Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

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Thorsten1504
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Thorsten1504 »

Hallo Stefanie,

ich finde die Idee von Fips gar nicht schlecht.

Hab mal ein bißchen gemalt. :)

Eventuell den Baum dann etwas nach rechts aufrichten.

Gruß

Thorsten *wink*
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Bonsai-Fips
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Bonsai-Fips »

Danke, Thorsten!
Ich hab noch ein bisschen weiter gemacht...
Gruss, Fips
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Thorsten1504
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Thorsten1504 »

Na das nenn ich mal Teamarbeit. :) *daumen_new*

Gefällt mir gut so Fips. *daumen_new*

Dann bräuchte man den Baum vielleicht gar nicht so viel aufrichten.

Gruß

Thorsten*wink
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Bonsette
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Bonsette »

Ihr seid ja cool, Jungs - vielen Dank für den Teamwork-Service! :-D *daumen_new*
Bei der Vision wären also die Hauptattraktionen der kleine Stamm (auf den ich eigentlich auch nicht verzichten wollte), die Neigung des Hauptbaumes über den kleinen Stamm nach links und der herunterhängende Gegengewicht-Schleppast. Einzelne exakt herausgearbeitete Polster sind dabei denke ich nicht so wichtig und wahrscheinlich auch schwer hinzubekommen. Gefällt mir wirklich gut.
Ich denke, dann werde ich morgen mal den rechten"V"-Teil entfernen (erstmal einen kleinen Jin stehen lassen, um zu sehen, wie es aussieht), den Schleppast herunterbiegen und etwas Grün entfernen. Das ist dann insgesamt ja kein so großer Eingriff, so dass ich im März auch noch einmal nach den Wurzeln schauen könnte. Den Wacholder habe ich nämlich 2014 ohne den gesamten Wurzelballen aufzulockern einfach vom Blumenkasten in die Schale gesetzt.

Einen schönen Sonntag!
LG
Stefanie
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Ferry
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Ferry »

Ich denke, Du könntest den linken Nebenstamm lassen und ihn nach dem ersten rechten Seitenast zur Mitte aufrichten.
Juniperus.jpg
Den mittleren Stamm würde ich entfernen und nur einen kleinen Jin stehen lassen. So würde der Baum Bewegung bekommen, wohingegen der mittlere Stamm viel zu gerade ist.

Die Schale könnte in Zukunft viel kleiner werden.
LG,
F.
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Bonsette
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Bonsette »

Hey Ferry, herzlichen Dank auch für deinen toll gezeichneten Vorschlag! :)
Der gefällt mir wirklich gut, besonders aufgrund der eleganten Stammführung. Das wäre im Vergleich zum obigen Vorschlag (bei dem sich der untere Stammteil wohl nicht mehr so stark biegen lässt) in der Tat ein Vorteil. Auch der kleine Jin würde gut dazu passen.
Zum Glück hatte ich heute doch noch keine Zeit, nach obigem Vorschlag den linken Nebenast zu entfernen. So sind noch beide Varianten möglich, und ich denke, mein Plan ist jetzt der:
Ich werde zuerst versuchen, nach deinem Vorschlag den linken Nebenstamm ab dem ersten rechten Seitenast zur Mitte aufzurichten. Er ist dort etwa 1cm dick, und da ich noch keine Erfahrung mit starken Biegungen von so dicken Wacholderästen habe, weiß ich nicht, ob er die Aktion überstehen wird. Ich werde also danach ich ein paar Wochen abwarten, ob evtl. Zweige nach der starken Biegung am linken Nebenstamm absterben. Wenn da nichts abstirbt, kann ich nach deinem Vorschlag weiterarbeiten und den Hauptstamm entfernen, ansonsten gehe ich nach dem Vorschlag von Thorsten und Fips vor.

LG
Stefanie
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Gary
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Gary »

Bonsette hat geschrieben:Ich werde zuerst versuchen, nach deinem Vorschlag den linken Nebenstamm ab dem ersten rechten Seitenast zur Mitte aufzurichten. .....
Wenn da nichts abstirbt, kann ich nach deinem Vorschlag weiterarbeiten und den Hauptstamm entfernen, ansonsten gehe ich nach dem Vorschlag von Thorsten und Fips vor.
Guter Plan, Stefanie.
Couragiert die Sache angehen - aber eben nicht kopflos sondern eine Alternative in der Tasche haben. *up*
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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Bonsette
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Bonsette »

Beim Biegen des linken Nebenstammes nach Ferrys Vorschlag ist mir unter dem Fahrradschlauch das passiert:
2016-02-04-riss.jpg
Der Stamm ist etwa bis zur Mitte eingerissen. :( Da werde ich jetzt mal ein paar Wochen beobachten, ob etwas abstirbt und ggf. auf die Gestaltung mit dem Hauptstamm zurückgreifen.
In den Riss habe ich Wundverschlußknete gestopft und hoffe, dass die Rinde den Riss bald wieder verschließt, aber das kann bei dem langsamen Wachstum des Wacholders bestimmt ein paar Jahre dauern.
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Waya
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Waya »

Bonsette hat geschrieben: In den Riss habe ich Wundverschlußknete gestopft und hoffe, dass die Rinde den Riss bald wieder verschließt, aber das kann bei dem langsamen Wachstum des Wacholders bestimmt ein paar Jahre dauern.
Hast du die Knete wirklich IN die Wunde gestopft oder nur was außen drum rum gemacht? Mir ist so was zumindest mal vor Jahren bei einem Buchsbaum passiert, der ja auch nicht gerade für sein schnelles Wachstum bekannt ist. Ich hab dann nur Knete über die Stelle gepackt und dann den Baum vergessen... als ich wieder geschaut hab, war die Wunde zu... :lol:

Die Rede ist von dem Baum... http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... 35&t=42199
Der Riss war zwischen Stamm und dem 1. (und einzigem) Ast... :lol:
Gruß, Claudia
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Gary
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Gary »

Bonsette hat geschrieben:Beim Biegen des linken Nebenstammes nach Ferrys Vorschlag ist mir unter dem Fahrradschlauch das passiert:
Der Stamm ist etwa bis zur Mitte eingerissen. :( Da werde ich jetzt mal ein paar Wochen beobachten, ob etwas abstirbt und ggf. auf die Gestaltung mit dem Hauptstamm zurückgreifen.
Hallo Stefanie, welche Tragödie! *iik*
STOP. Sorry für die falsche theatralische Einleitung - heute ist eben der Beginn der närrischen Hochsaison. *dance*

Schaue ich auf das Foto und Deine sicherlich sehr akkurate Zeichnung dann muss ich Dir leider sagen, im Gegensatz zu Dir, der Baum das kaum mitbekommen.
Okay, ist jetzt auch etwas flapsig von mir ausgedrückt doch gerade bei Nadelgehölzen mache ich solche Verletzungen oft völlig bewusst. Nur dann meist viel drastischer und in größeren Dimensionen. Einen Ast dabei verloren habe ich - zum Glück - bisher noch nie. :mrgreen:

Tief durchatmen / Fasching feiern / das Leben geht weiter (mit Ast 8) )
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Bonsette »

Vielen Dank für eure Einschätzung, Claudia und Gary!
Dann brauch ich mich jetzt nicht erschrecken, sondern werd am Wochenend zum Jecken. *iik* *lach*
Waya hat geschrieben:Hast du die Knete wirklich IN die Wunde gestopft oder nur was außen drum rum gemacht?

Die Knete ist wohl drin und drum gelandet, weil der Fahrradschlauch schon dran war und ich nicht so genau an dem Riss arbeiten konnte.

LG
Stefanie
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Ferry
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Ferry »

Hallo Stefanie,

gut wie die Biegung gelungen ist. Das Einreißen in der Gabelung oben ist eigentlich nie ein Problem. Die Hauptversorgung erfolgt vom Stamm in die Äste und zurück immer auf der Unterseite, weil Äste bei Bäumen in der Natur z.B. aufgrund des eigenen Gewichts oder Schneelast immer so brechen. Ist der Ast noch verbunden, dann wird er problemlos weiterversorgt. Anders sieht es bei Wunden auf der Unterseite aus:

Möchtest Du bei einem Baum die Unterseite des Astes einschneiden, um ihn besser biegen zu können, dann ist er hin. Außer die Schnittstellen passen wie bei einer Veredelung exakt wieder zusammen und werden mit Wundverschluss oder Veredelungsband verschlossen, damit der Ast nicht abstirbt.

Dein Wacholder wird den Riß nie mit Wundkallus überwallen können, aber das gibt ihm ein älteres Aussehen. Stattdessen verdicken sich die Bereiche im lebenden Bereich um den Riß herum und bilden die erwünschten ersten Ansätze von Saftbahnen.

Halte uns auf dem Laufenden.
LG,
F.
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Bonsette »

Hallo Ferry, danke für deine Erklärung!
Um die Versorgung des rechten Astes mache ich mir eigentlich auch keine Sorgen. Ich hatte die Rinde oberhalb des Astansatzes tatsächlich etwas angeritzt, um den Stamm besser biegen zu können. Aber dabei ist eben der gezeigte Riss entstanden, und ich mache mir vielmehr Sorgen um die Versorgung nach oben.
Denn wenn der Ast bis zur Mitte eingerissen ist, hat ja auch die Rinde auf halbem Umfang einen Riss.
Aber bis heute sieht das Grün zum Glück noch unverändert aus.

LG
Stefanie
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Bonsette
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Bonsette »

Weil die Nadeln des Wacholders nach etwa drei Wochen immer noch frisch aussahen, habe ich heute die Gestaltung nach Ferrys Plan gewagt und mich vom linken Hauptstamm getrennt.
2016-02-21_.jpg
Auf alten Bildern habe ich gesehen, dass er doch schon 2013 in die Schale gepflanzt wurde (direkt aus dem Blumenkasten, ohne Auflockerung des dichten Wurzelballens). Seit dem bekam er keinen Wurzelschnitt und keine neue Erde. Was meint ihr – sollte ich in diesem Frühjahr noch eine leichte Auflockerung des Wurzelballens mit leichtem Wurzelschnitt wagen und dabei auch das Substrat erneuern? Oder wäre das zu viel auf einmal für den Wacholder?

LG
Stefanie
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Gary
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Re: Wacholder aus dem Blumenkasten – lohnendes Rohmaterial?

Beitrag von Gary »

Hallo Stefanie,
man spürt förmlich Deine Ungeduld beim Lesen Deiner Zeilen. :)

Das Entfernen des zweiten Stamms ist sicherlich kein Problem doch eine eventuelle Wurzelbearbeitung solltest Du nach all Deinen durchgeführten Maßnahmen ruhig auf 2017 verschieben.

Weiterhin viel Freude an dem Wacholder.
Grüße aus dem sonnigen Baden
Gary

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