diese Ecke taut im Frühjahr immer verdammt spät auf und mir wird dann das Umtopfen und drahten auf einen Schlag zu viel. Also müssen die Frost festesten Arten im Herbst ran, und ich habe in den zwanzig Jahren bisher mit der Herbstdrahtung noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Grundsätzlich halte ich das Energiespeicher und -leitverhalten im Hochsommer bei Sonneneinstrahlung auch wirklich für ein Thema, aber da ich fast ausschließlich Laubbäume Pflege sind die dann durch ihr Laub geschützt. Wird im Sommer mit Blattschnitt gearbeitet und Draht angelegt kommen die Bäume daher auch auf einen Stellplatz mit nur Morgensonne bis das Laub wieder steht.
Wenn ich so wie bei der Birke beschrieben verfahre und erst ca. zwei Wochen nach dem Blattschnitt drahte, benötigen die Bäume auch nur noch zwei Wochen die geschützte Aufstellung.
Norbert

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Bergi
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von Bergi »

Hallo Norbert,
vielen Dank dafür, dass du dir die Mühe gemacht und noch mal die Schnittstelle gezeigt hast! Das finde ich auch ein gutes Vorgehen, die Sache langsam reifen zu lassen.
Ich selbst bin so ein "ewiger Grobgestalter", will sagen, dass ich mich - im Moment - insgesamt noch lieber mit Grobgestaltungen aufhalte, weil sich da relativ viel in relativ wenig Zeit tut, man mit großen Pötten arbeiten kann und sich pflegerisch ein bisschen mehr auf der sicheren Seite fühlt.

Was die Frostfestheit der Birken angeht, habe ich bisher auch nur gute Erfahrungen gemacht, allerdings, wie gesagt, in größeren Gefäßen. Da hält sich dann auch das Gesaufe in Grenzen.

Gruß,
Stefan
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Norbert_S
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von Norbert_S »

Moin Stefan

Die großen Pötte sind mir nicht ganz unbekannt, haben ja auch ihre Vorteile.
Besonders wenn mir kein so richtiges "Zukunftsbild" des Pfleglings vor Augen kam, habe ich mich gerne in weitere Jahre der großen Pötte gerettet.
Aber es nützt nicht wirklich immer etwas weiter zuzuwarten.
Ehrlicher Weise muss ich heute zugestehen, dass auch manches Jahr nicht den gestalterischen Fortschritt gebracht hat, den es hätte machen können, nur weil ich gekniffen habe ernsthaft am Baum die Zukunft anzugehen.
Das passiert mir heute so nicht mehr, lernen nennt man das wohl. ;-)
Norbert

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MarcusT
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von MarcusT »

Hallo Norbert,

wirklich sehr schöne Birke.
Wir kennen uns von den Workshops mit Josef aber wahrscheinlich weißt Du nicht wer ich bin. *grins*

Habe da noch eine Frage:
Das mit dem zurück schneiden bis auf das zweite Auge habe ich nicht so richtig verstanden?

Ist es so, dass Du neue lange Triebe bis auf zwei Augen zurück schneidest und dann den Bogen drahtest?
Wenn ja, woher kommen dann die Äste die so lange herunter hängen?

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße
MarcusT
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Norbert_S
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Marcus

Der Mann mit dem Tiguan, wenn ich mich richtig erinnere.

Die Zweige, die jetzt noch so lang sind, sind überwiegend die neuen diesjährigen Triebe mit kürzeren Internodien. Im Vergleich mit den ersten Bildern kannst du sehen, dass sie etwas dünner als die alten sind. Die sollen das Grundgerüst für die zukünftige Gestaltung werden.
Von allen alten Trieben konnte ich mich noch nicht trennen, weil keine Ersatztriebe an den richtigen Stellen waren. An diesen Zweigen habe ich die seitlichen Triebe teilweise bis auf das erste Auge zurück genommen. Das sind jetzt ganz kurze Stummel, auf dem Bild sehr schlecht zu sehen. Durch den Rückschnitt habe ich mir einen starken Neuaustrieb erhofft - wie sich aktuell zeigt zu recht.
Denn der jetzt einsetzenden Neuaustrieb hilft mir schon wieder ein Stück weiter, weil wieder einige Augen an den richtigen Stellen erschienen sind.
So will ich in den nächsten zwei bis drei Jahren alle Äste und Zweige mit langen Internodien ersetzen und eine schöne filigrane Verzweigung aufbauen.

Auf den letzten Bild mit der Schnittstelle ist der linke Ast ein solcher mit sehr langen Internodien. Der ist komplett auf Dauer nicht zu gebrauchen, z. Zt. aber noch durch keinen Ast zu ersetzen. Das ist für mich jetzt so ein typischer Opferast, eigentlich schon nicht mehr da, darf noch Lückenbüßer spielen und nebenbei die Wundheilung unterstützen bzw. den Übergang alter Stamm und neue Spitze verdicken. Unterhalb dieses Astes bildet sich gerade ein neuer Trieb. Wenn der sich gut entwickelt ...
Ich hoffe, jetzt habe ich mich verständlicher ausgedrückt.
Evtl. bring ich die Birke im April mit zum Umtopfen und Frühjahrsschnitt, dann können wir das im Detail ansehen und durchsprechen.
Norbert

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klauso
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von klauso »

Hallo Norbert,

nein der Bär mit der Skinhead Frisur :-D

Ach.... die Birke wird schon, bei denem Geschick :)
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Norbert_S
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von Norbert_S »

Ja, danke Klaus, jetzt habe ich den "Kleinen" wieder vor Augen.
Norbert

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MarcusT
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von MarcusT »

Hallo Norbert hallo Klaus,

Klaus, mit so einer Bemerkung habe ich natürlich gerechnet. *lach*
Aber die Beschreibung passt.

http://www.bonsairebellen.de/ce_photo/h ... ./../sound

Norbert, vielen Dank für die schnelle Antwort.
Ich denke jetzt habe ich es einigermaßen verstanden.
Und wenn wir uns wieder sehen, unterhalten wir uns über Birken.

Alles Gute
Viele Grüße
Marcus
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Norbert_S
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Re: Haas-Birke in Krebs-Schale

Beitrag von Norbert_S »

Auch hier ein tagesaktuelles Update.
Dateianhänge
2012-04-01.jpg
Norbert

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