Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Allgemeine Philosophie, Stilarten, Techniken, Vorstellung und Besprechung von Rohmaterial sowie lose Sammlung von Entwicklungs-Dokus
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Herbert A
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Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von Herbert A »

Servus an alle

Diese Pinus Mugo habe ich 2008 im März am Berg abgemoost und noch im selben Jahr hat sie so viele Wurzeln gemacht dass ich sie abtrennen konnte. In so kurzer Zeit machen Mugos selten so viele Wurzeln dass sie gefahrlos abgetrennt werden können.
Trennung September 2008
Trennung September 2008
Abmoosstelle mit Sphagnummoos
Abmoosstelle mit Sphagnummoos
Frisch in einer Trainingsschale
Sept 2008
Sept 2008
Sept 2008 Ansicht 2
Sept 2008 Ansicht 2
Sept 2008
Sept 2008
Sept 2008
Sept 2008
Zuletzt geändert von Herbert A am 16.09.2011, 01:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Herbert A
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von Herbert A »

Im ersten Jahr übewintere ich die abgemoosen Bäume fostfrei in einem relativ dunklen Keller bei einer konstanten Temperatur von 0 - 3 Grad.

Im Frühjahr 2010 war die Mugo so fit, dass ich sie in einen kleineren Anzuchttopf setzen konnte. Dabei habe ich die Reste des Sphagnummoos entfernt und den Wurzelballen ausgewaschen. ACHTUNG Bitte die Wurzeln nur bei gut eingewachsenen Bäumen auswaschen - NICHT bei frischen Yamadoribäumen. Das habe ich früher gemacht. Die Ausfallquote war dabei sehr hoch.
037 11.04.10.jpg
Zuletzt geändert von Herbert A am 16.09.2011, 01:19, insgesamt 1-mal geändert.
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Herbert A
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von Herbert A »

Im Frühjahr 2011 stand die Mugo wieder voll im Saft und die Knospen waren dick und fett. Ein Zeichen dass es schön langsam Zeit wird mit der Gestaltung zu beginnen.
Fit wie ein Turnschuh
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Herbert A
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von Herbert A »

So schaut der Baum jetzt aus.
Die Todholzpartien sind noch völlig unbearbeitet.

Ansicht 1
047 14..04.11.jpg
Diese dünne Saftbahn windet sich mehrmals um den Stamm und versorgt den gesamten Baum.
Saftbahn
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Herbert A
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von Herbert A »

Die Größe des Baumes ist derzeit ca 70 cm (ohne den langen Jin).Vom Foto her ist der Baum sehr schwer zu beurteilen, da er sehr verschlungen gewachsen ist.
Demnächst werde ich den Baum etwas auslichten und die Nadeln zupfen. Danach werde ich wieder Fotos einstellen. Ich denke dann könnt ihr die Struktur des Baumes besser sehen.

ciao
Herbert
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Heike_vG
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von Heike_vG »

Hallo Herbert,

das ist auf jeden Fall auch wieder sehr beneidenswertes Material! Ich bin schon gespannt auf den weiteren Bericht. :-D
Toll, daran teilhaben zu dürfen.

Liebe Grüße,

Heike
Ein halber Schritt in die richtige Richtung ist oftmals ein Reinfall...

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Bodo.P.
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von Bodo.P. »

Hallo Herbert
Dein Kenntnisse und dein Umgang mit Kiefern ist bemerkenswert. Alle Achtung.
Bin gespannt wie der Baum aussieht wenn der ausgelichtet ist.

mfg
Bodo.P.
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Norbert_S
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von Norbert_S »

Hallo Herbert
Deine Ausführungen zu den Bäumen sind wie immer sehr lehrreich für mich.
Zur Gestaltung erlaube ich mir schon jetzt eine Aussage:

Der lange Jin in Ansicht 2 ist der Hammer, kurzes Grün über der Basis und dann der Jin...
Norbert

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MerschelMarco
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von MerschelMarco »

Der Baum vereint sehr viele unterschiedliche Charaktereigenschaften, die z.T. widersprüchlich sind. Die langen Jins einerseits, die spiralige Saftbahn andererseits und die dicke Basis. Das ist schon eine richtige Herausforderung. Da wird man um einen Kompromiss nicht herumkommen, das Eine auf Kosten des Anderen opfern zu müssen.
Die geniale Saftbahn gehört für mich auf jeden Fall in den Fokus.

Grüße,
Marco
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Martin_S
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von Martin_S »

Wow!
Ähhhh...? Wo ist denn da vorne *lol*
Nicht falsch verstehen, da sind so viele Seite interessant, dass man sich "in Koppe" ja erstmal gar nicht vorstellen kann, was daraus werden soll.
Spannend! Seeeehr spannend!
M
Beste Grüße
Martin

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klauso
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von klauso »

Hallo Herbert,

das ist eine super Mugo! So wie man sich Rohmaterial wünscht, sehr kompakt, viel grün und viele Gestaltungsoptionen. Ich sehe das wie Marco. Mir würde das aber sehr schwer fallen bei diesem Baum etwas zu opfern! Bin gespannt, was Du daraus machst.

Was ich sehr erstaunlich finde, ist der kurze Zeitraum in dem Du die bisherigen Arbeiten durchführen konntest. Hast Du vielleicht ein Bild vom ganzen Baum während dem Abmoosvorgang?
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Herbert A
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von Herbert A »

@ Klaus

ich habe kein Bild von der Abmoosung am Berg. Man sieht da auch nichts ausser grünes Gestrüpp mit einer schwarzen Folie. Sehr schwer da irgendetwas aussagekräftiges zu fotografieren. Darum mache ich meistens keine Fotos.
Wenn du etwas spezielles wissen möchtest kannst Du aber gerne hier fragen.

Beim Abmoosen "verliert" man zwar die Zeit wo der Baum im Gebirge Wurzeln bildet und daher nicht wie beim ausgraben im Garten auf dem Regal steht. Dafür entwickelt sich der Baum nachher umso schneller und holt gegenüber einem ausgegrabenen Baum wieder auf.

Das kommt daher dass die neuen Wurzeln hochaktiv sind. Beim ausgraben eines Baumes werden doch sehr viele wichtige Feinwurzeln abgetrennt oder zumindest geschädigt.

Ich führe das auch darauf zurück dass der Baum gleich in eine kleine Schale gesetzt werden kann und da viel mehr Wärme vorhanden ist die das Wurzelwachstum stark begünstigt.

Ein ausgegrabener Baum hat doch meistens einen großen Wurzelballen und muss daher in eine größere Kiste oder Schale gesetzt werden. Das Substrat trocknet dann nicht so schnell ab bzw. entsteht ja beim Verdunstungsprozess des Wassers Kälte. Das schränkt dann wieder das Wurzelwachstum ein.

Ausserdem lässt sich ein abgemooster Baum vieeeeeeeeeeeeeeel leichter vom Berg heruntertragen.

Mit Ausnahme der 130 Jahre alten abgemoosten Mugo. Da hatte ich auch so 30 Kilogramm nur pures Holz zu schleppen ;-))

http://www.bonsai-fachforum.de/viewtopi ... =8&t=29773

ciao
Herbert
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Martin_S
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von Martin_S »

Eine nachvollziehbare Aussage.
M
Beste Grüße
Martin

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heinz leitner
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von heinz leitner »

Hallo Herbert
Das ist schon eine Hammermugo...
Beachtenswert finde ich den Zeitraum von Abmosen bis jetzt.
Mich würde interessieren ob du die Abmosung am Berg auch öfters kontrollieren gehst.
Gruss Heinz
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klauso
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Re: Pinus Mugo #2 - Herbert Aigner

Beitrag von klauso »

Hallo Herbert,

mich hätte interessiert in welcher Stammhöhe Du überwiegend Deine Mugos abmoost. So wie es aussieht ist das bei Dir kein Einzelfall. Ist das direkt über dem Erdniveau (wovon ich ausgehe) oder höher? Das was Du da über die Wärme in der Schale usw. schreibst ist, so denke ich (mit meiner bescheidenen Yamadrierfahrung) ein sehr wichtiger Faktor für das "Durchkommen" der Findlinge! Ich habe schon gehört, (woher, das weißt Du :) :roll:) dass ein paar Wurzeln mit "weißer Spitze" (bei Mugos) für ein Anwachsen ausreichen. Beim Abmoosen hast Du da viele davon. Und verletzt werden die Wurzeln auch nicht. Schade, dass ich da nicht schon früher darauf gekommen bin! :( obwohl ich X-fach selbstabgemooste Mugos geborgen habe. Nur werden da halt Wurzeln beschädigt.

Die Zeit die Du verlierst ist nicht so wichtig! Haupsache der Baum kommt durch!!! Für mich öffnet sich ein ganz neuer Horizont. Mugos die man sonst stehen lässt, weil der Respekt vor dem Baum (sprich bergen mit hoher Ausfallquote da ist), kann man abmoosen. :-D Ich danke Dir für dieses Wissen!!! *huldigen*
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