Cedrus libani - Libanonzeder
- bonsaiheiner
- Freundeskreis
- Beiträge: 3899
- Registriert: 24.05.2010, 15:30
- Wohnort: Mittelbaden
Cedrus libani - Libanonzeder
Hallo,
2008 bekam ich 2 kleine Sämlinge von der Libanonzeder geschenkt. Einen will ich mal zeigen.
Au fein, dachte ich, ein Baum mit Geschichte, imposant, ursprünglich, ohne Macken. Die findet man sonst doch so oft bei hybrisisierten, überzüchtetem Spezies. Das ist doch sicher eine dankbare Angelegenheit, die auch nicht so lange dauert.
Ganz so einfach geht die Chose nicht! 2011 topfte ich in einen relativ geräumigen Anzucht-Tontopf, mit ziemlich radikalem Wurzelschnitt, nach dem Motto: Dem wollen wir gleich mal zeigen wo der Hammer hängt! Um ein Haar hätte ich ihn damit gehimmelt! Den Artikel von greenhorn 187-Jens mit einem wichtigen Kommentar von Urikawa-Patrick kannte ich noch nicht:
http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... =9&t=30796
Kein Wunder, dass der geschwächte Baum die Schwierigkeiten wie ein Magnet anzog und mich im Mai mit allerlei Untermietern überraschte:
http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... er#p299313
2 Jahre hat er geschmollt und im Baby-Stadium verharrt, hat sich aber jetzt erholt und bekommt so langsam das was ich eine "erste Vorzeig-Reife" nenne. In 10 Jahren kann aber mal was aus ihm werden.
Die moderate S-Form will ich weiter entschärfen, weil der aufrechte Wuchs für Libanonzedern ja fast ein Muss ist, nur ein dezenter Schwung soll bleiben.
Die nächste Umtopfaktion wird jedenfalls mit wesentlich mehr Um- und Vorsicht stattfinden.
Beste Feiertagsgrüsse,
Heiner
2008 bekam ich 2 kleine Sämlinge von der Libanonzeder geschenkt. Einen will ich mal zeigen.
Au fein, dachte ich, ein Baum mit Geschichte, imposant, ursprünglich, ohne Macken. Die findet man sonst doch so oft bei hybrisisierten, überzüchtetem Spezies. Das ist doch sicher eine dankbare Angelegenheit, die auch nicht so lange dauert.
Ganz so einfach geht die Chose nicht! 2011 topfte ich in einen relativ geräumigen Anzucht-Tontopf, mit ziemlich radikalem Wurzelschnitt, nach dem Motto: Dem wollen wir gleich mal zeigen wo der Hammer hängt! Um ein Haar hätte ich ihn damit gehimmelt! Den Artikel von greenhorn 187-Jens mit einem wichtigen Kommentar von Urikawa-Patrick kannte ich noch nicht:
http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... =9&t=30796
Kein Wunder, dass der geschwächte Baum die Schwierigkeiten wie ein Magnet anzog und mich im Mai mit allerlei Untermietern überraschte:
http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... er#p299313
2 Jahre hat er geschmollt und im Baby-Stadium verharrt, hat sich aber jetzt erholt und bekommt so langsam das was ich eine "erste Vorzeig-Reife" nenne. In 10 Jahren kann aber mal was aus ihm werden.
Die moderate S-Form will ich weiter entschärfen, weil der aufrechte Wuchs für Libanonzedern ja fast ein Muss ist, nur ein dezenter Schwung soll bleiben.
Die nächste Umtopfaktion wird jedenfalls mit wesentlich mehr Um- und Vorsicht stattfinden.
Beste Feiertagsgrüsse,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
- Bonsai-Bene
- Freundeskreis
- Beiträge: 1980
- Registriert: 02.12.2007, 20:00
- Wohnort: Fränkisches Seenland
Re: Cedrus libani - Libanonzeder
Heiner der wird!
Ich (!) würde mir überlegen ob ich nicht den Leittrieb einige Jahre ungehindert nach oben wachsen lassen würde, einfach um den Stamm schneller zu verdicken. Man muss ja keinen Sumo draus machen, aber so die 2-3 fache Stammstärke verträgt sie sicher. Der Leittrieb könnte dann einfach auf einen passenden abgesetzt und zu einer neuen Spitze werden. Oder aber ein Top-Jin.
Ich (!) würde mir überlegen ob ich nicht den Leittrieb einige Jahre ungehindert nach oben wachsen lassen würde, einfach um den Stamm schneller zu verdicken. Man muss ja keinen Sumo draus machen, aber so die 2-3 fache Stammstärke verträgt sie sicher. Der Leittrieb könnte dann einfach auf einen passenden abgesetzt und zu einer neuen Spitze werden. Oder aber ein Top-Jin.
MfG Benedict
Versuche nicht wie der Meister zu sein, sondern suche nachdem was der Meister sucht!
Versuche nicht wie der Meister zu sein, sondern suche nachdem was der Meister sucht!
Re: Cedrus libani - Libanonzeder
Hallo Heiner,
Superart..! Im botanischen Garten München stehen da wunderbare Exemplare als Kübelpflanzen im Eingangsbereich, bei denen mir immer die Nase tropft. Die Leute haben natürlich auch göttliche Überwinterungsmöglichkeiten...
Welches Substrat hast du denn letztlich verwendet?
Gruß,
Stefan
Superart..! Im botanischen Garten München stehen da wunderbare Exemplare als Kübelpflanzen im Eingangsbereich, bei denen mir immer die Nase tropft. Die Leute haben natürlich auch göttliche Überwinterungsmöglichkeiten...
Welches Substrat hast du denn letztlich verwendet?
Gruß,
Stefan
"Leoparden brechen in den Tempel ein und saufen die Opferkrüge leer; das wiederholt sich immer wieder; schließlich kann man es vorausberechnen, und es wird ein Teil der Zeremonie." (F. Kafka)
- bonsaiheiner
- Freundeskreis
- Beiträge: 3899
- Registriert: 24.05.2010, 15:30
- Wohnort: Mittelbaden
Re: Cedrus libani - Libanonzeder
Benedict,
genau so wie Du es vorschlägst habe ich den Stamm in den letzten Jahren mindestens 2x behandelt.
Mit der Stammverdickung habe ich es nicht eilig. Wenn eine Pflanze sich vom frühen Jugendstadium ganz piano weiterentwickelt, macht mir das genau so viel Freude wie andere nur Freude empfinden bei Beschäftigung mit fetten Stämmen.
Stefan,
Akadama 40%, Kiryu 20%, Blähton 10%, Bims 10%, Rest Lava und Torf (zum Glück hatte ich den auch drin, siehe Link oben, Urikawa)
Überwinterung im Kalthaus.
Gruss,
Heiner
genau so wie Du es vorschlägst habe ich den Stamm in den letzten Jahren mindestens 2x behandelt.
Mit der Stammverdickung habe ich es nicht eilig. Wenn eine Pflanze sich vom frühen Jugendstadium ganz piano weiterentwickelt, macht mir das genau so viel Freude wie andere nur Freude empfinden bei Beschäftigung mit fetten Stämmen.
Stefan,
Akadama 40%, Kiryu 20%, Blähton 10%, Bims 10%, Rest Lava und Torf (zum Glück hatte ich den auch drin, siehe Link oben, Urikawa)
Überwinterung im Kalthaus.
Gruss,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
Re: Cedrus libani - Libanonzeder
Dicker heißt ja auch nicht gleich älter.
Die Altersprädikate sind die entscheidenden und die lassen auf sich warten.
Das ist ein Reiz unseres Hobbies.
Ich beneide die Engländer ja sowieso um ihre vielen alten Parks, aber um ihre alten ausladenden Zedern neide ich sie besonders.
Diese alten Prachtexemplare haben meist aber unregelmäßig geformte riesige Schirme statt klar definierter Spitzen.
Wie ist die weite Zukunftsvorstellung von deiner Zeder, Heiner?
Die Altersprädikate sind die entscheidenden und die lassen auf sich warten.
Das ist ein Reiz unseres Hobbies.
Ich beneide die Engländer ja sowieso um ihre vielen alten Parks, aber um ihre alten ausladenden Zedern neide ich sie besonders.
Diese alten Prachtexemplare haben meist aber unregelmäßig geformte riesige Schirme statt klar definierter Spitzen.
Wie ist die weite Zukunftsvorstellung von deiner Zeder, Heiner?
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
- bonsaiheiner
- Freundeskreis
- Beiträge: 3899
- Registriert: 24.05.2010, 15:30
- Wohnort: Mittelbaden
Re: Cedrus libani - Libanonzeder
Da muss ich nochmals auf den bereits angesprochenen Link von greenhorn187 (Jens) verweisen, Norbert
http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... =9&t=30796
Jens hat eine Reihe von Zeichnungen angefertigt, die mich alle auf ihre Art angesprochen haben. Die mittleren mit den Spitzenjins schliesse ich mal aus, weil Spitzenjins doch oft eine Art Notlösung darstellen, um Bäume "mit Gewalt" kleiner zu bekommen. Diesen Kniff brauche ich bei meiner Jungpflanze nicht anzuwenden. Die 3. und besonders die letzte Zeichnung finde ich ansprechend, Vor allem erkenne ich in ihnen das typische Erscheinungsbild eiiner Zeder.
Ganz unglaubliche Zedern habe ich nicht nur in England, sondern auch in Norditalien im Hof eines adeligen Anwesens gesehen.
Zu dumm, dass ich davon keine Fotos gemacht habe.
Gruss,
Heiner
http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... =9&t=30796
Jens hat eine Reihe von Zeichnungen angefertigt, die mich alle auf ihre Art angesprochen haben. Die mittleren mit den Spitzenjins schliesse ich mal aus, weil Spitzenjins doch oft eine Art Notlösung darstellen, um Bäume "mit Gewalt" kleiner zu bekommen. Diesen Kniff brauche ich bei meiner Jungpflanze nicht anzuwenden. Die 3. und besonders die letzte Zeichnung finde ich ansprechend, Vor allem erkenne ich in ihnen das typische Erscheinungsbild eiiner Zeder.
Ganz unglaubliche Zedern habe ich nicht nur in England, sondern auch in Norditalien im Hof eines adeligen Anwesens gesehen.
Zu dumm, dass ich davon keine Fotos gemacht habe.
Gruss,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
Re: Cedrus libani - Libanonzeder
Ja, Heiner, danke.
Norbert
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
So wie du bist, so sind auch deine Gebäude
Sullivan, 1924
- bonsaiheiner
- Freundeskreis
- Beiträge: 3899
- Registriert: 24.05.2010, 15:30
- Wohnort: Mittelbaden
Re: Cedrus libani - Libanonzeder
Hallo,
ab Frühjahr 2015 war die Zeder in einem runden Klika-Topf gepflanzt. Die Stammschwünge habe ich versucht zu korrigieren, denn Zedern haben eigentlich ziemlich gerade Stämme. Ein bißchen Korrektur ist gelungen, aber da geht noch was. Wegen der bekannten heiklen Umstände beim Umtopfen ist an eine vorläufig endgültige Schale bis heute nicht zu denken.
Die Schale muß tief sein und den Wurzelballen aufnehmen können, weil er ja nicht radikal bearbeitet werden darf. Dazu wird weiter oben auf den entsprechenden link
hingewiesen. Alle Empfehlungen von Patrick (Urikawa) wurden berücksichtigt, bis auf die Ansäuerung durch Essigwasser. In der Literatur wird die Libanonzeder als kalkliebend bezeichnet.
Der Boden-PH-Wert soll ca bei 7,5 - 8,5 liegen, also im neutralen Bereich. Vielleicht hat der eine vom anderen abgeschrieben. Ich will mal hoffen, dass die Zeder auch ohne Essig-Ansäuerung wieder austreibt.
An eine Korrektur des Nebari im üblichen Sinne ist bei der Libanonzeder nicht zu denken, dann muss es eben die Zeit richten. Kleine Brötchen backen ist also angesagt.
Beste Ostergrüße,
Heiner
ab Frühjahr 2015 war die Zeder in einem runden Klika-Topf gepflanzt. Die Stammschwünge habe ich versucht zu korrigieren, denn Zedern haben eigentlich ziemlich gerade Stämme. Ein bißchen Korrektur ist gelungen, aber da geht noch was. Wegen der bekannten heiklen Umstände beim Umtopfen ist an eine vorläufig endgültige Schale bis heute nicht zu denken.
Die Schale muß tief sein und den Wurzelballen aufnehmen können, weil er ja nicht radikal bearbeitet werden darf. Dazu wird weiter oben auf den entsprechenden link
hingewiesen. Alle Empfehlungen von Patrick (Urikawa) wurden berücksichtigt, bis auf die Ansäuerung durch Essigwasser. In der Literatur wird die Libanonzeder als kalkliebend bezeichnet.
Der Boden-PH-Wert soll ca bei 7,5 - 8,5 liegen, also im neutralen Bereich. Vielleicht hat der eine vom anderen abgeschrieben. Ich will mal hoffen, dass die Zeder auch ohne Essig-Ansäuerung wieder austreibt.
An eine Korrektur des Nebari im üblichen Sinne ist bei der Libanonzeder nicht zu denken, dann muss es eben die Zeit richten. Kleine Brötchen backen ist also angesagt.
Beste Ostergrüße,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
Re: Cedrus libani - Libanonzeder
Gibt es für dich einen gewissen grund weshalb du die Zeder in eine flache Schale stelst?
Wer bin ich das ich sagen darf wie man die Bonsaikunst erleben sollte.
- bonsaiheiner
- Freundeskreis
- Beiträge: 3899
- Registriert: 24.05.2010, 15:30
- Wohnort: Mittelbaden
Re: Cedrus libani - Libanonzeder
Hallo,
die Zeder hat immer noch einen leichten Stammschwung. Deshalb habe ich eine ovale Schale gewählt. Sie ist 6 cm hoch bei einem Stammdurchmesser der Zeder von 3 cm.
Für´s erste glaube ich damit einen Kompromiss gefunden zu haben zwischen Erfordernis das Pflanzraumes und dem Erscheinungsbild der Zeder.
Es würde mich freuen, wenn ich noch mehr Leute ihre Erfahrungen zu Zedern und Umtopfzeiträumen/Schalen/Substrat posten.
Beste Grüße
Heiner
die Zeder hat immer noch einen leichten Stammschwung. Deshalb habe ich eine ovale Schale gewählt. Sie ist 6 cm hoch bei einem Stammdurchmesser der Zeder von 3 cm.
Für´s erste glaube ich damit einen Kompromiss gefunden zu haben zwischen Erfordernis das Pflanzraumes und dem Erscheinungsbild der Zeder.
Es würde mich freuen, wenn ich noch mehr Leute ihre Erfahrungen zu Zedern und Umtopfzeiträumen/Schalen/Substrat posten.
Beste Grüße
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!
Re: Cedrus libani - Libanonzeder
Hallo Heiner!
Seit ca.6 Jahren experimentiere ich mit Atlaszedersämlingen und das Umtopfen war in den ersten zwei Jahren fast immer vollständig tödlich für sie. Grundsätzlich kann ich Urikawa überall Recht geben, bis auf den ph Wert. Wie du richtig geschrieben hast, sind Zedern laut Literatur kalkliebend.
Nun aber ein paar Beispiele von mir:
Zwei sehr junge Zedern (3j) sind direkt in einem Beet ausgepflanzt, das vertragen sie sehr gut, allerdings hab ich jetzt schon die Befürchtung dass sie das Ausgraben nicht mögen werden. Sehr kompakter Austrieb und gesunde Farbe.
Zwei weitere (4j) habe ich in Teichkörbe, weil ich hier versuche auf natürlichem Weg das Nebari zu verbessern. Per Schnitt ist es eigentlich nicht möglich. Das verzeihen sie so gut wie nicht. Das Substrat ist gebrochener Blähton mit der Körnung 4-8mm. Feiner wäre besser, aber das ist verdammt schwer aufzutreiben.Etwas Kokos mische ich statt Torf dazu mit ein. Das Wachstum ist auch hier sehr kompakt, Farbe passt auch.
Fünf (5j) habe ich in 3l Töpfe mit der gleichen Substrat Mischung. Diese habe ich bereits das zweite mal umgetopft. Allerdings ist mir die eigentlich 6te eingegangen (minimaler Wurzelschnittversuch)
Das Wuchs ist nicht so kompakt wie bei den anderen zwei Varianten und sie bilden deutlich längere Nadeln. Sie werden außerdem auch leicht mal gelblich. Hier bin ich noch nicht dahinter an was es liegen könnte.
Meine absolute Lieblings Zeder ist auch fünf Jahre alt. Sie wächst in einem Bims-Kokos Gemisch, also kalkig. Da ich sie über einen Felsen wachsen lasse, hebe ich sie jedes Jahr ca. 2cm aus dem Substrat um die Wurzeln weiter freizulegen. Das ist die einzige Zeder die nach so einer Wurzelaktion ohne Probleme austreibt und auch mittlerweile meine Größte ist.
Gesammelt habe ich alle Sämlinge immer im Dezember bevor es zu frieren anfängt. Da wurden die Kleinen in einen gemeinsamen Topf gepflanzt und ein Jahr darin gelassen. Leider kam es hier immer zu dem höchsten Ausfall. Ganz wichtig ist hier vom Mutterbaum Mykorrhiza mitzunehmen und einzumischen. Die die durchgekommen sind, habe ich im nachfolgendem Dezember in einzelne Töpfe pikiert. Die die ins Beet gekommen sind habe ich ein Monat früher rausgesetzt.
Lange Zeit habe ich sie immer im unbeheiztem Gewächshaus überwintert, allerdings bin ich mir nicht sicher ob sie es nicht draußen lieber haben. Die Teichkörbe stehen immerhin seit Anfang an draußen. Im nächsten Winter werde ich auf jeden Fall die fünf auch draußen lassen.
Ich verfolge alle Zedernbeiträge immer mit sehr großer Neugierde, also bitte auf jeden Fall weiter berichten!
mfg Patrick
Seit ca.6 Jahren experimentiere ich mit Atlaszedersämlingen und das Umtopfen war in den ersten zwei Jahren fast immer vollständig tödlich für sie. Grundsätzlich kann ich Urikawa überall Recht geben, bis auf den ph Wert. Wie du richtig geschrieben hast, sind Zedern laut Literatur kalkliebend.
Nun aber ein paar Beispiele von mir:
Zwei sehr junge Zedern (3j) sind direkt in einem Beet ausgepflanzt, das vertragen sie sehr gut, allerdings hab ich jetzt schon die Befürchtung dass sie das Ausgraben nicht mögen werden. Sehr kompakter Austrieb und gesunde Farbe.
Zwei weitere (4j) habe ich in Teichkörbe, weil ich hier versuche auf natürlichem Weg das Nebari zu verbessern. Per Schnitt ist es eigentlich nicht möglich. Das verzeihen sie so gut wie nicht. Das Substrat ist gebrochener Blähton mit der Körnung 4-8mm. Feiner wäre besser, aber das ist verdammt schwer aufzutreiben.Etwas Kokos mische ich statt Torf dazu mit ein. Das Wachstum ist auch hier sehr kompakt, Farbe passt auch.
Fünf (5j) habe ich in 3l Töpfe mit der gleichen Substrat Mischung. Diese habe ich bereits das zweite mal umgetopft. Allerdings ist mir die eigentlich 6te eingegangen (minimaler Wurzelschnittversuch)
Das Wuchs ist nicht so kompakt wie bei den anderen zwei Varianten und sie bilden deutlich längere Nadeln. Sie werden außerdem auch leicht mal gelblich. Hier bin ich noch nicht dahinter an was es liegen könnte.
Meine absolute Lieblings Zeder ist auch fünf Jahre alt. Sie wächst in einem Bims-Kokos Gemisch, also kalkig. Da ich sie über einen Felsen wachsen lasse, hebe ich sie jedes Jahr ca. 2cm aus dem Substrat um die Wurzeln weiter freizulegen. Das ist die einzige Zeder die nach so einer Wurzelaktion ohne Probleme austreibt und auch mittlerweile meine Größte ist.
Gesammelt habe ich alle Sämlinge immer im Dezember bevor es zu frieren anfängt. Da wurden die Kleinen in einen gemeinsamen Topf gepflanzt und ein Jahr darin gelassen. Leider kam es hier immer zu dem höchsten Ausfall. Ganz wichtig ist hier vom Mutterbaum Mykorrhiza mitzunehmen und einzumischen. Die die durchgekommen sind, habe ich im nachfolgendem Dezember in einzelne Töpfe pikiert. Die die ins Beet gekommen sind habe ich ein Monat früher rausgesetzt.
Lange Zeit habe ich sie immer im unbeheiztem Gewächshaus überwintert, allerdings bin ich mir nicht sicher ob sie es nicht draußen lieber haben. Die Teichkörbe stehen immerhin seit Anfang an draußen. Im nächsten Winter werde ich auf jeden Fall die fünf auch draußen lassen.
Ich verfolge alle Zedernbeiträge immer mit sehr großer Neugierde, also bitte auf jeden Fall weiter berichten!
mfg Patrick
- bonsaiheiner
- Freundeskreis
- Beiträge: 3899
- Registriert: 24.05.2010, 15:30
- Wohnort: Mittelbaden
Re: Cedrus libani - Libanonzeder
Hallo Patrick,
danke für Deine umfangreichen Anmerkungen, die sehr wertvoll sind.
Gruß,
Heiner
danke für Deine umfangreichen Anmerkungen, die sehr wertvoll sind.
Gruß,
Heiner
Ein Tag ohne Beschäftigung mit Bonsai ist ein verlorener Tag!